Very british - Werke britischer Komponistinnen und Komponisten seit der Mitte des 19ten Jahrhunderts

  • Gerade noch in die im Threadtitel angesprochene Periode reicht Robert Lucas Pearsall (1795 - 1856), der mit Lay a Garland ein wunderschönes, zeitloses Stück geschrieben hat.


  • Ein weiterer Komponist mit zumindest einem phantastischen Stück ist Peter Maxwell Davies (1934 - 2016): Farewell to Stromness


  • Ich rechne auch John Lord, den verstorbenen Organisten der Deep Purple, zu den britischen Klassik-Komponisten. Mit dem 1969 uraufgeführten Werk Concerto for Group and Orchestra hat er Musikgeschichte geschrieben.


  • Schließlich möchte ich noch auf Jonathan Rathbone hinweisen, der 12 Jahre lang Arrangeur der Swingle Singers war, aber auch klassische Musik komponiert hat.


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  • Hallo


    Ich denke, auch in diesem Thread ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Im folgenden findet Ihr die Komponisten, Werke und die Posts, in denen sie genant wurden.


    Gruß Wolfgang


    Bax, Arnold

    Violinsonate Nr. 2

    20




    Binge, Ronald

    Elisabethan Serenade

    7




    Britten, benjamin

    Sinfonia da Requiem


    8




    Britten, Benjamin




    Sechs Metamorphosen nach Ovid




    17; 21f




    Britten, Benjamin




    Variations on a Theme of Frank Bridge




    23




    Britten, Benjamin




    Les Illuminations




    26




    Burgon, Geoffrey




    Short Mass




    13




    Burgon, Geoffrey




    Nunc dimittis




    13




    Davies, Peter Maxwell




    Farewell to Stromness




    32




    Elgar, Edward




    Sea Pictures




    10




    Elgar, Edward




    Cello Konzert




    10




    Elgar, Edward




    Klavierquintett a-moll




    18




    Elgar, Edward




    Pomp and Circumstance March No. 1




    27




    Elgar, Edward




    Enigma Variations




    28




    Finzi, Gerald




    My Spirit sang all day




    5




    Holst, Gustav




    St. Paul´s Suite




    3




    Howells, Herbert




    Rhapsodic Quintet




    16




    Jenkin, Karl




    The armed Man - A Mass for Peace




    12




    Lord, John




    Concerto for Group and Orchestra




    33




    Pearsall, Robert Lucas




    Lay a Garland




    31




    Rathbone, Jonathan




    The Oxen




    35




    Roth, Alec




    My Lute and I




    19




    Roth, Alec




    Thee Night Songs




    19




    Rutter, John




    Be Thou my Vision




    29




    Rutter, John




    A Prayer of Saint Patrick




    30




    Tavenerm, John




    Fragment of a Prayer




    34




    Tippett, Michael




    Oratorium - A Child of our Time




    14




    Vaughan-Williams, Ralph




    Songs of Travel




    6




    Vaughan-Williams, Ralph




    Ten Blake Songs




    24




    Warlock, Peter




    Lieder (allgemein)




    4




    Webber, Andrew Lloyd




    Requiem




    11




    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Obwohl Herbert von Karajan jahrelang, von 1947 bis 1960, regelmäßig eines der damals besten englischen Orchester, das 1946 von Walter Legge gegründete PHILHARMONIA ORCHESTRA, geleitet und zahlreiche Aufnahmen damit gemacht hat, standen britische Komponisten nicht im Zentrum seines Wirkens. Doch Anfang der 1950er Jahre nahm er zumindest zwei Werke in sein Repertoire auf, setzte sie auf diverse Konzertprogramme und spielte sie auch mit der Philharmonia ein, zum einen die "Bridge Variations" von Britten (die bereits in #23 gewürdigt wurden), zum anderen die Fantasia on a theme by Thomas Tallis von RALPH VAUGHAN WILLIAMS. Auf dieser CD ist sie enthalten (kombiniert mit Brittens "Bridge-Variationen"):

    Aufnahme: 16. & 17.7.1952, Abbey Road Studios, London, MONO).

    Der englische Musikwissenschaftler und Schriftsteller Richard Osborne nennt sie "eine ausdrucksvolle und innige Aufnahme" und rühmt "die geschliffene Virtuosität und tragische Intensität des Spiels". Es kommen nur Streicher zum Einsatz, es ist quasi eine "Klangwelt, die aus einer Kombination von Streichquartett und doppeltem Streichorchester" entsteht. Trotz Mono eine klangtechnisch überraschend gute, rauscharme und transparente Einspielung.

    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Benjamin Britten - The Heart of the Matter


    Hallo


    Ein Stück, das mich gerade gefangen nimmt, ist dieses Werk, in dessen Mittelpunkt Britten sein Canticle III stellte. "Still falls the rain" heißt das bekannteste Lied mit obligatem Horn des 20 Jahrhunderts. Edith Sitwells Gedicht ist eine Meditation über die deutschen Luftangriffe auf London während des 2. Weltkriegs. Umrahmt wird das Lied von weiteren Sitwell-Vertonungen, Hornfanfaren und Lesungen von Gedichten. Peter Pears revidierte die Textfassung. 1983. In dieser Form wird "The Heart of the Matter" seither aufgeführt.




    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Noch nicht genannt wurde hier der Komponist Havergal Brian (1876-1972).


