Janacek - Versuch eines Zugangs

  • Vor kurzem habe ich auch diese Documents-Box erworben:



    Hier ist auch eine CD mit Opernouvertüren enthalten, die mir samt und sonders sehr gefallen. Auch Taras Bulba gefällt mir besser bei Mackerras (in dieser Box) als bei Neumann (sorry Holger!). Bei vielen Orchesterwerken Janáceks (vor allem den Ouvertüren) muss ich irgendwie an die Glockenszene aus Boris Godunow denken. Ich denke, diese Passage hat Janácek nachhaltig beeindruckt.

  • Auch Taras Bulba gefällt mir besser bei Mackerras (in dieser Box) als bei Neumann (sorry Holger!).


    Das ist dann eine persönliche Geschmacksfrage! Neumann dirigiert das "klassisch" und ungemein präzise, läßt die Musik selber sprechen ohne etwas dazu zu tun. Ich habe eine Aufnahme - Jiri Behlolavek - die wirklich vom Niveau her gegenüber Neumann/Ancerl/Mackeras und auch Talich abfällt. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Die Decca-Aufnahme mit den Wiener Phil (Taras Bulba/Sinfonietta) kann aber doch nicht in diese Billig-Box geraten sein? Ist das ein Mitschnitt oder eine ältere Aufnahme?


    (Ich finde Taras Bulba ja ehrlich gesagt nicht so besonders toll, wenn es auch zu den erträglicheren Sinf. Dichtungen gehört)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Die Decca-Aufnahme mit den Wiener Phil (Taras Bulba/Sinfonietta) kann aber doch nicht in diese Billig-Box geraten sein? Ist das ein Mitschnitt oder eine ältere Aufnahme?


    Nein, das ist eine Aufnahme mit einem tschechischen Orchester, Anfang der 1950er Jahre. Leider habe ich die Box jetzt nicht bei der Hand, um genauere Angaben machen zu können.

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  • Nein, das ist eine Aufnahme mit einem tschechischen Orchester, Anfang der 1950er Jahre. Leider habe ich die Box jetzt nicht bei der Hand, um genauere Angaben machen zu können.


    Das ist interessant! Die Aufnahme muß aus der Studentenzeit von Mackeras stammen - und ich vermute mal, daß sie im Stil dem Expressionismus von Talich ähnlich ist. Talich war es damals, der sich für Janaceks Musik vehement einsetzte, die beim Regime absolut unerwünscht war. Janacek war damals ein Politikum in der CSR.


    Als ich in meiner Studentenzeit die CD mit Sinfonietta/Taras Bulba (Neumann) kaufte, war ich so von dieser ungewöhnlichen Musik so fasziniert, daß ich sie mir dreimal hintereinander über Kopfhörer anhörte. So etwas ist mir in meinem Leben sonst nie passiert! :)


    Schöne Grüße
    Holger

  • Die verfügbaren Mackerras-Aufnahmen der Janacek-Orchesterwerke, scheinen mir die Herausragensten zu sein.
    Es hat an anderer Stelle bei Tamino mal eine Diskussion gegeben, welche der Mackerras-Aufnahmen von Taras Bulba, Das schlaue Füchslein und der Sinfonietta angemessener und "böhmischer" klingen:
    Die mit der Tschechischen PH (Supraphon) oder Wiener PH (Decca).


    = Supraphon ... = Decca


    Ich finde beide erstklassig, möchte mich aber nach wie vor bei diesen hochgeschätzten Werken für die :thumbup: Aufnahme mit den Wiener PH auf Decca aussprechen. Die packen mich einfach ungleich mehr durch eine direktere feurigere Zugriffsweise. Das ist Mackeras´s Repertoire und auch nicht verwundernswert, dass es in der 10CD-Budget-Box auch noch ein paar ältere historische Aufnahmen von ihm auftauchen.
    Die Supraphon-Doppel-CD hällt aber auch noch ein paar sehr schöne und unbekannte Janacek-Kurzwerke bereit. Die Decca-CD befindet sich bei mir in einer Janacek-5CD-Decca-Box (gelb), die nicht mehr gelistet ist.
    Johannes ist ja von Sinf. Dichtungen generell nicht so begeistert - :angel: Taras Bulba finde ich als ein ganz grosses Meisterwerk, wofür ich so manchen Langeweiler in die Jagdgründe schicken würde.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Taras Bulba finde ich als ein ganz grosses Meisterwerk, wofür ich so manchen Langeweiler in die Jagdgründe schicken würde.

