Carl ORFF
DIE KLUGE[timg]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a6/Orff%2C_C._Die_Kluge_%28M%C3%BCnchen%2C_1948%29.JPG/280px-Orff%2C_C._Die_Kluge_%28M%C3%BCnchen%2C_1948%29.JPG;r;280;240;http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kluge;Bühnenbildentwurf von Helmut Jürgens für Die Kluge, Aufführung München 1948[/timg]
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Die Geschichte vom König und der klugen Frau
Libretto vom Komponisten nach dem Märchen der Gebrüder Grimm "Die kluge Bauerntochter"
Uraufführung am 18. Februar 1943 in Frankfurt
Die Handlung spielt im Märchenland
Zeit: Märchenzeit
Originalsprache: Deutsch
Die Personen
Der König (Bariton)
Der Bauer (Baß)
Die Tocher des Bauern (Sopran)
Der Kerkermeister (Baß)
Der Mann mit dem Esel (Tenor)
Der Mann mit dem Maulesel (Bariton)
Drei Strolche (Tenor, Bariton, Baß)
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"Oh hätt' ich meiner Tochter nur geglaubt." Ja - aber jetzt ist es zu spät, der Bauer steckt im Gefängnis.
Er hat nämlich beim Pflügen einen goldenen Mörser gefunden, und beim König abgeliefert. Der König jedoch ist mißtrauisch und undankbar: Wo ist der Stössel geblieben? Am Ende hat ihn der Bauer gefunden und für sich behalten?
Der eingekerkerte Bauer spricht immer wieder von seiner Tochter, die ihm abgeraten habe, den goldenen Mörser zurückzugeben, weil sie das Verhalten des Königs vorhersagen könne. Das interessiert den König, und der eingekerkerte Bauer muß ihm die ganze Geschichte erzählen.
Der König folgt der Erzählung des Bauern erst mit Mißtrauen, dann mit wachsendem Interesse. Am Ende des Berichts steht der Entschluss des Königs fest: Er will und muß diese kluge Frau kennenlernen.
Die Tochter des Bauern wird vor den König gebracht. Dieser stellt ihr drei Fragen.
Sie beantwortet sie mit Leichtigkeit, der König ist beeindruckt. Soo eine Frau hat er sich schon immer gewünscht. Er heiratet sie und entlässt den Bauern aus seinem Kerker, er macht sich nicht gut wenn der Schwiegervater des regierenden Königs eingesperrt ist - obwohl es gelegentlich vorkommen soll ............
Drei Strolche unterhalten sich über die Zustände im Reich, über die schlechten Zeiten für ehrliche Diebe, da kommt ein Mauleselmann und überredet sie, ihm bei einem Rechtsstreit gegen den Eselmann zu unterstützen, den er betrügen will. Die Sache soll dem König vorgetragen werden, der - wie man sagt - ganz im Banne seiner neuen Frau steht, und somit wenig Interesse an der Sache hat.
Der König hat gerade eine Schachpartie gegen seine Frau verloren und ist unwillig über die Störung, lässt sich dann widerwillig aber doch den Streitfall vortragen.
Der Eselmann erzählt die Geschichte, daß er seine Eselin in einem Stall angebunden habe. Ebenso hab der Maultiermann sein Maultier dort angebunden. Am nächsten Morgen sei ein Eseljunges geboren worden. Dieses beansprucht nun der Maultiermann für sich, weil das Eseljunge näher beim Maultier als bei der Eselin gelegen sei. Der Eselmann argumentiert hingegen, daß ein Maultier kein Eseljunges werfen könne.
Der König, sehr desinteressiert an der Sache, gibt, trotz der völligen Haltlosigkeit der Argumente dem Maultierman recht und spricht ihm das Eseljunge zu. ("Bei dem das dumme Vieh gelegen - dem seis zu Eigen - meinetwegen".)
Der Maultierman und die drei Gauner triumphieren nun und betrinken sich, sie feiern ihren Sieg. Dabei philosophieren sie ("Wo Geld ist ist der Teufel - Wo keines ist ist er doppelt") ("Als die Treue ward geboren")
Der Eselmann bleibt allein und verzweifelt zurück. ("weh mir - Weh mir".) Er verwünscht den König. Da erscheint die Kluge verschleiert ("Ein König kann sich auch mal irren") uns sie verspricht dem Eselmann zu helfen, wenn er sich an ihre Ratschläge hält, die sie ihn zukommen lassen will.......
Der Eselmann ist mit Fischernetz am Marktplatz unterwegs und trifft auf die Strolche , die ihn verspotten, aber er lässt sich nicht beirren, er wird das tun, was ihm die geheimnisvoll vermummte Frau geraten hat...
Der Eselmann steht am Marktplatz und wirft seine Fischernetze aus - immer wieder - weit und breit kein Wasser in Sicht. Er wirft die Netze nach allen Richtungen aus - und holt sie anschließend wieder ein. Auch der König hat den "fischenden" Eselmann entdeckt. Er will wissen was der Eselmann hier tut. Der erklärt, daß sich "die Welt inzwischen umgedreht habe. Wenn Mautiere Esel werfen könnten, dann müsse man hier auch Fische fangen können. - Oder etwas anderes.
Da erkennt der König, daß da seine kluge Frau dahintersteckt und gerät in Zorn. Er lässt den Eselmann im Turm einkerkern und begibt sich zu seiner Frau. Zornentbrannt wirft er ihr vor, daß sie gegen ihn, den König, opponiere. In seiner Wut verstösst er seine Frau. Sie darf nichts mitnehmen außer einer Kiste, in die sie lediglich das packen darf, was ihr am liebsten und Teuersten ist.
Die Kluge reicht dem König einen Schlaftrunk, und als dieser eingeschlafen ist, verstaut sie ihn in der Truhe. Als der König nach Stunden in der Kiste, daheim bei seiner Frau erwacht, muß er wieder erkennen, welch kluge Frau er doch hat. Doch diese winkt ab: Nein sie sei nicht klug, sie habe sich nur aus Liebe verstellt: Liebe und Klugheit, das passt nicht zusammen........
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