Sebastian Hauser - Noch ein Tiroler

  • Heute habe ich eine interessante Entdeckung gemacht, den Tenor Sebastian Hauser. Zunächst einmal trägt er den gleichen Nachnamen wie ich. So etwas macht natürlich neugierig. Aber wirklich unglaublich ist, dass er in Kirchbichl/Tirol geboren sein soll. Denn dort ist in diesen Jahren auch ein zweiter Sebastian geboren - und auch der wurde Tenor: Sebastian Feiersinger. Wer das Nest Kirchbichl kennt, versteht, warum ich das außergewöhnlich finde.


    Hier im Forum ist Hauser nicht oft erwähnt worden, obwohl er vermutlich eine nicht zu verachtende Karriere gemacht hat. Genannt wird er im Zusammenhang mit einer Aufnahme von "Die verkaufte Braut" (mit Böhme, Streich …)


    Hauser scheint ab 1950 an der Städtischen Oper Berlin engagiert gewesen zu sein. Verheiratet war er anscheinend mit einer Opernsängerin namens Hilde Gärtner.


    Weiß irgendjemand von den Berlin-Kennern unter euch mehr?


    Begraben ist er übrigens in Frankfurt am Main, nachdem er in den 1980er-Jahren verstorben ist.


    Bin für jede Wortmeldung dankbar.

  • Hallo greghauser2002,


    über den Tenor Sebastian Hauser gibt es im "Österreichischen Musiklexikon" eine karge Eintragung. Dem habe ich meine folgenden Angaben im wesentlichen entnommen:


    Sebastian Hauser wurde am 22.12.1908 in Kirchbichl/Tirol geboren. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er an der Wiener Musikakademie, anschließend setzte er seine Studien bei Marcella Hauser (eine Verwandte von ihm?) in Berlin fort. Sein erstes Engagement bekam er am Beginn des 2. Weltkriegs in Braunschweig für die Spielzeit 1940/41. Danach war er von 1941 bis 1945 in Duisburg unter Vertrag. Für die Spielzeit 1943/44 ging er nach Prag, an das damals noch existierende Deutsche Theater. Sein erstes Engagement nach dem Krieg erhielt er am Landestheater Salzburg, wo er von 1945 bis 1947 tätig war. Von 1947 bis 1949 war er in Graz engagiert, anschließend ging er an die Städtischen Bühnen Heidelberg (1949/50). Schließlich hatte er sein letztes und wohl bedeutendstes Engagement an der Städtischen Oper Berlin, von 1950 bis 1956. Danach hat er sich vertraglich nicht mehr gebunden, gab aber Gastspiele, u.a. an der Wiener Staatsoper. Auch als Konzertsänger machte er sich einen Namen.

    Sebastian Hauser starb am 9. Juli 1986 in Wien.

    Unter "Google" findet man u.a. ein Autogramm des Sängers, datiert 17.5.1953, Berlin. Leider läßt es sich nicht kopieren, doch wenn Du unten auf den Pfeil unter meiner Unterschrift klickst, erscheint es auf Deinem Bildschirm.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo Greghauser, nachdem Nemorino das "Österreichische Musiklexikon" zitiert hat, möchte ich mich mit dem entsprechehenden Eintrag im "Großen Sängerlexikon" von Kutsch/Riemens anschließen. Weil es so bequem ist, benutze ich die digitale Ausgabe:


    Hauser, Sebastian, Tenor, * 22.12.1908 Kirchbichl (Tirol), † 9.7.1986 Wien; er studierte an der Wiener Musikakademie und war in Berlin Schüler von Marcella Röseler. In der Spielzeit 1940-41 debütierte er am Staatstheater von Braunschweig. 1941-43 sang er am Stadttheater von Duisburg, 1943-44 am Deutschen Theater Prag (wohin man das Duisburger Ensemble evakuiert hatte). 1945-47 war er am Landestheater Salzburg engagiert, 1947-49 am Opernhaus von Graz, 1949-50 am Stadttheater von Heidelberg. 1950 wurde er als erster lyrischer Tenor an die Städtische Oper Berlin verpflichtet, der er bis 1956 angehörte. Danach gab er noch Gastspiele und trat dabei vor allem an der Wiener Staatsoper als Gast auf. Sein Bühnenrepertoire gipfelte in Partien wie dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Erik im »Fliegenden Holländer«, dem Narraboth in »Salome« von R. Strauss, dem Bacchus in dessen »Ariadne auf Naxos«, dem Ernesto im »Don Pasquale«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Radames in »Aida«, dem Turiddu in »Cavalleria rusticana«, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Kalaf in Puccinis »Turandot«, dem Faust von Gounod, den Titelhelden in »Fra Diavolo« von Auber und in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, dem Vasco in Meyerbeers »Africaine«, dem Hans in der »Verkauften Braut« von Smetana, dem Dimitrij im »Boris Godunow«, dem Alfred in der »Fledermaus« und dem Barinkay im »Zigeunerbaron« von Johann Strauß. Auch als Konzertsolist angesehen.

    Schallplatten: Telefunken, Odeon (Solo-Aufnahmen), Urania-BASF (vollständige Aufnahmen »Verkaufte Braut« und »Zigeunerbaron«).

    [Nachtrag] Hauser, Sebastian; Schallplatten: BASF (»Wiener Blut« von J. Strauß).

