Austausch über Höreindrücke zu den Sänger-Jubilaren

  • Dann will ich mal den Versuch einer Antwort machen, lieber Stimmenliebhaber. Nachdem ich mich zuvor schon über zwei Stunden mit Verdi beschäftigt hatte (siehe Thread des Verdi-Requiems), habe ich dann in deinem Thread nachgesehen und mir gleich die Manrico-Arie mit Giacomo Lauri-Volpi angehört.
    Um eine Frage, die du am Ende stellst, jetzt schon zu beantworten: ich finde schon, dass er ein Brüll-Tenor ist, und das auch, nachdem ich vorher zum Vergleich einen anderen italienischen Tenor auf Youtube angehört habe, der zum Zeitpunkt der dort eingestellten Aufnahme 40 Jahre alt war, also neun Jahre älter als Lauri-Volpi, nämlich Luciano Pavarotti, der diese Szene zusammen mit Dame Jane Sutherland 1975 in San Francisco gesungen hat unter Sutherlands Ehemann Richard Bonynge.
    Ich weiß nicht, wie viel der Aufnahme aus 1923 geschuldet ist, aber ich finde schon, dass Lauri-Volpi ein ordentliches Tremolo hat, jedenfalls im Vergleich mit dem vierzigjährigen Pavarotti, der zwar auch den „einen Spitzenton“ lange ausgestellt hat und in späteren Jahren vielleicht noch länger, aber das müsste ich nachhören, wenn ich wieder zu Hause bin, momentan bin ich noch auf Teneriffa. Zuhause habe ich eine Aufnahme mit Big P von 1988 aus New York, wo er doch schon 53 war.


    Wie dem auch sei, nach dem Vergleich meine ich, dass die Leichtigkeit, mit der nach deiner Ansicht Lauri-Volpi die Stretta singt, eher bei Pavarotti zu finden ist, der sich m. E. das hohe „C“ am Schluss nur so aus dem Ärmel schüttelt. Und ich finde schon, dass Lauri-Volpi hier und da forciert, vor allem wenn es nach oben geht.
    Dieses war so mein erster Eindruck.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    auf alle Fälle freue ich mich sehr darüber, dass du dich mit der (partiellen) Schilderung deiner Höreindrücke zum von mir eingestellten Video am Austausch über Lauri-Volpi beteiligst.
    Ich habe ja gestanden, dass ich ihn früher auch für einen "Brüll-Tenor" gehalten habe, dass ich jetzt aber, nach dem Hören beider Beispieler zu einem anderen, differenzierteren Ergebnis gekommen bin. Du bist hingegen zu einem von meinem Ergebnis abweichenden Ergebnis gekommen, was ja völlig in Ordnung ist.


    Nun bin ich gespannt, ob sich vielleicht doch noch der "Melomane" oder jemand anderes zu Lauri-Volpi äußert, indem er seine Höreindrücke vom eingestellten Video beschreibt? :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Willi hat heute in seiner Jubiläums-Rubrik dankenswerterweise an den 114. Geburtstag der ungarischen Mezzosopranistin Rosette Anday erinnert.


    Hier kann man sie als "Rheingold"-Erda hören:



    https://www.youtube.com/watch?v=CSd3BJqER1o


    Ich muss ganz ehrlich sagen: Nicht meine Erda! Sicher hat sie gutes Material, es entspricht aber nicht meinem Stimmgeschmack.


    Dabei kann man über den Anfang, "Weiche, Wotan, weiche" nicht wirklich meckern, das ist gut gesungen. Aber schon die rausgestelte zu abgedunkelt gesungene Nebensilbe beim Götternamen finde ich nicht optimal. Und der Spitzenton auf dem letzten "weiche" ist auch schon etwas enger und metallischer, als er mir lieb wäre.


    Bei "Flieh des Ringes Fluch" wird die Stimme noch enger und unangenehmer ("flieh" ist zudem kaum zu verstehen), hat so etwas metallisch reibendes und nervöses, das mich ein bissl an die späte Varnay erinnert.
    "dunklen Verderben" finde ich zum Beispiel sehr unschön gesungen.
    Dann dazu noch die sehr weiche, "saftige" Artikulation des deutschen Textes - sie weiß schon, was sie singt, aber sie artikuliert mitunter leider etwas (zu) verwaschen.


    Schon das "Wie" bei "Wie alles war" klingt eng und gequetscht, und das eigentlich in angenehmster, entspanntester Lage".
    Das "war" klingt hingegen gut.
    Wenn sie dann in die Höhe geht, wird es meistens noch unangenehmer. Da tröstet mich dann auch nicht die souveräne, brustige Tiefe.


    "der ewgen Welt" - das ist gar nicht mein Klang! :no:


    "Was ich sehe, sagen" - da habe ich das Gefühl, Spucke abzubekommen... :untertauch:


    Der Vokalausgleich in der Höhe ist mir auch zu groß - und hilft dem dort oft gespreizten Klang gar nicht.


    Es gibt Passagen in der Mittellage, wo die Stimme richtig gut klingt, das betrifft aber eben nicht alle Lagen.


    Aber wenigstens wissen wir jetzt, dass es besser ist, den "Rink" zu meiden! :hahahaha: :untertauch:


    "Sinn in Sorg und Furcht" - den richtigen Ausdruck und die richtige Autorität als "Rheingold"-Erda hat sie schon, sie macht das sicherlich anständig, aber dass ich bei ihrem Stimmklang oder ihrer Gestaltung dahinschmelzen würde, so ist es dann leider doch nicht. :no:


    Und welche Passagen haben mir nun in dieser Szene am besten gefallen? Die von Ferdinand Frantz als Wotan! :D :yes:


    Ich kann's nicht ändern, aber da hat mich (die reife) Ernestine Schumann-Heink, über die wir uns als "Rheingold"-Erda bereits in dieser Rubrik bereits ausgetauscht haben (Beiträge 157, 159, 160, 162, 169, 170), weit mehr überzeugt als Frau Anday! :yes:


    Andere Meinungen? :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Jetzt, wo mit "Caruso41" ein Fachmann für die französische Gesangsschule nach zehn Tagen Pause ins Forum zuückgekehrt ist (wenn auch leider noch nicht in diese Rubrik), böte es sich vielleicht an, sich über diese Sängerin auszutauschen, oder?



    https://www.youtube.com/watch?v=XlZBL9M1vcQ


    Da ich weder das Stück sehr gut kenne noch seine Aufführungssprache beherrsche, kann und will ich mich detailliert nicht dazu äußern, möchte aber doch verallgemeinernd sagen, dasss mir diese schmeichelnde Sopranstimme von Fanny Heldy (in dieser Arie der Louise von Gustave Charpentier) mit ihrer weichen Tiefe, samtigen Mittellage und leuchtenden Höhe sehr gut gefällt. Ist mein diesbezüglicher Eindruck für die Kenner des Stückes und der französischen Gesangsschule nachvollziehbar oder nicht?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • William hat heute auf den 91. Geburtstag des amerikanischer Tenor James Mac Cracken hingewiesen und geschrieben, er sei immer noch eine seiner Referenzen!
    Wer seine Aufführungen in den späten 50er und frühen 60er Jahren erlebt hat, wird da gerne aus einem vollen Herzen zustimmen! Aber hier darf ja nichts thematisiert werden, was im Kopf oder Herzen aufgehoben ist. Hier soll es nur um Höreindrücke von Aufnahmen gehen.


    Also stelle ich mal eine Aufnahme ein, an der sich sicher manches kritisieren läßt, wenn man sie Ton für Ton, Phrase für Phrase beschreibt und würdigt. Für mich ist sie aber nichts desto trotz so etwas wie eine Referenz!
    Warum?
    McCracken singt hier mit einer inneren Begeisterung und hymnischen Glut, wie ich sie nur selten gehört habe! Wie er diese Glut von Stophe zu Strophe intensiviert und in der dritten Strophe schließlich mit herrlichen Tönen jubelnden Gefühlsüberschwangs krönt, das reißt mich einfach mit.


