zerkratzte CDs

  • Ich habe hier ein total schöne CD, die ich mir ausgeborgt habe. Leider sind einige, die die CD vor mir ausgeborgt haben, nicht sonderlich achtsam mit dem Schatz umgegangen.Sie ist ziehmlich zerkratzt. Und bei der Wiedergabe hört man dieses klickende Geräusch, wie es bei Kratzern üblich ist. Auch nach dem Rippen ins Flac-Format sind die Geräusche noch da.


    Gibt es vielleicht irgendeine Zauberbehandlung, ohne dass man die Oberfläche abschleift - es handelt sich schließlich um eine Leih-CD :(


    Vielleicht existiert irgendein Tool, welches solche CDs besonders sorgfältig einliest?

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Salut,


    warte, bis der Theophilus cedepolitus magnus Zeit hat, Dir zu antworten...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Vielleicht so?


    Zitat

    Kann man eine CD reparieren ?
    Man nehme: ein weiches Tuch, Zahnpasta, Metallpolitur oder einen Plastikreiniger, Wasser und eine Lupe. Man beachte: Wenn die CD zu Beginn hüpft, dann sind die Kratzer näher bei der Mitte - also genau umgekehrt wie bei einer alten Langspielplatte. Hat man sie entdeckt, halte man die silberne Scheibe im Winkel von 60 Grad gegen das Licht und reibe die Kratzer mit Wasser und Zahnpasta ab, immer gerade von der Mitte aus, polieren sie anschließend gut ein spülen sie mit Wasser ab. Fertig. So jedenfalls ließt man es in einem kuriosen Internet Lexikon für Sparsame. Wer es weniger experimentell mag, kann sich für 130 Mark des Skip Doktor der Firma Digital Innovations zulegen. Laut Hersteller soll die Erfolgsquote des ersten Geräts für Heimanwender zur Reparatur von CD, CD - Rom und DVD an die 85 Prozent betragen - zumindest bei Kratzern bis zu 0,03 Millimeter Tiefe. Vereinfacht gesagt arbeitet der Skip Doktor mit eine Spezialflüssigkeit und einem Schleifpapier, das die Oberfläche der beschädigten CD auf einer Art Drehscheibe mechanisch glättet und so die Tiefe des Kratzers bereinigt.

  • Mit dieser Schleifmethode habe ich mir mal eine leicht rampunierte CD total zerstört. Insofern stehe ich dem skeptisch gegenüber. Bei einer Leih-CD verzichte ich lieber auf diese Methode.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Masetto
    Sie ist ziehmlich zerkratzt.


    Lieber Tilo,


    Is gibt ein Programm "Iso-Buster".
    Damit gelingt es fast immer von CDs, sei es bekratzt oder kaput, noch Tracks auf dem Harddisk zu sichern.
    Früher, bevor Version 1.0 auskam, war es freeware. Heute kannst Du m.E. eine trial-Version bekommen.
    Mit viel Mühe habe ich nach meinem Crash noch Version 0,99 gefunden.


    Wenn Du willst, kann ich es Dir mailen. Dann kannst Du von den Einzelntracks auf Deinem Harddisk eine neue, gute CD brennen.

  • Das Problem ist, dass es sich um das wundervolle TeDeum von Berlioz handelt. Da würde ich schon gern die ganze CD "retten".

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Hallo Masetto,


    von der Mehthode mit der Zahnpasta oder gar mit feinem Schleifpapier kann ich nur dringend abraten! Auf diese Weise habe ich mir einstmals diverse CDs zerstört.
    Die Verwendung von speziellen Maschinen habe ich noch nicht ausprobiert.


    Sehr gute Ergebnisse habe ich hingegen mit Politur für die Kunststoff-Displays von Mobiltelefonen erzielt. :)


    Die Aktion beginnt mit der Suche der störenden Kratzer. Kleinere und senkrecht zur Laufrichtung liegende Kratzer werden von der Fehlerkorrektur des CD-Spielers meist noch abgefangen, so daß man zumindest kein Störgeräusch hört.
    Problematisch sind die parallel zur Laufrichtung verlaufenden Kratzer (der Mathematiker nennt sowas wohl „Sekante“), die sich dann oftmals in Störgeräuschen äußern.


    Ist der vermeintlich schuldige Kratzer gefunden, so packe ich die CD auf ein (in ein feines Microfasertuch eingeschlagenes) Buch und beginne vorsichtig mit der Arbeit.
    Ein kleiner Tropfen der Handypaste auf den Kratzer und sodann vorsichtig mit einem weiteren feinen und staubfreien(!) Microfasertuch den Kratzer bearbeiten.
    Bei Bedarf den Vorgang mit neuer Paste wiederholen.
    Die Politur löst die Oberfläche des Kunststoffes an und ermöglicht so ein behutsames Einebenen des Kratzers.
    Die Staubfreiheit ist wichtig, um zu vermeiden, daß durch Staubkörner neue kleine Kratzer entstehen.


