Beethovens Werke - Welches sind Eure Lieblingsinterpretationen?

  • Es ist spät im Jahr. Kommen wir also zu Beethovens (sehr) Spätwerk, dem Streichquartett F-Dur Op. 135 und, wenn mich mein etwas spärlicher Kammermusikführer nicht täuscht, bis auf den nachkomponierten Schlusssatz für Op. 130, dem letzten vollendeten Werk von Beethoven überhaupt.


    Hier habe ich tatsächlich etwas andere Favoriten. Ich möchte noch einmal betonen, dass die Streichquartetteinspielungen, die mir vorliegen alle auf technisch sehr hohen Niveau liegen, so dass wir hier nur von persönlichen Vorlieben sprechen können.


    Dieses Quartett hat in meinen Augen, ähnlich wie Op.111, einen versöhnlicheren Charakter als viele seiner anderen Streichquartette. Das sollte nicht mit einer Todesahnung verklärt werden. Hier punkten die Ensembles, die das Verspielte und, trotz aller immer noch klar erkennbaren beethovenschen Schroffheit, die neu erhörbare Harmonie in den Vordergrund spielen.


    Nun zur Liste


    Platz 1: Das Gewandhaus Quartett



    Die Leipziger liefern hier einen fantastischen Beethoven ab. Das Fragende und das Musikantische werden hier für mich ideal miteinander verwoben. Tontechnisch auf hohem Niveau. Meine Kassette hat leider mehr ein Buchformat, so dass sie nicht gut in ein CD Regal passt. Das hat sie für mich unverdientermaßen in den Hintergrund treten lassen.


    Platz 2: Das Takacs Quartett



    So wenig gelungen ich die Einspielung der großen Fuge empfinde, so beeindruckt bin ich hier von Op. 135. Die Takacs-ten haben hier genau den richtigen Schwung und Groove. :).


    Platz 3: Das Zehetmair Quartett


    Thomas Zehetmair hat mit seinem Quartett nicht sehr viele Aufnahmen gemacht. Ich finde aber alle sehr beeindruckend. Hier ist die Einspielung von Op. 135 kombiniert mit einem Streichquartett von Anton Bruckner, einem Komponisten, der sich bei mir selten auf der Playliste findet, Karl Amadeus Hartmann, einem Komponisten, der bei besserer Pflege unseres 20.Jahrhunderts häufiger zu hören wäre und einem Quartett von Heinz Holliger, der als Oboist recht hohe Bekanntheit erfahren hat.


    Diese Einspielung des Beethoven Quartettes wirkt "moderner". Das Musikantische tritt zurück hinter die Polyphonie der Stimmen und dem gut herausgearbeitetem rauhen Einzelklang der Instrumente. Ich finde sie sehr interessant und höre sie sehr gerne, möchte aber die unter 1 und 2 erwähnten Einspielungen nicht durch sie ersetzen;)



  • Der Thead wird langsam unübersichtlich. Ich dachte das KK Nr.5 sei längst abgefrühstückt

    Lieber Wolfgang,


    unübersichtlich ist er schon lange, aber Wolfgang Kaercher sorgt ja immer wieder für eine aktualisierte Übersicht. Dafür sei ihm an dieser Stelle herzlich gedankt.


    Das KK Nr. 5 ist natürlich längst "abgefrühstückt", erstmals nennt es chrissy im #184, und es erscheint zuerst in der Übersicht #201. Doch ich habe bis gestern gezögert, weil es fast unmöglich ist, aus der Fülle der Aufnahmen drei Favoriten herauszugreifen.

    welch ein alter Hase Du bist und Dich über Jahrzehnte mit den Beethoven - KK auseinandergesetzt hast. Das dann natürlich jede Menge historische Aufnahmen mit hohem Niveau dabei sind, liegt auf der Hand.

    Ich habe mir mal das Vergnügen gemacht, meine Aufnahmen des KK 5 herauszusuchen. Hier sind sie (ohne die im #359 bereits genannten):

    Schnabel/Galliera, Gieseking/Rother, Gieseking/Karajan, Gieseking/Galliera, Kempff/van Kempen, Kempff/Leitner, Backhaus/Clemens Krauss, Backhaus/Schmidt-Isserstedt, Richter-Haaser/Kertész, Cor de Groot/van Otterloo, Foldes/Leitner, Weissenberg/Karajan, Ashkenasy/Solti, Fleisher/Szell, Serkin/Bernstein, Barenboim/Klemperer, Gulda/Stein, Brendel/Haitink, Solomon/Menges, Arrau/Galliera, Arrau/Davis, Gould/Stokowski, Zacharias/Vonk.


    Natürlich sind fast alle diese Aufnahmen historisch, und ich zähle mich selber schon langsam zu den "Dinosauriern". Mir sind schon oft meine "ollen Kamellen" vorgeworfen worden, nicht ganz zu Unrecht. Aber alle diese Aufnahmen sind Teil meines Lebens, an fast jeder hängt eine kleine Geschichte, und irgendwann mußte mit dem Sammeln Schluß sein. Da ich kaum noch Gelegenheit habe, Konzerte zu besuchen, bin ich, was aktuelle Künstler betrifft, nur wenig auf dem laufenden, und noch neue Aufnahmen zu kaufen hat für mich kaum Sinn, erstens weil meine Schränke und Regale prall gefüllt sind, und zweitens, weil ich, wenn ich ein bestimmtes Stück hören möchte, doch immer wieder auf meine alten vertrauten "Kamellen" zurückgreifen würde, und das nicht nur bei Beethoven.


    Die von Dir bevorzugte Aufnahme mit Ashkenazy/Solti habe ich in dieser Ausgabe:

    Beethoven*, Vladimir Ashkenazy, Chicago Symphony Orchestra*, Sir Georg Solti*  - Piano Concertos 2 & 5 (1992, CD) | Discogs

    Ich hätte sie ohne weiteres z.B. statt Gilels/Szell nominieren können, aber die Qual der Wahl und die Begrenzung auf 3 Aufnahmen schränkte meine Möglichkeiten drastisch ein. Auch Fleisher/Szell (CBS) ist eine grandiose Veranstaltung, und noch viele andere mehr .... Ich kenne eigentliche keine Aufnahme von KK 5, die ich als schlecht oder minderwertig bezeichnen könnte.

    Bekanntlich konnte Bernstein die Konzertaufnahmen aller 5 Klavierkonzerte nicht mehr vollenden. Deshalb hat Zimerman dann die GA mit den KK 1 und 2 alleine vom Klavier aus dirigiert ohne Bernstein.

    Merkwürdige Parallelität: Auch Pollini/Böhm konnten ihre geplante GA nicht vollenden, so daß Jochum als Dirigent für die Konzerte 1 & 2 einsprang (die gleichen Werke, die auch Bernstein nicht mehr vergönnt waren).


    LG nach Bonn,

    Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Natürlich kann nicht jeder mit jeder Musik etwas anfangen, aber Musikliebhaber sollten IMHO soweit neugierig sein, dass sie zumindest einmal nachschauen....

    Lieber astewes,


    darüber will ich nicht mit Dir streiten, aber meine Zeit ist begrenzt, und ich werde schon lange das Gefühl nicht los, daß ich viel zu viel Zeit hier im Forum verbringe, statt mich mit meinen CDs und LPs zu beschäftigen.

    Doch speziell Beethoven liegt mir sehr am Herzen, er ist unter allen Komponisten mein absoluter Favorit, und bevor sein Jubiläumsjahr zu Ende geht, will ich in diesem Thread noch ein paar seiner Kompositionen "abarbeiten".


    Immerhin hat - wie ich eben sehen konnte - mein Eintrag bei "Thomas Larcher" zahlreiche neue Interessenten auf die Spur gebracht. Vielleicht ist ja einer dabei, der zu diesem Komponisten etwas schreiben kann.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • darüber will ich nicht mit Dir streiten, aber meine Zeit ist begrenzt, und ich werde schon lange das Gefühl nicht los, daß ich viel zu viel Zeit hier im Forum verbringe, statt mich mit meinen CDs und LPs zu beschäftigen.

    Lieber Nemorino,


    ich habe meine Bemerkung mittlerweile zu passenderer Stelle verschoben und ergänzt.


    Ja, wie Du sagst, die Zeit ist beschränkt und man versucht halt das Beste draus zu machen. Als Neuling in diesem Forum musst Du mir noch ein bisschen Zeit gönnen, bis ich so niedergeschlagen wie Du wirke :).

    Doch speziell Beethoven liegt mir sehr am Herzen, er ist unter allen Komponisten mein absoluter Favorit, und bevor sein Jubiläumsjahr zu Ende geht, will ich in diesem Thread noch ein paar seiner Kompositionen "abarbeiten".


    Beethoven ist auch einer meiner Lieblingskomponisten von klein auf gewesen und geblieben. Mittlerweile höre ich allerdings auch sehr viel anderes. Die Idee zu dem Thread finde ich sehr schön, deswegen habe ich versucht, ein paar Beiträge in den Bereichen zu schreiben, wo ich mehr Vergleichsmaterial habe. Bei den Klavierkonzerten habe ich schon sehr früh die Aufnahmen mit Arrau und Haitink geholt und bin über diese Interpretation nie hinausgekommen. (Ein bisschen Pollini). Was sollte ich also hier dazu beitragen? Es wäre eine Entscheidung aus Einfalt gewesen, was ich vermeiden wollte.


    Immerhin hat - wie ich eben sehen konnte - mein Eintrag bei "Thomas Larcher" zahlreiche neue Interessenten auf die Spur gebracht. Vielleicht ist ja einer dabei, der zu diesem Komponisten etwas schreiben kann.