    Falsche Vokalfärbungen? Jede Menge!
    Verschluckte Konsonanten? Auch die!


    Aber was soll's.
    Hier singt ein Ritter mit allem Engagement und mit seiner ganzen Leidenschaft um seine große Liebe! Es geht um alles! - nicht nur um einen Preis in einem Gesangswettbewerb! Den hat er längst vergessen!
    Mich überzeugt das!


    https://www.youtube.com/watch?v=7K6Vh4odaTw


    Ich werde es ertragen, wenn jemand die Aufnahme kritisiert. Aber jeder Melomane sollte ihr eine ehrliche Chance geben!


    Bin gespannt!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Jaaaaaa, so soll man eine Arie hören als Einheit, und nicht sezieren wie ein Pathologe! Mir kommt es nämlich mehr darauf an was mir der Sänger in seiner Arie sagen will, das ist für mich wichtiger als das sezieren einer solchen.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zitat

    Caruso41: William hat heute auf den 91. Geburtstag des amerikanischer Tenor James Mac Cracken hingewiesen und geschrieben, er sei immer noch eine seiner Referenzen!


    Diese Feststellung, lieber Caruso, bezog sich hauptsächlich au die Aufnahme an sich, und da trugen vor allem die Leistungen von Birgit Nlsson als eine der meiner Ansicht nach überragenden "Leonoren" des 20. Jahrhunderts, weil sie einfach die für diese Rolle absolut richtige Stimme mit der nötigen Durchschlagskraft und Leidenschaft hatte, sowie Tom Krause, von dem ich schon verschiedentlich sagte, dass ich nie einen böseren, niederträchtigeren Pizarro gehört hätte, dann Kurt Böhme als einer der großen Roccos unserer Zeit, vielleicht auf einer Stufe zu nennen mit Gottlob Frick und Matti Salminen und dem in einer "Nebenrolle" sehr überzeugenden Hermann Prey als Don Fernando. Auch Donald Grobe als Jaquino und Graziella Sciutti als Marzelline, die meines Erachtens in diesen Rollen ein ideales Pärchen waren, trugen zu der Referenzfähigkeit dieser Aufnahme bei, ebenso wie die Wiener Philharmoniker und der Chor der Wiener Staatsoper oder selbst Kurt Equiluz als 1. Gefangener. Richtig, einen habe ich nicht genannt: James Mc Cracken. Er hatte m. E. ein wenig zu kämpfen mit den Tücken dieser zwar kurzen, aber überaus schweren Partie des Florestan, doch machte er die stimmlichen Schwierigkeiten durch seinen dramatischen Ausdruck in etwa wett. Insgesamt gab es aber überzeugendere Florestans. Alleine in meiner Sammlung möchte ich James King, John Vickers, Wolfgang Windgassen, René Kollo, Ernst Haefliger,Josef Protschka und Peter Hofmann nennen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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  • Lieber William!


    Hier sollte es ja eigentlich nicht um den Florestan gehen (den ich übrigens ziemlich schlimm finde), Es sollte um den Stolzing von Mc Cracken gehen! Um sein Preislied!
    Dazu hast du nichts geschrieben. Schade, hätte mich interessiert.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Caruso,


    ich habe erst zum Fernseher gewechseltund meiner Borussia die Daumen gedrückt, und wie man sieht, es hat geholfen. Nun bin ich deiner Bitte nachgekommen und habe auf Youtube das Preislied angehört. Das war um Klassen besser als sein Florestan und klang so, als ob er da viel jünger gewesen wäre, aber auch bei der Fidelio-Aufnahme kann er ja nicht viel älter als 37 gewesen sein. Da war jugendliche Begeisterung zu hören, von einem jugendlichen Helden. Allerdings bin ich auf dem Gebiet ein blutiger Laie. Ist nicht das Preislied auch irgendwo lyrisch? Ich habe im Vergleich dann die Aufnahme mit René Kollo gehört, der mir etwas leichter schien, im durchaus positiven Sinne, mindestens genauso strahlend, aber die Höhen leichter erklimmend, etwas lyrischer, aber im Spitzenton durchaus mit der nötigen Kraft, die aber wunderbar aufblühte. Wie gesagt, beide Aufnahmen großartig, wobei ich Kollo etwas vorziehen würde aus den genannten Gründen. Um nochmal auf den Florestan zurückzukommen, deshalb hatte ich auch den Fidelio eingestellt, war James Mc Cracken Teil einer für mich immer noch referenzwürdigen Aufnahme, und um nochmal auf René Kollo zurückzukommen, war er für mich ein referenzwürdiger Florestan in einem ebenfalls referenzwürdigen Fidelio.
    Ich verspreche, falls dieser Thread im nächsten Jahr zu René Kollos 81. Geburtstag noch läuft, mich mit seiner Florestan-Interpretation zu befassen. Ich hoffe, dass es dazu kommen wird.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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  • Lieber William,


    Lyrisch darf nach meiner Meinung der Stolzing in der Schusterstube sein, wenn er das Lied dichtet. Auf der Festwiese aber, wenn er es singt, um Eva zu gewinnen, sollte schon mehr von seiner Emphase und Leidenschaft zu hören sein. Da muss es ihn und uns einfach mitreißen. Er verlässt ja das Gerüst des Zünftlerischen Liedes mit Stollen und Baren und singt sich hier in einen hymnischen Rausch. Das muss man hören. McCracken bringt für mich das Dionysische des Preisliedes wie kein anderer Tenor der letzten 60 Jahre heraus. Dafür verzeihe ich ihm die Unvollkommenheit seiner Diktion.


    Ein Tenor, der das Hymnische und Dionysische des Preisliedes auf ganz andere Art aber nicht weniger überzeugend brachte, war Charles Kulmann!


    Aber Hauptsache ist heute: Der BVB Dortmund hat gewonnen.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Bevor das Ganze hier zu einer Fußball-Rubrik abgleitet, melde ich mich - nach Rückkehr von meinem zweiten Berliner ""Propheten" - auch mal wieder zu Wort und danke zuerst "Caruso41" für die Wiederbelebung dieser Rubrik. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet, da du nach deiner Rückkehr nach zehntägiger Forumspause in diversen Rubriken geschrieben hast, aber nicht hier. Ich habe dir sowohl hier in dieser Rubrik als auch in Willis Rubrik goldene Brücken gebaut, Leute vorgeschlagen (Fanny Heldy, Georges Thill), aber du hast nicht darauf reagiert. Und da der "Melomane" in dieser Woche auch abgetaucht zu sein scheint, hatte ich irgendwann keine Lust mehr, hier Selbstgespräche zu führen und habe daher das Schreiben hier erst einmal eingestellt. (Und bei Kommentaren wie dem von "Fiesco" frage ich mich, ob es nicht besser wäre, dabei zu bleiben... Aber wie gesagt: Für Pauschalurteile sind eher die jeweiligen Sängerrubriken da...)


    Nun bin ich freilich ziemlich baff, dass du, lieber "Caruso41", dich hier ausgerechnet mit einem positiven Beitrag zu James McCracken wieder zu Wort meldest, einem Sänger, dem ich noch nie etwas abgewinnen konnte, weder beim Studio-"Propheten" noch bei der "Voice of Firestone"-"Gala der Tenöre", wo er mit Otellos Tod vertreten ist und für mich im direkten Vergleich mit diesen vielen tollen Tenören ganz klar den letzten Platz belegt. Das mag nun auch etwas pauschal klingen, aber es ist nunmal so, ich kann diese Stimme nicht ab! Dieser Sänger singt außerhalb der ästhetischen Grenzen meines Geschmacks! Und von diesem Sänger, diesem (viel zu) schweren Heldentenor, soll ich mir jetzt ausgrechnet Stolzings Preislied anhören? Nein, Danke! :no:


    Dummerweise habe ich heute schon bei Youtube eine Arie von McCracken gehört (und gesehen), nämlich diese Arie des Radames:



    https://www.youtube.com/watch?v=xatxJ-hHoZE


    Kann man diese Arie wesentlich schlechter singen? Unsicherer sicherlich, aber auch unschöner? Ich zweifle...