    Taras Bulba ist in meinen Ohren eines der genialsten Orchesterstücke des 20. Jahrhunderts. :hello:

  • "Taras Bulba" ist kein schlechtes Orchesterstück, aber verglichen etwa mit der Sinfonietta eines der schwächeren Janacek-Werke. Als Einstieg in die Orchestersprache Janaceks ist es jedoch gut geeignet.
    Hier möchte ich auf 2 Kantaten aufmerksam machen, die kaum bekannt sind, aber von großer Wucht und typische Janaceke:
    1. "Amarus". Eine Kantate über einen Mönch, der sich nach Liebe sehnt
    2. "Das ewige Evangelium", über Joachim de Fiore. Hier braucht es einen extrem guten Tenor. Dazu kommen Chor und Orchester.
    Ich glaube, dass es von beiden Werken CDs gibt, ich habe beide als Radioaufnahmen, "Amarus "vom WDR mit Heiner Horn, "Das ewige Evangelium" unter Herbert Blomstedt.
    Dazu gibt es zwei wunderbare Chorwerke: Das "Vaterunser" (für Tenor, Orgel oder Klavier, Harfe, Chor; das habe ich gesungen; da wir keinen guten Solo-Tenor hatten, haben wir das Solo zu dritt im Tenor gesungen; sehr hoch und sehr schwer). Unsere Frauen haben drei "Hradschiner Lieder" gesungen (für Harfe und Frauenchor). Ein zauberhaftes Werk sind die "Kinderreime", ganz kurze Stücke für Klavier, Bratsche oder Klarinette, Chor; auch die haben wir gesungen.
    Dazu eine Sinfonie, "Donau", in zwei Fassungen, mit Solosopran und ohne. Dieses Stück zeigt Janacek von seiner romantischen Seite. Von seinen Kammermusiken ist mir "Mladi" (Jugend) das liebste. Es gibt auch ein richtig schwaches Stück, das ist glaube ich op.1, Suite für Streichorchester.
    An dieser Stelle möchte ich eine Lanze brechen für die alten Opernaufnahmen von Supraphon unter der Leitung von Bohumil Gregor, die immer noch zu haben sind. Natürlich ist Mackerras die Messlatte, aber als es seine Aufnahmen noch nicht gab, habe ich die Opern an Bohumil Gregors Aufnahmen gelernt, die vor allem im Sängerischen Referenz sind. Ich habe das "Schlaue Füchslein" sehr oft gesehen und gehört; es verbindet mich immer mit Helena Tattermuschova.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Das ist interessant! Die Aufnahme muß aus der Studentenzeit von Mackeras stammen - und ich vermute mal, daß sie im Stil dem Expressionismus von Talich ähnlich ist. Talich war es damals, der sich für Janaceks Musik vehement einsetzte, die beim Regime absolut unerwünscht war. Janacek war damals ein Politikum in der CSR.


    Sorry, ich hatte das falsch in Erinnerung. Ich habe jetzt auf der Homepage des Labels nachgesehen, und enthalten ist die einspielung unter Václav Talich aus 1954.

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  • Ich finde beide erstklassig, möchte mich aber nach wie vor bei diesen hochgeschätzten Werken für die :thumbup: Aufnahme mit den Wiener PH auf Decca aussprechen. Die packen mich einfach ungleich mehr durch eine direktere feurigere Zugriffsweise.


