Da wäre die Frage zu stellen, ab wann von einer Transkription zu sprechen ist?
Wenn ein Stück kompositorisch auf andere Instrumente angepaßt wurde?
Hier ist es natürlich eine Transkription, was der Musik aber m.E. nach nicht schadet.
Da wäre die Frage zu stellen, ab wann von einer Transkription zu sprechen ist?
Wenn ein Stück kompositorisch auf andere Instrumente angepaßt wurde?
Hier ist es natürlich eine Transkription, was der Musik aber m.E. nach nicht schadet.
Jetzt aber speziell noch etwas für zweiterbass: ein Lautenduo
Kannst Du Dir das adäquat von einem Gitarrenduo gespielt vorstellen?
Kannst Du Dir Orchesterstücke von Telemann mit einem 100 Spieler-PO vorstellen, oder Bruckner mit einem Ensemble aus 12 Streichern, davon 4 Gamben und 2 Traversflöten, 2 Oboen, 1 Basson und 2 Zinken? In diesen Fällen würde man zweifellos von einer Bearbeitung, zumindest von Transkription, sprechen.
Kannst Du Dir das adäquat von einem Gitarrenduo gespielt vorstellen?
Kannst Du Dir Orchesterstücke von Telemann mit einem 100 Spieler-PO vorstellen, oder Bruckner mit einem Ensemble aus 12 Streichern, davon 4 Gamben und 2 Traversflöten, 2 Oboen, 1 Basson und 2 Zinken? In diesen Fällen würde man zweifellos von einer Bearbeitung, zumindest von Transkription, sprechen.
Ja, ein Gitarrenduo könnte ich mir vorstellen, über die Adäquatheit ließe sich sicherlich streiten.
Jorge Caballero hat die "Symphonie aus der Neuen Welt" und "Bilder einer Ausstellung" überzeugend auf nur einer Gitarre gespielt, welches Musikstück sollte nach diesen epochalen Leistungen einer Gitarre prinzipiell verwehrt sein? Und Transkription als solche finde ich gar nicht schlecht.
Hier auch eine Transkription: Lascia ch´io pianga in einer Gitarrenversion:
das ist nun Musik, die muss auf der Gitarre gespielt werden (und nicht auf der Laute). Aus den beiden Werken "Castillos de Espana" und "Puertas de Madrid" (Nr. 1-24 der CD) nenne ich nur die Nr., die mich nicht so ganz begeistern: 2, 7, 9, 11, 21, 23. Es ist Musik, zu der auch eine passende/leise Unterhaltung nicht stört.
Viele Grüße
zweiterbass
Hallo zweiterbass,
den Torroba werde ich wohl mehrmals hören müssen, beim ersten Durchgang hat er mich noch nicht direkt angesteckt.
Dafür aber vielleicht was für Dich, die Fuge aus BWV 998, gespielt vom Lautenisten Luciano Contini, sehr schön und völlig adäquat.
ein Telemann-Konzert in der Adaption für vier Gitarren
Eine große Zahl guter Gitarristen hat sich dem Werk Silvius Leopold Weiß´ angenommen, hier einer der bekannteren russischen Künstler: Roman Viazovskiy
Zitate aus Wikipedia:
"...Weiss war einer der letzten großen und technisch herausragenden Lautenvirtuosen, der von seinen Zeitgenossen wegen seiner Improvisationskunst bewundert wurde. Er hat mehr als 600 Werke (Präludien und barocke Tanzsätze) für Sololaute geschrieben...
...Weiss hat ausschließlich für die Laute komponiert, die er seinen Vorstellungen bautechnisch anpasste (Deutsche Barocklaute). Neben den Solostücken und Duos hat er auch Kammermusik mit Laute und Lautenkonzerte geschrieben. Von der Kammermusik und den Konzerten sind jedoch nur die Lautenstimmen (in Tabulatur) erhalten..."
Hallo m-mueller,
das Stück ist sehr gut und kommt dem Lautenklang - durch die Spieltechnik des Interpreten - etwas nahe.