    Eine detaillierte Analyse verbietet hier des Sängers Höflichkeit... :stumm:


    Damit ist mein McCracken-Bedarf für die nächsten Jahre gestillt... :untertauch:


    P.S.: Warst du damals eigentlich bei diesem legendären "Prophet"-Skandal vor ziemlich genau einem halben Jahrhundert in der Deutschen Oper Berlin dabei? Das war doch auch McCracken, oder? Wenn du dabei warst, würde mich ein Augen- und Ohrenzeugenbericht von der damals wohl tumultartigen Premiere in der Tat interessieren, obwohl diese Rubrik eigentlich ein anderes Thema hat. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Mein teuerster Stimmenliebhaber!


    Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet, da du nach deiner Rückkehr nach zehntägiger Forumspause in diversen Rubriken geschrieben hast, aber nicht hier.


    Vom 3. bis 13. Dezember war ich auf einer Reise, bei der ich zwar viel arbeiten musste aber auch herrliche Opernaufführungen und Konzerte hören konnte.
    Danach habe ich in den Threads geschrieben, die mich gerade interessierten!


    Ich habe dir sowohl hier in dieser Rubrik als auch in Willis Rubrik goldene Brücken gebaut, Leute vorgeschlagen (Fanny Heldy, Georges Thill), aber du hast nicht darauf reagiert.


    Mit Fanny Heldys "Voix blanche" habe ich mich nie anfreunden können - zumal sie oft sehr essigsauer, echt ätzend klingt. Die von Dir eigestellte Arie der Louise gehört immerhin zu ihren besseren Aufnahmen! Da versteht man immerhin, warum Toscanini sie als Louise und Melisande nach Mailand holte!
    Zu Georges Thill habe ich mich ja schon verschiedentlich geäussert. Wenn ich mich recht erinnere, kanntest Du den Sänger noch nicht, als ich seine Gralserzählung rühmte!


    ....bei Kommentaren wie dem von "Fiesco" frage ich mich, ob es nicht besser wäre, dabei zu bleiben...


    Wieso denn?
    Hat Fiesco nicht das Recht zu sagen, wie er sich die Formulierung von Höreindrücken wünscht?


    ....ziemlich baff, dass du, lieber "Caruso41", dich hier ausgerechnet mit einem positiven Beitrag zu James McCracken wieder zu Wort meldest, einem Sänger, dem ich noch nie etwas abgewinnen konnte,


    Ich habe mich ganz spontan entschlossen, meine Höreindrücke von James McCracken mit dem Preislied aus den Meistersingern zur Diskussion zu stellen, weil ich weiss, wie viele schlechte Aufnahmen es von ihm gibt. Leider ist sein Ruf dadurch in Deutschland weithin ruiniert. Er war halt ein Bühnensänger und wer ihn nicht live gehört hat, kann sie kaum vorstellen, wie packend, ja geradezu atemberaubend er zumindest bis 1964 oder 1965 war. Sein Gesangsstil passte schlicht und einfach nicht zur Ästhetik der Schallplattenära. Dennoch: es gibt Aufnahmen von ihm, die zu hören lohnt. Dazu gehört meiner Meinung nach das Preislied. Ich habe auch versucht zu sagen, warum es lohnt!
    Aber das hast Du offenbar Dir gar nicht angehört!
    War nicht Deine Regel, dass es hier in diesem Thread um konkrete Aufnahmen von Jubilaren gehen sollte? Also nicht um Vorerfahrungen, frühere Höreindrücke, vorgefasste Meinungen, Animositäten oder Antipathieen!

    Und von diesem Sänger, diesem (viel zu) schweren Heldentenor, soll ich mir jetzt ausgrechnet Stolzings Preislied anhören? Nein, Danke! :no:


    Da kann ich nur mit deinen Worte antworten:

    ....Für Pauschalurteile sind eher die jeweiligen Sängerrubriken da...

    Ich würde allerdings nicht akzeptieren wollen, dass die Sängerthreads Sammelplätze für Pauschalurteile sein sollten.


    Warst du damals eigentlich bei diesem legendären "Prophet"-Skandal vor ziemlich genau einem halben Jahrhundert in der Deutschen Oper Berlin dabei? Das war doch auch McCracken, oder?


    Ja, natürlich! Ich hatte damals ja noch meinen Job an der Deutschen Oper Berlin und war mit der Einstudierung befasst. Dementsprechend habe ich auch alle Aufführungen miterlebt. Über die Inszenierung von Herlischka möchte ich ebenso wenig etwas sagen wie über das Dirigat von Hollreiser. Beides gehört nicht hier her! Nur soviel: man spielte eine gekürzte Fassung von etwa 3 Stunden mit einigen merkwürdigen Umstellungen!
    Aber zu McCracken kann ich sagen, dass er 1966 wesentlich besser war als in seiner Studio-Aufnahme von 1970, die einfach - wie viele seiner Gesamtaufnahmen - zu spät aufgenommen worden ist. Allerdings hatte er auch in Berlin mit den lyrische Passagen seine Mühe - zumal im zweiten Akt! In dritten, vierten und vor allem fünften Akt war er dann aber schon sehr imponierend - sängerisch und in der Gestaltung!
    Sicher weisst Du, dass es einen Mitschnitt der Aufführung auf CD gibt!
    Das schlimmste Problem der Berliner Aufführung war seine Gattin Sandra Warfield, die mit der Partie in jeder Hinsicht überfordert war.... Darüber sei der Mantel des Schweigens gedeckt!


    Wenn Du doch noch Stolzings Preislied von McCracken hören solltest, tue das bitte im Lichte meines Plädoyes für diese Aufnahme. Vielleicht entdeckst Du dann ja auch etwas von den Vorzügen dieser Interpretation!


    Das wünscht Dir
    und grüßt Dich herzlich


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber "Caruso41",


    ganz herzlichen Dank für deine Antwort!



    Wieso denn?
    Hat Fiesco nicht das Recht zu sagen, wie er sich die Formulierung von Höreindrücken wünscht?


    Natürlich hat er das. Und er hat davon nicht zum ersten Mal Gebrauch gemacht. Inwieweit es sinnvoll ist oder irgendwann nicht doch eher kontraproduktiv wirkt, das immer und immer wieder zu wiederholen, sei mal dahingestellt...
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Gesangsaufnahme zu beurteilen. Ich glaube, dass das Achten auf Details einem ausgewogenen Gesamturteil nicht abträglich ist, sondern ein gerechtes Urteil viel eher befördert.
    Wer "Sezierendes" hingegen nicht mal lesen geschweige denn selbst vornehmen möchte, muss das ja nicht...



    Aber das hast Du offenbar Dir gar nicht angehört!


    Richtig. Ich habe auch gesagt warum, nämlich weil ich nach dem Hören der Radames-Arie (hast du diese gehört?) von dieser Stimme erst einmal die "Schnauze voll" hatte. (Und das ist eine Live-Aufnahme, da gilt das von dir angesprochene Studio-Problem nicht.)


    Also nicht um Vorerfahrungen, frühere Höreindrücke, vorgefasste Meinungen, Animositäten oder Antipathieen!


    Richtig. Daher habe ich mir ja gestern Herrn McCracken ganz frisch angehört - als Radames!


    Sicher weisst Du, dass es einen Mitschnitt der Aufführung auf CD gibt!


    Habe ich auf der Festplatte, konnte ich mich aus besagten Gründen noch nicht überwinden, mir das anzuhören.


    Wenn Du doch noch Stolzings Preislied von McCracken hören solltest, tue das bitte im Lichte meines Plädoyes für diese Aufnahme. Vielleicht entdeckst Du dann ja auch etwas von den Vorzügen dieser Interpretation!


