MacDowell Edward - Komponist aus New York

  • Interessant ist, daß heute Mc Dowell eher vergessen ist, war er doch einer der ersten Komponisten aus Amerika, der auch in Europa sehr geschätzt war. Klavierspiel hatte McDowell bei Teresa Carreno - eine der berühmtesten Pianistinnen ihrer Zeit - gelernt, später war er in Paris Schüler von Marie-Gabriel-Augustin Savard und Antoine-François Marmontel Ein wichtiger Lehrer war auch Joachim Raff.

    Das Klavierkonzert Nr 1 entstand um 1884 während der Studien bei Raff (wobei MaCDOWEL während seines Deutschlandaufenthalts in Deutschland seit 1881 sebst Klavier unterrichtete) . Es ist dreisätzig



    1 )Maestoso - Allegro con fuoico

    2) Andante tranquillo

    3) Presto


    und hat eine ungefähre Spieldauer von 26 Minuten.

    Das Konzert ist niemals bombastisch, wie viele andere Werke seiner Zeit, sondern schöpft seine Krafr und Wirkunf aus einem klaren hartenA nschlag im erststen Satz, einem stark kontrastierensnw zweiten Satz von lyrischem Gundton, sowie einem sehr modern wirkendem Finalsatz voll mitreissendem Tempo.

    Das Konzert war sehr erfolgreich, obwohl die Erstaufführung erst 1888 war, der einige Aufführungen einzelner Sätze vorausgegangen war.

    Ich empfand das Konzert sehr eigenständig und wirkungsvoll.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • MacDowell hat auch Lieder geschrieben. Hier ein, wie ich finde, sehr schönes Beispiel. Der Text ist von Heinrich Heine.


    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Lieber Alfred,


    MacDowell ist mir durch diese CD aus dem Hause Naxos bekannt; das Label hat erfreulich viel von ihm aufgelegt:



    Die Klavierkonzerte werden hier sehr gut interpretiert, sie sind ebenso spannungsreich wie verträumt, und das Orchester sowie der Klavierpart werden von der Tontechnik brillant und nuancenreich eingefangen. Zudem findet sich hier noch die Weltersteinspielung des "Hexentanzes".

    Insgesamt eine echte Entdeckung; sehr schöne Musik, die ich als sehr hörenswert empfinde und dank Deines Threads wieder aufgelegt habe.

  • Mir gehört seit sicher über fünfundzwanzig Jahren eine CD mit 3 sehr schönen Sonaten von Edward MacDowell.


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    Tocco spielt durchaus noch virtuos (Die Stücke sind sehr schwierig) aber sehr einfühlsam. Tocco trat auch in Lockenhaus auf und spielte dort Musik von Schulhoff. Die Sonaten von MaxDowell gehören tonal noch zur Spätromantik, sind technisch auch stark in der Tradition von Liszt (ein bisschen wie Reubke und Raff), vermitteln aber beim Hören gerade in den ruhigeren Teilen ein (so wie in finde ) moderneres Gefühl. Alle Sonaten haben begleitende Titel, die ersten drei "Tragica", "Eroica" und "Norse", die durchaus leitmotivisch verstanden werden können. Freunde der Lisztschen h-moll Sonate kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.


    Die CD ist wohl momentan schwierig zu bekommen. Ich sehe aber auch neuere Einspielungen, zu denen ich leider nichts sagen kann.


    Bspw. scheint der Pianist James Barbagallo (ich kenne ihn leider nicht) das Klavierwerk des Komponisten in vier Cds herauszugeben:


  • Alles in allem ist die diskographische Ernte gar nicht mal so schlecht für einen heute fast "vergessenen" Komponisten.

    Im Booklet der im Eröffnungsbeitrag vorgestellten CD wird darauf hingewiesen, daß er zu Lebzeiten als der bedeutendste amerikanisché Komponist gesehen wurde, wobei sogar auf Gottschalk vergessen wurde, aber daß schon wenige Tage nach seinem Tade sein Andenken beinahe ausgelöscht wurde, vermutlich wegen des (zu) großen Einflusses deutscher Romantik. Dazu ein andermal mehr.

    Heute möchte ich indes auf eine weitere CD mit Aufnahmen der Klavierkonzerte hinweisen

    Hyperion hat sie im Jahre 2000 in Rahmen seiner Serie "The Romantic Piano Concerto" (Nr 25) mit Seta Tanyel als Solistin gemacht.. Siehe Coverbild.

    Der Vergleich der beiden Einspielungen ist sicher interessant und gibt uns Futter für weitere Inhalte in diesem Thread...

    Seta Tanyiel ist ja leider inzwischen auch von der Bildfläche verschwunden (?) -- zumindest was Aufnahmen betrifft.


    mfg aus Wien

    Alfred

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