Ich habe mir nun die hier eingestellten Aufnahmen von Jodie Devos angehört. Sie gefällt mir sehr gut. Schon bei den ersten Tönen nimmt sie mich für sich ein. Ich finde ihren Klang besonders in der Mittellage sehr natürlich und voll und sie hat auch einen besonderen Klang mit Wiedererkennungswert. Vielleicht mag das auch an der Sprache liegen, ich kann zwar nur sehr wenig französisch, aber dass sie sehr deutlich spricht kann ich schon hören.
Ich würde gerne mal sehen wie sie auf der Opernbühne wirkt. Trotzdem sie den Gounod nicht auswendig singen konnte und blättern musste, hat sie es geschafft mit ihrer Gestik ganz beim Ausdruck zu bleiben. Das habe ich auch schon anders gesehen.
Dennoch gibt es für mich ein Haar in der Suppe. Bei der Olympia Arie drückt sie am Ende der ersten Strophe einige Male die Töne ziemlich nach. Das gefällt mir garnicht. Ich liebe diese Stelle in der Interpretation von Olga Peretyatko. Und bei einigen Koloraturen in dieser Arie ist die Intonation auch nicht mehr ganz so sauber.
Ihre obersten Spitzentöne werden auch etwas flach vom Klang. Und in „Le voila....“ hat sie um ca. 1:55 so ein crescendo, bei welchem sie den Klang ganz verändert. Das klang nicht so gewollt. Ist mir halt aufgefallen.
Aber alles in allem finde ich sie richtig gut.