    Herausragend ist seine Sinfonie Nr. 1 "The Gothic".



    Ganze 8 Jahre dauerte es, bis das Riesenwerk, die erste Sinfonie von Havergal Brian, vollendet war. Insgesamt 31 (!) weitere Sinfonien sollten folgen, keine jedoch erforderte einen derart gewaltigen Apparat, wie sein Erstling. Die Besetzung von rund 200 Instrumentalisten (u.a. 17 Schlagzeuger, 32 Holz- und 24 Blechbläser sowie 400 Choristen) brachten der fast zweistündigen Sinfonie einen Eintrag in das Guiness-Buch der Rekorde. Die Sinfonie gliedert sich in zwei große Abteilungen, in eine instrumentale, bestehend aus drei Sätzen, und in eine zweite, sehr viel umfangreichere mit einen gigantischen "Te Deum". Das Spektrum reicht von zartesten Klangbrechungen, die einen an das farbige Licht der großen Kathedralfenster denken lassen, bis hin zu gewaltig sich auftürmenden Orchesterwogen, die an das Himmelsstürmende der gotischen Architektur erinnern. Insgesamt eine großartige Klangmalerei der Spätromantik, Wagner, Bruckner, Mahler, der frühe Schönberg lassen grüßen.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Bei diesem Thema bin ich noch nicht am Ende.

    Von Sir Granville Bantock (1868-1946) gibt es auf dieser CD eine ganz wundervolle Musik:

    Hier sind besonders die Celtic Symphony und die Hebridean Symphony zu nennen. Am 16. September 1940 vollendete Bantock die Celtic Symphony, ein Werk für Streichorchester und sechs (!) Harfen. Die Sinfonie geht auf dein Volkslied von den Hebriden zurück, in der Aufnahme besticht das groß besetzte Streichorchester untersetzt vom brillanten Harfenklang. Bereits 1913 wurde die Hebridean Symphony vollendet und am 14. Februar 1916 in Glasgow uraufgeführt. Das einsätzige Werk ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Es beginnt stimmungsvoll und träumerisch, beschwört Gedanken an Seenebel und uralte Legenden. Dazu kommt die Solo-Violine wirkungsvoll zum Einsatz. Im weiteren Verlaufe gibt es einen prachtvollen Ausbruch im Orchester, der Sturm schwillt an, plündernde Schiffe werden dargestellt, Hörner und Trompeten können sich gut präsentieren, bis zum Schluss Bantocks Vision der Hebriden leise verklingt. Eine vorzügliche Aufnahme!

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

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  • Benjamin Britten - Sechs Hölderlin - Fragmente Op. 61


    Hallo


    Ich hatte heute Gelegenheit, den Hölderlin-Turm in Tübingen zu besuchen. Dort stößt man auch auf die nicht allzu häufigen Vertonungen von Gedichten Hölderlins. Johannes Brahms, Viktor Ullmann und ...Benjamin Britten.


    Seine 6 Hölderlin - Fragmente entstanden 1958 und umfassen die folgenden Lieder:

    1. Menschenbeifall
    2. Die Heimat
    3. Sokrates und Alcibiades
    4. Die Jugend
    5. Hälfte des Lebens
    6. Die Linien des Lebens

    Alles andere als leichte Kost, was bei Gedichten Friedrich Hölderlins auch nicht erwartet werden kann.


    Hier die Darbietung von Peter Pears mit dem Komponisten am Flügel:



    Da ich festgestellt habe, dss ich das Werk noch nicht in meiner Sammlung habe, habe ich eine der wenigen Aufnahmen geordert:



    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Weil ich mich in der letzten Zeit durch den Opernführer mit ihm beschäftigt habe, möchte ich Frederick Delius hier nennen. Geboren wurde er als Fritz Theodor Albert Delius 1862 in Bradford (Grafschaft West Yorkshire) als Sohn einer aus Biefeled eingewanderten Tuchhändler-Familie, die ursprünglich aus den Niederlanden stammte.


    Ich muss zugeben, dass mir von seiner Musik bisher nur die Oper "Romeo und Julia auf dem Dorfe" bekannt ist, die allerdings einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat:


    Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe


    Ein Komponist, der sich ganz bestimmt für mich noch zu entdecken lohnt...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Sir William Walton (1902-1983) in England geboren lebte seit den 50er Jahren in Ischia in der Sonne Italiens. Der Besuch des Gartens La Mortella, den die Eheleute anlegten, ist ein besonderes Erlebnis.


    Sir William Waltons Bratschenkonzert entstand 1928/29 und wurde 1961 überarbeitet. Er hat das schmale Repertoire dieses Instrumentes mit diesem Konzert bereichert.




    jpc-Link aufs Cover klicken


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Frederick Delius (1862-1934) hat 1904-05 mit "A Mass of Life" ein gross angelegtes Chorwerk mit vier Solisten komponiert. Der Text zititiert Teile aus "Also sprach Zarathustra" von Friedrich Nietzsche. Das Werk dauert 1 h 40 min.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo


    Das letzte Vokalwerk von Benjamin Britten, uraufgeführt von Dame Janet Baker im Jahre 1976.

    Phaedra, Opus 93 mit einer Dauer von etwa 15 Minuten.

    Der Text bedient sich an Jean Racine´s Phèdre aus dem 17ten Jahrhundert bzw. der Übersetzung durch Robert Lowell.



    Gruß

    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

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