    Optisch ist diese Methode auf der CD vor allem dadurch zu erkennen, daß die bearbeiteten Stellen auffällig glatter und gepflegter wirken als der Rest der CD. :D


    Ausdrücklich gewarnt sei davor, die CD zu intensiv zu drangsalieren oder die Polierpaste zu lange einwirken zu lassen! Man trägt dann derartig viel Material von der Oberfläche ab, daß die Scheibe hernach unter Umständen gar nicht mehr abspielbar ist.


    Das bisher gesagte bezieht sich nur auf Kratzer an der Unterseite der CD.
    Wenn der Kratzer auf der Etikettseite der Scheibe liegt, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit die (silberne) Datenschicht der CD beschädigt, so daß eine Rettung hier aussichtslos ist.


    Als Sofware zum Auslesen von CDs möchte ich Dir EAC empfehlen. Solltes Du ein CD-ROM der Marke „Plextor“ haben, ist die Herstellersoftware Plextools das Mittel der Wahl.


    Eine schöne Erläuterung von Aufbau und Funktionsweise der Compact Disc habe ich hier gefunden.



    In der Hoffnung geholfen zu haben grüßt Euch


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • Diese CD weist Kratzer in Laufrichtung auf, fast quer durch die ganze Disk. (ab Track 3 gehts los), so dass das Te Deum gestern abend ein recht kurzes und vor allem unvollständiges Vergnügen war ;( :angry:


    Leute, die so mit Bibliotheksmaterial umgehen, gehören eine Woche in den Keller derselben eingesperrt! :motz:

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Ich empfehle, bevor etwas definitives zu tun an der CD, zuerst zu versuchen ob mit Programme noch den Inhalt gerettet worden kann.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Masetto


    [...]
    Leute, die so mit Bibliotheksmaterial umgehen, gehören eine Woche in den Keller derselben eingesperrt! :motz:


    Vor Wochen entlieh ich mir bei einer Öffentlichen Bibliothek hier in Berlin die 9. Mahler mit den Berliner Philharmonikern unter Bernstein.


    Auf beide CDs hatte jemand mit einem Schraubenzieher oder ähnlichem ein Hakenkreuz und das Wort „Saujud“ geritzt. Das ausgeschabte Material hing noch in kleinen Spiralen an der Unterseite der CDs.


    Wenigstens stellte sich dann heraus, daß genau das gleiche auch noch bei über zehn weiteren CDs der Bibliothek geschehen war (Weill, Eisler, Schönberg, Bob Dylan). Allen diesen CDs war gemeinsam, daß sie kurz zuvor zur gleichen Zeit von der selben Person entliehen worden waren — wenn zur Einfalt noch die Dummheit tritt ...
    In diesem Fall übernahm dann der Staatsschutz die weitere Betreuung des Entleihers ...


    War Vandalismus an Leih-CDs früher überwiegend bei Rock-, Pop- und Teenie-Medien zu beobachten, so sind es zunehmend auch Klassik und Jazz, sowie Hörbücher bei denen sich mutwillige oder grob fahrlässige Beschädigungen häufen.
    Das Problem liegt darin, daß die Bibliotheken, zumindest in Berlin, personell derart unterbesetzt sind, daß die Bibliothekare gar nicht mehr dazu kommen, den Zustand der CDs bei der Rückgabe näher zu überprüfen.


    (Nicht haltbar erscheint hingegen die These, nach der Agenten der Musikindustrie nachts durch die Leihbibliotheken schleichen um, getreu dem Motto „Kaufen statt Leihen!“, systematisch Leih-CDs zu sabotieren. ;) )


    Es grüßt Euch


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

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  • Oh Mann die Dummheit der Leute im braunen Strudel kennt offenbar keine Grenzen. :evil:

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Halli, hallo,


    es hat etwas gebraucht, um meine eigenen Ergüsse zu finden. Hier also ein Selbstzitat:



    Dazu noch eine Ergänzung. Man sollte immer mit der schonendsten Behandlung beginnen, bis man ausreichend Erfahrung hat, was im konkreten Fall am schnellsten zum erwünschten Ziel führt. Als letzten Schritt der Wiederbelebung kann man noch folgendes probieren: klares Hartwachs aus dem Autozubehör auftragen und mit einem weichen Tuch die CD aufpolieren. Das Wachs füllt feinste Kratzer aus und reduziert optische Brechungseffekte, die die Interpretation der Daten erschweren.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!