    Lieber "Caruso41", ein "Austausch" setzt ja voraus, dass sich mehrere Leute ein und dieselbe Aufnahme anhören und sich dann darüber austauschen, insofern hast du natürlich völlig Recht. Aber ich habe leider auch Recht, wenn ich konstatiere, dass dir hier an einem Austausch über Höreindrücke eigentlich nur gelegen ist, wenn derjenige Sänger von dir hier eingebracht wird. Zu keinem der letzten zehn von mir hier besprochenen Sänger hattest du dich vor deinem McCracken-Beitrag auch nur ansatzweise geäußert. Wenn du also wenigstens auf EINEN meiner Höreindrücke der letzten 14 Tage detailliert eingehen würdest, dann würde ich mir auch das von dir eingestellte Preislied anhören und meine Höreindrücke dazu schildern. Dann findet hier tatsächlich ein AUSTAUSCH statt. Aber ein "Austausch" ist keine Einbahnstraße! :yes: :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!

    Zu keinem der letzten zehn von mir hier besprochenen Sänger hattest du dich vor deinem McCracken-Beitrag auch nur ansatzweise geäußert.


    Ich war weg! Und wenn ich weg bin, kann ich eingestellte Interpretationen nicht hören und auch meist nichts schreiben.
    Ich gehöre nicht zu der Generation, die immer und überall erreichbar ist und immer und überall mit allem und allen verbunden sein will!
    Wenn ich auf Reisen bin, dann genieße ich die Orte und Menschen, die ich gerade besuche. Da ist mir sogar egal, was im Forum geschrieben und diskutiert wird!


    Wenn du also wenigstens auf EINEN meiner Höreindrücke der letzten 14 Tage detailliert eingehen würdest, dann würde ich mir auch das von dir eingestellte Preislied anhören und meine Höreindrücke dazu schildern.


    Das ist ja ein Deal!
    Läßt der sich ausdehnen auf kommende Höreindrücke von Dir?


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich war weg!

    Ja, ich weiß, zehn Tage. Und dann warst du drei Tage wieder da und hast hier trotzdem nichts geschrieben.


    Das ist ja ein Deal!

    Ja, finde ich auch. Ich würde dir sogar einen "Big Deal" anbieten: Ich äußere mich zu jedem Hörbesipiel, das du hier einstellst, wenn du dich zu jedem Hörbesispiel äußerst, das ich hier einstelle. Nun weiß ich, dass du auch viel anderes um die Ohren hast (ich übrigens auch!), daher biete ich dir einen Eins-zu-Eins-Höreindruckstauch an! ;)


    Also: Trotz meiner Bedenken aus früheren Höeindrücken (bis gestern!) wäre ich mir bereit, mir das Stolzing-Preislied anzuhören, wenn du dich vorher zu einem in letzter Zeit von mir besprochenen Jubilar äußerst. Nicht zu allen, zu einem reicht schon! :yes: Das ist dann ein ganz pragmatischer "Deal"! ("Ablass" im Voraus auf Zukünftiges gewähre ich nicht...)
    Nur: Dass du dich wenig bis gar nicht zu den von mir eingestellten Beispielen äußerst, im Gegenzug aber erwartest, dass ich mich immer zu deinen Beispielen äußere, das ist ein "schlechter Deal", entspricht aber meinen bisherigen Erfahrungen in dieser Rubrik.


    Also: "Big Deal" oder "pragmatischer Deal" 1:1, du hast die Wahl - aber ich fürchte, ganz ohne "Deal" kommen wir hier nicht zum Rubriktitel-Ziel! :D

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Lieber Stimmenliebhaber!


    In jedem Falle scheint es mir, dass es auf ein Deal à la Trump hinausliefe: "my thread first".


    Da käme ich durchaus mit klar! Aber: bei aller Neigung, zu dem Austausch in diesem Thread auch etwas beizutragen, bleibt doch meine erste Priorität beim Thread "NEUE STIMMEN".
    Wenn ist darüber hinaus Zeit und Lust habe, werde ich mich gerne weiterhin zu eingestellten Interpretationen von Jubilaren äußern!
    Zu manchen Stücken aber habe ich wirklich kaum Lust! Etwa die Erzählung der Erda!


    Zu anderen Interpretationen habe ich immerhin recht ausführlich meine Eindrücke niedergeschrieben: etwa zu Grümmer, Escalais, Cappuccilli, Joseph Schwartz, Galli Curci! Verschiedene Hörbeispiele habe ich selbst eingestellt, einige haben eine intensive Diskussion ausgelöst (etwa Söderström und Pertile) auf andere hat niemand reagiert (etwa Kadinskaya)!! Also ich denke, ich habe schon ziemlich beigetragen zu diesem Thread. Immerhin war ich zweimal länger auf Reisen. Sonst hätte ich sicher auch was zu Popp, Kraus, Lauri-Volpi, Vulpius oder Lipovšek geschrieben.


    Aber, bitte habe Verständnis, dass ich meine erste Priorität beim Thread "NEUE STIMMEN" habe!
    Der braucht durchaus viel Arbeit und Zeit! Informationen über die jungen Sänger sind oft nur schwer zu finden. Noch schwerer ist es oft, solche Aufnahmen von ihnen zu finden, die wirklich geeignet erscheinen, Interessierten, die bisher noch nichts von den Sängern gehört haben, einen einigermaßen adäquaten Eindruck zu vermitteln von der Stimme, von den Gesangsleistung und von den darstellerischen Potentialen.


    Aber Dich interessieren ja die NEUEN STIMMEN nicht! Schade eigentlich. Sehr schade!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Sonst hätte ich sicher auch was zu Popp, Kraus, Lauri-Volpi, Vulpius oder Lipovšek geschrieben.

    Dafür ist es noch nicht zu spät. Insbesondere deine Meinung zu Lauri-Volpi würde mich sehr interessieren, zumal Willi ja eine gegenteilige Meinung zu meiner in den Raum geworfen hat.


    Dass ich mich für neue Stimmen nicht interessiere, stimmt nicht, ich lese mit und höre ab und an mal rein, verspüre aber selten Lust, mich dazu zu äußern - manchmal, wie bei dem einen Tenor, den "Rheingold1876" jetzt im Berliner Dom gehört hat, habe ich mich aber doch geäußert. Was mich freilich nicht interessiert, ist die Art und Weise, wie einige junge Stimmen dort "promotet" werden - das finde ich überflüssig, denn die haben ja ihre Agenturen, die gut dafür bezaht werden. Das habe ich dir auch schonmal hier im Forum geschrieben.


    Also ich merke schon: Dein Interesse daran, dass ich mir wirklich Stolzings Preislied von James McCracken anhöre, hält sich offenbar in engen Grenzen, sonst hättest du ja meine nun wirklich nicht unverschämte Forderung, dich wenigsten zu einem der von mir hier in den letzten 14 Tagen besprochenen Jubilaren zu äußern, erfüllen können. Zum Beispiel eben zu Lauri-Volpi! Andernfalls verzichte ich nämlich gerade in diesem Fall sehr gerne. Oder hast du etwa Angst vor dem, was ich dazu schreiben könnte? ;) :D :P 8-) :hello:


    Aber muss ja auch nicht sein. Ich gehe jetzt erst einmal - zum ersten Mal seit siebeneinhalb Jahren! - wieder in die Lindenoper - und bin gespannt, was mich erwartet. :yes: :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!


    Du versuchst es ja wirklich mit allen Tricks, mich herauszulocken!


    Dein Interesse daran, dass ich mir wirklich Stolzings Preislied von James McCracken anhöre, hält sich offenbar in engen Grenzen, sonst hättest du ja meine nun wirklich nicht unverschämte Forderung, dich wenigsten zu einem der von mir hier in den letzten 14 Tagen besprochenen Jubilaren zu äußern, erfüllen können. Zum Beispiel eben zu Lauri-Volpi! Andernfalls verzichte ich nämlich gerade in diesem Fall sehr gerne. Oder hast du etwa Angst vor dem, was ich dazu schreiben könnte? ;) :D :P 8-) :hello:


    Also denn schreibe ich was zu Lauri-Volpi, damit ich meine Ruhe habe!
    Die Arie und Stretta des Manrico sind nun freilich nicht die Stücke, die ich besonders mag. Da hätte ich mir wirklich was anderes gewünscht.
    Aber was soll's?!?! Bei dieser Aufnahme hätte ich eigentlich keine andere Meinung als Du.


