Liebe Monika,
Du siehst doch selbst, wie häufig ich hier unterwegs sein kann- ebenfalls wegen zeitlicher Beschränkungen.
Umsomehr: Danke für Deine Antwort.
Ich selbst habe begonnen Zelenka zu lieben, da lag ich selbst noch in den Windeln: 1973 war ich sechs Jahre alt und hörte im SFB3 die Triosonaten mit Holliger.
Dank an Herrn Mohrbach, den Musikredakteur des SFB seiterzeit.
Zelenka hat mich nie wieder losgelassen seither.
Allerdings habe ich nie gelernt, Noten zu lesen, verfolge Deine Analysen also interessiert, doch nicht wirklich verstehend.
Deine Schlussfolgerungen aber, die begreife ich und teile sie.
Mir ist es noch heute so, Jahrzehnte später: Zelenkas Musik höre ich oft wie zum ersten Mal.
Immer ist da diese Spannung zwischen den Stilen, immer das leicht "schräge" in Rhythmus und Harmonik, die vorweg nimmt, was CPE Bach wünschte: stets das Herz rühren.
Eine, meine, sehr subjektive Sicht: es gibt einige Komponisten, deren Musik ich immer "wie neu" höre: Zelenka und Haydn.
Ich erinnere mich noch an meine erste Begegnung mit "Il Diamante": Hasse und Heinichen aus Zelenkas Feder.
Mal ganz lebensfroh, so ganz anders als seine Respensorien, die ich mir mühsam hörend erarbeitet habe kurz zuvor.
Aus meiner Sicht sind die Aufnahmen und Aufführungen des Collegium 1704 unter Vaclav Luks immer wieder Sternstunden.
Ja nicht nur bei Zelenka, auch bei Händel und Bach. Da ist ein Vollblutmusiker am Werke, der auch mit Intelligenz arbeitet: Denken, Fühlen und Handeln sind eins.
Fast nebenbei: im ersten Teil des Konzerts, zu dem ich Dir- nicht nur Dir- den link sandte, ist das "Stabat Mater" von Tuma auch sehr hörenswert.
Ich gehe davon aus, dass Du nicht nur den zweiten Teil des Konzerts anhören wirst.
Und ansehen.
Bin auf neue Hörerlebnisse und das Schreiben darüber von Dir sehr gespannt- mal sehen, wann Du Zelenka im Taxi kutschierst und wie Du ihn erkennen wirst; das Wikipedia-Bild ist ja ...Wikipedia eben, der Herr Fux.
Sollte mir mal wieder etwas neues begegnen, werde ich es Dir mitteilen.
Herzliche Grüße,
Mike