    Das habe ich gesehen und es hat mich gefreut. Danke dafür!


    Beste Grüße,

    Axel

  • Ich begebe mich mal auf Glatteis. Der Liederzyklus "An die ferne Geliebte" op.98 von Ludwig van Beethoven. Schon vor langer Zeit mal gehört mit Fischer-Dieskau und Jörg Demus. Dann in Vergessenheit geraten. Durch einige Beiträge hier im Forum zu Liedern wieder motiviert worden und auch fündig geworden. Der englische Tenor Ian Bostridge zusammen mit dem Pianisten Antonio Pappano hat diesen Zyklus vor kurzem eingespielt:



    Diese Aufnahme begeistert mich jetzt schon seit Erscheinen. Auch, wenn Beethoven nun nicht als Liederkomponist bekannt geworden ist, finde ich diesen Zyklus sehr schön und speziell macht mir diese Interpretation was die Modulationsfähigkeit der Stimme, aber auch das Zusammenspiel mit dem Pianisten angeht, richtig Freude. Leider kann ich hier jetzt keine Top 3 angeben.


    Von youtube das wunderschöne letzte Lied "Nimm sie hin denn diese Lieder" in genau dieser Interpretation


  • Liederzyklus "An die ferne Geliebte", Op. 98

    Damit stößt Du bei mir offene Türen ein, lieber Axel!


    Weit davon entfernt, sich mit den berühmten Liederzyklen von Franz Schubert oder Robert Schumann vergleichen zu können, ist Beethovens Beitrag eher bescheiden zu nennen. Nun waren seine Liedkompositionen in aller Regel Gelegenheitsarbeiten, doch es scheint mir kaum zweifelhaft, daß Beethovens Huldigung "An die ferne Geliebte" nach Texten des heute weitgehend unbekannten österreichischen Arztes und Schriftstellers Alois Jeitteles auch sehr persönliche Gefühle zum Ausdruck bringt.


    Meine erste Bekanntschaft mit diesen Liedern machte ich mit einer alten Aufnahme aus dem Jahre 1939. Heinrich Schlusnus (Bariton) sang die Liederfolge mit Sebastian Peschko am Klavier. Das ist eine wertvolle historische Aufnahme, doch klangtechnisch taugt sie kaum für heutige verwöhnte Ohren. Deshalb möchte ich hier meine Favoriten wie folgt ins Spiel bringen:


    Ludwig van Beethoven, Dietrich Fischer-Dieskau, Gerald Moore - An Die Ferne  Geliebte op.98 (Vinyl) | Discogs

    Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton), Gerald Moore (Klavier). Aufnahme: 1951.

    Auch eine betagte Einspielung, die aber ungleich besser klingt als die Schlusnus-Aufnahme aus der Vorkriegszeit. Fischer-Dieskau hat den Zyklus später u.a. auch mit Jörg Demus aufgenommen (DGG). Hier klingt seine Stimme noch sehr jugendlich und frisch. Gerald Moore, der bedeutende Liedbegleiter, ist mit von der Partie. Die Monotechnik stört hier gar nicht.


    An Die Ferne Geliebte und andere Lieder

    Fritz Wunderlich (Tenor), Heinrich Schmidt (Klavier). Aufnahme: 5/1963, Wien, ORF.

    Wer wäre berufener gewesen, diesen Zyklus von Liebesliedern natürlicher und schöner zu singen als der früh verstorbene Fritz Wunderlich? Ein wunderschönes Dokument des großen Sängers. Diese Aufnahme hat wegen Stereo klanglich (von meinen Versionen) die Nase vorn.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ouvertüre "Die Geschöpfe des Prometheus", Op. 43

    Dieses kurze, aber schöne Musikstück entstand im Jahr 1800 und war ursprünglich als Einleitung zu einem Ballett gedacht, das zu Ehren von Kaiserin Maria Theresia im März 1801 im Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde.

    Beethoven hat sich nicht mit der Ouvertüre begnügt, sondern weitere Stücke als Bühnenmusik komponiert, die heute aber nur noch selten zu Gehör gebracht wird, während die Ouvertüre oft in Konzertprogrammen zu finden ist und auch vielfach aufgezeichnet wurde. Sie läßt unverkennbar an die Erste Sinfonie denken, die etwa zur gleichen Zeit komponiert wurde. Ein jugendfrisches, aber schon sehr typisches Werk des Bonner Komponisten.


    Meine drei Favoriten sehen so aus:

    Sinfonie 6/Egmont+Prometheus - Klemperer, Pol, Beethoven, Ludwig Van:  Amazon.de: Musik

    Otto Klemperer und das New Philharmonia Orchestra London (Aufnahme: 10/1969, Abbey Road Studios, London).

    Eine der letzten Einspielungen des greisen Dirigenten, der das Glück hatte, im vorgerückten Alter fast das gesamte Instrumentalwerk Beethovens (einschließlich der Oper "Fidelio" und der "Missa solemnis") für EMI-Columbia in Stereo aufnehmen zu können.


    Ludwig van Beethoven, Gewandhausorchester Leipzig, Franz Konwitschny -  Overtüren: Leonore I-III / Fidelio / Coriolan / Die Geschöpfe Des Prometheus  (1998, CD) | Discogs

    Franz Konwitschny und das Gewandhausorchester Leipzig (Aufnahme: 1960, Leipzig).

    Release “Overtures” by Beethoven; Cleveland Orchestra, George Szell, Louis  Lane - MusicBrainz

    George Szell und das Cleveland Orchestra (Aufnahme: 3/1968, Severance Hall, Cleveland, Ohio).

    Szells Interpretation zeichnet sich, wie nicht anders zu erwarten, durch Präzision und ein flottes Tempo aus.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Trotz wenig Resonanz gebe ich noch nicht auf, denn das Beethoven-Jahr steht kurz vor Toresschluß.


    Heute stelle ich vor

    Ouvertüre zu Goethes Schauspiel "Egmont", Op. 84 (und Bühnenmusik)

    Johann Wolfgang von Goethe wünschte sich schon lange eine Bühnenmusik zu seinem "Egmont"-Drama. Er war mit Beethoven seit langem gut bekannt, und so lag es nahe, an ihn mit einer entsprechenden Bitte heranzutreten. Das Wiener Burgtheater war ebenfalls an einer solchen musikalischen Einlage interessiert, und Beethovens Verleger Breitkopf & Härtel in Leipzig schloß sich diesen Bitten an. So schuf Beethoven im September 1809 die geforderte Musik, die dann am 15. Juni 1810 im Burgtheater Wien zur Uraufführung kam. Von den insgesamt 10 Musikstücken ist es die Ouvertüre, die heute noch häufig in öffentlichen Konzerten erklingt und auch in zahlreichen Aufnahmen vorhanden ist. In der langsamen Einleitung schildert Beethoven die Unterdrückung der Niederländer durch die spanische Herrschaft, die zum Freiheitsdrang des nachfolgenden Allegro führt. Hin und her wogt der Kampf, bis schließlich die Aufständischen den Sieg davontragen. Nach wildem Kampf schließt das Stück mit einem wahren Siegestaumel in einem jubelnden Allegro.


    Meine drei Favoriten sind folgende:

    OVERTURES BEETHOVEN Vaclav Neumann CD 058 | eBay

    Václav Neumann und das Gewandhausorchester Leipzig (Aufnahme: 1969, Leipzig).


    Eine zeitlos schöne Aufnahme, mit großem Engagement dirigiert und vom Orchester prachtvoll zur Geltung gebracht.



    Sinfonie 5 / Fidelio / Prometheus - Kempe, Rudolf, Mp, Beethoven, Ludwig  Van: Amazon.de: Musik

    Rudolf Kempe dirigiert die Berliner Philharmoniker (Aufnahme: 9/1957, Grunewaldkirche, Berlin, STEREO).


    Der früh verstorbene Rudolf Kempe hat 1957 eine Auswahl von Beethoven-Ouvertüren eingespielt, die noch heute im übergroßen Angebot bestehen können, sowohl klanglich als auch künstlerisch.

    Beethoven

    Otto Klemperer dirigiert das Philharmonia Orchestra London (Aufnahme: 10/1957, Kingsway Hall, London, STEREO).


    Klemperers Stil ist schwerer als der seiner beiden Kollegen, und im Gegensatz zu den beiden vorher genannten Kollegen bringt er noch Ausschnitte aus der Bühnenmusik, mit Birgit Nilsson (Sopran) in der Rolle des Klärchen.


    Zwei komplette Aufnahmen der gesamten Bühnenmusik möchte ich zum Schluß noch nennen. Beide Aufnahmen sind hochwertig und für alle, denen an dem ganzen Werk gelegen ist, empfehlenswert:

    Beethoven: Egmont - George Szell | Songs, Reviews, Credits | AllMusic

    George Szell und die Wiener Philharmoniker, Klärchen: Pilar Lorengar (Aufnahme: 1969, Wien, Großer Musikvereinssaal).


    Ludwig van Beethoven: Egmont op.84 (CD) – jpc

    Herbert von Karajan dirigiert die Berliner Philharmoniker; Klärchen: Gundula Janowitz (Aufnahme: 1970, Berlin, Jesus-Christus-Kirche).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich traue mich mal an die Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 („Hammerklaviersonate“) heran. Obwohl ich die Beethovenschen Klaviersonaten in der Einspielung von Friedrich Gulda (Aufnahme amadeo) schon sehr früh kennen und lieben gelernt habe, war die Hammerklaviersonate ein "Koloss", den ich damals als unschön ablehnte und wahrscheinlich von vorne bis hinten nicht verstand. Schon der Beginn des Werkes stieß mich ab. Den Zugang fand ich erst mit dem Einstieg ins Erwachsenenalter und einem Verständnis bin ich wahrscheinlich auch heute nicht näher als damals, aber man hat ja Illusionen ;). Was folgt ist also sehr persönlich. Ich muss mich hier schon für die Länge des Beitrages entschuldigen. Ich habe den Eindruck, wenn ich kürzer schreibe, werde ich keinem Interpreten im Ansatz gerecht.