    Sein heller klarer Tenor, der ganz wunderbar schlank geführt wird, kommt einfach in beiden Stücken bestens zu Geltung. Wie er den Klang bei der Stretta intensiviert, ist einfach hinreißend. Dadurch gewinnt die Stimme den silberhell strahlenden Klang, der den Spitzentöne unvergleichliche Durchschlagskraft und feurigen Glanz verleiht. Eine Lehrstunde im italienischer Gesangskultur!


    Auch die Arie sollte eine Lehrstunde für junge Tenöre sein: mit den wunderbaren gespannten Bögen, in denen alle Konsonanten sauber geformt werden und er Klang der Stimme ganz fein abschattiert. Ein echtes Piano gibt es nicht dafür aber ein berückend schönes Mezzavoce mit einer hellen klaren, dabei aber ganz warmen Dolcezza. Die Intonation scheint mir mitunter eine Schwebung zu hoch, aber das mag der Aufnahmetechnik angekreidet werden. Fabelhaft das Legato!


    Am meisten liebe ich von Lauri-Volpi seine frühen Aufnahmen mit Ausschnitten aus Opern von Bellini und Donizetti! Und dann alle Duett-Aufnahmen. Da teilt er über die Figuren viel mehr mit als in den Arien, wo er nicht immer der Versuchung widersteht, die Pracht seiner Stimme auszustellen.
    Besonders empfehle ich die Aida-Duette mit Elisabeth Rethberg, die Forza-Duette mit Gino Bechi (besonders "Invano, Alvaro..." ), das Liebesduett aus Otello mit Maria Caniglia und die Duette aus Andrea Chenier mit Rosa Ponselle!


    Was soll ich rumreden: Ich bin Lauri-Volpi-Fan und ziehe ihn den meisten seiner italienischen Zeitgenossen deutlich vor. Nur Martinelli steht bei mir noch höher in der Gunst!


    Liebe Grüße
    Caruso41



    PS:

    Was mich freilich nicht interessiert, ist die Art und Weise, wie einige junge Stimmen dort "promotet" werden - das finde ich überflüssig, denn die haben ja ihre Agenturen, die gut dafür bezaht werden. Das habe ich dir auch schonmal hier im Forum geschrieben.


    Das Argument verstehe ich auch bei mehrmaliger Wiederholung nicht!
    1. Ich kann nicht sehen, dass in dem Thread Sänger "promotet" werden.
    2. Und dass die Agenturen viel Geld an den jungen Stimmen verdienen, mag sein. Das kannst Du besser beurteilen als ich. Wie sie aber in ihren Internetseiten Informationen über die Sänger bereitstellen, läßt schon höchst zu wünschen übrig! Da ist es oft schwer, überhaupt etwas herauszubekommen!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Du versuchst es ja wirklich mit allen Tricks, mich herauszulocken!

    Lieber "Caruso41",


    ja, das stimmt, und ich freue mich riesig, dass es geklappt hat! Sei bedankf für deinen wirklich großartigen Beitrag zu Lauri-Volpi! :jubel: :jubel: :jubel:


    Ich wäre untröstlich gewesen, wenn Willis Erwiderung dazu das letzte Wort in dieser Rubrik gewesen wäre!


    Wie sie aber in ihren Internetseiten Informationen über die Sänger bereitstellen, läßt schon höchst zu wünschen übrig! Da ist es oft schwer, überhaupt etwas herauszubekommen!

    Ich glaube ja, dass jeder junge Sänger heute seine Internetseite hat, privat oder bei einer Agentur. Sie entscheiden auch sehr genau, was sie von sich ins Netz stellen und was nicht. Insofern glaube ich einfach, dass sie unser Engagement nicht so sehr benötigen wie die abgetretenen Sängerinnen und Sänger, an denen keine Agentur mehr etwas verdient. Außerdem würdige ich lieber Lebensleistungen, weil ich da weiß, dass es sich nicht um Eintagsfliegen handelt. Bei den Nachwuchssängern weiß man das noch nicht so genau, was freilich auch spannend ist. Ich weiß dein diesbezügliches Engagement auch sehr zu schätzen, aber mein selbstgewählter Schwerpunkt ist ein anderer, wofür ich um Verständnis bitte.


    Ich bitte ebenso um Verständnis, dass ich heute unmittelbar nach dem Live-Erlebnis eines großartigen Werkes in einer szenisch wie musikalisch eher fragwürdigen Interpretation wenig Lust verspüre, mir jetzt James McCracken als Stolzing anzuhören - ich verspreche aber, das morgen Abend nachzuholen! Ich werde versuchen, mir das eingestellte Video so unvoreingenommen anzuhören wie möglich - kann dir aber nicht versprechen, zu einem ähnlich positiven Ergebnis zu kommen wie du im Falle von Lauri-Volpi! ;) :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!


    .....mir jetzt James McCracken als Stolzing anzuhören - ich verspreche aber, das morgen Abend nachzuholen! Ich werde versuchen, mir das eingestellte Video so unvoreingenommen anzuhören wie möglich - kann dir aber nicht versprechen, zu einem ähnlich positiven Ergebnis zu kommen wie du im Falle von Lauri-Volpi.....


    Das würde mich auch irritieren!
    Zwischen Lauri-Volpi und McCracken gibt es doch noch einen erheblichen Abstand.....
    Wäre übrigens interessant, wie wohl Lauri-Volpi das Preislied gesungen hätte. Meinetwegen auch auf italienisch!


    Das ist allerdings nur ein Wunschtraum. Immerhin gibt es eine prächtige Einspielung von Charles Kullmann. Die haben aber in zwei Jahren ganze 50 Benutzer aufgerufen! Für mich ist es die die schönste Verbindung von einer lyrischen und zugleich heldisch-emphatischen Interpretation! Natürlich gibt es auch falsche Vokalfärbungen und einige nicht nötige Verschleifungen.Aber für mich ist es eigentlich ganz nahe am Ideal!



    Beste Grüße
    Caruso41


    PS.: Hast Du Schumanns Faustszenen in der Staatsoper gehört?
    Die Produktion habe ich im Schillertheater erlebt! Da brauchst Du nichts zu zu sagen.
    Mich interessiert am meisten: wie klingt denn nun das Haus?????

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • PS.: Hast Du Schumanns Faustszenen in der Staatsoper gehört?
    Die Produktion habe ich im Schillertheater erlebt!

    Lieber "Caruso41", da spielt dir deine Erinnerung einen Streich, denn Schumanns Faust-Szenen hatten überhaupt erst zur feierlichen Wiedereröffnung der sanierten Staatsoper Unter den Linden am 3.10.2017 Premiere und waren nie im Schiller-Theater zu sehen! Du kannst da höchstens den Gounod-"Faust" oder "Fausts Verdammnis" von Berlioz gesehen haben.
    Genau aus diesem Grund, weil einem die Erinnerung häufig mal ein Schnippchen schlägt, möchte ich hier in dieser Rubrik ja auch ausschließlich die Beschreibung von frischen Höreindrücken und nicht die aus der Erinnerung von vor Jahrzehnten... :D


    Meine zum Peislied von McCracken folgen heute Abend.


    Zu deiner Frage nach der Akustik: Vieles hat sich gebessert, ich würde aber dringend davon abraten, sich in den 3. Rang Mitte zu setzen, weil da jetzt direkt über den Plätzen eine ganze Reihe von Scheinwerfern angebracht wurden, die ziemlich unangehm pfeifen, was man nicht nur bei den Sprechszenen, sondern auch bei den leiseren Musikstellen hörte und was sehr nervig war.
    Die Toiletten- und Gänge-Situation hat sich hingegen stark verbessert, es gibt sogar einen Fahrstuhl. Jetzt fehlen nur noch vernünftige Aufführungen...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • In eigner Fessel fing ich mich...



