Es war ja zu erwarten, daß MEIN Favorit Karl Böhm ist.
Ich wundere mich immer wieder, wenn er vereinzelt als "langweilig" bezeichnet wird - denn wenn er etwas NICHT war, dann war es das.
Böhm hatte das optimale Gespür für Binnenstrukturen, für die Realtionen der Tempi innerhalb einer Ausführung ZUEINANDER - sodaß sich - gleichgültig ober er schneller oder langsamer dirigierte - immer der Eindruck einstellte - das gewählte Tempo wäre das einzig richtige und die Wiedergabe wäre "natürlich"
Verstörende Effekte und künstliche Highlights wird man bei Böhm vergeblich suchen. Dennoch gibt es Eigenheiten, die diesen großen Dirigenten auszeichnen, so sein federnd tänzelnder Dirigierstil, seine leuchtenden triumphierenden Stellen, sein blühender Orchesterton (beispielsweise bei Beethoven).
Leute, die HIP gewohnt sind müssen sich gelegentlich in seinen Mozart erst "hineinhören" - weil all das Grelle fehlt - das Mozart IMO nie so gewollt hat.
Hadns "Jahreszeiten" - hier dürfte Böhm IMO bis heute nicht zu toppen sein - besonders treffend die "besoffeneFuge" (im "Herbst") ist bis heute unübertroffen.
Freundliche Grüße aus Wien
Alfred