Aus meiner eignenen musikschaffenden Praxis als (Chor)sänger stelle ich immer wieder fest, dass eine große Diskrepanz zwischen den Werken besteht, welche ich gerne höre (sei es im Konzert oder auf CD) und jenen Werken, welche ich selbst musiziere (in meinem Fall also singe).
Als Beispiel sei die Matthäuspassion genannt. Als Chorsänger habe ich das Werk schon viele Male mitsingen dürfen, und es macht mir jedes Mal erneut eine große Freude. Vor allem die vielen abwechslungsreichen Chöre (weniger die Choräle) sind mir ein stetig neues Highlight im Konzert.
Dagegen besitze ich nicht eine einzige Aufnahme der Matthäuspassion auf CD und plane auch keine Anschaffung. Grund: es ist nicht mein Musikgeschmack, genauer gesagt, mein Hörgeschmack.
Genau dieser Widerspruch verwundert mich stets aufs neue, zumal mir viele Werke begegnen, bei denen ich derlei Effekte feststelle.
Interessanterweise habe ich noch kein Werk mit wenig Freude gesungen, welches ich umso mehr als Hörer schätze.
Daher meine Frage an die musikschaffenden Taminos:
Kennt ihr auch diesen Widerspruch zwischen konsumierter und musizierter Musik?
Gibt es Werke, die ihr gern musiziert aber nicht gerne hört?
Gibt es Werke, die ihr gerne hört aber nicht gerne musiziert?
Liebe Grüße, der Thomas, gespannt auf Antworten.