    Charme hat dieses Werk auf jeden Fall nicht. Schön kann man es auch nicht wirklich nennen. Es ist ein architektonischer Entwurf eines bis dahin nicht gekannten Ausmaßes, der wenig Rücksicht auf die zu der Zeit vorgegebenen spieltechnischen Möglichkeiten nimmt (daher wahrscheinlich auch der Zusatztitel). Beethoven hat zumindest in seiner Klaviermusik diese architektonischen Ideen nicht mehr weitergetrieben. Für mich sind alle Versuche, Charme und Schönheit aus den Noten herauszuspielen, ohne das Ganze im Auge zu haben, schwierig über die ganze Dauer dieses Stückes zu ertragen.


    Die Länge bedingt, dass ich leider auch nicht alle mir bekannten Interpretationen wirklich vollständig durchhören konnte und es bei einigen bei einer kurzen Bestätigung meines sich bei mir etablierten Vorurteils belassen habe.


    Meine großen Favoriten Friedrich Gulda und Emil Gilels lasse ich hier auch weg, obwohl sie meines Erachtens Plätze hier verdient hätten. Beide haben einen großartigen Zugang zu Beethoven, der eine etwas natürlicher, der andere reflektierter. Also nun zu den Top3


    Wen habe ich mir zumindest in Ansätzen angehört:


    Jean-Efflam Bavouzet, Paul Badura-Skoda, Michael Korstick, Peter Rösel, Emil Giles (selbstverständlich :)), Friedrich Gulda (na klar 8-)), Artur Schnabel, Daniel-Ben Pienaar, Grigory Sokolov, Wilhelm Kempff, Murray Perehia, Alfred Brendel (die Letzte), Paul Lewis, András Schiff, Mitsuko Uchida, Igor Levit, Maurizio Pollini, Yu Kusoge, Daniel Barenboim (die Allerletzte ^^), Maria Yudina, Steven Osborne, HJ Lim


    Wilhelm Backhaus hatte ich vorher schon ausgesondert, weil mir seine Interpretation allgemein nicht wirklich gefällt. Ebenso Walter Gieseking bei Beethoven (hier kenne ich allerdings seine Interpretation von op. 106 nicht)


    Also.............................................


    Beim vergleichenden Hören fange ich sehr gerne mit der Fuge an. Für mich ist das der kulminierende Part des gesamten Werkes. Wer mich hier also nicht überzeugen kann, wird im Weiteren nicht mehr berücksichtigt. Interpretationen, die anders aufgebaut sind, können also nicht fair beurteilt werden! Auch ist eine gewisse Zufälligkeit nicht auszuschließen in Abhängigkeit der Reihenfolge, wie man hört, und dann auch noch eine Ermüdung, die den letzten immer etwas schlechter rüberkommen lässt. Und dann natürlich handelt es sich um seine komplexeste Sonate, so dass jedes Urteil irgendwo im Persönlichen bleibt und auch einer "Individualgenese" ausgesetzt ist. Auch will ich nicht ausschließen, dass die Klangqualität hin und wieder Einfluss auf das Urteil nimmt. Die Aufnahmen von Barenboim aus dem Jahre 2020 sind audiotechnisch ganz hervorragend, die von Schnabel und Yudina haben klar erhörbare Grenzen.


    Bei einigen Interpreten vermeint man den Versuch wahrzunehmen, tiefsinnig zu interpretieren, was meines Erachtens dem Werk nicht gut tut und überhaupt nicht nötig ist. Der Satz ist an sich geheimnisvoll genug...


    Überraschungssieger bei der Fuge: Paul Badura-Skoda. Schon die ersten Takte der Einleitung ohne Schnörkel und trotzdem wie nah am Abgrund(!). Die Fuge etwas anders interpretiert, als die anderen, an manchen Stellen vermeint man, kleinere technische Schwächen zu hören, aber das ist für mich im Gesamtbild egal. (Ich weiß gar nicht, wie alt er bei der Aufnahme war?) Eine überzeugende Annäherung fugaler Konstruktion mit ihrer "klassischen" Melodieführung an beethovensche Schroffheit und Abgründigkeit. Weitere Interpretationen der Fuge, die man gehört haben muss sind Artur Schnabel (hier gerät nur die Technik bei den Fortissime(?) hart an die auflösenden Grenzen, Michael Korstick (grandiose Anschlagstechnik, ohne sich darin zu verlieren), Peter Rösel (hervoragender Überblick über die Gesamtstruktur des meisterwerklichen Satzes), (Giles und Gulda klar), Igor Levit hat ganz eigene Vorstellungen über die Dynamik des Satzes (hier wäre wirklich der Notentext hilfreich!) aber auch er absolut überzeugend, Uchida ist sehr gut, haut mich hier aber nicht wirklich um, anders als Maria Yudina (eine eigene Welt), Steven Osborne (großartige Stimmenarbeit) , HJ Lim (hier in ihrem Element) und Pollini (mit seiner Aufnahme aus den 80-gern). Yu Kosuge liefert hier einen der längeren Beiträge, schafft es aber, ähnlich wie Gilels durch die geistige Durchdringung, die ganze Zeit die Spannung aufrecht zu erhalten.


    Als nächtes das Adagio, also das Tal vor dem Gebirge. Hier sind die geistigen Anforderungen ganz andere. Wir haben hier Verlorenheit (nicht mit Melancholie gleichsetzen!) Wir sehen nichts, auch keine Tränen (;(). Der Satz weist eine ungeheure Länge auf. Es ist keine Kleinigkeit, über die Exploration dieser Einsamkeit den Spannungsbogen zu erhalten...


    Also aus alledem kann man sehen: Ich habe es mir hier nicht leicht gemacht. Trotzalledem bin ich Laie und der Anspruch ist ein ganz individueller. Nun zu den Siegern (hier habe ich mir die Sonaten natürlich ganz angehört :D).


    Platz 1


    Paul Badura-Skoda selten habe ich eine so geschlossene überzeugende Interpretation gehört. An auch wirklich keiner Stelle sentimental, trotz des immensen Herzblutes, was man in die Interpretation eingehen zu vernehmen meint. Schade, dass dieser Pianist, so gut wie nicht bekannt ist.



    Er spielt einen Bösendorfer Imperial. Aber das alleine erklärt es kaum (natürlich den wunderbaren Klang der Basssaiten).




    Platz 2


    HJ Lim, sozusagen der Gegenentwurf zum Alterswerk von Badura-Skoda. Die 24-jährige hat einen direkten Zugang zu diesem Werk. Die Interpretation ist nicht ganz so geschlossen wie bei Badura-Skoda (Wie sollte sie?), aber extrem anrührend und aufrührend. Es wird eventuell nicht die abgeklärte Gefühlstiefe erreicht, aber der "Blick vom Tal ins Gebirge" lässt uns die Einsamkeit durch die kommende Herausforderung leichter ertragen.


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    Die 24-Jährige hat irgendwie Beethoven im Blut. Friedrich Gulda war meines Wissens bei seinen ersten Aufnahmen ähnlich jung.



    Platz 3


    Steven Osborne, ein Außenseiter im Feld der Beethoveninpterpreten. Nichtsdestotrotz, wie ich finde, eine überzeugende Interpretation dieser Sonate. Die Interpretation glänzt etwas mehr im Vergleich zu den von mir nominierten Plätzen 1 und 2. Aber die Politur kann die Sonate vertragen. Auch hier keine Sentimentalität (Man meint beim Adagio an manchen Stellen bei Schubert zu sein, aber nur ganz kurz...,.das kann ich noch verkraften ;)).



    eine schlüssige Interpretation. Die geradlinigste der drei platzierten.



    Wer wurde jetzt ungerechterweise nicht berücksichtigt. In meinen Augen sind die Pollini-Interpretation, die von Maria Yudina (die man trotzdem auf jeden Fall gehört haben muss), Yu Kosuge und Igor Levit kurz davor gewesen, also zu einer anderen Tageszeit durchaus Kandidaten........



    Ich hoffe jetzt mit der breiten Erläuterung der Auswahl und des Auswahlverfahrens keinen gelangweilt zu haben, aber ein kürzerer Ansatz schien mir das Ganze nicht ausreichend plausibel zu machen. Auch so bleiben Fragen über Fragen bei diesem komplexen wundervollen Meisterwerk.

    Einmal editiert, zuletzt von astewes ()

  • Addendum zu #369


    Beim Bestellen der Aufnahmen von Paul Badura-Skoda fiel mir auf, dass mein Streamingdienst mir falsche Aufnahmedaten suggerierte. Die Aufnahme stammt aus der Zeit von 1969/1970. Das ändert in meinen Augen den künstlerischen Wert natürlich nicht, relativiert aber die altersbezogenen Aussagen.


    Da bitte ich um Entschuldigung.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Heute möchte ich eines der bekanntesten und populärsten Werke Beethovens vorstellen, die

    Ouvertüre "Leonore III" C-Dur, Op. 72a

    Zu seiner einzigen Oper "Fidelio", die der Komponist einmal als seine "Märtyrerkrone" bezeichnete, schrieb Beethoven nicht weniger als vier Ouvertüren. Davon werden die als Leonore I, II & III bezeichneten so gut wie nie als Einleitung zur Oper benutzt, sondern die spätere E-Dur-Ouvertüre, die auch als "Fidelio"-Ouvertüre allgemein bekannt ist.