    [Lexikon: Hauser, Sebastian. Großes Sängerlexikon, S. 10360


    Darin ist auch auf die Gastpiele an der Wiener Staatsoper verwiesen. Aus der Chronik des Hauses (Adreas und Oliver Láng/Löcker) geht hervor, dass Hauser in drei Vorstellungen gesungen hat: Aida/Radames 20.3.1948, Cavalleria/Turiddu 7.4.1955 und Rigoletto/Herzog 27.6.1949.


    Mehr Aufnahmen als die genannten sind mir auch nicht bekannt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger,


    vielen Dank für Deine ergänzenden Angaben. Damit dürfte Greghauser sicher zufrieden sein.

    Es war wohl in der Tat Marcella Röseler, bei der Sebastian Hauser Gesangsunterricht genommen hat. Ich kann das Österr. Musiklexikon z.Zt. nicht aufrufen; vielleicht bin ich ja einem Irrtum aufgesessen. Doch ich meine, gleich bei dem Namen "Marcella Hauser" gestutzt zu haben. Nun ja, damit ist die Sache aufgeklärt.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Danke, das ist schon einmal etwas. Vor allem, weil in meiner eigenen - etwas älteren - Version von Kutsch/Riemens der Sänger noch nicht eingetragen war.

    Allerdings muss man bei den angegebenen Daten in diesen Lexika immer etwas aufpassen.

    Beispiel: "... danach (nach Berlin) gab er Gastspiele und trat dabei vor allem an der Wr. Staatsoper auf".

    Das stimmt überhaupt nicht. Seine zwei auch im Internetarchiv verzeichneten Auftritte datieren aus den 40er-Jahren.


    Interessant: Rüdiger weist auf einen Turiddu hin. Der ist im Internet nicht verzeichnet. Es steht dort am 07.04.1955 nur der Bajazzo (obwohl vermerkt ist, dass dieser mit "Cavalleria" gemeinsam aufgeführt wurde). Das scheint ein Fehler in der Datenbank zu sein. Hast du die ganze Besetzung dieser "Cavalleria"?

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  • Weil es wunderbar in diesen Thread passt, drucke ich hier noch einmal den "Leserbrief" einer Tamino-Mitleserin ab:


    Betreff: Sebastian Hauser (aus der Zeit 1952/1953 Städtische Oper Berlin)

    Nachricht: Hallo!

    In meiner Teenage-Zeit in Berlin war ich eine „leidenschaftliche“ Autogramm Sammlerin an der Oper. Nachdem ich durch irgendeinen Zufall Ihre Seite und die Fragen zu Sebastian Hauser gelesen habe, kann ich ein paar Autogramme, einen Zeitungsartikel aus der BZ über Sebastian Hauser und den Namen seiner Frau, Hildegard Gardener, beisteuern. Er sang den Herzog, Manrico, Don Carlos, Wiener Blut, Cavaradossi etc.

    Die Schwägerin von engen Freunden meiner Eltern kam ebenfalls aus Kirchbichl. Sie kannte Hauser aus ihrer Jugendzeit dort. Allerdings ist das alles Schnee von Gestern, alle Beteiligten sind längst tot und ich inzwischen 84 (und ich sammle natürlich keine Autogramme mehr!)

    Sebastian Hauser war beim Berliner Opernpublikum sehr beliebt, am meisten bei den „jungen Damen“.

  • Ich habe ja meine Teenager-Zeit auch in Berlin verbracht. Die ersten Aufführungen in der Städtischen habe ich 1953 besucht. 1954 habe ich schon recht viele Abende in der Kantstraße verbracht, ab 1955 war ich in der Regel jede Woche zwei- bis dreimal dort. Trotzdem habe ich Sebastian Hauser nicht gehört.


    Kann mir jemand sagen, wann Hauser das Haus verlassen hat. Im Österreichischen Musiklexikon wird angegeben, er sei bis 1956 Mitglied der Städtischen Oper Berlin gewesen. Das wundert mich. Dann hätte ich ihm wohl sicher in der einen oder anderen Aufführung begegnen müssen. Bin ich aber nicht.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Sebastian Hauser in Berlin ist wie ein Phantom. Ich habe alle mir zur Verfügung stehende Literatur durchgesehen, nirgends wird auch nur sein Name erwähnt. Das ist sehr seltsam.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich habe mir die Vorstellungsbücher der Spielzeit 1945/46 bis 1950/51 diktiert, die Diktate aber noch nicht verschriftlicht. Ich wähne mich zu erinnern, dass er mir da ein paar Mal begegnet ist, ich kann es aber nicht beschwören und mir ist es auch zu unwichtig, das jetzt alles aufwändig nachzuhören. Ich könnte noch jemanden fragen, der bei seinen DOB-Recherchen schon weiter ist als ich, das kann aber dauern. Dennoch warne ich davor, von "Phantomen" zu sprechen, bevor man die Quellen geprüft hat.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Habe jetzt mal kurz in den Beginn der Spielzeit 1950/51 reingehört.


