Placido Domingo - Plus Ultra

  • Mir ging es lediglich darum dem (schwachen) juristischen Argument des Users "Joseph II." ein anderes juristisches Argument entgegenzusetzen.

    Ach so, man ist fraglos schuldig, wenn man nicht dagegen vorgeht. Das ist allerdings kein Automatismus. Herr Domingo wird seine Gründe haben, es zu unterlassen, ist deswegen aber eben nicht als Schuldiger überführt. Und das ist das einzige, was die Justiz am Ende interessiert.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und das ist das einzige, was die Justiz am Ende interessiert.

    Opernhäuser und Konzertveranstalter sind nicht die Justiz. Sie werfen niemanden ins Gefängnis, können im Rahmen des Zivilrechts aber frei darüber entscheiden, ob sie die Zusammenarbeit mit einem Opernsänger fortsetzen wollen, der durch zahlreiche glaubwürdige Zeuginnen-Aussagen sexueller Übergriffe und der Ausnutzung von Machtpositionen beschuldigt wird. Und zum Glück haben die meisten Opernhäuser die aus meiner Sicht einzig richtige Konsequenz daraus gezogen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Kann man das auch so sehen: eine Sängerin, attraktiv, aber auf der Bühne nicht erstklassig, finanziell durchaus mit Lücken im Portemonnaie kennt die Vorwürfe gegen Domingo. Nach Ende einer Verjährungsfrist für unsittliche Berührungen springt sie auf den fahrenden Zug in der Hoffnung, ihre Löcher im Geldbeutel zu stopfen. Vielleicht klappts?

    Im Zuge der meetoo und Gender-Bewegung ist doch heute alles zu verachten, was früher als Kompliment galt. Vor über 55 Jahren habe ich einer sehr jungen Frau auch aus Übermut auf den Hintern geklopft und die Schönheit des Teil bewundert. Jetzt ist sie seit 53 Jahren meine Frau, und sie hat mich weder angezeigt noch verklagt. Kleine Klapse auf den Hintern erhöhen die Freundschaft - sagte man damals. Ich würde das heute wieder machen, natürlich mit derselben Frau!

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Noch einmal: Es kann sein, dass diese Vorwürfe stimmen. Es kann aber genauso gut sein, dass sie übertrieben oder sogar frei erfunden sind und in einer etwaigen vorherig koordinierten Absprache entstanden sind, um dem damaligen Generaldirektor der Oper von Los Angeles zu schaden, etwa um ihn aus dem Amt zu drängen. Das alles wissen wir nicht. Von daher sollten wir sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, das Lebenswerk eines verdienten Ausnahmesängers zu demontieren und ihn aufgrund des Urteils der Cyber-Mobs zur Persona non grata zu erklären. An der Wiener Staatsoper etwa trat Domingo noch 2021 auf, und das hat schon seine Richtigkeit. :thumbup:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Vor über 55 Jahren habe ich einer sehr jungen Frau auch aus Übermut auf den Hintern geklopft und die Schönheit des Teil bewundert. Jetzt ist sie seit 53 Jahren meine Frau, und sie hat mich weder angezeigt noch verklagt.

    Die Geschichte wird nicht dadurch besser, dass Du sie nun zum mindestens zehnten Mal wiederholt hast.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Ach so, man ist fraglos schuldig, wenn man nicht dagegen vorgeht.

    Nein, ist man nicht, darum geht man in einem solchen Fall dann auch nicht in den Knast oder bezahlt keine Geldstrafe. Sollte die Kündigung unrechtmäßig gewesen sein, kann er in einem Rechtsstaat dagegen vorgehen. Das gleiche gilt für die Zeitungsberichte, sollten sie unwahr sein. So einfach ist das ganze und es gibt überhaupt keinen Grund für die Aufgeregtheit.

  • Im Zuge der meetoo und Gender-Bewegung ist doch heute alles zu verachten, was früher als Kompliment galt.