    Es sei! Noch einmal will ich mich denn rüsten...



    Lieber "Caruso41",


    ich habe soeben das von dir eingestellte Preislied von James McCracken angehört und kann deine Begeistung leider in keinster Weise teilen. Ich finde seinen Gesang jetzt auch nicht ganz furchtbar oder schrecklich, was ich eher erwartet hätte, aber er berührt mich mit seiner Stimme so überhaupt nicht, weder positiv noch negativ. Mich erreicht dieser Sänger als Stolzing nicht, weil es für mich überhaupt kein Stolzing ist, sondern viel eher ein Florestan, Tristan oder Otello, der sich auf die Nürnberger Festwiese verirrt hat. Ich höre keinen jungen schmachtenden Mann, der verliebt ist, sondern viel eher einen abgekämpften müden Helden, der mit viel zu schwerer Stimme etwas singt, was nicht seins ist.


    McCracken singt hier mit einer inneren Begeisterung und hymnischen Glut, wie ich sie nur selten gehört habe! Wie er diese Glut von Stophe zu Strophe intensiviert und in der dritten Strophe schließlich mit herrlichen Tönen jubelnden Gefühlsüberschwangs krönt, das reißt mich einfach mit.


    Er steigert sich, indem er er in der dritten Strophe heldischer wird, während ich ihn in den ersten beiden Strophen beinahe lethargisch finde, aber weder ausreichend lyrisch noch wirklich "innerlich begeistert". Von "Glut" und "intensiviert" höre ich ebenso wenig etwas wie von "herrlichen Tönen jubelnden Gefühlsüberschwangs", deswegen reißt mich da auch nichts mit.


    Mich überzeugt das!


    Mich nicht!


    Lyrisch darf nach meiner Meinung der Stolzing in der Schusterstube sein, wenn er das Lied dichtet.


    Auf der Festwiese singt er das gleiche Lied iwe in der Schusterstube, wenn auch etwas erweitert: es sind die gleichen lyrisch-schwebenden Einleitungsakkorde wie in der Schusterstube (nun ja, bei dieser Aufnahme eher weniger...), aber unabhängig davon, dass sich Stolzing auf der Festwiese natürlich in etwas hineinsteigert und dabei ja auch die eigentliche aufgeschriebene "Melodei" recht frei erweitert, beginnt er die Stollen genauso im Piano wie in der Schusterstube, beginnt introvertiert mit der Schilderung seines Traumes. Selbstverständlich muss Stolzing auch auf der Festwiese lyrisch singen, bevor er sich jugendlich-heldisch steigert.


    McCracken bringt für mich das Dionysische des Preisliedes wie kein anderer Tenor der letzten 60 Jahre heraus.


    Da ich bei ihm - trotz oder wegen seines Zitter-Tremolos - so gar nichts "Dionysisches" höre, kann ich diese Einschätzung leider so überhaupt nicht nachvollziehen. Selbst Lauritz Melchior ist für mich eher ein Stolzing als James McCracken! (Und den verbinde ich nun wirklich eher mit anderen Rollen wie Siegmund, Siegfried und Tristan. Den ziehe ich übrigens McCracken auch als Otello weit vor, auch wenn es von Melchior in dieser Rolle leider keine Gesamtaufnahme, sondern nur Szenen gibt, dafür aber glücklicherweise gleich einige, sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch.)


    Falsche Vokalfärbungen? Jede Menge!
    Verschluckte Konsonanten? Auch die!


    In dieser Stelle kann ich dir wirklich mal voll und ganz zustimmen! Am besten wir schweigen davon...
    Das Positivste, was ich ihm diesbezüglich bescheinigen könnte, wäre ein starker amerikanischer Akzent...


    Aber was soll's.


    Na, also, wenn so etwas für dich gar keine Rolle spielt, dann weiß ich auch nicht... Dann müssen wir auch französische Idiomatik und Stilistik bei französischer Oper nicht mehr so ernst nehmen usw.... ;(


    Hier singt ein Ritter mit allem Engagement und mit seiner ganzen Leidenschaft um seine große Liebe! Es geht um alles! - nicht nur um einen Preis in einem Gesangswettbewerb! Den hat er längst vergessen!


    Ich lese das sehr gerne und finde deine Einschätzung der Szene und der Rolle auch völlig richtig, nur höre ich davon bei James McCracken leider gar nichts.


    Ist nicht das Preislied auch irgendwo lyrisch? Ich habe im Vergleich dann die Aufnahme mit René Kollo gehört, der mir etwas leichter schien, im durchaus positiven Sinne, mindestens genauso strahlend, aber die Höhen leichter erklimmend, etwas lyrischer, aber im Spitzenton durchaus mit der nötigen Kraft, die aber wunderbar aufblühte. Wie gesagt, beide Aufnahmen großartig, wobei ich Kollo etwas vorziehen würde aus den genannten Gründen.


    Lieber Willi,


    in diesem Fall (nicht bei Lauri-Volpi) bin ich wirklich viel näher bei dir als bei "Caruso41". Nahezu allem, was du hier schreibst, kann ich voll und ganz zustimmen. Natürlich ist das Preislied auch "irgendwo lyrisch" - und das scheint dir bei McCracken genauso abzugehen wie mir. Natürlich singt Kollo "das etwas leichter und natürlich im positiven Sinne, mindestens genauso strahlend, aber die Höhen leichter erklimmen, etwas lyrischer, aber durchaus mit der nötigen Kraft, die aber wunderbar aufblühte" - jedes dieser deiner Worte kann ich voll und ganz unterschreiben. Natürlich würde auch ich Kollo in dieser Partie vorziehen. Nur deine Einschätzung, dass "beide Aufnahmen großartig" seien, kann ich so für mich nicht bestätigen, die McCracken-Aufnahme erreicht mich wie gesagt emotional gar nicht, weder positiv noch negativ, ich halte sie einfach nur für einem Irrtum, nicht mal wirklich mit der "Sprache der Leidenschaft", aber auf alle Fälle "verbunden mit einem unrichtigen Objekt"...


    So, und um nun in diesem Beitrag noch abschließend eine vierte Opernrolle zu zitieren (nach Wotan, Rienzi und Lakai):


    "Meine Pflie-hicht hab ich getan!" :untertauch:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Immerhin gibt es eine prächtige Einspielung von Charles Kullmann. Die haben aber in zwei Jahren ganze 50 Benutzer aufgerufen! Für mich ist es die die schönste Verbindung von einer lyrischen und zugleich heldisch-emphatischen Interpretation! Natürlich gibt es auch falsche Vokalfärbungen und einige nicht nötige Verschleifungen.Aber für mich ist es eigentlich ganz nahe am Ideal!




    Beste Grüße
    Caruso41

    Lieber "Caruso41",


    nun möchte ich dir aber noch herzlich danken, dass du dieses Preislied von Charles Kullmann eingestellt hast, auch wenn der eigentlich kein Jubilar war, aber dieses Preislied ist für mich eine echte Entdeckung! Da stören mich einzelne Vokalverfärbungen kaum, eher noch eine gewisse Eckigkeit bei der Phrasierung in der unteren Lage des ersten Stollens ("Von Blüt und Duft geschwellt die Luft"), aber: Wie grandios ist die Höhe gesungen, jugendlich strahlend und bestens phrasiert - und auch die Steigerung zum Ende hin gelingt ihm ganz wunderbar, ohne dabei die Lyrik völlig zu opfern. DAS ist für mich eine tolle Preislied-Interpretation! :jubel: :jubel: :jubel:


    Und hier höre ich auch wirklich einen strahlenden jungen Mann, dem nicht nur Evchens Herz, sondern dem die Herzen nahezu aller Festwiesenbesucher zufliegen. (Man lese sich mal die Texte durch, die der Chor bei seinem Festwiesen-Auftritt singt!)
    Bei McCracken höre ich viel eher einen Mittfünfziger (selbst, wenn er damals real noch nicht so alt gewesen sein sollte), für den ich mich als Eva oder auch nur als einfacher Festwiesenbesucher beim besten Willen nicht erwärmen könnte...


