Kurzbeschreibung
Der gefälschte König Ludwig XIV., der Sonnenkönig, eine »Fälschung«? Sein Vater, Ludwig XIII. schwul; seine Mutter Anna von Österreich den Frauen zugeneigt? Die scheinbar unglaubliche These: Der Bourbonenkönig sei in Wirklichkeit ein illegitimes Kind aus dem Volk, auf den Thron gehoben, um den Einfluss der katholischen Kirche in Frankreich zu wahren. Max Melbo, alias Volker Elis Pilgrim, auf den Spuren einer Geschichtscamouflage ohne Beispiel.
Meine Meinung:
Ohne Beispiel ist die brechreizerregende Arroganz, diese unseriöse Art und Weise geschichtliche Fakten zu fälschen, unhaltbare Thesen aufzustellen und diese als Tatsachen zu verkaufen.
Nun die allgemeinen Rezensionen sprechen eine eindeutige Sprache, nicht nur dass das gesamte Buch hanebüchene Thesen aufstellt, die man recht problemlos widerlegen kann, es ist auch in einem Stil geschrieben der es unmöglicht macht, diesen Schund als seriös zu betrachten.
Gossensprache der untersten Schublade.
Aber ich habe einige der Hauptargumente ausmachen können und widerlege diese sofort um einfach mal aufzuzeigen, mit was für einem Müll manche drittklassigen Autoren versuchen Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Die sie ja nun auch bekommen indem ich diesen Veriss schreibe.
Eigentlich wäre ignorieren von so einem Schund das einzig sinnvolle, aber da ich im Bekanntenkreis genötigt wurde zu diesem Mist mich zu äußern, tue ich es auch gleich mal öffentlich.
Melbo:
Die Mutter ist hochblond, die kommt aus Spanien-Österreich und die waren immer blond, blauäugig und hatten diese bestimmte Habsburger Unterlippe und die hat Ludwig XIV. nicht. Ludwig XIV. ist dunkelhäutig, braun.
Contra:
was für ein Blödsinn, überall (Quellen / Gemälde) ist zu sehen das Louis XIV blond ist, blaue Augen hat und volle Lippen.
Kinderbildnis:
Melbo:
Das Elternpaar war schon ziemlich alt für damalige Zeiten, nämlich Ende Dreißig und hatte schon 23 Jahre verheiratet keine Kinder hervorgebracht.
Contra:
das war bei meinen Eltern nicht anders, meine Mutter hatte auch mehrere Fehlgeburten, bevor es klappte - also Unsinn.
Es sei denn ich bin auch untergeschoben :wacky:
Melbo:
Dann waren die Eltern schwul und lesbisch, die Mutter gebärunfähig, was man heute nicht hundertprozentig beweisen kann, aber ich konnte zumindest die Schwangerschaftsabbrüche, die man ihr nachsagt doch ausschließen.
Contra:
diese Quellen wären natürlich sehr interessant, vor allem für alle anderen Wissenschaftler - das wäre so, als hätte Melbo Händels Requiem gefunden....
Er kann gar nichts beweisen.
Melbo:
Das eigentliche Problem - und damit komme ich zum Täter - war für die Kardinalskorporation in Rom, die merkte, dass Frankreich schon etwa seit anderthalb Jahrhunderten im Erdrutsch Richtung Protestantismus war.
Contra:
absoluter Blödsinn.
Frankreich war fanatisch katholisch, so das Henri IV. ein Gesetz erlassen musste, dass die Protestanten ohne Angst vor Gewalt ihrem Glauben nachgehen konnten (Edikt von Nantes - steht in jedem Geschichtsbuch - vielleicht hätte Melbo mal eines lesen sollen...)