    Haargenau. Und überhaupt verschwimmt es in der heutigen Debatte beim Schlagwort "sexueller Missbrauch" allzu leicht ineinander. Von einer unpassenden Bemerkung über das übermütige Auf-den-Hintern-Klopfen bis hin zur Vergewaltigung ist es ein weiter Weg.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Geschichte wird nicht dadurch besser,

    Warum soll sie besser werden, wenn man sie widerholt? Das Ergebnis ist entscheidend! Immerhin bin ich mit einer Frau glücklich.:yes::)

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Warum soll sie besser werden, wenn man sie widerholt? Das Ergebnis ist entscheidend! Immerhin bin ich mit einer Frau glücklich.:yes::)

    La Roche

    Das freut mich sehr für Dich. Allerdings macht es diese Geschichte auch nicht relevanter für die Bewertung der mutmaßlichen sexuellen Übergriffe von Herrn Domingo. Im übrigen hat sich das Rollenverständnis von Frauen seit Deiner Hochzeit erheblich verändert, zum Glück.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Haargenau. Und überhaupt verschwimmt es in der heutigen Debatte beim Schlagwort "sexueller Missbrauch" allzu leicht ineinander. Von einer unpassenden Bemerkung über das übermütige Auf-den-Hintern-Klopfen bis hin zur Vergewaltigung ist es ein weiter Weg.

    Ich frage mich gerade, wie Du darauf reagieren würdest, wenn Dir jemand "übermütig" auf den Hintern klopfte.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Ich frage mich gerade, wie Du darauf reagieren würdest, wenn Dir jemand "übermütig" auf den Hintern klopfte.

    Das käme wohl ganz darauf an. :hahahaha:
    Übertragen wir die Situation: Als junger Sänger, dem dergleichen durch eine 80-jährige Operndiva und Weltberühmtheit widerfährt, vermutlich eine Art Ritterschlag.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • „Me-Too“ und „Gender-Bewegung“ zum eigentlichen Übel zu verdrehen, ist auch eine drollige Idee. Und übergriffiges Verhalten zum „Ritterschlag“ zu verklären, ebenso. Aber egal.

    In Sachen Domingo gibt es (s. Der oben zitierte aktuelle Spiegel-Artikel) keine strafrechtliche Verurteilung, dafür jedoch Untersuchungen wie die der Amerikanischen Musikergilde. Diese hat immerhin dazu geführt, dass Domingo sich pauschal entschuldigte und Engagements beendet wurden. Damit entfalteten sie eine Rechtswirkung, gegen die man (Domingo) sich im Bedarfsfall hätte juristisch wehren können. Das geschah nicht.

    Ich glaube, mancher versteht gar nicht, wie sehr sich manches in Sachen Gleichberechtigung geändert hat - und wie viel sich noch ändern müsste. Ich finde schon erstaunlich genug, dass Vergewaltigung in der Ehe in Deutschland erst seit 1997 strafbar ist. 1997!

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Und übergriffiges Verhalten zum „Ritterschlag“ zu verklären, ebenso. Aber egal.

    Diese alberne "Ritterschlag"-Bemerkung verkennt natürlich auch völlig, dass man es sich in der Regel nicht aussuchen kann, wer einen angrapscht. Und auch wenn es außerhalb des Vorstellungsvermögens mancher Männer zu sein scheint: Nicht jede Frau findet es toll, wenn eine noch so berühmte Sängerlegende ihr an den Hintern fasst.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich frage mich gerade, wie Du darauf reagieren würdest, wenn Dir jemand "übermütig" auf den Hintern klopfte.

    Selbe Antwort wie Joseph II "Das kommt darauf an - Ob mir diejenige Person gefällt oder nicht.

    Und wenn sie mir nicht gefällt - welche Vorteile ich aus dieser Zuneigung zu mir ziehen könnte.

    Klingt heute unglaubwürdig in meinem Alter, aber da war alles dabei, von Geldangeboten, teuren Spirituosen und Parfüms über die UNO bis hin zu angebotenen Filmrollen als Kleindarsteller. Das alles war um 1970 herum gang und gäbe - und niemand hat sich was dabei gedacht. (Es gab ja immer die Möglichkeit "NEIN" zu sagen. Die Angebote kamen von Damen und Herren gleichermaßen. Speziell die Altersgruppe Ende 30 war sehr an 20 Jährigen Burschen interessiert. Aber nicht nur. Ich war noch Lehrlig, (17) und da hat eine junge Verkäuferin mir den Kopf gestreichelt.(Ich saß am Schreibtisch - sie stand hinter mir und ich konnte es nicht sofort abwehren) Ich sagfte mit scharfem Ton: "Bitte unterlassen Sie das" - aber sie wollte nicht aufhören und sagte: "Was ist Alfie - Pflegen sie nicht der Liebe?" Daraufhin beschwerte ich mich beim Filialleiter,. Der sagte: Wenn der Alfred nicht will, Fräulein X, dann lassns ihn eben in Ruhe" Sie maunzte ein wenig wegen meiner Ablehnung - aber dann ging alles seinen Lauf - ohne jegliche Konsequeten. Die besagte Dame fand dann in einem anderen lehrlich ein willfähriges Opfer, und der war dann für einige Zeit der "ständig Begleiter.

