Salut,
ist Euch eigentlich bewußt, wieviele Schnitte heutzutage gemacht werden, um eine "perfekte" CD-Einspielung zu erhalten? Es ist von 600 und mehr Schnitten pro Einspielung die Rede... Das "perfekte" ist wohl dann eher aus Sicht der Geschnittenen zu betrachten... es ist also der oder die jeweilige[n] Künstler größtenteils für die Auswahl der Noten [ja, man kann glaube ich derart ins Detail gehen] verantwortlich.
Ich habe lange Zeit derlei Einspielungen nicht sonderlich gutgeheißen, da sie einfach nicht der Realität entsprechen: Das, was man von der CD hört, wurde in dieser Form - in diesem Zusammenhang [von live-Mitschnitten einmal abgesehen] so gar nicht gespielt; vielmehr handelt es sich um Zusammenschntte der "best ofs" mehrerer Sessions.
Mittlerweile schätze ich den Gebrauch dieser Technik durchaus, um "perfekte" Werke ohne Störgeräusche und Verspieler, die ja durchaus menschlich sind und vorkommen können, zu genießen - letztlich ist es eine Art Audionalisierung des Notentextes, wobei es durchaus noch Interpretationsunterschiede gibt, die gar nicht so gering ausfallen. Wenn ich allerdings Kunst erleben möchte, greife ich zu live-Mitschnitten oder realen Konzerten, die ich Besuche.
Wie also stehen Taminas und Taminos zu den Schnitten bei CD-Einspielungen? Habt Ihr Euch darüber einmal Gedanken gemacht? Was haltet Ihr grundsätzlich davon? Wurdet Ihr durch überhöhte Dosen Schnittwurst bereits von Live-Erlebnissen enttäuscht?
Ulli