    Wie schon gesagt, war Beethoven mit seiner Oper nicht so recht zufrieden, und für die Wiederaufnahme des umgearbeiteten Werkes im Jahr 1806 komponierte er ein neues Vorspiel, das heute allgemein als "dritte Leonoren-Ouvertüre" bezeichnet wird.


    Während Beethoven in "Leonore II" einzelne Episoden der Handlung in loser Form aneinander reiht, so vollzieht sich in der dritten in sinfonischem Stil eine großartige Entwicklung, in der weniger die tatsächliche Handlung, sondern "die Idee seines Freiheitsdramas zur reinsten, unsichtbaren Darstellung gelangt", wie es Richard Strauss einmal treffend ausgeführt hat. Gustav Mahler war es, der die bis heute währende Tradition einführte, die 3. Leonoren-Ouvertüre vor dem letzten Bild zum Erklingen zu bringen.


    Hier nun meine drei Favoriten:

    The Klemperer Legacy (Beethoven: Sinfonie 8 / Ouvertüren) - Philharmonia  Orchestra, Ludwig van Beethoven, Otto Klemperer: Amazon.de: Musik

    Otto Klemperer und das Philharmonia Orchestra London (Aufnahme: 11/1963, Kingsway Hall, London).

    Eine klangvolle, von großem Ernst und sinfonischer Wucht getragene Aufführung, die allen Aspekten des Werks gerecht wird.


    Violinkonzert Op.61/Leonore 3 - Stern, Bernstein, Nypo, Beethoven, Ludwig  Van: Amazon.de: Musik

    Leonard Bernstein dirigiert das New York Philharmonic Orchestra (Aufnahme: Manhattan Center, N.Y. City, 1961).

    Lennie schöpft aus dem Vollen und zeichnet das Drama mit Herzblut und herrlichen Kontrasten nach.



    Herbert von KARAJAN: BEETHOVEN Symphony No.3 Eroica & Leonore III DG CD Sinfonie

    Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker (Aufnahme: 1966, Jesus-Christus-Kirche, Berlin).

    Weniger individuell als seine beiden vorgenannten Kollegen, gibt Karajan eine klangvolle, brillante Wiedergabe, die noch heute technisch zu den besten gehört. Es gibt noch eine frühere Karajan-Version, mit dem Philharmonia Orchestra, aufgenommen 1953, die bis auf wenige Sekunden zeitgleich ist (14.41 zu 14.50 Min.). Natürlich klingt die Berliner Aufnahme ungleich voller und transparenter als die Monoaufnahme aus London.


    Erwähnen möchte ich noch die Aufnahmen von Igor Markevitch (DGG), Franz Konwitschny (Berlin Classics) und Ferenc Fricsay (DGG), die ebenfalls hervorragend gelungen sind, sowohl künstlerisch als auch klanglich.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo,


    Klaviersonate Nr. 28 A-Dur Op. 101


    Diese Sonate widmete Beethoven seiner vermutlichen Schülerin Dorothea von Ertmann. Dieses Werk ist zeitlich benachbart zu seinem Liederzyklus 'An die ferne Geliebte' Op.98. Die A-Dur Sonate war für mich beim erstmaligen Hören als Schüler zunächst nur für den Finalsatz mit der Fuge in der Durchführung fassbar. Doch jetzt habe ich zu einem guten Teil die ersten drei Sätze erfasst. Sehr empfindsam sind der erste und dritte Satz. Dabei zieht der dritte Satz mit seiner dichten und harmonisch sich ständig wandelnden Struktur auf 'engstem Raum' in den Bann. Der zweite Satz verlangt eherne Grifftechnik und sollte trotzdem nicht mechanisch klingen. Das Finale verstärkt seine energetisch-überschäumende Freude durch neobarocke Mittel. Toll ist auch die Remineszenz an den ersten Satz zu Beginn des Finales.


    Mir standen insgesamt 14 Aufnahmen auf CD zur Verfügung. Nicht dabei ist leider die DG-Aufnahme mit Emil Gilels, die ich damals auf MC hatte. In mehreren Durchgängen kristallisierten sich 6 Aufnahmen heraus (Perl, Rosen, Perahia, Pollini, Richter und Barenboim (2005)). Am Ende musste ich mich für drei entscheiden.


    Sviatoslav Richter, p


    (Brilliant/Moskauer Rundfunk, ADD, live, 1965)



    Sviatoslav Richter in Concert


    Richters Interpretation lebt von Extremen. Das Emprindsam-innige wird im 1 und 3. Satz mit sehr langsamen Tempi ausgekostet. Der marschähnliche 2. Satz und das Finale werden mit enormen Impetus und teilweise motorischer Exaltiertheit geboten. Die Kontrapunktik liegt Richter sehr. Diese Live-Darbietung ist ein intensives Erlebnis.


    Murray Perahia, p


    (Sony, DDD, 2004)


    Beethoven: String Quartet, Op. 127; Piano Sonata, Op. 101 by Murray Perahia

    Man könnte sagen, dass diese Aufnahme perfekt in der Umsetzung der Sonate sowohl pianistisch als auch in der Vermittlung beider Ausdruckskomponenten, Empfindsamkeit und Schwung, ist. Im Gegensatz zu Pollini ist die Aufnahme nicht 'kalt' sondern sehr 'warm' und reich an Ausdruck zwischen den Zeilen. Hier habe ich mich letztlich für Perahia und gegen Perl entschieden.


    Daniel Barenboim, p


    (DECCA, DDD, live, 2005)



    Daniel Barenboim zeigt in dieser Live-Darbietung, dass er die Strukturen des Werkes über Jahrzehnte verinnerlicht hat. Außerdem fasst er klanglich das Werk symphonisch auf. Barenboim spielt live auf Risiko und 'gewinnt'. ich finde seine Pianistik sehr stark.


    LG Siamak

  • Leonard Bernstein und die Beethoven Ouvertüren

    Trotz wenig Resonanz gebe ich noch nicht auf, denn das Beethoven-Jahr steht kurz vor Toresschluß.

    Lieber nemorino,


    Du hast dich in diesem Dezember 2020 lobenswert noch für die drei Beethoven-Ouvertüren: Leonore III, Egmont und Die Geschöpfe des Prometheus eingesetzt.

    :thumbup: Was die Leonore III angeht, so bin ich mit Bernstein / New Yorker PH unbedingt bei Dir.

    Aber auch bei den anderen Ouvertüren empfinde ich Leonard Bernstein als erste Wahl.

    Die Leonore III ist auch später mit den Wiener PH genau so packend gelungen, mit eine Vorsprung für die neuere Klangtechnik bei DG.

    Selten bin ich bei einer Aufnahme der Egmont-Ouvertüre gleich in den ersten Takten so gefesselt we bei Bernstein - mehr Emotionalität ist selten.

    Auch ausgezeichnet gelingen ihm Die Geschöpfe des Prometheus - Ouvertüre in beiden Aufnahmen (SONY und DG), wobei die Aufnahme mit den Wiener PH auf DVD auch zusätzlich die auf CD nicht verfügbaren Sätze aus der Prometheus - Ballettmusik enthält.


    Die alte DG-GA der Sinfonien enthielt auf CD noch die Ouvertüren:

    6140TA4GG6L.gif

    DG, 1978 , 1981 (Ouvertüren), ADD/DDD


    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Coriolan - Ouvertüre

    Als ich die Coriolan - Ouvertüre erstmals hörte, war ich ergriffen - es war damals natürlich die Karajan - Aufnahme (DG, 1966), aus der Ouvertüren - GA, die für mich nach wie vor zur ersten Wahl gehört.


    Aber auch Dirigenten wie Solti (Decca), Szell (SONY) und ebenfalls zeichnet sich auch Ansermet (Decca) durch sein ungewohnt zügiges Tempo, als ganz herausragende Aufnahmen aus.

    Bernstein hat die Coriolan-Ouvertüre nicht mit den New Yorker PH aufgezeichnet. Glücklicherweise, hat er diesen Fehler in seiner späten Aufnahme mit den Wiener PH vermieden und legt auch hier eine der packensten und tiefgehensten Sichten vor.


    Die Abb meiner 3 Favoriten:


    *** Bernstein mit den Wiener PH (DG) ist schon im Vorbeitrag abgebildet !


    *** Karajan - oheneweitere Worte als Referenz, in dem Sinne , dass sich daran erst mal alle Anderen messen müssen.


    613NNH9X7YL.gif

    DG, 1966, ADD



    *** Ansermets Coriolan - Ouvertüre habe ich erst letztes Jahr für mich neu entdeckt = :hail:


    Decca, 1958-1963, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Liebe Wolfgang,


    vielen Dank für die Einstellung der Coriolan-Ouvertüre.


    Sie stand auch noch auf meiner Agenda, aber durch das geringfügige Interesse an diesem Thread bin ich über die Vorarbeiten nicht hinausgekommen.


    Die von Dir u.a. favorisierte Karajan-Aufnahme hätte gewiß auch in meinem Beitrag Platz gefunden, dazu wahrscheinlich Klemperer (EMI) und Bruno Walter (CBS).

    Von Bernstein habe ich leider nur die "Leonore III" in meiner Sammlung (man kann eben nicht alles haben), doch er war ein bedeutender Beethoven-Interpret, so daß ich sicher bin, daß er auch die übrigen Ouvertüren hervorragend gestaltet hat, ganz gleich ob in New York oder später in Wien. Wobei die mir bekannten älteren Aufnahmen mit dem New York Philharmonic Orchestra noch feuriger, frischer klingen als die mit den Wiener Philharmonikern, die ich allerdings nur aus den TV-Aufzeichnungen kenne.