    Hast Du mal auf die Aufnahmedaten geschaut? :) Die Decca-Aufnahme ist mehr als 20 Jahre älter! Der altersgelassene Mackeras wird sich wohl ein wenig von dem expressiven Talich-Stil gelöst haben, der ihn in Prag geprägt hat. Unbestreitbar ist Mackeras ein absoluter Janacek-Experte, hat richtige Janacek-Forschungen betrieben. (Er sprach fließend Tschechisch!) In seiner Heimat galt Janacek als eher ungeschickter Instrumentator. Deshalb wird bei "Taras Bulba" meist die Talich-Version gespielt. Mackeras hat gleich mehrere Originalfassungen ausgegraben - die Frage der Fassungen ist bei Taras Bulba besonders heikel. Garantiert dirigiert er in beiden Aufnahmen eine andere Version. Während Talich noch in der Wagner-Tradition steht (seine hochexpressiven Aufnahmen sind wirklich phänomenal!), gehören Ancerl und Neumann einer anderen Generation an, die auch bei Janacek etwas modern "sachlicher" zu Werke geht.


    Neumann hat Sinfonietta/Taras Bulba auch mit dem RSO Saarbrücken dirigiert und aufgenommen. Im Radio war vor Urzeiten mal die Probe zu hören. Neumann hielt da dem Orchester geradezu eine Vorlesung und "Schulstunde" in Sachen Janacek. (Die Aufnahme ist sehr gut geworden, und ich ärgere mich, daß ich sie nicht habe (vergriffen)!) In Prag braucht man den Musikern so etwas nicht zu erklären. Janaceks Musik ist noch viel idiomatischer als etwa Dvorak. Ich bevorzuge deshalb Aufnahmen mit der Tschechischen Philharmonie. Abbado bewundere ich ja sehr - aber seine Aufnahme der "Sinfonietta" mit den Berliner Philharmonikern, die ich vor langer Zeit im Radio hörte, fand ich nur schrecklich. Da stimmt einfach die Idiomatik von vorne bis hinten nicht.


    Ich habe noch eine schöne Supraphon-CD mit Orchestersuiten der Opern von und mit Frantisek Jilek - ist leider vergriffen!


    Schöne Grüße
    Holger

  • Vielen Dank euch für diese Debatte, ich werde mich da mal umhören und mir einige der älteren Sachen zulegen. Zu Abbados Ehrenrettung muss ich sagen, dass sein Totenhaus (als DVD) erhältlich makellos ist. Ich hab darüber hier im Forum-Opernführer (s.v.) einen Vergleich geschrieben.

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  • Das "Tagebuch eines Verschollenen", das man ja als kleine Minioper bezeichnen kann (für Tenor, Alt, Frauenchor und Klavier) ist in guten Aufnahmen vertreten. Die einzige, die mir nicht gefällt, ist die von Benno Blachut, der auch in den Opern durch sein nicht so schönes Timbre auffällt.
    Erwähnenswert erscheinen mir die Aufnahmen von Peter Schreier (er singt deutsch) und die Aufnahme mit dem verstorbenen Philip Langridge, der in einer Fassung singt, in der man aus dem Klavierpart einen Orchesterpart gemacht hat. Sehr kenntnisreich und ein wuchtiges, kühnes Stück. Die letzten beiden Fassungen habe ich aus dem Radio aufgenommen, ich glaube, die Langridge-CD ist bei der DG erschienen, aber vergriffen.
    Eine Frage stelle ich mir oft als derjenige, dessen absolute Nr.1 Janacek ist: wieso ist dieser Komponist so unangefochten im Vergleich selbst zu Mozart, Beethoven, Brahms, Wagner, Verdi?
    Ist es das Sylt-Phänomen? Es gibt Dinge, denen man nicht neutral gegenüber steht, sondern sie vehement ablehnt oder befürwortet. Ich nenne da Sylt oder fränkisches Rauchbier. Gehört Janacek auch dazu? Dass also die Hürde hier so hoch ist, dass nur Liebhaber schreiben?

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  • Dazu eine Sinfonie, "Donau", in zwei Fassungen, mit Solosopran und ohne. Dieses Stück zeigt Janacek von seiner romantischen Seite.


    Lieber dr. pingel, ich bin ganz gerührt, dass Du auf diese unbekannten Stücke verwiesen hast. :) Danke. Nur wusste ich bis jetzt nicht, dass es von der DONAU zwei Fassungen gibt. Mir ist nur die ohne Sopran geläufig. Ist Dir eine CD bekannt, die beide Versionen, zumindest aber die mit dem Sopran enthält? Ich bin ganz wild darauf.


