WEBER, Carl Maria von: OBERON

  • Carl Maria von Weber ( 1786 - 1826 )
    Oberon


    Romantische Oper in drei Akten
    Libretto: James Robinson Planché

    Originalsprache:Englisch


    Uraufführung: London 1826


    PERSONEN DER HANDLUNG

    Oberon, König der Elfen, Tenor
    Puck, sein Diener, Mezzosopran
    Hüon von Bordeaux, Ritter am Hof Karls des Großen, Tenor
    Scherasmin,sein Knappe, Bariton
    Rezia, Tochter des Kalifen von Bagdad, Sopran

    Fatime, ihre Vertraute, Sopran
    Zwei Meermädchen, Sopran
    Droll, Diener Oberons, Sprechrolle
    Titania, Oberons Gemahlin, stumme Rolle
    Harun al Raschid, Kalif von Bagdad, Sprechrolle
    Babekan, persischer Prinz, Sprechrolle

    Almansor, Emir von Tunis, Sprechrolle

    Roschana, seine Gemahlin, Sprechrolle
    Nadine, deren Sklavin, Sprechrolle
    Abdallah, Seeräuber, Sprechrolle
    Haremswächter, stumme Rolle
    Drei Gartenhüter, Sprechrollen
    Karl der Große, Sprechrolle
    Feen,Elfen, Luft-, Erd- und Wassergeister, Gefolge des Kalifen, Gefolge Rezias, Sklavinnen, Wachen, Piraten, Gefolge Karls des Großen


    Ort und Zeit der Handlung: Feenreich, Orient, Frankreich

    VORGESCHICHTE
    Oberon und Titania haben sich gestritten, wer in der Liebe unbeständiger sei, Mann oder Frau. Sie haben sich geschworen, einander nie mehr zu lieben, ehe nicht zwei Menschen bewiesen haben, dass sie sich treu bis in den Tod sind. Titania will aber den Schwur nur dann erfüllt sehen, wenn diese beiden Menschen durch harte Prüfungen gegangen sind.


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT
    1. Szene:Feengarten in Reich Oberons

    Oberon schläft in seinem Garten. Da kommen Puck und Droll. Droll hat in Oberons Auftrag die Welt durchstreift und berichtet ihm nun von dem Ritter Hüon, der in ritterlichem Kampf den heimtückischen Sohn Karls des Großen getötet hat. Karl der Große will ihm verzeihen, wenn er in Bagdad Babekan, den für Rezia vorgesehenen Bräutigam , getötet und Rezia geküsst hat.
    Droll hat Hüon und Scherasmin, die sich auf dem Weg nach Bagdad befanden, zu Oberon gelockt.
    Oberon zeigt Hüon in einer Vision seine Braut Rezia. Dann schenkt er ihm ein Horn, mit dem er bei Gefahr einen Zauber bewirken oder auch Oberon herbeirufen kann. Scherasmin erhält einen goldenen Becher, der sich beim Trinken immer neu füllt und und ihm helfen soll, wenn er einmal in Bedrängnis geraten sollte.


    2. Szene:Vor den Toren Bagdads
    Droll hat Hüon und Scherasmin nach Bagdad geführt, wo er ihnen zwei Gewänder überreicht, mit denen sie unerkannt in den Palast eindringen können.


    3. Szene:Im Harem
    Auch Rezia ist ihr Ritter im Traum erschienen, und sie erwartet nun mit Fatime sehnsüchtig ihren Helden, der sie von dem ungeliebten Babekan befreien soll.

    ZWEITER AKT
    1. Szene:Prächtiger Saal im Palast von Harun al Raschid

    Der Chor besingt die Ehre des Kalifen. Babekan erscheint und wird von Harun al Raschid ermahnt, erfinderisch zu sein, um Rezias Liebe zu erobern.
    Es folgt ein Ballett, während dessen Hüon und Scherasmin in den Saal gelangen.
    Rezia kommt und nachdem sie zunächst auf Babekan zugegangen ist, kehrt sie plötzlich um und fällt Hüon in die Arme. Als der Kalif die Fremden von der Palastwache festnehmen lassen will, bläst Hüon in sein Zauberhorn und die Angreifer erstarren. Hüon und Rezia entfliehen, Scherasmin küsst Fatime, die aus ihrer Erstarrung erwacht, und zusammen eilen sie den beiden nach.