    Di 05.09. "Tannhäuser" - Walther von der Vogelweide: Sebastian Hauser

    Mi 13.09. "Margarethe" - Faust: Sebastian Hauser

    So 17.09. "Margarethe" - Faust: Sebastian Hauser

    Do 21.09. Vorstellungsänderung "Die Entführung aus dem Serail" anstatt "Margarethe" (wegen Erkrankung Herr Hauser)

    So 24.09. "Tristan und Isolde" - Ein junger Seemann: Sebastian Hauser

    Di 26.09. "Tannhäuser" - Walther von der Vogelweide: Sebastian Hauser


    In mehr als den September 1950 möchte ich jetzt aus Zeitgründen nicht reinhören.


    Also der sang damals an der Städtischen Oper.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Es gibt (zumindest eine) Rundfunkaufnahme(n) aus Berlin.

    Die Herkunft dieser Aufnahme ist nach meiner Meinung nicht ganz klar. Eine Rundfunkaufnahme? Das klingt spannend. Welcher Rundfunk? Das wäre noch eine neue Variate. Steiger nennt Chor und Orchester der Deutschen Oper als Begleitung, auf dem Cover der Membran-Ausgabe ist die Rede von Chorsolisten, Chor und Orchester der Staatsoper Berlin und Ommer spricht gar von einer Live-Aufnahme und führt bei der Besetzung Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin an. Die Aufnahme soll von 1951 stammen. Damals gab es aber doch - wenn ich mich nicht irre - dem Namen nach keine Deutsche Oper. Das ehemals Deutsche Opernhaus in Berlin-Charlottenburg am Standort der heutigen Deutschen Oper war schwer von Bomben getroffen. Fortan nannte sich die Institution am Ersatzstandort an der Kantstraße Städtische Oper Berlin. Entsprechehend steht auf dem Cover alter Schallplattenausgaben wie ARS London oder Urania "Berlin Civic Opera Orchestra".


    Dennoch warne ich davor, von "Phantomen" zu sprechen, bevor man die Quellen geprüft hat.

    Und wer sprach hier im Plural von "Pantomen"? Ich sprach davon, dass Hauser "wie ein Phanatom" sei und nicht, dass er eines sei. Soll heißen, er kommt mir vor wie ein Phantom.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich sprach davon, dass Hauser "wie ein Phanatom" sei und nicht, dass er eines sei. Soll heißen, er kommt mir vor wie ein Phantom.

    Daran kannst du ersehen, dass dein subjektiver Eindruck nicht selten objektiv nicht haltbar ist. Allein der eine Monat (September1950), den ich jetzt mal durchgehört habe, beweist, dass Hauser alles andere als ein "Phanton" war, sondern ein sehr präsenter Ensemblesänger. (Das "wie" reißt es in diesem Fall auch nicht mehr raus...)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Sebastian Hauser in Berlin ist wie ein Phantom

    … dass Hauser alles andere als ein "Phanton" war, sondern ein sehr präsenter Ensemblesänger. (Das "wie" reißt es in diesem Fall auch nicht mehr raus...)

    Die Aussage von Rheingold war ja nicht als Sachaussage gemeint. So habe ich sie auch nicht verstanden - sondern vielmehr als Wahrnehmungs- und Einstellungsaussage. Dass es um ein semantisches Differential geht, ist durch das "wie" deutlich markiert.


    Im übrigen habe ich die gleiche Beobachtung wie Rheingold gemacht: Hausers Name kommt in der einschlägigen Literatur von Moser, Herzfeld, Stuckenschmidt und so weiter überhaupt nicht vor.
    Trotzdem:

    … Also der sang damals an der Städtischen Oper.

    Ja, das stimmt ganz sicher! Ich kann mich noch sehr lebendig an Stimmen auf dem dritten Rang der Städtischen Oper in der Kantstraße erinnern, in denen über ihn geklagt und gelästert wurde.

    Meine Frage ist: warum habe ich ihn nicht wenigstens in der einen oder anderen Aufführung auch mal gehört, obwohl ich 1954 , 1955 und 1956 ständig im Opernhaus war? Ich vermute, dass er nicht mehr so viel eingesetzt wurde, seit Sandor Konya verpflichtet worden war.

    In mehr als den September 1950 möchte ich jetzt aus Zeitgründen nicht reinhören.

    Es ist eigentlich auch nicht nötig! Ich kann ganz gut damit leben, wenn ich nun nicht weiß, wann und was Sebastian Hauser in Berlin nach 1954 gesungen hat, da ich ihn wirklich nur vom Hörensagen kenne.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Vielleicht war er ja auch nur bis 1953 da? Keine Ahnung*, aber Anfang der 1950er sang er wirklich sehr viel am Haus. Und du hast quasi auch geschworen, dass Hans Hopf und Sylvia Geszty nicht in der Deutschen Oper Berlin gesungen haben, was sich als nachweislicher Irrtum von dir herausstellte. Die eigene Erinnerung kann einem manchmal auch ein Schnippchen schlagen, insofern neige ich inzwischen dazu, weit eher den schriftlichen Quellen zu vertrauen als den Erinnerungen von "Zeugen" an Ereignisse, die viele Jahrzehnte zurückliegen.


    *Ich habe nur die eigentlichen Vorstellungsbücher (mit allen Solistennamen) von 1944 bis 1951 selbstdiktierend aufegnommen, danach bis 1957 (und vor 1980) nurnoch Bücher anderer Art, in denen nur die jeweiligen Gastsolisten verzeichnet werden. Demnach kann ich die Frage, die lange Hauser wirklich an der Städtischen Oper sang, aktuell nicht beantworten. Sollte mir mein Berliner Bekannter diesbezüglich von ihm recherchiertes Material liefern, werde ich das hier kundtun.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Hallo, Taminos!