Melbo:
Es gab in Südfrankreich das Königreich Navarra, dort waren Protestanten schon Herrscher in dritter Generation. Was für die korporativ organisierten Leute in Rom die Katastrophe war, denn Frankreich über die anderen Kronerben hätte immer mehr, zumindest ein unabhängiges Frankreich werden können. Das gab es schon unter Franz I., der hat ein Konkordat 1516 mit dem Papst geschlossen, dass er bestimmt, wer Bischoff und Priester wird. Also gab es die Angst, wenn das so weiter geht, wird Frankreich als gesamtes katholisches Land bröckeln und es werden keine Gelder mehr nach Rom fließen.
Contra:
Blödsinn noch weiter ausgetreten.
denn dannn ging der Plan ziemlich nach hinten los, denn diese Politik hat auch Louis XIV weiter geführt.
Thema Navarra, Henri IV. konvertierte bekantermaßen - also was soll der Mist?
Melbo:
Ich hatte zum Beispiel andere Gebiete in der Geschichte drauf, aber Ludwig XIV. nicht.
Contra:
ja das merkt man bei jedem Satz....
Melbo:
Die Memoiren, bevor er es wusste, dass er beschafft ist, und nachher. Also, er hat es erfahren 66 beim Tod seiner Mutter, die hat es ihm gestanden, kurz vor ihrem Sterben. Und da ist der Stil seiner Memoiren ganz anders, künstlich, blockiert. Es ist wie so ein Haushaltsplan, er macht nur noch Listen auf, Rechtfertigung und er verliert den Schmelz der Sprache.
Contra:
ob Subjektives Empfinden einen Beweis darstellt ?
Der Tod der Mutter war im übrigen ziemlich dramatisch (Brustkrebs)
Auch wenn es immer eine gewisse Distanz gab, so verlor Louis seine Mutter!
Dass das eventuell auch eine Rolle spielt, kommt Melbo nicht in den Sinn.
Melbo:
Es gab wohl schon bei seinem Vater eine etwa 13 Jahre getragene Perücke, aber das hat nicht der ganze Hof getragen. Der hatte eben schüttere Haare, der Ludwig XIII. aber Ludwig XIV. hat ja daraus eine Staatsperücke gemacht. So hieß sie damals. Allongeperücke ist ein späteres Wort im 19. Jahrhundert und er hat es später verlangt, von allen Höflingen, bis ganz Europa. Man kann es nicht fasse, wieso Männer so folgewütig sind. Einer macht irgendeinen Quatsch und dann machen sie es alle. Händel, Leibniz - alle haben diese Riesendinger, die die Franzosen ja Grande Perruque nennen, also große, riesengroße Perücke, oder Perruque carrée, das heißt also, die das Gesicht des Mannes wie eine Behausung umragt, und da ist er geschützt. Und natürlich hat Louis das gebraucht, als er gewusst hat, dass er gar nicht von Königen abstammt.
Contra:
Hätte er gewissenhaft recherschiert, dann hätte er auch erfahren, dass die Allonge schon in den 1660er Jahren eingeführt wurde, zusammen mit der Rheingrafenmode. Also bevor die Mutter starb.
Bereits um 1665 war die Allonge allgemeine Mode nur einer wehrte sich, das Teil regelmäßig zu tragen:
Louis XIV
Er wehrte sich dagegen Perücken zu tragen und dafür seine langen blonden ! Haare zu opfern.
Erst Anfang der 1670er Jahre übernahm er auch diese Mode.
Er hat die Perücke weder eingeführt, noch war er anfangs von dieser Mode begeistert.
Melbo:
Ich habe es im ersten Satz des Buches so formuliert: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. ist ein Tonnenkönig. Das heißt, er ist aus dem Misthaufen der Gesellschaft hergeholt worden, aus Süditalien, aus Waisenhäusern, von solchem Kontingent besteht Ludwig XIV. Und das ist für einen damaligen König eine Katastrophe gewesen. Es musste also eine Art Distanz schaffen, einmal für sich selbst, eine Behausung in dieser Bedeutung und die Perücke ist ja nicht nur einen Männerfrisur, sondern sie geht auch noch nach oben. Ich muss sagen, sein Gesicht sieht aus wie ein Vagina-Popo. Dass da ein vaginales Phänomen sich ihm auf den Kopf setzt.