    LG nach Bonn,

    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Nun sind von den Orchesterwerken Beethovens so gut wie alle hier "im Kasten", so daß ich nun meinen Abschluß mache mit

    Die Ruinen von Athen, Ouvertüre op. 113

    Als Vorlage diente das gleichnamige Schauspiel von August von Kotzebue, das zur Einweihung eines neuen Theaters in Pest (heute: Budapest) dienen sollte. Beethoven schrieb die Musik zu dem Stück, die Uraufführung fand am 9. Februar 1812 statt. Kotzebues Schauspiel ist längst vergessen, hingegen hat Beethovens Musik dazu überlebt. Zumindest die Ouvertüre und der "Türkische Marsch" stehen heute noch auf den gängigen Konzertprogrammen.


    Kennengelernt habe ich die kurze, aber schöne Ouvertüre mit dieser Aufnahme:

    Ludwig van Beethoven, Berliner Philharmoniker · Sinfonie-Orchester des  Bayerischen Rundfunks* · Eugen Jochum - Sinfonie Nr. 2 D–Dur Op. 36,  Ouvertüren: Die Ruinen Von Athen· Die Geschöpfe Des Prometheus (1959,  Vinyl) | Discogs

    Eugen Jochum dirigiert das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks (Aufnahme: 1958, Herkulessaal, München).

    Wie so oft, ist der erste Eindruck prägend, und so schätze ich diese alte Aufnahme noch heute sehr.


    An nächster Stelle nenne ich diese:

    Herbert von KARAJAN: BEETHOVEN Symphony 6 Pastorale Geschöpfe des  Prometheus CD | eBay

    Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker (Aufnahme: 1970, Jesus-Christus-Kirche, Berlin-Dahlem).

    Nach wie vor eine brillante, orchestral fein ausgearbeitete Interpretation.


    Im Gegensatz zu den vorgenannten Kollegen hat der Engländer Sir Thomas Beecham nicht nur die Ouvertüre, sondern auch Teile der Bühnenmusik aufgezeichnet. Die Chorstücke werden allerdings in englischer Sprache gesungen:

    Beethoven*, Sir Thomas Beecham, Royal Philharmonic Orchestra* - Symphony No  . 7 / The Ruins Of Athens - Incidental Music (1989, CD) | Discogs

    Sir Thomas Beecham dirigiert das Royal Philharmonic Orchestra & The Beecham Choral Society

    (Aufnahme: 3/1957, No. 1 Abbey Road Studio, London, STEREO).

    Außer der Ouvertüre enthält die CD folgende Stücke:

    Chor: Tochter des mächtigen Zeus (Daughter of high-throned Zeus)

    Chor der Derwische

    Türkischer Marsch

    Chor: Wir tragen empfängliche Herzen (Where freedom hath triumphed)

    Marsch und Chor: Schmückt die Altäre (Twine ye garlands)


    Eine großartige Aufnahme des berühmten englischen Dirigenten. Vor allem beeindruckt der "Chor der Derwische", der in seiner Brutalität weniger an Beethoven als an Carl Orffs "Carmina burana" denken läßt!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Nach meinem Kammermusikführer ist Beethoven auch der Inventor der Cellosonate! ("neben ein paar vergessenen Sonaten von Boccherini..." Da könnte man natürlich schon wieder hellhörig werden :)).


    Wenn ich das richtig sehe, sind seine beiden Spätsonaten Op. 102 Nr. 1 in C-Dur und Op. 102 Nr. 2 hier noch nicht aufgetaucht, was angesichts der Bedeutung für dieses Genre natürlich nicht akzeptabel ist :). Also nun zu der Sonate Op. 102 Nr. 1. Ich höre sie zwar recht gerne, habe aber bei weitem nicht die Auswahl an Vergleichsmöglichkeiten, wie bei den Sonaten und Streichquartetten, so dass meine Liste notgedrungen provinziell erscheinen mag. Ich höre auch jede Aufnahme, die ich hier angebe in durchaus verschiedener Stimmung, so dass diese eindimensionale Priorisierung sicher etwas künstlich ist.


    Platz 1


    Zuill Bailey und Simone Dinnerstein


    Simone Dinnerstein habe ich schon mehrfach als ausgesprochen kontrollierte, aber keineswegs unemotionale Spielerin kennengelernt und hier in der Zusammenarbeit mit dem Cellisten Zuill Bailey ergibt sich ein wirklich spannendes Beethovenbild. Dynamik, aber auch die langsamen Stellen werden mit einem fesselnden und inspirierten Klang dargestellt, der einen (wie mich) das Stück sehr häufig dann mehrfach hören lässt (auch ohne Vergleichshören :)). Der letzte Satz mit seinen fugierten Konstruktionen reißt einen dahin.....


    51uXsYn4hlL.jpg



    2. Mischa Maisky und Martha Argerich


    Die Aufnahme ist insgesamt etwas weicher, beide spielen die Sonate etwas "gefühlvoller" (mit Vorsicht zu genießen;)). Hier brauche ich eine etwas verträumtere Stimmung. Aber dann funktioniert das Duo ganz hervorragend. Das kammermusikalische Zusammenspiel ist ein Faszinosum und hält über die gesamte Länge die Spannung aufrecht. Das Klavierspiel erscheint hier etwas geheimnisvoller als bei Dinnerstein.



    wobei ich empfehlen würde, sich hier nicht die Einzel-CD zu kaufen.



    und last but not least


    3. Pierre Fournier und Friedrich Gulda



    Hier ist der Gesamteindruck tatsächlich ein bisschen "Retro". Das Spiel des Cellos wirkt extrem melodiebetont (Fachleute können da sicher etwas zum Vibrato sagen). Es ist tatsächlich trotz Gulda (;)) ein wesentlich ruhigerer Beethoven. In den Details wird man aber doch an vielen Stellen überrascht, die man bei den beiden anderen völlig anders hört. so dass ich durchaus auch diese Aufnahme immer noch in meinem aktiven Hörbestand habe. Ich vermute, dass sie von allen den meisten "Wiener Charme" hat. :)



  • Hallo,


    Klaviersonate Nr.29 B-Dur Op.106 'Hammerklavier'


    Axel (Astewes) hat schon einiges zu diesem Werk geschrieben. Ich finde dieses Werk sehr erhaben und intensiv. Viel wurde schon über die Tatsache wissenschaftlich erörtert, dass dies die einzige Klaviersonate Beethovens mit originären Metronomangaben ist. Im Kopfsatz sowie in der finalen Fuge sind diese Angaben nahezu nicht sinnvoll umsetzbar. Trotzdem sprechen mich bezüglich des ersten Satzes die raschen Interpretationen am meisten an. Im zweiten Satz, dem Scherzo, imponiert mir das Trio, welches einen Kanon strukturell darstellt. Interpretationen, welche dieses am deutlichsten hervorbringen überzeugen mich. Dabei spielen Richter und Backhaus das Trio eher langsam geheimnisvoll, die anderen rascher, Pollini fast impressionistisch kristallin. Das Adagio wirkt für mich am stärksten, wenn die sostenuto-Komponente betont wird. Die Einleitung des Finales ist ebenfalls außergewöhnlich mit den variierenden quasi improvisatorischen kurzen Anspielungen. Anders als in op. 101 und in der 9. Sinfonie werden hier bisher nicht verwendete Motive benutzt. Die Fuge ist bekanntermaßen ein Gipfel an pianistischem Handwerk, wenn sie sehr rasch als möglich und doch unter Beibehaltung der Strukturen gespielt wird. Ich mag es , wenn der Ausführende bis an seine Grenzen gelangt.


    Mir standen 18 Aufnahmen auf CD zur Verfügung. Leider liegt mir die berühmte Solomon-Einspielung nicht vor, mit welcher ich das Werk erstmalig hörte (LP). Die zweite Aufnahme, die ich als Jugendlicher hörte, ist die Pollini-Einspielung bei der DG auf MC. Diese Aufanhem habe ich auch auf CD.


    Nach zwei Durchgängen blieb eine Spitzengruppe von 8: Perl, Levit, Rosen, Perahia, Pollini, Badura-Skoda (live), Backhaus (live) und Richter (live).

    Nach weiteren 2 Durchgängen musste ich eine Grundentscheidung treffen. Sollte ich die Live-Aufnahmen berücksichtigen ? Diese drei Live-Aufnahmen sind alle für sich großartige und absolut gefangennehmende Leistungen. Dieses in jeder Hinsicht schwierige Werk derart vor großem Publikum mit Risiko zu bringen und es mehr als zusammenzuhalten, ist überbordend. Die badura-Skoda-Aufnahme hat übrigens Axel als seine Nr. 1 nominiert, zu Recht. Leider sind diese Mitschnitte aufnahmetechnisch nicht optimal. Daher habe ich mich entschieden, nur die Studio-Aufnahmen weiter zu berücksichtigen.


    Damit blieben 5 außergewöhnlich starke Einspielungen mit hervorragender Akustik: Perl, Levit, Rosen, Perahia und Pollini. Es ist schade, dass die Aufnahmetechnik bei der GA der Sonaten mit Oppitz so hallig-klirrend klingt. denn seine Interpretation ist für alle Sätze so meisterhaft und virtuos, wie ich es mag. Letztlich musste ich mich für drei entscheiden.


    Alfredo Perl, p


    (ArteNova, DDD, 1996)


    Klaviersonaten Vol. 5

    Alfredo Perl hat das IMO absolute Beethoven-Verständnis. Mit seinem sehr sonoren Anschlag und seiner im Dienste der Aussage stehenden Virtuosität gelingt ihm hier aus meiner Sicht eine ideale Interpretation alle 4 Sätze berücksichtigend. Es gibt da einige notengetreue Details, die kaum jemand anderes so deutlich umsetzt.