Viele Grüße
zweiterbass
Hallo,
gestern habe ich in der Nürnberger Kirche St. Klara die aus Argentinien stammende Gitarristin Analia Rego mit Musik - vorwiegend Tangos - aus Argentinien mit großer Freude gehört. Der YouTube-Link gibt einen Klangeindruck von Musik für die Gitarre.
https://www.youtube.com/watch?…Q&list=PLA7E5027BDD651AC1
Viele Grüße
zweiterbass
Hallo zweiterbass,
die Dame kannte ich noch nicht. Als Fan des argentinischen Tangos ist mir aber die Musik, die sie spielt, recht vertraut. Und ich finde es sehr schwierig, die Atmosphäre und die Charakteristik der Musik durch nur eine Gitarre darzustellen, und entsprechend ist es anerkennenswert, wenn es gelingt, aber das scheint mir dann doch nicht immer der Fall.
JR und Felix Meritis haben sich mal darüber ausgelassen, daß Zupfinstrumente keine Legato-Bögen oder kantabiles Spiel darzustellen vermögen, was mir bei BWV 1004 oder den anderen Solo-Violine Stücken Bachs allerdings nicht fehlt - ich finde gerade das Perlen der Gitarrentöne besonders hörenswert und vermisse das Legato der Geige gar nicht.
Durchaus anders empfinde ich es bei argentinischem Tango. Nehmen wir einfach nur mal einen der absoluten Klassiker: Carlos Gardel, Por una Cabeza, z.B. verwendet bei Schindlers Liste, Der Duft der Frauen und Wahre Lügen, um mal nur 3 bekannte Filme zu nennen - da ist jeweils soviel Schmelz und Emotion drin, daß die Gitarre es nur unvollkommen darzustellen vermag.
Hier Analia Rego:
hier eine Interpretation à la Filmmusik:
Also kurz gesagt: gute Gitarristin, aber vielleicht nicht ganz das richtige Sujet.
Hallo m-mueller,
zum Tango stimme ich Dir im Grunde zu - dennoch wäre zu prüfen ob der Tango aus dem ursprünglich belasteten Sujet nicht inzwischen teilweise einen Weg in ein weniger belastetes Sujet (bürgerlich geht mir zu weit) genommen hat, was Analia Rego interpretiert.
der Zusammenhang zwischen "Tango" und "belastet" ist mir nicht klar.
Der Tango-Tanz ist mit Erotik/Sex verbunden; nun gibt es in Finnland viel Tango-Musik zu hören ob da auch viel Tango getanzt wird, weiß ich nicht.
Peter Schreier/Konrad Ragossnig.
Der Tango-Tanz ist mit Erotik/Sex verbunden;
Und aus welchem Grund ist das eine "Belastung"?
nun gibt es in Finnland viel Tango-Musik zu hören ob da auch viel Tango getanzt wird, weiß ich nicht.
Es wird. Die finnischen Tangoclubs sind weit über Finnland hinaus bekannt...
Danke für die Info.
Wahrscheinlich sind meine Kenntnisse über Tango-Tanz in Argentinien falsch.
Viele Grüße
zweiterbass
Die bereits früher vorgestellte Aysa Selyutina mit Castelnuovos Tarantella
Hallo m-mueller,
solche Fingernägel an der rechten Hand "sind Gift" für Lauten- und Theorbenspieler - mit ein Grund für den harten Klang der Gitarre (Vergleich Cembalo, Spinett etc.).
Viele Grüße
zweiterbass
Bei den Gitaristen sieht man eigentlich fast nur lange Fingernägel an der rechten Hand - alternativ kann man natürlich auch immer mit der Fingerkuppe weich anschlagen.
Heute (gestern) Abend in Iserlohn:
Im Rahmen des 24. Iserlohner Gitarrensymposiums trat Dimitri Illarionov, ein russischer Gitarrist, auf, der die Chaconne interpretierte. Bei dem Versuch, Eliot Fisk (der am Freitag spielt) als schnellsten Finger im Gitarrenzirkus abzulösen, hat er sich das eine oder andere mal ins Nirvana gespielt, was aber der Begeisterung des Publikums wenig Abbruch tat. Danach hat er aber dann tatsächlich sehr gute Musik geboten.
