Hallo Bartok-Freunde,
ich habe im Threadtitel bewußt nicht Klavierkonzerte Nr. 1 - 3 geschrieben, denn auch das fantastische Klavierkonzert für 2 Klaviere, Schlagzeug und Orchester, sowie die Rhapsody op. 1 gehören dazu.
Bartok stellte seine Klavierkonzerte wie folgt fertig:
Rhapsody für Klavier und Orchester op. 1 (1904)
Klavierkonzert Nr. 1 (1926)
Klavierkonzert Nr. 2 (1931)
Sonate für 2Klaviere, Schlagzeug (1937); Bearbeitung als Konzert für 2Klaviere, Schlagzeug und Orchester (1940)
Klavierkonzert Nr. 3 (1945)
Erstmal möchte ich erwähnen, dass die Bartok - Klavierkonzerte eine sehr sehr lohnende Entdeckung sind und das es wirklich zahlreiche Aufnahmen gibt, die wirklich fast alle auf ihre Art mehr oder weniger überzeugen.
Es gibt bei Tamino den Thread Bartok-Klavierkonzert Nr.1, der sich aber inzwischen zu den KK Nr.1-3 ausgeweitet hat.
Zum richtigen Verständnis dieser Werke war bei mir ein langer Weg erforderlich.
Meine erste Begegnung mit dem Klavierkonzert Nr.1 - 3 war die DG-Doppel- LP der Anda/Fricsay-Aufnahme (DG, 1960) Ende der 70erJahre.
Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht soweit, die Konzerte richtig zu verstehen. Ich fand ganz interessant was ich da hörte (keinesfalls langweilig), aber die Doppel-LP blieb erstmal mehrere Jahre im Schrank.
Erst ca.Mitte der 80er Jahre hatte ich wieder Lust mich mal intensiv mit der Materie Bartok auseinanderzusetzen und jetzt war auch die CD mittlerweile eingeführt !!
Den Anlaß für mein wiederentdecktes Interesse an den Bartok-Klavierkonzerte hat damals das Konzert für 2 Klaviere,Schlagzeug und Orchester gegeben, das ich zuerst auf einer amerikanischen CBS-LP (heute auch auf SONY-CD) mit Artur Gold und Robert Fizdale / NewYorker PH / Bernstein gekauft hatte, das mich von Anfang an begeistert hatte und heute zu meinen Lieblingsklavierkonzerten gehört. Es ist für mich somit ein Schlüsselwerk für Bartok, dass mir den Zugang zu Bartok incl. vollster Begeisterung ermöglicht hatte. Leider ist das Werk relativ unbekannt - weinige werden es überhaupt kennen.
Das Konzert ist eine Bearbeitung mit Orchester aus der Sonate für 2 Klaviere und Schlagzeug.
SONY, 1966/76 (KK), ADD
Diese SONY-Doppel-CD mit der Superaufnahme des Konzertes für 2 Klaviere, Schlagzeug und Orchester enthält auch die Aufnahme der Klavierkonzertes Nr. 2 und 3 mit Entremont/NewYorkerPH/Bernstein.
Würde man alle anderen genannten Aufnahmen der KK nicht kennen, so könnte man zufrieden sein, aber ich komme gleich weiter unten zu weiteren Aufnahmen. Da Ashkenazy wesentlich zupackender, Pollini wesentlich präziser und schöner und Anda so klassisch perfekt spielt, muß man diese Aufnahme einfach abhaken - hinzu kommt noch eine Klangqualität, die den Genannten nachsteht.
Die SONY-Doppel-CD enthält auch eine der besten Aufnahmen des VC Nr.2 mit Isaac Stern.
*** Nun nach dem Erfolg des Konzert für 2Klaviere für wollte ich die Klavierkonzerte Nr. 1 - 3 auch richtig kennen lernen:
Meine CD-Aufnahme mit Pollini / Chicago SO / Abbaddo (DG) von den Klavierkonzerten Nr.1 und 2 hat mich dann ebenfalls bis aufs äußerste begeistert und ich möchte diese Version als eine der besten Aufnahmen überhaupt bezeichnen. Auch die folkloristischen Elemente werden von Pollini/Abbado sehr schön herausgestellt.
DG, 1979, ADD
Damals hatte die CD noch dieses DG-Cover mit dem großen DG-Symbol ; heute bei den ORIGINALs ist sie zusätzlich mit Strawisky gekoppelt. Ein referenzwürdige Aufnahme !
Eine weitere Vergleichsinterpretation der Bartok-Klavierkonzerte mußte her.
Es war die Ashkenazy-Aufnahme mit dem Chicago SO / Solti (Decca), die auch originale die Sonate für 2Klaviere und Schlagzeug (in der Version ohne Orchester) enthält.
Auch diese mit wiederum neuem, anderen Interpretationsansatz hat mich mehr als begeistert. ;+) Ich weiß, gerade die Ashkenazy/Solti-Interpretation ist sehr umstritten.
Solti und Ashkenazy sind sich allerdings sehr einig in der Auffassung die brutissmen des Werkes besonders stark herauszustellen, aber ich finde gerade das macht die Aufnahme so spannend und interessant. Klanglich in absolut vorbildlicher Decca-Qualität.
Decca, 1980-84, DDD