Contra:
darauf zu antworten ist eigentlich schon über der Schmerzgrenze.
Aber es zeigt ganz genau die miese "Forschungsarbeit" dieses Herren.
Die Allonge verfügte in den 1660er Jahren noch nicht über die Fontage, so nennt man die beiden "Höcker"
Diese "Höcker" kamen erst Ende der 1680er Jahre auf.
Bis zu dieser Zeit waren die Perücken zwar sehr groß, was die Länge anging, aber nicht hoch.
Und wärend sie ab 1690 beständig in die Höhe wuchsen, umso kürzer wurden sie. (Es gab um 1700 jedoch auch Perücken die ebenso lang und auch über die Fontage verfügten)
1665:
1675:
1685:
1714:
Melbo:
Dass er die Gräber der Kaiser zerstören musste - eigentlich hätte er ja von denen abgestammt.
Wieso zerstört Ludwig XIV. das, also seine eigenen Vorfahren? Weil es eben nicht seine Vorfahren sind.
Contra:
ja damals hatten sich alle europäischen Königshäuser furchtbar lieb untereinander. Daher gab es auch nie Kriege, weil sie alle verwandt waren.
Sie schickten sich Blumen und andere nette Geschenke.
also wirklich....
Was Zerstörungsbefehle angeht, so muss man ohnehin vorsichtig sein, die Zerstörung der Pfalz war das Werk von Louvois.
Die Brandschatzung geschah ohne das Wissen und den Befehl Louis XIV - was diesen natürlich nicht von der Schuld frei spricht.
Es gibt eine Anekdote, dass er Louvois mit einem Schürhaken erschlagen wollte, als dieser ihm von der Vernichtung berichtete.
Melbo:
Einem damaligen König wird ja alles zugegrinst, dass er auch so eine Etikette eingeführt hat. Kein französischer König war wie Ludwig XIV. so etikettiert im Abstand vom französischen Volk. Man durfte sich ihm normal nicht nähern.
Contra:
und wieder Unsinn und völlig falsche Behauptungen.
Die frz. Hofetikette bestand lange vor Louis XIV - sie wurde nur verfeinert.
Jeder ! durfte Versailles betreten, am Eingang des Schlosses konnte man sich Garderobe, Hut und Degen leihen, damit man anständig gekleidet war.
Man durfte sich frei bewegen, sich dem König auf drei Schritte nähern um ihm eine Bittschrift zu überreichen.
Das ist doch alles belegt - das zeigt nur einmal mehr, mit was für einem Schund man es hier zu tun hat!
Melbo:
Johann Gottlieb Fichte hat ja mal gesagt, Ludwig XIV. ist eines der fürchterlichsten Ausgeburten des französischen Nationalcharakters, so ungefähr hat er gesagt.
Contra:
ah-ha, da also weht der Wind her.
Herr Melbo wurde wohl mal an der frz. Grenze gefilzt oder hatte sonstige miese Erfahrungen mit unseren Nachbarn.
Oder er hatte im Französisch Unterricht einen ekelhaften Lehrer...
Das ganze riecht nur nach einem abgeschmackten Antifranzösischen Pamphlet.
So was nennt man auch - um im gleichen Niveau zu antworten: Penis-Neid
Fazit:
eine plumpe antifranzösische Hetzschrift, die auf merkwürdigen unhaltbaren Thesen aufgebaut ist und in einem Stil verfasst wurde, dessen Beschreibung einen halbwegs anständigen, kultivierten Menschen der Anstand verbietet.
Soetwas kommt 130 Jahre zu spät, ich weiß nicht ob man heute noch Defamierungen unserer französischen Nachbarn und deren geschichte benötigt - oder ist wieder ein Krieg geplant um das 4. Reich auszurufen ?
Prädikat: absoluter Scheißdreck