    Ich habe heute in meinem Verzeichnis der Premieren an der 'Städtischen Oper Berlin' (im 'Theater des Westens') nachgesehen, das ich mir einmal aus einem Buch, dessen Titel und Autor ich nicht mehr weiß, erstellt habe. Und demzufolge hat Sebastian Hauser ab der Spielzeit 1949/50 bis zur Spielzeit 1954/55 in folgenden Premieren mitgewirkt:


    „Tristan und Isolde“ (Wagner): (Junger Seemann) mit Paula Buchner, Johanna Blatter, Max Lorenz, Josef Metternich, Emanuel List und Robert Koffmane / Dirigent: Ferenc Fricsay / Inszenierung: Heinz Tietjen (21. 5. 1950)


    „Margarethe“ (Gounod): (Faust) mit Elisabeth Grümmer, Margot Volkhardt, Emmi Hagemann, Dietrich Fischer-Dieskau, Ludwig Hofmann und Hanns Pick / Dirigent: Artur Rother / Inszenierung: Georg Reinhardt (2. 7. 1950)


    „Wiener Blut“ (Strauß): (Balduin) mit Traute Richter, Irma Beilke, Rita Streich, Klaus-Günther Neumann, Fritz Hoppe, Karl Hellmer und Otto Hüsch / Dirigent: Hans Lenzer / Inszenierung: Adolf Rott (21. 11. 1950)


    „Das war ich!“ (Leo Blech): (Knecht) mit Elisabeth Grümmer, Alice Zimmermann, Emmi Hagemann und Herbert Brauer / Dirigent: Leo Blech / Inszenierung: Heinz Tietjen (21. 4. 1951)


    „Salome“ (Strauss): (Narraboth) mit Ljuba Welitsch, Emmi Hagemann, Elisabeth Hufnagel, Max Lorenz und Josef Herrmann / Dirigent: Georges Sebastian / Inszenierung: Heinz Tietjen (14. 9. 1951)


    „Der Puck“ (Marcel Delannoy): (Demetrius) mit Ilse Hollweg, Traute Richter, Elisabeth Hufnagel, Erich Witte, Hanns Heinz Nissen, Herbert Brauer und Hanns Pick / Dirigent: Artur Rother / Inszenierung: Werner Kelch (22. 9. 1951)


    „Tosca“ (Puccini): (Mario Cavaradossi) mit Carla Martinis, Sieglinde Wagner, Josef Herrmann, Herbert Brauer, Leopold Clam, Erich Zimmermann, Hanns Pick und Edwin Heyer / Dirigent: Artur Rother / Inszenierung: Adolf Rott (20. 11. 1952)


    „Hoffmanns Erzählungen“ (Offenbach): (Hoffmann) mit Rita Streich, Helene Werth, Martha Musial, Elisabeth Hufnagel, Johanna Blatter, Josef Herrmann, Erich Zimmermann, Leopold Clam, Hanns Pick und Wilhelm Lang / Dirigent: Leopold Ludwig / Inszenierung: Adolf Rott (30. 8. 1953)


    „Fra Diavolo“ (Auber): (Fra Diavolo) mit Lisa Otto, Sieglinde Wagner, Horst Wilhelm, Herbert Brauer, Leopold Clam, Herold Kraus und Fritz Hoppe / Dirigent: Reinhard Peters / Inszenierung: Günther Roth (27. 2. 1954)


    „Nabucco“ (Verdi): (Ismael) mit Christel Goltz, Sieglinde Wagner, Rita Reichelt, Marco Rothmüller, Arnold van Mill, Wilhelm Lang und Horst Wilhelm / Dirigent: Artur Rother / Inszenierung: Carl Ebert (3. 10. 1954)


    „La Bohème“ (Puccini): (Rudolf) mit Elisabeth Grümmer, Elfride Trötschel, Ernst Krukowski, Robert Koffmane, Wilhelm Lang und Leopold Clam / Dirigent: Wolfgang Martin / Inszenierung: Günther Roth (6. 3. 1955)


    Es gibt zwei Schallplattenaufnahmen mit Sebastian Hauser, die im September 1951 von der 'American Sound Corporation' aus Belleville (New Jersey) produziert und unter dem Label 'Urania' (USA) bzw. 'Nixa' (Great Britain) veröffentlicht wurden:


    „Die verkaufte Braut“ (Smetana): Kruschina – Robert Koffmane / Kathinka – Johanna Blatter / Marie – Traute Richter / Micha – Wilhelm Lang / Agnes – Emmi Hagemann / Wenzel – Ralf Peters / Hans – Sebastian Hauser / Kezal – Kurt Böhme / Springer – Edwin Heyer / Esmeralda – Rita Streich / Muff – Wilhelm Lang / Der Chor und das Orchester der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Dirigent: Hans Lenzer. 'Urania' URLP 210 (USA 1951, 3 LPs) / 'Nixa' ULP 9210 (GB 1952, 3 LPs)


    „Wiener Blut“ (Strauß): Fürst Ypsheim-Gindelbach – Fritz Hoppe / Balduin, Graf Zedlau – Sebastian Hauser / Gabriele – Traute Richter / Franziska Cagliari – Irma Beilke / Kagler – Leopold Clam / Pepi Pleininger – Rita Streich / Josef – Klaus-Günther Neumann / Der Chor und das Orchester der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Dirigent: Hans Lenzer. 'Urania' URLP 209 (USA 1951, 2 LPs) / 'Nixa' ULP 9209 (GB 1952, 2 LPs)


    Beide Aufnahmen sind auf CD bei diversen Firmen erhältlich. (Eine Gesamtaufnahme des „Zigeunerbarons“, wie von Kutsch/Riemens angegeben, ist mir nicht bekannt.)


