1943 – 78. Geburtstag von Hartmut Haenchen (Dirigent)
Der deutsche Dirigent Hartmut Haenchen, geboren am 21. März 1943 in Dresden, feiert heute seinen 78. Geburtstag.
Er war und blieb zeitlebens ein Nonkonformist, der nicht nur in der DDR aneckte, sondern vor allem auch ,usikalisch nicht einfach unkritisch die Tradition übernahm, sondern stets versuchte, über gründlichstes Quellenstudium den "richtigsten", gültigsten Zugang zum Werk zu finden. Sein Repertoire war dabei ziemlich unbegenzt und reichte von regelmäßiger Barockmusik (als langjähriger Leiter des Berliner Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach und als Dirigent von Händel- und Gluck-Inszenierungen an der Komischen Oper Berlin) über die großen Brocken des deutschen Repertoires, voran Wagner und Strauss (den "Parsifal" dirigierte er bereits als Chefitigent in Schwerin 1978 konzertant, dann szenisch an der Staatsoper Berlin und zuletzt bei den Bayreuther Festspielen) bis hin zur musikalischen Moderne (an der Komischen Oper war er musikalischer Leiter der Kupfer-Inszenierungen "Lear" von Aribert Reimann und "Judith" von Siegfried Matthus).
Ich habe Haenchen gerne an der Komischen Oper Berlin erlebt ("Giustino" und "Orpheus und Eurydike"), besonders beeindruckt war ich von seinem Leipziger "Tristan"-Dirigat 2002, für mich eines der besten Wagner-Dirigate, das ich live erlebt habe. Seine Amsterdamer "Elektra" von 1996 kenne ich nur als Aufzeichnung und bin trotzdem sehr angetan davon, wie er dort aus dieser Oper, die so häufig nur aus Lärm und Geschrei zu bestehen scheint, wirklich Musik macht!
Hier einige seiner Aufnahmen:
Die zweite Langspielplatte, die ich mir in meinem Leben zugelegt habe, war übrigens von ihm dirigiert und zwar diese Aufnahme (die dann auch auf CD erschien):
Hier dirigiert er Beethovens Fünfte:
Hier dirigiert er die Händel-Oper "Giustino" bei der Fernsehaufzeichnung der legendären Kupfer-Inszenierung:
Und hier dirigiert er "Elektra" von Richard Strauss 1996 in Amsterdam: