Wintermärchen - Klassische Musik

  • Leopold Mozart (1719-1787) komponierte eine Musikalische Schlittenfahrt. Wenn man die Überschriften der Sätze liest, wird sogleich klar, welche Geschichte musikalisch erzählt wird.


    Intrada. Allegro Maestoso
    Schlittenfahrt. Allegretto
    Die vor kälte zitternde junge Dame. Andante Molto
    Des Balles Anfang. Menuetto. Trio
    Kehraus. Rondo. Allegro
    Schlittenfahrt. Allegretto


    Münchener Kammerorchester, Stadlmair
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Emile Waldteufel (1837-1915) hat einen bekannten Walzer, Les Patinateurs" op. 183 , komponiert. Auf dem Eis ziehen die Schlittschuhläufern elegant ihre Kurven.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • In seinem Oratorium Die Jahreszeiten hat Joseph Haydn (1732-1809) den Winter im letzten Teil beschrieben.


    Gundula Janowitz, Peter Schreier, Martti Talvela
    Wiener Symphoniker
    Karl Böhm


    Winter, Einleitung
    Nun senket sich das blasse Jahr
    Licht und Leben sind geschwächet
    Gefesselt steht der breite See
    Hier steht der Wand'rer nun
    So wie er naht
    Knurre, schnurre, knurre
    Abgesponnen ist der Flachs
    Ein Mädchen, das auf Ehre hielt
    Vom dürren Osten dringt
    Erblicke hier, betörter Mensch - Die bleibt allein und leitet uns
    Dann bricht der große Morgen an

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wie stellt ein auf der südlichen Halbkugel unseres Planeten beheimateter Komponist und Interpret die Jahreszeiten musikalisch dar, davon kann man sich hier einen Eindruck verschaffen.


    Astor Piazolla (1921-1992) hat Estaciones porteñas Nr. 1-4 (Die vier Jahreszeiten) geschrieben, das von verschiedenen Ensembles in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen arrangiert wurde. Invierno porteño findet man auf diesen Scheiben:


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    oben links Astor Piazolla, Bandoneon und Ensemble
    oben rechts, Fassung Klaviertrio, trio artelli
    unten links Fassung Philharmonische Cellisten und Alfredo Marcucci, Bandoneon
    unten rechts Fassung für Gitarre, Vladimir Gorbach


    Ehrlich gesagt, die originale Fassung Astor Piazollas gefällt mir am besten.
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich kam natürlich nicht umhin, diesem Zusammenhang einer der wunderbaren Kinderstücke von Bela Bartók zu nennen :)


    Unter den "Liedern nach ungarischen Volksweisen" ist die Nr. 38 das "Lied der Wintersonnenwende", das imO aber weniger musikalisch einen Bezug zum Winter herstellt als über die verarbeitete Vorlage, die im Zusammenhang mit dem Wintersonnenfest zu sehen sind (traditionelle Lieder des Wintersonnefestes, Colinde genannt).


    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

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  • Das Schneetreiben ("The snow is dancing") aus Claude Debussys "Childrens Corner" - ein kleines Meisterwerk


    sowie


    "Trioka" (Schlittenfahrt) - ein sehr schönes kleines Klavierstück von Tschaikowsky


    Schöne Grüße
    Holger

  • Auch der Winter hat ein Ende. Bevor es soweit ist, wird gefeiert. Das Ballett Petruschka von Igor Strawinsky spielt auf einem Jahrmarkt, der während der Masleniza, der Butterwoche, stattfindet. Es ist ein sehr ausgelassenes Fest, bei dem vor dem Fasten nochmal ausgiebig der Völlerei gefrönt wird.


    (Die anderen drei Teile des Youtube-Filmes findet man leicht.)



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Dr. Holger Kaletha hat in Beitrag 36 Troika, den November, aus Peter Tschaikowskys "Die Jahreszeiten" op. 37 erwähnt. Auch wenn November dem Herbst zugeordnet wird, Schnee liegt in Russland bereits und so fährt der Troika-Schlitten munter durch die verschneite Landschaft. Svjatoslav Richter ist in diesem Youtube-Filmchen zu hören.



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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Im Beitrag 36 hat Dr. Holger Kaletha Debussys "The snow is dancing" erwähnt.


    Arturo Benedetti Michelangeli spielt von Claude Debussy den Zyklus Childrens Corner auf diesem YouTube Film. Bei 08 min 30 s beginnt "The snow is dancing".


    Eine von Stephen Malinowski visualisierte Fassung des Stücks "The snow ist dancing" habe ich gefunden. Ob die die Klänge, die Ruth Withe auf einem Synthesizer spielt, dem Werk gerecht werden, möchte ich nicht kommentieren.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Fanny Mendelssohn-Hensel (1805-1847): Das Jahr - 12 Charakterstücke für Klavier
    In diesem Klavierzyklus sind einige Stücke natürlich dem Winter zuzuordnen
    1. Satz (Adagio quasi una Fantasia): Januar - Ein Traum
    (attacca) 2. Satz (Scherzo): Februar
    12. Satz (Allegro molto): Dezember


    Es sind keine konkreten Beschreibungen der Monate, es ist vielmehr eine Verbindung aus Jahreszeit und Empfindung: der als Traum bezeichnete Januar geht attacca in den beschwingteren Februar über. Ein Zyklus, der mir gut gefällt und auf dem Hammerklavier durch Elsa Biesemann gespielt schön zur Geltung kommt.


    Mit herzlichem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

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  • Während der Wintermärchen-Thread - übrigens zu meiner großen Freude und Erbauung - bald überquillt, sind hier die Beiträge etwas dünner.


    Ich möchte auf die folgende sehr schöne winterliche Musik aufmerksam machen:


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    Es ist Josef Suks Märchen eines Winterabends, gespielt vom Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung von Kirill Petrenko, der jüngst in Bayreuth und München völlig zu Recht Furore machte.


    LG


    Portator

  • Das Orchesterstück Landscape ist nur 8 Minuten lang, aber sehr eindrucksvoll. Ich weiß nicht, welche Landschaft sich der Komponist vorgestellt hat. Ich sehe beim Hören dieser Musik vor mir nur eine klirrend-kalte Winterlandschaft unter klarem Sternenhimmel.


  • In Natanael Bergs (1879-1957) 2. Sinfonie "Arstiderna" ist jeder der vier Sätze einer Jahreszeit gewidmet. Der vierte Satz ist mit Lento überschrieben und beschreibt den Winter.



    Beginn bei 4 min 42 s


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  • Darius Milhaud (1892-1974) hat ein Concertino d'hiver für Posaune und Orchester komponiert.



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  • Eugène Ysaÿe (1858-1931) gab seinem Poème b-Moll, Op. 15 für Violine und Klavier den Titel "Chant d'Hiver" (Winterlied).




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  • Albert Roussel (1869-1937) beginnt seine 1. Sinfonie "Le poème de la forêt", op. 7 mir einem stimmungsvollen ersten Satz, der einen Winterwald beschreibt.



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  • Eine ganze CD voller "Wintermusik" vom Feinsten:


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    1) VIVALDI: "Die vier Jahreszeiten", op. 8 Nr. 4: Der Winter (The English Concert, Dir.: Trevor Pinnock).

    2) PURCELL: "King Arthur": Die Frost-Szene (Nancy Argenta, Brian Bannatyne-Scott, The English Concert & Choir, Pinnock).

    3) L. MOZART: "Musikalische Schlittenfahrt" F-dur (Ensemble Eduard Melkus, Wien).

    4) HAYDN: "Die Jahreszeiten": Der Winter (Monteverdi Choir, The English Baroque Soloists, J.E. Gardiner).


    Eine schöne Einstimmung in den 3. Adventsonntag (auch wenn - zumindest hier - von Winter keine Rede sein kann).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Janos Tamas (1936-1995)


    Eisblumen - 14 Miniaturen für Klavier (1977)


    Letzthin bin ich zufällig auf diese 14 Miniaturen gestossen. Was passt besser zum Winter als Eisblumen, diese fragilen Gebilde.

















    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Matthias Schmitt (*1958)


    Eisblumen (Ice Pattern) für Vibraphon Solo


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Ich setze fort mit Schuberts "Winterreise", die ich entweder übersehen habe, oder sie war bislang noch nicht genannt.Die von mir eingsetelle Aufnahme mit Fischer-Dieskau, begleitet von Jörg Demus ust schon 55 !! Jahre alt.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Rebecca Dale


    Winter


    Voces8 singt.




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