    Auf Schelllackplatten gab es bei 'Telefunken' noch einen Querschnitt aus Webers „Der Freischütz“ mit Traute Richter, Sonja Schöner und Gerhard Frei und mit dem Chor und Orchester der Städtischen Oper Berlin unter Walter Lutze sowie ein Potpourri aus Abrahams „Die Blume von Hawaii“ mit Traute Richter, Clara Tabody und Otto Falvay, dem Johannes-Beyer-Chor und dem FFB-Orchester Berlin, dirigiert von Walter Liebe.


    Wie es scheint, hat Sebastian Hauser 1950 (als 'Nachfolger' von Boris Greverus und Erich Witte) sein West-Berliner Engagement begonnen und 1955 beendet; ihm folgten dort in seinem 'Fach' u. a. Walter Geisler, Ernst Haefliger und Sándor Kónya. Spätere Premieren mit diesem Tenor am 'Theater des Westens' konnte ich nicht feststellen.


    Carlo

  • Da bin ich wieder!


    Ein Foto des Tenors Sebastian Hauser (samt Autogramm vom 17. 5. 1953) kann man unter


    https//www.taminoautographs.com/products/hauser-sebastian


    sehen bzw. für $ 25.00 erwerben. Der New Yorker Autographen-Händler bezeichnet ihn als 'Schweizer Tenor'!


    Carlo

  • Teuerster Stimmenliebhaber!

    Und du hast quasi auch geschworen, dass Hans Hopf und Sylvia Geszty nicht in der Deutschen Oper Berlin gesungen haben, was sich als nachweislicher Irrtum von dir herausstellte.

    Ich wäre Dir doch sehr dankbar, wenn Du Dich an die Tatsachen halten würdest und solche Vorhaltungen hinfort unterlassen könntest!

    Tatsache ist erstens, dass ich von Anfang an klargestellt hatte, dass ich mich nicht in dem Thread stärker engagieren würde:

    Wenn ich zu dem einen oder anderen Sänger Hilfreiches beitragen kann, tue ich das gerne.

    Im Übrigen allerdings gehöre ich zu denen, die Fragestellung dieses Threads nicht so spannend finden. Die sind ja schon vorab entschuldigt.


    Tatsache ist zweitens, dass ich nichts geschworen habe.

    Im Falle von Hans Hopf, als Du mich gedrängt hast, über seine Auftritte an der Städtischen / Deutschen Oper etwas beizutragen, habe ich explizit konjunktivische Formulierungen benutzt und Vermutungen ausgesprochen:

    natürlich ist es leichter zu beweisen, dass ein Sänger an einem Haus gesungen hat, als dass er nicht dort aufgetreten ist.


    An der Städtischen Oper in den Kantstraße könnte Hans Hopf vor 1953 zwar gesungen haben. Ich habe aber nie davon gehört. Nach 1953 hat er nach meiner Wahrnehmung dort nicht gesungen. Und ich war eigentlich all die Jahre in jeder Woche mindestens einmal, meist zwei- oder dreimal in der Oper.


    Da ich die Deutsche Oper Berlin in den Jahren nach ihrer Eröffnung sehr intensiv im Blick hatte, zeitweise da ja sogar gejobt habe, wage ich aber doch die Vermutung, dass Hopf nicht an diesem Haus gesungen hat. Zumindest dürfte er nicht offiziell angesetzt worden sein. Dafür gibt es viele Gründe. Allerdings könnte er mal eingesprungen sein, ohne dass ich das mitbekommen habe.

    Im Falle von Sylvia Geszty, als Du mich wieder zu einem Beitrag gedrängt hast, habe ich meine Aussage explizit auf meine ganz persönliche Wahrnehmung bezogen.

    Ich habe Sylvia Geszty an der Deutschen Oper Berlin nie gehört und auch weder gelesen noch gehört, dass sie an dem Haus Aufführungen gesungen hat.


    Tatsache - da hast Du ganz recht - ist aber auch drittens:

    Die eigene Erinnerung kann einem manchmal auch ein Schnippchen schlagen, insofern neige ich inzwischen dazu, weit eher den schriftlichen Quellen zu vertrauen als den Erinnerungen von "Zeugen" an Ereignisse, die viele Jahrzehnte zurückliegen.

    Das würde ich nie bestreiten.

    Aber "schriftliche Quellen" habe ich halt nur von Aufführungen, die ich besucht habe.
    Damals gab es keine Monatspläne. Jeden Montag morgen wurde das Programm der Oper für die nächsten 10 Tage an der Litfaßsäule angeschlagen. Da bin ich gleich nach der Schule vorbeigegangen und habe geschaut, wofür ich mir Karten besorgen wollte.