Hier die Chaconne in einer (seiner) Interpretation, die weniger Anlaß zu Kritik bietet:
btw: nochmal in Erinnerung gerufen:
ich habe viele gehört, die weitaus beste Chaconne ist m. E. von Pepe Romero, hier zu erstehen:
Nachdem Bach "zuhause" fast ausschließlich auf dem Clavichord gespielt hat, ist "sein" Zupfinstrument die Laute.
Was mich überrascht hat heute auf dem Abschlußkonzert des Iserlohner Gitarrensymposiums war eine junge Chinesin, die Invierno Porteno von Piazzolla mit soviel Temperament, Spielkunst und Einfühlungsvermögen gespielt hat, daß ich keine Defizite gegenüber den Orchesterversionen gefühlt habe, ich habe es als genauso emotional empfunden.
Im Netz ist eine Version mit Anika Hutschreuther, die ich aber als eher "akademisch" bezeichnen würde.
Eine Orchesterversion mit Bayan hat da mehr drauf:
und der dazu gezeigte perfekte Tango rundet sie ab.
Leider mangelt es ziemlich an Tonqualität.
Eine wunderbare Gitarre, das 13-saitige Instrument von Mark Anthony McGrath, eine exzellente Phantasie (c-moll) von Silvius Leopold Weiss: fertig ist das Dream-Team
Weiss´ Ouevre, wenn auch original für Laute, ist vielfältig mit Gitarre eingespielt worden, und ich finde das auch angemessen - der Klang-Unterschied zwischen Gitarre und Laute ist sicherlich geringer als zwischen Cembalo und Flügel.
Hallo,
der Klangunterschied mag geringer sein, ist aber doch deutlich hörbar, was auch an der Saitenbespannung liegt, die bei der Laute aus Darmsaiten bestand/besteht und was auf dieser CD nachzuhören ist.
Klar können Lautenwerke von Bach auch auf Gitarre (oder sonstigen Soloinstrumenten) gespielt werden, aber es handelt sich dann m . E. um Transkriptionen.
Transkription heißt immer geändertes Notenmaterial. Wenn aber ein Gitarrist die Originalkomposition spielt ist es wohl keine Transkription - es sei denn das Original liegt in Griffnotation vor und muss zuerst von Laute in Gitarre umgeschrieben werden (so das überhaupt nötig ist)...
der Thread heißt nur "Gitarre - mon amour", weshalb ich diese CD hier einstelle; die Tracks Nr. 1, 2, 4, 8 könnten u. U. auch als Klassik durchgehen - eine fast meditative Musik, auf jeden Fall meditative Klänge.
Besetzung: Klassische 12-saitige Gitarre, elektrische Gitarre, klassische Gitarre (Bariton, tiefer gestimmt)
ECM - super Aufnahmetechnik.
Sollte die Mod. anderer Meinung sein, bitte den Beitrag in den Thread "Not Jazz or Classic..." verschieben.
Diese Scarlatti-CD habe ich mir zugelegt, und ich finde die Stücke mit Gitarre recht hübsch, wenngleich ich Cembalo und Klavier bevorzuge.
Was ich aber nicht gedacht hätte, ist, dass ich Die schöne Müllerin mit Gitarre genau so liebe wie mit Klavier - eben erst wieder hervorgekramt:
Stimmt es, wie mir gesagt wurde, dass die Gitarren-Transkription der Begleitung zu den Liedern von Franz Schuberts "Die schöne Müllerin" zum Schwierigsten gehört, was es an Literatur für Gitarre gibt?
Wer weiss mehr darüber?
Eine Live Aufnahme des ersten Lieder "Das Wandern" habe ich mit dem Tenor Peter Schreier und Konrad Ragossnig auf YouTube gefunden. Man verzeihe die schlechte Tonqualität.