    2. Szene:Im Garten hinter dem Palast
    Scherasmin gesteht Fatime seine Liebe. Hüon und Rezia eilen hinzu und drängen zum Aufbruch. Sie wollen auf einem Schiff entfliehen.

    3. Szene:Felsenlandschaft, finstere Nacht
    Puck ruft im Namen Oberons Luft-, Erd- und Wassergeister herbei, die einen Sturm erzeugen und das Schiff an Land schleudern sollen. Das Schiff strandet und zerschellt. Hüon spricht ein Gebet und Rezia singt ihre große Arie „Ozean, du Ungeheuer“
    Ein Piratenschiff taucht auf. Die Piraten nehmen Rezia, Scherasmin und Fatime gefangen. Ihr Anführer Abdullah will diese an Almansor, den Emir von Tunis, verkaufen.

    Hüon bleibt allein zurück. Da erscheinen Droll und Oberon und versetzen ihn in die Gärten von Almansor.
    Der Akt endet mit einem großen Auftritt von Meermädchen und guten Geistern.

    DRITTER AKT
    1. Szene:
    Palastgarten Almansors
    Scherasmin und Fatime finden sich als Sklaven Almansors wieder, hoffen, dass sie Hüon und Rezia wiederfinden und glücklich in die Heimat gelangen.
    Droll bringt den schlafenden Hüon herbei und weckt ihn auf. Dann kommen Scherasmin und Fatime herbei und alle erkennen sich wieder. Fatime berichtet, dass auch Rezia an den Emir verkauft wurde, der sie in seinen schönsten Pavillon gesperrt habe. Hüon verkleidet sich, um in den Palast zu gelangen.


    2. Szene:Halle im Palast Almansors
    Almansor wirbt um Rezia, doch diese weist ihn zurück.
    Indessen hat auch Rochana den schönen Sklaven Hüon entdeckt und versucht ihn zu verführen. Er reißt sich los, aber Rochanas Gefährtinnen versperren ihm den Fluchtweg. In diesem Augenblick kommt Almansor herein und lässt ihn ergreifen.


    3. Szene:
    Ein Platz in Tunis, später der Palast Karls des Großen
    Abdallah will Almansor einige Kisten, die das Meer an Land gespült hat, verkaufen, aber dieser beansprucht alles ohne Bezahlung für sich. Lediglich ein in den Kisten gefundenes Horn überlässt er Abdallah, welches dieser als wertlos betrachtet. Wütend wirft es es Scherasmin zu, der sich mit Fatime dort befindet. Fatime erkennt das Zauberhorn.
    Almansor lässt Hüon herbeiholen, der auf dem Scheiterhaufen sterben soll. Als Rezia um Gnade für ihn fleht, sich als seine Gattin zu erkennen gibt und mit ihm sterben will, lässt Almansor beide auf den Scheiterhaufen führen.
    Da bläst Scherasmin in das Zauberhorn und alle fangen an zu tanzen. Als er noch stärker bläst, sieht man Oberon, der sich mit Titania versöhnt hat. Oberon preist das treue Paar und versetzt es, sowie Scherasmin und Fatime an den Hof Karls des Großen.
    Hüon hat das Gebot Karls erfüllt und alle bejubeln das Paar.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

    4 Mal editiert, zuletzt von Gerhard Wischniewski ()

  • Hallo, Gerhard!