    Aber dieser Kullmann singt das wirklich große Klasse! :hail: :hail: :hail: :thumbup:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • So, damit über James McCracken nun nicht sämtliche Jubilare des heutigen (eigentlich schon gestrigen) Tages zu kurz kommen (und so viele waren es ja dieses Mal nicht), habe ich mir gerade die zweite Arie der Königin der Nacht angehört - gesungen von Rita Streich, an deren (posthumen) 97. Geburtstag Willi heute (bzw. gestern) dankenswerterweise in seiner Gedenkrubrik erinnert hat.



    https://www.youtube.com/watch?v=coTqc869I_Q


    Mein Eindruck ist ein zwiespältiger: Die Koloraturen singt sie bewunderswert, völlig unangefochten und mühelos. Darüber hinaus bleibt sie mir in dieser Nummer freilich die dramatische Wucht und die Eiseskälte, welche die Königin der Nacht meines Erachtens in dieser Szene auch haben muss, völlig schuldig.


    "Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen" - Da kocht gar nichts!
    "Tod und Verzweiflung" - weder noch!


    "Sarastro Todesschmerzen, so bist du meine Tochter nimmermehr" - das gelingt ihr besser und glaubhafter, sogar mit einer gewissen dramatischen Attacke.


    Die große Qualität ihrer Koloraturen habe ich ja bereits gerühmt.


    "Verstoßen sei auf ewig" - Da wird bei ihr niemand verstoßen und schon gar nicht auf ewig!


    "Zertrümmert sei auf ewig" - kaum ein Federchen würde an dieser Stelle wegfliegen, geschweige denn irgendetwas in Trümmer gehen bzw. sich die Angst vermitteln, dass etwas in Trümmer gehen könnte!


    Die "Bande"-Läufe mit wunderbarem Legato gesungen und auch die Staccati danach großartig gemeistert.


    "Wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen" - Damit bin ich sogar zufrieden, es vermittelt sich für mich.


    "Hört" - ok, aber die "Rachegötter" sind auf den letzten beiden Silben gar zu lieblich, als dass sie glaubhaft sein könnten.


    Mein Fazit: Die Streich ist eine wunderbare Koloratursopranistin mit Tendenz zur (leichten) Soubrette und singt diese anspruchsvolle Arie mühelos - freilich zu mühelos, um eine glaubhafte, emotional zerrissene Mutter oder auch einfach nur beleidigte Furie zu sein. Egal, wie man genau diese Rolle in dieser Szene interpretiert und deutet - keiner möglichen Variante wird die Streich hier interpretatorisch gerecht. Sie ist für mich keine Königin der Nacht! :no:
    Also sprechen wir bei ihrem nächsten Jubiläum lieber über Ännchen oder ähnnliche Rollen...


    Erfreulicher Nachtrag:


    Gerade ist Youtube von der Königin der Nacht auf ihre Rosina (erste Arie) gesprungen:



    https://www.youtube.com/watch?v=-4NBdF4HIZY


    Großartig gesungen und von der Gestaltung des zwar schon erstaunlich gerissenen, aber doch auch noch unerfahrenen jungen Mädchens her auch sehr gut gestaltet, zu Freunde und Gefallen des Publikums. Bravo für diese virtuose Rosina! :jubel: :jubel: :jubel:


    P.P.S.: Jetzt bin ich auch noch bei ihrer Gilda gelandet!



    https://www.youtube.com/watch?v=MP0CTkzsl6Y


    Wunderbar luftig leicht und mühelos gesungen, so stelle ich mir die Schwärmerei eines jungen Mädels vor (nur die Extremhöhe wird ein bissl sehr focussiert und gerät dadruch etwas spitz bzw. mit viel Randstimme gesungen, da schwebt dann nicht mehr viel) - trotzdem insgesamt sehr überzeugend interpetiert! :yes:


    Ihre Eigenmächtigkeit am Ende der Arie ist natürlich etwas fragwürdig, aber zugleich ganz großartig gemeistert! :thumbsup:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Bitte gestattet mir, auch als Nichtmelomane und Nichtstimmensezierer auf McCrackens Preislied einzugehen.


    Wenn er mit den Wiener Philharmonikern dieses Lied aufnehmen durfte, dann ist das schon ein Markenzeichen, das Privileg hat nicht jeder. Die Tatsache alleine ist für mich ein Qualitätsmerkmal.
    Beim Anhören der Arie muß ich allerdings zugeben, nicht so euphorisch wie caruso41 zu reagieren. Die Stimme ist etwas dunkel, sie paßt sicher besser zu den schweren Wagnerrollen. Seine Aussprache ist gekennzeichnet von etlichen Verfärbungen der Vokale. Am Ende der 1. Strophe habe ich gehört "Eva, im Porodies", und diese Unart der "runden" Aussprache des "a" habe ich oft gehört. Ich muß allerdings gestehen, daß so etwas heutzutage auf deutschen Bühnen keine Ausnahme mehr ist. Ausländische Sänger sind in der Überzahl, sie singen teilweise besser textverständlich als ihre deutschen Kollegen, aber ihren Akzent können die wenigsten verstecken. Man sollte sich daran gewöhnen.


    Zurück zu McCracken. Sicher ist er ein toller Stolzing. Sein Preislied ist eine gelungene Aufnahme. Ich habe Dean Smith live gehört, der im Orchester unterging, Norbert Orth, der sich wacker schlug, Heinz Kruse, der vom Orchester selbst im Preislied zugedeckt wurde. McCracken hatte dieses Problem nicht, man müßte für ein Urteil die Bühnenwirkung vergleichen können, und ich traue caruso41 schon zu, daß er sein Urteil darauf stützt und nehme ihm ab, daß er ein führender Stolzing war. Auf CD imponiert mir Kollo mehr, aber auch Völker, und wen wunderts, auch Anders. Wie ich schon bemerkte, mache ich mir nichts aus Stimm- und Tonanalysen, mich muß die Gesamtinterpretation ansprechen. Und das tat McCracken.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Wie ich schon bemerkte, mache ich mir nichts aus Stimm- und Tonanalysen, mich muß die Gesamtinterpretation ansprechen. Und das tat McCracken.

    McCracken verwirklicht im Preislied genau die Stimmung, das Leuchten, das Strahlen,das gerade diese Arie auszeichnen muss. Die aufgezeigten, kleinen Unvollkommenheiten können einer solchen Darbietung Glanz und Größe nicht rauben. Da ich in dieser Diskussion die rote Karte erhielt und in wertschätzender Weise vom Platz gestellt wurde, weil ich wiederholt die Regeln nicht eingehalten habe, dürfte ich mich eigentlich gar nicht äußern. Ich lese jedoch interressiert mit und manchmal geht das Temperament mit mir durch und ich kann meine Schnauze doch nicht halten.Verzeihung - oder um Leporello zu zitieren: "Ach erbarmt euch mein Ihr Herrn. Ihr habt recht... :hail:
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Wenn er mit den Wiener Philharmonikern dieses Lied aufnehmen durfte, dann ist das schon ein Markenzeichen, das Privileg hat nicht jeder. Die Tatsache alleine ist für mich ein Qualitätsmerkmal.


    Wenn ich mir das eingestellte Cover ansehe, lese ich "Vienna Opera Orchester", nicht mal "Vienna State Opera Orchester", geschweige denn "Wiener Philharmoniker". Aber selbst, wenn die das wirklich sein sollten, würde das nach deiner Logik bedeuten, dass jeder Sänger, der mal mit denen gesungen hat oder etwas aufgenommen hat, künstlerisch sakrosankt ist. Das ist ein dermaßen absurdes Totschlagargument, dass mit diesem jede weitere Diskussion über zahlreiche Stimmen abwürgt werden würde. Auf solch einer unterirdischen Grundlage kann man sich jedenfalls nicht sinnvoll über Stimmen austauschen - aber das ist in diesem Fall (also deinerseits) ja auch gar nicht beabsichtigt...