    An der Litfaßsäule konnte ich natürlich nur das Programm der Westberliner Bühnen erfahren. Um zu sehen, wer an den Ostberliner Bühnen angesetzt war, musste ich zum S-Bahnhof Zoo fahren. Das war von Zehlendorf schon ein weiter Weg.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Teuerster "Caruso41",


    wenn du zukünftig solche sinnfreien Aussagen wie in deinem Beitrag 7 unterlassen würdest, dann bräuchte ich darauf auch nicht zu reagieren:


    Kann mir jemand sagen, wann Hauser das Haus verlassen hat. Im Österreichischen Musiklexikon wird angegeben, er sei bis 1956 Mitglied der Städtischen Oper Berlin gewesen. Das wundert mich. Dann hätte ich ihm wohl sicher in der einen oder anderen Aufführung begegnen müssen. Bin ich aber nicht.

    Das ist letztlich nicht niveauvoller als die Aussage: Ich gehe seit 4 Jahren regelmäßig immer in die gleiche Kaufhalle einkaufen. Dort arbeitet angeblich auch Frau Müller. Ich kann mich nicht erinnern Frau Müller jemals bewusst begegnet zu sein, also kann es entweder nicht stimmen, dass Frau Müller dort arbeitet, oder Frau Müller ist halt nichtso wichtig, wird ohnehin überschätzt.


    Letztlich führte dein Beitrag Nr. 7 zu dieser unsäglichen "Phantom"-Aussage des Users "Rheingold1876", über die ich nach wie vr nur mit dem Kopf schütteln kann. Solche Aussagen, die darauf zielen, einem Künstler die Bedeutung abzusprechen, treffen letztlich immer den Aussagenden sebst.


    P.S.: Ich habe zum Beispiel an der Staatsoper Berlin Magdalena Falewicz nie live erlebt, obwohl ich das Haus seit 1981 und relgelmäßig seit 1989 besuchen habe und sie bis mindestens 1995 dort gesungen hat. Udn was beweist das nun?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • … wenn du zukünftig solche sinnfreien Aussagen wie in deinem Beitrag 7 unterlassen würdest,

    Sinnfreie Aussage? :(:(:(

    Im Fußball würde man das wohl als billiges Revanchefoul bezeichnen.


    Auch wenn nach dem ersten Satz in Beitrag 7 kein Fragezeichen seht, habe ich damit eine Frage stellen wollen. Die folgen Sätze erklären, warum ich die Frage habe. Inzwischen hat Carlo ja dankenswerterweise zu einer Beantwortung der Frage beigetragen.


    Und dass Du Rheingolds Aussage im Beitrag 8 völlig ungerecht bewertest, habe ich schon versucht, Dir klar zu machen:

    Die Aussage von Rheingold war ja nicht als Sachaussage gemeint. So habe ich sie auch nicht verstanden - sondern vielmehr als Wahrnehmungs- und Einstellungsaussage. Dass es um ein semantisches Differential geht, ist durch das "wie" deutlich markiert.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Auch wenn nach dem ersten Satz in Beitrag 7 kein Fragezeichen seht, habe ich damit eine Frage stellen wollen. Die folgen Sätze erklären, warum ich die Frage habe.

    Warum hast du das Fragezeichen dann nicht gesetzt? Und was anderes wolltest du mit dieser Frage bezwecken, als einen künstler, den du slebst nicht mehr erlebt hast, madig zu machen und ihm seinen Wert abzusprechen? Hättest du ihn 5x erlebt und dich auf dieser Grundlage geäußert, dann hätte diese Aussage auch einen Wert gehabt aber so...

    Inzwischen hat Carlo ja dankenswerterweise zu einer Beantwortung der Frage beigetragen.

    Mit Verlaub: Ich habe das in beitrag 11 auch schon getan, wenn auch nicht so umfassend wie "Carlo".

    Und dass Du Rheingolds Aussage im Beitrag 8 völlig ungerecht bewertest, habe ich schon versucht, Dir klar zu machen:

    Eine "Wahrnehmung- und Einstellungsaussage" ohne faktischen Unterbau ist eben meines Erachtens nicht viel wert.


    Letztlich empfinde ich die "Phantom"-Aussage als eine Verumglimpfung dieses Sängers.


    Wikipedia definiert "Phantom" in der ersten Bedeutung so:


    Zitat
    Phantom, allgemein eine unwirkliche Erscheinung im Sinne eines Trugbildes oder einer Einbildung

    Eine wirklich Bedeutung wird dem Sänger also abgesprochen.


    Und das "wie" änder gar nichts daran, macht keinen wirklichen Unterschied. Wenn X zu X sagt, dass Y ihm "vorkommt wie ein Idiot", dann muss X trotzdem damit Rechnen, von Y verklagt u werden, ihn als Idioten bezeichnet zu haben. Das "wie" änder gar nichts daran, es ist eine Gleichsetzung.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Warum hast du das Fragezeichen dann nicht gesetzt?

    Ich hab es vergessen. Sowas passiert! Trotzdem konnte das Jeder erkennen, dass es eine Frage war.

    Und was anderes wolltest du mit dieser Frage bezwecken, als einen künstler, den du slebst nicht mehr erlebt hast, madig zu machen und ihm seinen Wert abzusprechen?

    Das ist eine grundlose und völlig unbegründete Unterstellung!

    Ich habe das in beitrag 11 auch schon getan, wenn auch nicht so umfassend wie "Carlo".