    Charles Rosen, p


    (CBS/Sony, ADD, 1970)


    Beethoven: The Late Piano Sonatas By Ludwig van Beethoven (Composer),,Charles Rosen (Performer) (2002-04-15)


    Über Charles Rosen schrieb ich schon bei der 27. Klaviersonate. Sein Ton ist so betörend sonor und sein Verständnis für die Stimmführungen überragend. Bei keinem anderen Interpreten verstehe ich die Form und Strukturen dieses Werkes so gut. Und trotzdem klingt alles tiefmusikalisch und nicht akademisch.


    Murray Perahia, p


    (DG, DDD, 2017)



    Für Perahia habe ich mich enschieden, da er hier so klanglich-luzide spielt und das Werk ähnlich wie bei Pollini sehr transparent und apollinisch erscheint.


    LG und frohe Weihnachten,


    Siamak

  • Lieber teleton


    Ich bin gerade dabei, die Liste zu aktualisieren und bin dabei an Deinem Beitrag "360" zum 5. KK "hängen geblieben".

    Teilst Du mir bitte mit, welche Interpretationen Du als Deine ersten drei ansiehst?


    Danke und Gruß

    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Klavierkonzert Nr.5


    Lieber Wolfgang,


    dem komme ich gerne nach:

    In Beitrag 360 hatte ich ja bereits


    Zimerman / Bernstein (DG)

    und

    Ashkenazy / Solti (Decca) genannt -

    als dritte Nominierung würde ich dann


    Fleisher / Szell (SONY) nehmen.


    Eigentlich müsste an dritter Stelle Gilels / Szell (EMI) stehen, aber das abgespekte Orchester und der recht flaue EMI-Klang lassen mich dann doch zu

    Fleisher / Szell tendieren. Übrigends ist orchestral Gilels / Masur (Brillant) nicht so perfekt geraten, aber letztendlich auch eine ganz famose Interpretation, die ich gerne höre.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo


    Das Beethoven-Jubiläums-Jahr geht in die Verlängerung. Wir hoffentlich auch.

    Hier die neue Liste.