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Ist es das Sylt-Phänomen? Es gibt Dinge, denen man nicht neutral gegenüber steht, sondern sie vehement ablehnt oder befürwortet. Ich nenne da Sylt oder fränkisches Rauchbier. Gehört Janacek auch dazu? Dass also die Hürde hier so hoch ist, dass nur Liebhaber schreiben?


    Ein Gegenbeispiel reicht ja vielleicht. Ich kenne die Sinfonietta, Taras Bulba und die Glagolitische Messe seit etwa 20 Jahren und fand sie schnell faszinierend, auch wenn ich sie heute nicht mehr so oft höre. Die Streichquartette und die Violinsonate habe ich später kennengelernt, aber gut vertraut bin ich damit noch nicht. Dito die Klaviermusik. An die Opern habe ich mich bisher noch nicht rangewagt.
    Insofern sehe ich mich sicher nicht als Ablehnenden, aber eben auch nicht als Hardcore-Fan, sonst hätte ich längst mehr seiner Werke besser kennengelernt.

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  • Lieber Johannes, wirklich ein Gegenbeispiel, aber natürlich in Ordnung. Was ich mich allerdings oft frage, ist, warum ihr euch so beschränkt auf die instrumentalen Werke. Die Grand Crus in Janaceks Weinbergen sind und bleiben die Opern. Aber mit den instrumentalen Werken ist man schon mal mit dem Orchester der Opern vertraut, das macht viel aus!
    Lieber Rheingold, krieg meine E-Mail-Adresse raus (Harald, Gerhard, Hans Mikl) und schreib, welche von den von mir vorgestellten du haben willst, du wirst sie alle bekommen (allerdings keine Texte).

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  • Eine Frage stelle ich mir oft als derjenige, dessen absolute Nr.1 Janacek ist: wieso ist dieser Komponist so unangefochten im Vergleich selbst zu Mozart, Beethoven, Brahms, Wagner, Verdi?


    Ich denke, ich kenne die Antwort, aber sie wird Dir nicht gefallen. Janácek gehört wie Schütz und Carl Nielsen zu der Gruppe von Komponisten, deren sehr hohes Niveau man ohne weiteres einräumt, die man aber für sperrig hält. Aus diesem Grunde sind sie auch relativ wenig präsent und können keinen Überdruss hervorrufen wie die anderen von Dir genannten Komponisten. Es wäre mir auch keine Frontstellung gegen einen anderen (beliebteren) Komponisten bekannt. Alles in allem bietet Janácek also wenig Konfliktstoff.

  • Meinem Eindruck nach sind zumindest die Streichquartette und die Sinfonietta auf Tonträgern ziemlich gut repräsentiert. Die würde ich als Standardrepertoire betrachten.


    Für zwei oder drei der Opern trifft wohl auch zu, dass sie recht häufig gegeben werden. Es kommt eben auch immer auf den Vergleichspunkt an. Janaceks Opern sind präsenter als die von Zemlinsky oder Schreker, aber natürlich nicht so populär wie Rosenkavalier und Salome.


    Als unterschätzten Außenseiter kann man Janacek m.E. heute nicht mehr betrachten.

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  • Meinem Eindruck nach sind zumindest die Streichquartette und die Sinfonietta auf Tonträgern ziemlich gut repräsentiert. Die würde ich als Standardrepertoire betrachten.


    Ja natürlich, die Streichquartette sind sehr bekannt. Allerdings vermute ich, dass die Begeisterung hauptsächlich von den Interpreten ausgeht, die die Musik begriffen haben und sie schätzen. Ich finde die Quartette ehrlich gesagt ziemlich sperrig, und obwohl ich sie mir schon öfters angehört habe, habe ich immer noch keinen Zugang zu ihnen. Auch die Sinfonietta halte ich für ein sehr introvertiertes Werk, das einen nicht gerade anspringt. Dr. Pingels These, dass Janácek entweder geliebt oder gehasst wird, halte ich jedenfalls für unzutreffend. Dasselbe gilt für mich eben auch für Schütz und Carl Nielsen. Diese Komponisten werden natürlich nicht ignoriert, haben eine Schar von überzeugten Anhängern und werden von Musikern hoch eingeschätzt. Indifferenz der Allgemeinheit trifft es viel eher als Ablehnung im eigentlichen Sinne.