    Nein, das hast Du nicht. Bei der Frage ging es darum, wann Hauser das Haus verlassen hat.

    Eine "Wahrnehmung- und Einstellungsaussage" ohne faktischen Unterbau ist eben meines Erachtens nicht viel wert.

    Da hast Du eine sehr enge Vorstellung von Sprache . Zum Glück erlaubt uns die Sprache mehr, als Fakten auszudrücken!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zum Glück erlaubt uns die Sprache mehr, als Fakten auszudrücken!

    Ja das erlaubt sie. Ob das IMMER ein Glück ist, sei mal dahingestellt...

    Das ist eine grundlose und völlig unbegründete Unterstellung!

    Die Antwort darauf hast du dir selbst längst gegeben:


    Ja, das stimmt ganz sicher! Ich kann mich noch sehr lebendig an Stimmen auf dem dritten Rang der Städtischen Oper in der Kantstraße erinnern, in denen über ihn geklagt und gelästert wurde.

    Du hast ihn also sehr wohl madig gemacht, ohne ihn selbst erlebt zu haben. :thumbdown:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe ja meine Teenager-Zeit auch in Berlin verbracht. Die ersten Aufführungen in der Städtischen habe ich 1953 besucht. 1954 habe ich schon recht viele Abende in der Kantstraße verbracht, ab 1955 war ich in der Regel jede Woche zwei- bis dreimal dort. Trotzdem habe ich Sebastian Hauser nicht gehört.


    Kann mir jemand sagen, wann Hauser das Haus verlassen hat. Im Österreichischen Musiklexikon wird angegeben, er sei bis 1956 Mitglied der Städtischen Oper Berlin gewesen. Das wundert mich. Dann hätte ich ihm wohl sicher in der einen oder anderen Aufführung begegnen müssen. Bin ich aber nicht.

    Lieber "Caruso41",


    ich habe heute eine detaillierte Auflistung aller Auftritte von Sebastian Hauser an der Städtischen Oper Berlin bekommen. Demnach sang er zwischen 15.10.1949 (Manrico) und 20.04.1957 (Ismaele) regelmäßig am Haus insgesamt 522 Abende in 24 Rollen. Diese Regelmäßigkeit gilt übrigens auch für die von dir angesprochenen letzten Jahre von 1954 bzw. 1955 bis 1957.


    Die Erinnerung ist ein Paradies, aus dem man eben doch vertrieben werden kann...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Nehmen wir nur die letzte Spielzeit 1956/57:


    September 1956: 5 Auftritte (als Walther, Don Carlos und Cassio)

    Oktober 1956: 6 Auftritte (als Cassio und Ismaele)

    November 1956: 7 Auftritte (als Narraboth, Don Alvaro, Cassio, Walther, Cavaradossi und Don Carlos)

    Dezember 1956: 2 Auftritte (als Narraboth)

    Januar 1957: 5 Auftritte (als Ismaele, Walther, Narraboth und Cassio)

    Februar 1957: 1 Auftritt (als Cassio)

    März 1957: 4 Auftritte (als Ismaele, Walther und Froh)

    April 1957: 2 Auftritte (als Walther und Ismaele)


    Folgende Rolle hat er an der Städtischen Oper Berlin gesungen:

    Fra Diavolo (26x),

    Don José (3x),

    Peter in "Das war ich" von Leo Blech (2x),

    Demetrius in "Puck" von Marcel Delannoy (3x),

    Faust von Gounod (31x),

    Giglio in "die Phantasien um Callot" von Malipiero,

    Vasco da Gama (10x),

    Hoffmann (27x),

    Rodolfo (26x),

    Cavaradossi (40x),

    Hans in "Die verkaufte Braut" (3x),

    Balduin in "Wiener Blut" (91x),

    Narraboth (24x),

    Sänger im "Rosenkavalier" (11x),

    Ismaele (22x),

    Duca (32x),

    Manrico (31x),

    Don Alvaro (19x),

    Don Carlos (35x),

    Radames (5x),

    Cassio (17x),

    Walther von der Vogelweide (46x),

    Junger Seemann in "Tristan und Isolde" (7x),

    Froh (8x)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Faszinierend.


    Das heißt u.a., dass in sechseinhalb Jahren zumindest 91-mal "Wiener Blut" gegeben worden ist.


    Dass man den Sänger ansonsten aber mit Operetten verschonte. Oder wurden keine anderen gespielt?


    Dass ein Sänger, der sechs gängige Verdi-Tenorhauptrollen recht regelmäßig sang, in nur zwei Puccini-Rollen (da aber sehr kontinuierlich) eingesetzt wurde. Hat man Puccini sonst nicht gespielt? Kalaf, Des Grieux, Linkerton würden doch auch ins Repertoire Hausers gepasst haben.


    Dass man zu der Zeit Opern wie "Fra Diavolo" oder "Die Afrikanerin" viel eher auf den Spielplänen fand als heute.


    Dass es schön ist, einen offensichtlich verdienten Sänger wieder ein wenig aus der Versenkung geholt zu haben.