    Schönen 2. Weihnachtsfeiertag wünscht

    Wolfgang


    Klaviersonate Nr. 1 Opus 2/1
    Rudolf Buchbinder
    Igor Levit
    Klaviersonate Nr. 2 Opus 2/2
    Murrai Perahia
    Rafal Blechacz
    Rudolf Buchbinder
    Klaviersonate Nr. 3 Opus 3/3
    Murray Perahia
    Igor Levit
    Arthur Rubinstein
    Klaviersonate Nr. 4 Opus 7
    Igor Levit
    Rudolf Buchbinder
    Maurizio Pollini
    Klaviersonate Nr. 5 Opus 10 Nr. 1
    Artur Schnabel
    Gerhard Oppitz
    Klaviersonate Nr. 6 Opus 10 Nr. 2
    Alfredo Perl
    Gerhard Oppitz
    Klaviersonate Nr. 7 Opus 10 Nr. 3
    Alfredo Perl
    Gerhard Oppitz
    Igor Levit
    Klaviersonate Nr. 8 Opus 13 "Pathétique"
    Emil Gilels (1968)
    Sviatoslav Richter
    Igor Levit
    Klaviersonate Nr. 9 Opus 14 Nr. 1
    Alfredo Perl
    Maurizio Pollini
    Walter Gieseking
    Klaviersonate Nr. 10 Opus 14 Nr. 2
    Alfredo Perl
    Igor Levit
    Rudolf Buchbinder
    Klavierkonzert Nr. 1 Opus 15
    Eschenbach / Karajan / Berliner Philharmoniker
    Richter / Munch / Boston SO
    Michelangeli / Giulini / Wiener Symphoniker
    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchestra
    Giltburg / V. Petrenko / Royal Liverpool Philharmonic Orchestra
    Brendel / Levine / Chicago SO
    Gould / Golschman / Columbia SO
    Ashkenazy / Solti / Chicago SO
    Anda / Kölner RSO
    Oppitz / Janowski / Gewandhausorchester Leipzig
    Barenboim / Staatskapelle Berlin
    Schoonderwoert & Cristofori
    Streichquartette Opus 18 Gesamt
    Emerson Quartet
    Alban Berg Quartet
    Quartetto di Cremona
    Streichquartett Nr. 1 Opus 18/1
    Eliot Quartet
    Quartetto di Cremona
    Esmé Quartet
    Klavierkonzert Nr. 2 Opus 19
    Duchable / Menuhin / Sinfonia Varsava
    Rubinstein/ Leinsdorf / Boston SO
    Glemser / Weil / Duisburger Philharmoniker
    Aimard / Harnoncourt / Chamber Orchester of Europe
    Fleisher / Szell / Cleveland Orchestra
    Pollini / Abbado / Berliner Philharmoniker
    Schoonderwoert & Cristofori
    Sinfonie Nr. 1 Opus 21
    Bernstein / New York Philharmonic (2 Nennungen)
    Monteux / Wiener Philharmoniker
    Wand / Sinfonieorchester des NDR
    Saraste / SO des WDR
    Järvi / Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
    Scherchen / Orchestra della Radio Televisione della Svizzera Italiana
    Nelson / Ensemble Orchestral de Paris
    Klemperer / Philharmonia Orchestra
    Klaviersonate Nr. 11 Opus 22
    Arturo Benedetti Michelangeli
    Sviatoslav Richter
    Igor Levit
    Klaviersonate Nr. 24 Opus 78 "Thérèse"
    Andras Schiff
    Igor Levit
    Walter Gieseking
    Violinsonate Nr. 5 Opus 24 "Fühlingssonate"
    Francescatti / Casadesus
    Szeryng / Rubinstein
    Szeryng / Haebler
    Klaviersonate Nr. 12 Opus 26
    Arturo Benedetti Michelangeli
    Rudolf Buchbinder (2011)
    Igor Levit
    Klaviersonate Nr. 12 Opus 27/1 "Quasi una fantasia"
    Claudio Arrau (1971)
    Josef Bulva
    Rudolf Buchbinder (2011)
    Klaviersonate Nr. 14 Opus 27/2 "Mondschein"
    Vladimir Horowitz
    Josef Bulva
    Alfredo Perl
    Rudolf Serkin ( 1945)
    Artur Schnabel
    Klaviersonate Nr. 15 Opus 28 "Pastorale"
    Alfredo Perl
    Igor Levit
    Maurizio Pollini
    Klaviersonate Nr. 16 Opus 31/1
    Alfredo Perl
    Igor Levit
    Maurizio Pollini
    Klaviersonate Nr. 17 Opus 31/2 "Der Sturm"
    Sviatoslav Richter (1965)
    Maurizio Pollini
    Igor Levit
    Hj Lim
    Yu Kosuge
    Klaviersonate Nr. 18 Opus 31/3
    Lazar Berman
    Sviatoslav Richter
    Alfredo Perl
    Sinfonie Nr. 2 Opus 36
    Norrington / London Classical Players
    Kubelik / SO des Bayerischen Rundfunks
    Drahos / Nicolaus Esterhàzy Sinfonia
    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig
    Walter / Columbia Symphony Orchestra
    Cluytens / Berliner Philharmoniker
    Klavierkonzert Nr. 3 Opus 37
    Richter-Haaser / Giulini / Philharmonia Orchestra
    Andsnes / Mahler Chamber Orchestra
    Schuch / Elts / WDR Sinfonie-Orchester
    Srudolf Serkin / Kubelik / SO des Bayerischen Rundfunks
    Zimerman / Bernstein / Wiener Philharmoniker
    Uchida / Rattle / Berliner Philharmoniker
    Richter-Haaser / Giulini / Philharmonia Orchestra
    Ney / van Hoogstraten / Nürnberger Symphoniker
    Serkin / Bernstein / New York Philharmonic
    Buchbinder / Wiener Philharmoniker
    Barenboim / Staatskapelle Berlin
    Fischer / Fricsay / Bayerisches Staatsorchester
    Solomon / Menges / Philharmonia Orchestra London
    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchestra
    Schoonderwoert & Cristofori
    Violinromanze Nr. 1 Opus 40
    Suske / Bongartz / Gewandhausorchester Leipzig
    Oistrach / Goossens / Royal Philharmonic Orchestra
    Menuhin / Pritchard / Philharmonia Orchestra London
    Grumiaux / de Waart / Philharmonia Orchestra London
    Menuhin / Klemper / Philharmonia Orchestra London
    Zukerman /Zukerman / St. Paul Chamber Orchestra
    Ouvertüre "Die Geschöpfe des Prometheus" Opus 43
    Klemperer / New Philharmonia Orchestra
    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig
    Szell / Cleveland Orchestra
    Adelaide Opus 46
    Peter Schreier
    Christian Gerhaher
    Fritz Wunderlich
    Heinrich Schlusnus
    Nicolai Gedda
    Jussi Björling
    Violinsonate Nr. 9 Opus 47 "Kreutzer-Sonate"
    Oistrach / Oborin
    Heifetz / Smith
    Szeryng / Rubinstein
    Grumiaux / Haskil
    Kremer / Argerich
    Kopachinskaja / Say
    Scheiderhan / Seemann
    Klaviersonate Nr. 19 Opus 49/1
    Alfredo Perl
    Aviatoslav Richter
    Artur Schnabel
    Violinromanze Nr.2 Opus 50
    Suske / Bongartz / Gewandhausorchester Leipzig
    Oistrach / Goossens / Royal Philharmonic Orchestra
    Menuhin / Pritchard / Philharmonia Orchestra London
    Grumiaux / de Waart / Philharmonia Orchestra London
    Menuhin / Klemper / Philharmonia Orchestra London
    Zukerman /Zukerman / St. Paul Chamber Orchestra
    Klaviersonate Nr. 21 "Waldstein" Opus 53
    Emil Gilels (2 Nennungen)
    Artur Rubinstein
    Vladimir Ashkenazy
    Maurizio Pollini (2 Nennungen)
    Rudolf Buchbinder
    Igor Levit (2 Nennungen)
    Alfredo Perl
    Nikhail Pletnev
    Hj Lim
    Klaviersonate Nr. 22 Opus 54
    Maurizio Pollini
    Ivo Pogorelich
    Igor Levit
    Sinfonie Nr. 3 "Eroica" Opus 55
    Bernstein / Wiener Philharmoniker
    Bernstein / New York Philharmonic
    Karajan / Berliner Philharmoniker (1986)
    Gielen / SWR SO
    Gielen / Cincinnati SO
    Giulini / Los Angeles SO
    Giulini / La Scala Philharmonic Orchestra
    Monteux / Concertgebouw Orchestra
    Asahina / Deutsches SO Berlin
    Friscay / Berliner Philharmoniker
    Klemperer / Philharmonia Orchestra
    Erich Kleiber / Councertgebouw Orchestra
    Savall / Le Concert des Nations
    Leibowitz / Royal Philharmonic Orchestra
    zu Guttenberg / Klangverwaltung
    Solti / Wiener Philharmoniker
    Ansermet / L´Orchestre de la Suisse Romande
    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig
    Konzert für Klavier, Violine, Cello und Orchester Opus 56
    Anda / Schneiderhan / Fournier / Fricsay / RSO Berlin
    Rösel / Funke / Timm / Kegel / Dresdner Philharmonie
    Badura-Skoda / Maier / Bylsma / Collegium Aurum
    Gabetta / Carmignola / Lazic /Antonini / Kammerorchester Basel
    Beaux-Arts Trio / Masur / Gewandhausorchester Leipzig
    Argerich / Capucon / Maisky / Fasolis / Orchestra della Svizzera Italiana
    Richter / Oistrakh / Rostropovich / Karajan / Berliner Philharmoniker
    Zehetmair / Hagen / Aimard / Harnoncourt / Chamber Orchestre of Europe
    Chung Trio / Patrick und Pascal Gallois / Myung-Wun Chung / Philharmonia Orchestra
    Bronfman / Shaman / Moerk / Zinman / Tonhalle Orchestra Zürich
    Storioni Trio / de Vriend / The Netherlands Symphony Orchestra
    Istomin / Stern / Rose / Ormandy / Philhadelphia Orchestra
    Oborin / Oistrach / Knuschevitzky / Sargent / Philharmonia Orchestra
    Arrau / Szeryng / Starker / Inbal / Philharmonia Orchestra
    Klaviersonate Nr. 23 "Appassionata" Opus 57
    Artur Rubinstein
    Claudio Arrau
    Van Cliburn
    Klavierkonzert Nr. 4 Opus 58
    Serkin / Eugene Ormandy / Philadelphia Orchestra
    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchestra
    Gilels / Ludwig / Philharmonia Orchestra London
    Pollini / Böhm / Wiener Philharmoniker (2 Nennungen)
    Pollini / Abbado / Berliner Philharmoniker
    Sudbin / Vanska / Minnesota Orchestra
    Curzon / Kubelik / SO des BR
    Brendel / Wallberg / Wiener Symphoniker
    Backhaus / Knappertsbusch / Wiener Philharmoniker
    Ney / van Hoogstraten / Nürnberger Symphoniker
    Schoonderwoert & Cristofori
    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig
    Sinfonie Nr. 4 Opus 60
    Klemperer / Philharmonia Orchestra
    Leibowitz / Royal Philharmonia Orchestra
    Böhm / Wiener Philharmoniker
    Scherchen / Orchestra della Radio Televisione della Svizzera Italiana
    Kleiber, Carlos / Bayerisches Staatsorchester
    Fischer / Budapest Festival Orchestra
    Violinkonzert Opus 61
    Kennedy / Polish Chamber Oerchestra
    Faust / Abbado ( Orchestra Mozart
    Kremer / Harnoncourt / Chamber Orchestra of Europe
    Mullova / Gardiner / Orchestre Révolutionaire et Romantique
    Batisashvili / Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
    Kavakos / SO des Bayerischen Rundfunks
    Heifetz / Munch / Boston Symphony Orchestra
    Szeryng / London Symphony Orchestra / Schmidt-Isserstedt
    Menuhin / Klemperer Philharmonia Orchestra
    Kopatchinskaja / Herreweghe / Orchestre de Champs Elysées
    Francescatti / Walter / Columbia Symphony Orchestra
    Schneiderhan / Jochum / Berliner Philharmoniker (2 Nennungen)
    Hahn / Zinman / Baltimore Symphony Orchestra
    Tetzlaff / Zinman / Tonhalle Orchester Zürich
    Barton Pine / José Serebrier / Royal Philharmonic Orchestra
    Violinkonzert Opus 61a - Fassung für Klavier
    Duchable / Menuhin / Sinfonia Varsava
    Schoonderwoert & Cristofori
    Serkin, Peter / Ozawa / New Philharmonia Orchestra
    Barenboim / Barenboim / English Chamber Orchestra
    Webersinke / Masur / Gewandhausorchester Leipzig
    Ouvertüre "Coriolan" Opus 62
    Bernstein / Wiener Philharmoniker
    Karajan / Berliner Philharmoniker
    Ansermet / Orchestre de la suisse romande
    Ah, Perfido Opus 65
    Karita Mattila
    Christiane Karg
    Hane-Lore Kuhse
    Elisabeth Schwarzkopf
    Astrid Varnay
    Birgit Nilsson (Div. Aufnahmen)
    Maria Callas
    Sinfonie Nr. 5 Opus 67
    Sarsate / WDR SO
    Bernstein / SO des BR
    Bernstein/ New York Philharmonic (2 Nennungen)
    Karajan / Berliner Philharmonicer (1962) (2 Nennungen)
    Carlos Kleiber / Wiener Philharmoniker (2 Nennungen)
    Jansons / SO des BR
    Furtwängler / Berliner Philharmoniker
    Karajan / Berliner Philharmonicer (1984)
    Herreweghe / Royal Slemish Philharmonic
    Fricsay / Berliner Philharmoniker
    Böhm / Wiener Philharmoniker
    Sinfonie Nr. 6 "Pastorale" Opus 68
    Furtwängler / Wiener Philharmoniker
    Walter / Columbia Symphony Orchestra
    Giulini / New Philharmonia Orchestra
    Monteux / Wiener Philharmoniker
    Wand / SO des NDR
    Bernstein / Wiener Philharmoniker
    Herreweghe / Royal Slemish Philharmonic
    Marriner / Academy of St. Martin in the Fields
    Kleiber / Bayerisches Staatsorchester
    Jansons / SO des BR
    Davis / Staatskapelle Dresden
    Kletzki / Czech Philharmonic Orchestra
    Cellosonate Nr. 3 Opus 69
    Casals / Serkin
    Fournier / Gulda
    Perenyi / Schiff
    Fidelio Opus 72
    Flagstad u.a. / Bodanzky / Chor und Orcheter der Metropolitan Opera
    Janowitz u.a. / Bernstein / Chor der Wiener Staatsoper / Wiener Philharmoniker
    Ludwig / Klemperer / Philharmonia Orchestra and Chorus
    Rysanek ( Fricsay / Bayerisches Staatsorchester
    G. Jones / Böhm / Chor der Staatsoper Dresden / Rundfunkchor Leipzig / Staatskapelle Dresden
    Ouvertüre "Leonore III" Opus 72a
    Klemperer / Philharmonia Orchestra
    Bernstein / New York Philharmonic Orchestra
    Karajan / Berliner Philharmoniker
    Klavierkonzert Nr. 5 Opus 73 "Emperor"
    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchester (2 Nennungen)
    Ney / van Hoogstraten / Nürnberger Symphoniker
    Buchbinder / Wiener Philharmoniker (2 Nennungen)
    Böhm / Pollini / Wiener Philharmoniker (3 Nennungen)
    Arrau / Davis / Staatskapelle Berlin
    Kempff / Leitner / Berliner Philharmoniker
    Minnar / de Vriend /Netherlands Symphony Orchestra
    Pollini / Abbado / Berliner Philharmoniker (2 Nennungen)
    Fleisher / Szell / Cleveland Orchestra (2 Nennungen)
    Rubinstein / Barenboim / London Philharmonic Orchestra
    Uchida / Rattle / Berliner Philharmoniker
    Bulva / Jordan / Orchestre de la Suisse romande
    Weissenberg / Karajan / Berliner Philharmoniker
    Schoonderwoert & Cristofori
    Fischer / Furtwängler / Philharmonia Orchestra London
    Casadesus / Rosbaud / Concertgebouw Orchestra Amsterdam
    Zimerman / Bernstein / Wiener Philharmoniker
    Ashkenazy / Solti / chicago Symphony Orchestra
    Klaviersonate Nr. 25 Opus 79 "Kuckuck"
    Artur Schnabel
    Andras Schiff
    Igor Levit
    Fantasie für Klavier, Chor und Orchester Opus 80
    Kootz / Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig
    Francesch / Bernstein / Wiener Philharmoniker
    Pollini / Abbado / Wiener Philharmoniker
    Barenboim / Klemperer / New Philharmonia Orchestra (2 Nennungen)
    Weigle / Kegel / Dresdner Philharmoniker
    Serkin / Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks
    Brendel / Haitink / London Philharmonic Orchestra
    Serkin / Bernstein / New York Philharmonic Orchestra
    Demus / Leitner / Wiener Symphoniker
    Ouvertüre zu Goethes Schauspiel "Egmont" Opus 84
    Klemperer / Philharmonia Orchestra
    Neumann / Gewandhausorchester Leipzig
    Kempe / Berliner Philharmoniker
    Musik zu Goethes Schauspiel "Egmont" Opus 84 (Gesamtaufnahme)
    Szell / Wiener Philharmoniker
    Karajan / Berliner Philharmoniker
    Messe C-Dur Opus 86
    Vyvyan / Beecham / Beecham Choral Society & Royal Philharmonic Orchestra
    Janowitz / Richter / Münchner Bach-Chor und -Orchester
    Ameling / Giulini / New Philharmonia Chorus London / New Philharmonia Orchestra
    Klaviersonate Nr. 27 Opus 90
    Igor Levit
    Charles Rosen
    Daniel Barenboim
    Sinfonie Nr. 7 Opus 92
    Carlos Kleiber / Wiener Philharmoniker
    Monteux / London Symphony Orchestra (2 Nennungen)
    Wolff / Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks
    Karajan / Wiener Philharmoniker (1959)
    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig
    Sinfonie Nr. 8 Opus 93
    Harnoncourt / Chamber Orchester of Europe
    Abbado / Berliner Philharmoniker
    Antonini / Kammerorchester Basel
    Scherchen / Royal Philharmonic Orchestra
    Klemperer / Philharmonia Orchestra London
    Solti / Chicago Symphony Orchestra
    Klaviertrio Nr. 6 Opus 97
    Du Pré / Barenboim / Zukerman
    Abegg-Trio
    Oistrach / Knushevitzky / Oborin
    Stern / Rose / Istomin
    Szeryng / Fournier / Kempff
    An die ferne Geliebte Opus 98
    Bostridge / Pappano
    Fischer-Dieskau / Moore
    Wunderlich / Schmidt
    Klaviersonate Nr. 28 Opus 101
    Svjitoslav Richter
    Murray Perahia
    Daniel Barenboim
    Cellosonate Nr. 4 Opus 102 Nr. 1
    Bailey / Dinnerstein
    Maisky / Argerich
    Fournier / Gulda
    KlaviersonateNr. 29 "Hammerklaviersonate" Opus 106
    Paul Badura-Skoda
    Hj Lim
    Steven Osborne
    Alfredo Perl
    Charles Rosen
    Murray Perahia
    Klaviersonate Nr. 30 Opus 109
    Valery Afanassiev
    Klaviersonate Nr. 31 Opus 110
    Valery Afanassiev
    Klaviersonate Nr. 32 op. 111
    Ivo Pogorelich
    Ouvertüre "Die Ruinen von Athen" Opus 113
    Jochum / Orchester des Bayerischen Rundfunks
    Karajan / Berliner Philharmoniker
    Beecham / Royal Philharmonic Orchestra
    Diabelli-Variationen Opus 120
    Andras Schiff
    Rudolf Buchbinder (2020)
    Igor Levit
    Grigory Sokolow
    Missa Solemnis Opus 123
    Schwarzkopf / Karajan / Singverein der Gesellschaft für Musikfreund Wien / Philharmonia Orchestra
    Janowitz / Karajan / Wiener Singverein / Berliner Philharmoniker
    Söderström / Klemperer / Philharmonia Chorus and Orchestra (2 Nennungen)
    Ouvertüre "Die Weihe des Hauses" Opus 124
    Klemperer / Philharmonia Orchestra London
    Markevitch / Lamoureux Orchester
    Maazel / Berliner Phiharmoniker
    Sinfonie Nr. 9 Opus 125
    Fricsay / Berliner Philharmoniker / Chor der St. Hedwigs Kathedrale / Seefried, Fischer- Dieskau u.a.
    Karajan / Berliner Philharmoniker / Wiener Singverein /Janowitz, Berry u.a. (1962)
    Munch / Chicago Symphony Orchestra / New England Concersatory Chorus /Price, Forrester u.a.
    Konwitschny / Gewandhaus Leipzig / Rundfunkchor Leipzig / Wenglor, Adam u.a.
    Böhm / Orchester der Fayreuther Festspiele / Janowitz, Bumbry u.a.
    Streichquartett Nr. 13 Opus 130
    Busch Quartett
    Ungarisches Streichquartett
    Tetzlaff Quartett
    Quartetto di Cremona
    Miró Quartet
    The Lindsays
    Alban Berg Quartett
    Streichquartett Nr. 14 Opus 131
    Busch Quartett
    Ungarisches Streichquartett
    Große Fuge Opus 133
    Tetzlaff Quartett
    Quartetto di Cremona
    Miró Quartet
    Streichquartett Nr. 16 Opus 135
    Gewandhaus - Quartett
    Takacs Quartet
    Zehetmair Quartett
    Der glorreiche Augenblick Opus 136
    Wetton / Rutter u.a. / Westminster Boys Choir
    Bagatelle WoO 59 "Für Elise"
    Gunter Kootz
    32 Variationen WoO 80
    György Cziffra
    Glenn Gould
    Mihaela Ursuleasa
    Kantate auf den Tod Josephs II. WoO 87
    Matthews / Mumford / Tilson Thomas / San Francisco Symphony
    Margiono / Shimell / Thielemann / Chor und Orchester der deutschen Oper Berlin
    Leonore Prohaska WoO 96
    McNair / Abbado / Berliner Philharmoniker

