Gestern war im Radio ein sechsstündiger Beitrag über Orchester und Orchestermusiker zu hören. "Fortissimo - Das Orchester im Gegenwind". Unter anderem wurde ein Vorspielen für eine neu zu besetzende Stelle des Stimmführers der Bratschen im Basler Sinfonie Orchester dokumentiert. Zitat von der Homepage SRF2 "Spiessrutenlaufen im Bewerbungskrimi: Bestens ausgebildete Musiker kämpfen für eine Orchesterstelle. Warum wollen sie das? Die Musikhochschulen der ganzen Welt spucken jährlich tausende von begabten Musikerinnen und Musikern aus. Mit einer vorzüglichen Ausbildung im Gepäck suchen sie eine Stelle im Orchester. Warum tun sie sich das Martyrium der Probespiele an?"
Nach einer ersten Runde, in der kein passender Musiker gefunden wurde, gab es eine zweite Runde. 120 Bewerbungen, ein Drittel wurde eingeladen, 22 sind erschienen. Anreise auf eigene Kosten aus Übersee. Nur den Finalisten werden die Spesen erstattet. Am Schluss blieben zwei Bewerber übrig, die dann die Mitteilung erhielten, dass man keinen berücksichtigen werde und die Stelle vakant bleibe.
Musiker ist ein verdammt harter Beruf. Ich hätte die Nerven nicht, das durchzustehen. Eine Musikerin, die von ihren Erfahrungen der Probespiele berichtete, musste 75 Mal sich präsentieren, ehe sie die Stelle als Orchestermusikerin erhielt. Es ist ihr Traumberuf, weshalb sie alles daransetzte, ihr Ziel zu erreichen. Dass sie ein mentales Training benötigte, erstaunt mich nicht.
Hättest du die Nerven, diesen Stress durchzustehen?
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