    Niemand machte einen Elefanten aus dieser Mücke. Und genauso dürfte es sich damals im Falle von Domingo verhalten haben - denn es gab ja keine Beschwerden. Er war noch jung und berühmt dazu, man fühlte sich geschmeichelt und das wars. Man war wesentlich weniger prüde als heute.

    Und wenn man plötztlich unattraktiv geworden ist und mehr Geld verbraucht als hereinkommt, dann werden gerne alte Geschichten aufgewärmt und aufgebauscht. Es ist schon interessant - und auffällig - wie viele der gut verdienenden Musiker plötzlich zu "Wüstlingen" hochstilisiert werden. Daß sie damals in der Blüte ihrer Jahre und ihres Ruhms angehimmelt wurden, und das gelegentlich als "Aufforderung" verstanden haben - das mag sein. Aber das ist noch lange keine "sexuelle Belästigung" Und das werden die Gerichte genauso sehen.

    Im übrigen ist es eine Frage ob man klagen soll oder nicht. Mir hat man versucht zu schaden (es ging nicht um Sex)indem man einen Artikel über mich in der Wiener Zeitung schrieb:


    https://www.wienerzeitung.at/m…ueber-den-Tod-hinaus.html


    Wie man sieht wurde mein Arbeitgeber genannt und meine Geschäftsverbindungen.

    Der Chefredakteur dier Zeitung ging auf Tauchstation, und liess sich verleugnen. Meine Anwälte aber rieten mir - NICHT auf einer Entgegnung zu bestehen, weil das nur noch mehr Leute auf die Sache aufmerksam mache. Und egal ob Recht oder Unrecht - ETWAS bleibt in Solchen Fälle IMMER hängen.Ich solle abwarten ob mir ein SCHADEN aus dem Artikel erwachse - und - sollte das der Fall sein, dann klagen und zwar auf eine ordentliche Geldsumme. Das hat aber nur dann sinn, wenn der Beklagte in der Lage ist die eingeklagte Summe wirklich zu bezahlen.

    In meinem Fall waren die Reaktionen eigenartig. Preiser wollte auf keinen Fall das Forum als Werbeträger verlieren, und cpo ist ja kein "Sponsoer", sondern zahlt dafür, daß wir ihm Kunden schicken. Zudem bestehen meine nicht vorhqandenen Berührungsängste zu "Rechtsaussen" in den einseitigen und posthumen von Herbert von Karajan und Karl Böhm. Ausserdem besitze ich in der Tat aufnahmen von Ellie Ney und 2 CDs mit Werken von Egk

    Und nun zu meinem damaligen Arbietsplatz: ÜBERALL lagen zahlreiche Exemplare der Wiener Zeitung -Ich wusste gar nicht das die soviel gelesen wird.;) Und dann kam die Pointe: Ein Mitarbeiter sagte folgendes zu mir: "Du hast ja privat über kaum was anderes geredet, wie über dieses Tamino-Forum. Und wir haben das ein wenig für "Angeberei" gehalten und ein harmloses Hobby. ABER JETZT, nachdem wir diesen haßerfülten Artikel in der Wiener Zeitung (eine halbe Druckseite !!) gelesen haben ist uns erst bewusst geworden, wie BERÜHMT dieses Forum eigentlich sein muß, wenn solch ein Aufwand getrieben wird es zu zerstören......."

    Ich verfälsche an dieser Stelle in Regietheatermanier ein Sprichwort: "Viele Wege führen zum Ruhm "


    Ich hoffe dass dies persönliche Schilderung das trockene Thema ein wenig aufloclert und man sich einen Eindruck machen kann, was man alles durch den Einsatz der Medien bewirken kann......

    :jubel::jubel::jubel:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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