Aus gegebenem Anlass - Es gab den Versuch bei Tamino bezüglich einer Kritik zu intervenieren - das Verlangen eine Kritik zu entfernen
und zugleich einige Kritikpunkte daran, daß hier in diesem Forum Nicknamen verwendet würden, und man solcherart die bösen Kritiker nicht zur Rechenschaft ziehe könne
Sowas geht unter die Haut - vor allem dann wenn so ein Brief als Höhepunkt dann den Satz enthält:
ZitatIhr Forum empfinde ich als hochgradig unseriös, was man an den offen auftretenden Kritikern oder den Opernscouts sehen kann, die unter ihrem eigenen Namen ebenfalls nicht immer positive Rezessionen schreiben.
ALso auch diejenigen, die unter Realnamen schreiben schreiben NICHT IMMER POSITIVE
REZENSIONEN
(
REZESSIONEN
sind ja bekanntlich
NIEMALS
positiv )
und das ist schon schlimm. Zu Ehre des betroffenen Künstlers sei gesagt, daß die Intervention nicht von ihm sondern von einem Fan kam.
UNSERIÖS allein hat nicht genügt - es musste hochgradig sein - und das bei einem Forum, dem seine Feinde eine gradezu unbarmherzige Seriosität andichten.....
Der Schreiber möchte nicht, daß ich den Brief veröffentliche - was er eigentlich gar nicht kann, weil es sich EINDEUTIG um einen Leserbrief handelt, und ich vor einigen Jahren bereits im Forum geschrieben habe, daß JEDER Brief der sich um das Forum handelt als LESERBRIEF betrachtet wird. Es entspricht den journalistischen Gepflogenheiten solche Briefe abzudrucken - und sich die Redaktionen sogar das Recht vorbehalten die Texte zu kürzen. Standard ist es aber, den Absender nicht zu veröffentlichen, es sei denn dies wird ausdrücklich gewünscht. Überseriös wie ich bekanntermaßen bin habe ich bezüglich einer Veröffentlichung angefragt, was aber leider abgelehnt wurde, was schade ist, weil er so ein interessantes Bild auf das Verständnis der Welt wirft.
Diesmal sind also WIR es, die im Kreuzfeuer der Kritik stehen - und da sollten wir wenigstens in uns gehen und uns schämen.
Vielleicht kann man das auch ausgliedern - und kostenpflichtig - "fremdschämen " lassen.
Ich werde es vermutlich nicht durchsetzen können, daß die Mitglieder mit Realnamen auftreten. Aber wir können neue Richtlinien erlassen wie Kritiken fürderhin gestaltet werden sollen, die niemandem weh tun, dann werden wir endlich, was uns lange verwehrt blieb : bei einem Opernhaus, Konzerthaus oder Plattenkonzern: "Kritiker in Residence"
Als erste Regel gilt: nur Gutes über den Künstler.
Das wird einigen - nämlich den bösartigen Psychopathen, die aus Lust an der Freude Karrienen zerstören - doch recht schwer fallen.
Ich werde daher einen "Phrasenkatalog " zulässiger Redewendungen erstellen, die dann bei passender Gelegenheit immer und immer wieder verwendet werden sollen.
Dies ist als"Baukasten" zu verstehen, der in unregelmäßigen Abständen erweitert wird und zugleich wird von Zeit zu Zeit dessen Verwendung erörtert.
Ich werde diesem Baukasten den Title "Heile Welt der Klassikkritik" geben und ihn zugleich käuflich anbieten. Auf diese Weise wird ein allgemeingültiger Wort - bzw Phrasenschatz erarbeitet, der dann in der Welt der Musikkritik Allgemeingültigkeit erreicht, quasi die Musikkritik international standardisiert.
Mir schwebt da einen Einteilung in ein Hauptmodul "allgemeine Musik-Kritik" Code AMUKRI, sowie DIMUKR , SAEMUKKRI,, und PIAMUMKRI etc etc vor-
Die ersten Bausteine von AMUKRI könnten eventuell noch heute oder morgen in Serie gehen.
Es ist nur natürlich, daß mit solch einem Baukasten den Kritiken immer etwas schablonenhaftes anhaften wird (aber dafür sind sie freundlich).
Deshalb werden wir auch "Criticism on demand" liefern - kostenpflichtig - versteht sich - dafür aber sehr individuell angepasst.
Es wird hier verschiedene Stufen an Qualität geben.
Schon für 500 Euro liefern wir eine "allgemeine freundliche" - handverlesene Kritilk.
Wer 200 Euro drauflegt der bekommt eine "begeisterte Kritik" und ab 1000 Euro bezeichnen wir eine Interpretation als "exorbitant" oder (wahlweise) als "menschlich berührend".
Weitere Aufpreise und Spezialisierungen sind möglich. Ab 1250 Euro ist es möglich, den gewünschten Kritiker (per Nickname) auszuwählen. Realnamen-Rezensenten aus unserem Mitgliederpool schlagen sich mit 2000 Euro pro Kritik zu Buche, wobei als Extraleistung auch selbst gelieferte Kritiken des Künstlers oder seines Fans von einem unserer Mitglieder unterzeichnet, und als dessen Werk ausgegeben werden.
Hier noch ein kurzer Auszug einer Kritik der HIFI Stereophonie von 1983 über einen im Entstehen begriffenen Mahler Zyklus der EMI
Kein "unbedeutender Schreiberling" sondern der renommierte Musikkritiker Ulrich Delius hat sie verfasst.
Ein Beispiel aus der Blütezeit der Klassikkritik in der Nachfolge von Eduard Hanslick:
ZitatDer unglückselige Tennstedt -und mit ihm die EMI- lassen nicht von Mahler ab. So muss eben über das drittletzte Ergebnis im Ge-
samtzyklus ... gesagt werden, dass Tennstedt die ,Einfalt des Herzens eigentlich nur in einem pejorativen Sinn zu Gebote steht
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Dass zwischen allem zusammenhanglosen Herumbuchstabieren mit dem schmerzenden Verzicht auf Linie wie scharfen Kontrast manchmal auch ein paar Stellen den (fast) richtigen Tonfall haben... sei am Rande dieser gelinden Katastrophenmeldung mit Dankbarkeit vermerkt
Um äußerste Aufmerksamkeit wird hier gebeten, da dieser Thread möglicherweise eine Zäsur in der 15-jährigen Geschichte des Tamino-Klassikforums darstelt....
mit freundlichen Komplimenten aus Wien
Alfred Schmidt