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  • Ich halte die Hypothese ebenfalls für unzutreffend, kann es aber schlecht in die eine oder andere Richtung belegen.


    Die Sinfonietta sehe ich allerdings schon als ein "Orchestral spectacular", auch wenn sie nicht so berühmt ist wie einiges von Strauss, Rimsky oder Stravinsky.
    Es mag ja der Zufall der eigenen Sozialisation sein, aber Janacek (Sinfonietta, Taras Bulba, Glagolitische Messe) war mir viele Jahre eher bekannt als Nielsen (sogar als Sibelius). Ich glaube, dass er allein wegen seiner Opern in Mitteleuropa erheblich präsenter ist als zB Nielsen.
    Schütz ist wiederum ein ganz anderer Fall, da anderes Repertoire.


    Keiner von den dreien polarisiert das Publikum in der Weise wie Wagner, früher vielleicht auch Bruckner und Mahler oder gar Schönberg. Daher glaube ich ebenfalls, dass, wenn der Eindruck, deren Musik werde nicht geschätzt, das eher auf Unbekanntheit beim oder Indifferenz des Publikums zurückgeht.


    Da könnte man auch noch zig andere Komponisten nennen, zB die diesjährigen Jubilare Gluck und CPE Bach.

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  • Ich finde das ungemein anspringend! :)


    dito. Die Fanfare vom Anfang hat mich sofort gepackt, als ich das Werk mit 18 oder 19 im Radio gehört habe. An den Rest musste ich mich etwas gewöhnen, aber der Beginn und einige andere Stellen sind sowohl klanglich spektakulär als auch sehr charakteristisch und einprägsam.


    (Ähnliches galt auch für ein oder zwei Stücke aus der glagol. Messe)

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  • Die Fanfare vom Anfang hat mich sofort gepackt, als ich das Werk mit 18 oder 19 im Radio gehört habe.


    Ich habe das Werk recht spät kennengelernt (in 2008, glaube ich) und war völlig unbeeindruckt. Inzwischen gefällt mir das Stück gut. Aber auch hier musste ich über Bartók und Strawinsky lernen, die rhytmische Komplexität der Sinfonietta überhaupt erst einmal zu erkennen. Die Motive (außer der Fanfare) finde ich nach wie vor recht blass im Vergleich mit denen aus Werken anderer Komponisten des 20. Jahrhunderts.

  • Ich finde das ungemein anspringend! :)


    Schöne Grüße
    Holger


    Absolut! Das ging mir schon beim ersten Mal so! Introvertiert sind "Totenhaus", "Osud" und "Makropulos". Ich habe Jahre gebraucht, diese Opern zu verstehen.

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  • Ich denke, ich kenne die Antwort, aber sie wird Dir nicht gefallen.


    Da irrst du dich. Diese Antwort teile ich! Meine Erfahrung von langen Jahren des Musikhörens ist diese: Musik, die sofort eingängig ist, hält oft nicht. Was aber sperrig ist, was richtige Zeit und Arbeit bedeutet, hält oft ein Leben lang. Die sinfonischen Werke und Kammermusik Janaceks haben mir ziemlich schnell gefallen. Für die beiden Opern "Totenhaus" und "Makropulos" habe ich 10 Jahre gebraucht, aber ich kann sie immer wieder hören und z.T. sogar mitsingen. Figaros Hochzeit und Don Giovanni gehören sicher zu den besten Opern, die je geschrieben wurden, aber ich habe sie zu oft gehört.
    Schütz ist ein besonderer Fall. Schütz ist ja "Venezianer", also geistiger Nachkomme von Gabrieli und Monteverdi. Diese subtile und gleichzeitig prachtvolle Musik ist zum einen eingängig, zum anderen subtil und widerlegt damit, was ich oben gesagt habe. Allerdings nur diese Komponisten!

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  • Ich finde jetzt das Zitat über die Fanfare nicht, bitte selbst nachsehen!


    Die Fanfare habe ich als Wecker auf dem Handy (wundert ja wohl keinen). Als normalen Klingelton aber habe ich den Anfang einer Ouvertüre von Johann David Heinichen. Da kann ich sicher sein, dass das nur mein Handy sein kann.

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