    Danke

  • „Wiener Blut“ (Strauß): Fürst Ypsheim-Gindelbach – Fritz Hoppe / Balduin, Graf Zedlau – Sebastian Hauser / Gabriele – Traute Richter / Franziska Cagliari – Irma Beilke / Kagler – Leopold Clam / Pepi Pleininger – Rita Streich / Josef – Klaus-Günther Neumann / Der Chor und das Orchester der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Dirigent: Hans Lenzer. 'Urania' URLP 209 (USA 1951, 2 LPs) / 'Nixa' ULP 9209 (GB 1952, 2 LPs)

    Inzwischen scheint es die Aufnahme zumindest teilweise auf CD aus der Schweiz zu geben. In einer der Bewertungen ist von Querschnitt die Rede. Sie findet sich hier.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dass man den Sänger ansonsten aber mit Operetten verschonte. Oder wurden keine anderen gespielt?

    Es gab eine Zeit, da wurde mal fast bis zum Erbrechen "Wiener Blut" gespielt (und nur alle paar Tage mal eine Oper) und dann gab es etwas später eine Zeit, da wurde fast bis zum Erbrechen nur "Boccaccio" gespielt (jeweils gerne auch in Doppelvorstellungen).

    Hat man Puccini sonst nicht gespielt? Kalaf, Des Grieux, Linkerton würden doch auch ins Repertoire Hausers gepasst haben.

    Habe ich jetzt nicht im Kopf, glaube aber das nicht, das Repertoire war auch nicht so riesig, es begann Anfang September 1945 mit einem "Fidelio" und irgendwann (so Ende Oktober) kam dann "Cavalleria rusticana" und "Bajazzo" dazu usw. - um 1950 war das Repertoire zwar schon stattlich, aber noch nicht riesig. Bei "Butterfly" bin ich mir nicht sicher, das war auch ein Renner in der Staatsoper im Admiralspalast, aber "Manon Lescaut" und "Turandot" gab es meiner Erinnerung nach (ich habe meine Diktate noch nicht verschriftlicht) zumindest bis 1953 nicht an der Städtischen Oper Berlin. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hallo, 'greghauser2002' und 'Stimmenliebhaber'!


    Die Opern Giacomo Puccinis wurden an der Städtischen Oper Berlin während des 'Exils' im Theater des Westens tatsächlich kaum berücksichtigt. In den Jahren 1945 bis 1961 gab es nur drei Bühnenwerke Puccinis („La Bohème“, „Tosca“ und „Madame Butterfly“) zu sehen; die Premieren-Besetzungen waren wie folgt:


    „La Bohème“ mit Irma Beilke, Eva Carolan, Rudolf Schock, Herbert Brauer, Robert Koffmane und Wilhelm Lang / Dirigent: Hans Lenzer / Regie: Hans Stüwe (bekannt als Hauptdarsteller im Chaikovskii-Film „Es war eine rauschende Ballnacht“ mit Zarah Leander und Marika Rökk) (5. 2. 1949) (50 Aufführungen)


    „Tosca“ mit Carla Martinis, Sebastian Hauser, Josef Herrmann, Herber Brauer, Leopold Clam und Erich Zimmermann / Dirigent: Artur Rother / Regie: Adolf Rott (20. 11. 1952) (99 Aufführungen)


    „La Bohème“ mit Elisabeth Grümmer, Elfride Trötschel, Sebastian Hauser, Ernst Krukowski, Robert Koffmane und Wilhelm Lang / Dirigent: Wolfgang Martin / Regie: Günter Roth (6. 3. 1955) (80 Aufführungen)


    „Madame Butterfly“ mit Pilar Lorengar, Irene Dalis, Edda Moser (als Kate Pinkerton), Sándor Kónya, Ernst Krukowski,Karl-Ernst Mercker und Peter Roth-Ehrang / Dirigent: Christian Vöchting / Regie: Werner Kelch (27. 6. 1960) (28 Aufführungen – die Produktion wurde 1961 in das Repertoire der 'Deutschen Oper Berlin' übernommen.)


    Auch im neuen Haus an der Bismarckstraße gab es in den zehn Jahren seit der Eröffnung 1961 nur vier neue Produktionen von Puccini-Opern, diese – vor allem die „Tosca“ - wurden aber häufig gespielt:


    „La Bohème“ (in Doppelbesetzung) mit Pilar Lorengar-Evelyn Lear, Lisa Otto-Catherine Gayer, James King, William Dooley-Ingvar Wixell, Manfred Röhrl-Robert Koffmane und Peter Lagger-Ivan Sardi / Dirigent: Heinrich Hollreiser / Regie: Boleslav Barlog (Premiere am 17. und 22. 12. 1963) (James King sang in beiden Premieren.)


    „Turandot“ mit Gladys Kuchta, Annabelle Bernard, James King, Peter Lagger, Barry McDaniel, Martin Vantin, Loren Driscoll und Helmut Krebs / Dirigent: Heinrich Hollreiser / Regie: Margherita Wallmann (Premiere am 6. 2. 1965)


    „Tosca“ mit Pilar Lorengar, Franco Tagliavini, Ingvar Wixell, José van Dam, Ernst Krukowski und Fernando Barrera / Dirigent: Lorin Maazel / Regie: Boleslav Barlog (Premiere am 13. 4. 1969) (Davon habe ich einen CD-Mitschnitt von 'Bella Voce' aus den Niederlanden.)


    „Manon Lescaut“ mit Pilar Lorengar, James King, William Murray, Bengt Rundgren und Loren Driscoll / Dirigent: Lorin Maazel / Regie: Boleslav Barlog (Premiere am 25. 2. 1971)


    Carlo

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