    Oberon ist eine wunderschöne Oper. Diese Gesamtaufnahme habe ich und höre sie sehr gerne. Die Besetzung ist erste Sahne und Domingo singt den Hüon in Bestform.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Hallo Wolfgang,


    genau diese Aufnahme besitze ich auch und anhand dieser Aufnahme habe ich meinen Beitrag entwickelt.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hallo,
    hier noch zwei Tipps für Aufnahmen vom Oberon.
    Eine sehr alte Aufnahme aus den 30er Jahren mit so hervorragenden Sängern wir Margarete Teschemacher, Helge Roswaenge und Karl Schmitt-Walter, hier werden die Dialoge durch eine Sprecherin ersetzt.
    Eine gute Aufnahme gibt es auch bei Walhall, hier mit Leonie Rysanek als Rezia und einem leider überforderten Hüon. Hier werden die Dialoge von Schauspielern übernommen.
    Schöne Grüße
    wega

  • Hier war bisher nur von deutschen Aufnahmen die Rede - aber eigentlich ist die Originalsprache, wie Gerhard in seinem Beitrag oben schreibt, englisch.
    Da müßte doch eigentlich diese Einspielung die Referenz sein (zumal auch noch Publikumsliebling Jonas Kaufmann mitsingen darf!):



    LG


    :angel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • So gut wie in dieser Aufnahme habe ich Kaufmann bisher nie wieder gehört, obwohl mich sein Florestan aus Zürich 2004 auch überzeugt hat. Sein Englisch ist besser als sein italienisch oder französisch. Das ist doch auch etwas.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • einfach auf das Cover-Bildchen klicken!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Hier war bisher nur von deutschen Aufnahmen die Rede - aber eigentlich ist die Originalsprache, wie Gerhard in seinem Beitrag oben schreibt, englisch.Da müßte doch eigentlich diese Einspielung die Referenz sein (zumal auch noch Publikumsliebling Jonas Kaufmann mitsingen darf!):

    Danke Harald für diesen interessanten Hinweis. Allerdings ist die CD-Aufnahme recht teuer.
    Ehrlich gesagt, ich wusste es bis vor kurzem auch noch nicht, dass das Libretto in Englisch verfasst wurde. Leider wird sie ja nur noch selten gespielt und bei Weber hätte man die Originalsprache Deutsch vermutet. Ich selbst habe sie das letzte Mal Mitte der 1970er Jahre auf der Seebühne in Bregenz (in deutscher Sprache) gesehen. Ich hatte hier versucht, noch ein paar eigene Bilder nach Dias, die ich damals davon gemacht habe, einzufügen, aber das ist wohl nicht möglich?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

    Einmal editiert, zuletzt von Gerhard Wischniewski ()

  • Die Gesamtaufnahme kostet bei iTunes 10,01 Euronen mit Album. Sehr günstig.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Demnächst erscheint bei EMI die lange Zeit vergriffene Einspielung dieser Oper aus Köln unter Conlon in einer preiswerten Neuauflage:



    Carl Maria von Weber (1786-1826)
    Oberon
    Künstler: Lakes, Heppner, Voigt, Ziegler, Livengood,
    Gürzenich Orchester Köln, Kölner Philharmoniker,
    Conlon
    Label: EMI , DDD, 1991
    2 CDs
    Erscheinungstermin: 26.8.2011

    Zitat

    Pressestimmen
    K. Schumann im Musikmarkt 2 / 93: "...eine günstige Gelegenheit, eine der edelsten Partituren der Frühromantik kennenzulernen oder neu zu bestaunen."


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,
    ich traute meinen Augen kam, als ich beim zufälligen Blättern in derZeitung entdeckte, dass am 19.11. in Hildesheim eine konzertante Aufführung des "Oberon" stattfinden sollte. Ich habe versucht, auf den letzten Drücker noch Karten zu bekommen, das hat erfreulicherweise geklappt. Die Aufführung war dann eine wirklich runde Sache mit beachtlichen Sängerleistungen (Viele Gäste) und einem Sprecher, der aus Wielands Originalvorlage las. Eine durchaus sinnvolle Idee, die bei einer konzertanten Aufführung ihren Reiz hat.
    Leider, leider: Es gab im Stadttheater durchaus freie Plätze, die so seltene Gelegenheit, dieses phantastische Werk der Romantik näher kennenzulernen, wurde nicht voll ausgenutzt. Schade, es wardie letzte von vier Aufführungen.
    weg