    Da ich in dieser Diskussion die rote Karte erhielt und in wertschätzender Weise vom Platz gestellt wurde, weil ich wiederholt die Regeln nicht eingehalten habe, dürfte ich mich eigentlich gar nicht äußern.


    Aber warum denn? Der User "La Roche" hat ja in dieser Rubrik auch schon kundgetan, dass er hier lieber die Klappe halten würde - um dann doch wieder zu schreiben. Das ist natürlich ein Markenzeichen dieses Users in vielen Rubriken und kein spezifisches Problem dieser Rubrik, die sich in der Qualität der Beiträge eben dadurch von anderen Rubriken unterscheiden soll, dass man hier mal wirklich(!) seine Höreindrücke detailliert beschreiben und somit seine Meinung begründen soll, anstatt einfach nur unbegründete Pauschalurteile abzugeben. Leider scheint das nicht allen gegeben zu sein...
    (Also bitte: Die üblichen Pauschalurteile gerne über all in dutzenden Rubriken, aber nicht hier! Wenn du das als "rote Karte" begreifst, dann tut es mir Leid, ich verstehe das eher als Aufforderung zu einer detaillierten Beschreibung möglichst frischer Höreindrücke.)


    McCracken verwirklicht im Preisliedgenau die Stimmung, das Leuchten, das Strahlen,das gerade diese Arie auszeichnen muss.


    Ich habe mir nun gerade noch einmal nur den Beginn "Morgenlich leuchtend" angehört und dann wirklich gleich wieder ausgemacht, weil allein diese fünf Töne schon so gruselig und schaurig sind (schon das Hochgeziehe des Tones gleich auf "Mor" - wie ein alter Plattenspieler, der erst nach einer Weile auf die vorgesehene Umdrehungszahl kommt), dass ich mich sehr schnell dagegen entschieden habe, mir das Ganze noch einmal anzuhören, weil schon dieser Anfang qualitativ so unterirdisch ist.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hallo miteinander!


    Ich bin ja erleichtert, dass die Interpretation von James McCracken auch andere Taminos überzeugt hat.


    Dass Du, lieber Stimmenliebhaber dich nicht für sie erwärmen konntest, war mir vorher klar. Ich bin aber froh, dass Du ihr wenigstens eine Chance gegeben hast! Und möchte herzlichen Dank sagen, dass Du auch so freimütig aufgeschrieben hat, was Du gehört hast und was du nicht hören wolltest!


    Ich habe übrigens überhaupt nicht gesagt, dass dies meine Lieblingsinterpretation ist. Aber ich finde, dass hier etwas hörbar wird, was bei den meisten Stolzings unterbelichtet oder gar nicht vorhanden ist.
    Vielleicht sollte ich noch etwas zu meiner Geschichte mit der Partie sagen:
    Ich bin bei den Meistersingern mit schweren Helden wie Suthaus, Treptow, Beirer und Hopf sozialisiert. Bei denen und mit denen wurde ich zwar nicht wirklich froh, aber bei den Tenören, die ich danach kennen gelernt habe, fehlte mir irgendwie immer genau das Heldische! Sie waren für mich immer allenfalls eine Notlösung, entweder zu leicht oder zu prosaisch (Um nicht von denen zu reden, die einfach nur unzureichend waren!). Einzig Konya hat mich voll überzeugt, aber auch nur in seinen frühen Jahren. Als er die Partie in Bayreuth gesungen hat, war er - leider - enttäuschend!



    Sehr gefreut, hat mich, lieber Stimmenliebhaber, dass Du Charles Kullmann auch noch mit dem Preislied angehört hast und nicht weniger positiv beurteilst als ich! Da sind wir mal wieder einer Meinung! Darauf sollten wir anstoßen! Zumindest mit Rotkäppchen-Sekt!!



    Liebe Grüße


    Caruso41


    PS.:
    Zu Rita Streich werde ich nichts schreiben, da ich Dir eigentlich in allem, was Du geschrieben hast, beipflichten kann!
    Ich möchte allerdings fragen, warum Du von ihr die Königin der Nacht eingestellt hast! Natürlich wir sie seit der Friscay-Zauberflöte ständig mit dieser Partie identifiziert. Aber das war eigentlich immer ein Grenzpartie für sie, der sie auch meist ausgewichen ist!
    Als Ilia oder Blonde, Norina oder Adele, Olympia oder Gilda war sie wesentlich überzeugender. Und natürlich als Zerbinetta! Wer allerdings der Streich wirklich ganz nahe kommen will, sollte sie im slawischen Fach hören!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • ber warum denn? Der User "La Roche" hat ja in dieser Rubrik auch schon kundgetan, dass er hier lieber die Klappe halten würde - um dann doch wieder zu schreiben. Das ist natürlich ein Markenzeichen dieses Users in vielen Rubriken und kein spezifisches Problem dieser Rubrik, die sich in der Qualität der Beiträge eben dadurch von anderen Rubriken unterscheiden soll, dass man hier mal wirklich(!) seine Höreindrücke detailliert beschreiben und somit seine Meinung begründen soll, anstatt einfach nur unbegründete Pauschalurteile abzugeben. Leider scheint das nicht allen gegeben zu sein...

    Ich habe gelöscht, was ich ursprünglich geschrieben hatte. Leute wie Du versauen einem die Lust, im Tamino seine Meinung zu schreiben. Adieu.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Und möchte herzlichen Dank sagen, dass Du auch so freimütig aufgeschrieben hat, was Du gehört hast und was du nicht hören wolltest!


    Bitte, bitte, aber es ist wirklich nicht so, dass ich irgendetwas nicht hören wollte, was ich gehört hätte...


    Sehr gefreut, hat mich, lieber Stimmenliebhaber, dass Du Charles Kullmann auch noch mit dem Preislied angehört hast und nicht weniger positiv beurteilst als ich! Da sind wir mal wieder einer Meinung! Darauf sollten wir anstoßen! Zumindest mit Rotkäppchen-Sekt!!


    Unbedingt! :hello:


    Zu Rita Streich werde ich nichts schreiben, da ich Dir eigentlich in allem, was Du geschrieben hast, beipflichten kann!
    Ich möchte allerdings fragen, warum Du von ihr die Königin der Nacht eingestellt hast! Natürlich wir sie seit der Friscay-Zauberflöte ständig mit dieser Partie identifiziert. Aber das war eigentlich immer ein Grenzpartie für sie, der sie auch meist ausgewichen ist!

    Warum habe ich mich für die Königin der Nacht entschieden? Ich habe den Namen der Jubilarin ins Youtube-Suchfeld eingegeben und relativ weit oben wurde mir ihre Königin der Nacht angezeigt, die mich mehr interessierte als ihr Rusalka-Lied an den Mond (da war ich skeptisch) und ihr "Oh mio babbino caro" - das drittoberste Opernbeispiel (und ich favorisiere hier Opernbeispiele und weniger den "Frühlingsstimmenwalzer", der ganz oben angezeigt wurde) war die Königin der Nacht. Die kenne ich sehr gut und bilde mir ein, eine Interpretin und ihr dabei Gebotenes beschreiben und beurteilen zu können, besser als bei Stücken, die ich weniger gut kenne. Ich habe ja dann aber bei meiner Höranalyse selbst gemerkt, dass das vielelicht die das optimalste Beispiel war, um ihren großen Vorzügen gerecht zu werden, weshalb ich mir dann ja noch zwei andere Arien angehört und diese eingestellt und meine Eindrücke dazu zumindest kurz beschrieben habe. Es war also gar keine böse Absicht, sondern wie so oft auch ein bisschen Zufall. Ich lehne es ab, noch eine halbe Stunde zu opfern oder mir vorher zehn verschiedene Arien anzuhören, um mich dann zu entscheiden, welche Arie hier zur Besprechung am optimalsten wäre. Ich versuche mich möglichst unvoreingenommen dem Video zu nähern und nicht schon vorher zu viel darüber nachzudenken, sondern dann lieber besser hinzuhören und aus diesem Höreindruck Ergebnisse abzuleiten. :yes: :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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