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Lieber Wolfgang,

    "Spät kommt er - doch er kommt"! Das heißt, ich habe diese interessante Sammlung von Urteilen über Beethoven-Werke gerne mitgelesen, mich jedoch bisher nicht beteiligt. Deine Fleißarbeit der Zusammenstellung für die ich Dir danke offenbarte mir das Fehlen einer Interpretation, die ich äußerst schätze:

    Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 von Beethoven gespielt von Gerhard Oppitz

    In diesem in jeder Hinsicht großartigen Konzert spielt der immer deutscher Klaviertradition verbundene Pianist das Werk drängend, dramatisch, dynamisch und und kraftvoll. Die lyrischen Episoden gestaltete er als kurze Atempausen zwischen den scharf herausgearbeiteten Konflikten. Gerhard Oppitz erweist sich wieder einmal als im besten Sinn traditioneller Beethoven-Interpret, der ohne Schnörkel und Klangspielereien einen nie übertriebenen pathetischen Stil nahezu vollendet verwirklicht. Mit dem Leipziger Gewandhausorchester unter Marek Janowski wurde die kongeniale Partnerschaft mit Oppitz auch in dieser Einspielung wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

    Herzlichst

    Operus

    Erfreulicher Weise sind mit Oppitz wieder eine Reihe für ihn typische Marathonleistungen mit der Aufführung kompletter Werkzyklen geplant.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hallo,


    Klaviersonate Nr.30 E-Dur Op.109


    Diese Sonate widmete Beethoven Maximiliane Brentano, der Tochter seiner langjährigen Freundin Antonie Brentano. Diese sehr lyrisch-melodiöse Sonate lebt von einem Dualismus zwischen Verhaltenem und Drängendem, sowohl innerhalb des Kopfsatzes als auch des finalen Variationssatzes. Das dazwischengeschaltete Prestissimo wird von vielen Pianisten auf Sicherheit bedacht gespielt. Gefordert wird hier ein äußerster Einsatz mit Risikobereitschaft. Das Finale kulminiert im Laufe der 6. Variation mit einer virtuosen Höchstanforderung mit parallelen Trillerketten und Melodiestimme in der rechten Hand und 32tel-Läufen in der linken Hand im forte ! Der Ausklang zum originalen Thema ist wie eine wehmütige sich ausbremsende Erinnerung. Im Kopfsatz gibt es eine motivische Andeutung an den Fidelio, an welchem Beethoven wohl noch arbeitete. Wie auch immer, ein grandioses Werk voller kontrapunktischer Finessen.


    Mir standen insgesamt 14 Aufnahmen auf CD zur Verfügung. Nach 1 Hörrunde blieben 8 Aufnahmen. Aus dieser mussten letztlich drei ausgewählt werden. Im Vorfeld, ziemlich am Anfang dieses threads nannte ich den live-Mitschnitt des Rückkehr-Klavierabends Afanassievs nach seiner Emigration in der UdSSR ! Dieser Mitschnitt bringt alle oben aufgeführten Charakteristika dieser Sonate sehr deutlich und innigst zum Ausdruck. Also fehlten noch 2 Aufnahmen. Neben Afanassiev verblieben bei den letzten 8: Brendel (3. GA), Cortot (Aeolian Company Walze), Perl, Barenboim (live, 2005, GA), Pollini (live, 2019), Serkin (live, 1954), Richter (live, 1972).

    Obwohl Barenboim für mich sehr beeindruckend phrasiert und dynamisch abstuft, sehr texttreu die Akzente berücksichtigt, fehlt einzig im 2. Satz (Prestissimo) doch Geschwindigkeit und Risiko. Daher habe ich mich letztlich gegen ihn entschieden.

    Ebenfalls beeindruckend ist der späte live-Mitschnitt Pollinis, welcher gewissermaßen die Sonate in einen größeren Bogen mit den beiden letzten Sonaten durchwandert, recht rasch insgesamt. Es gehen doch viele Details verloren.

    Die Rolleneinspielung Cortots aus den 20er Jahren für die Aeolian Company wurde mit einen modernen Steinway gekoppelt und wiedergegeben. Hochinteressant und mit exzellenter Akustik spielte Cortot ähnlich rasch wie der späte Pollini.


    Rudolf Serkin, p


    (Music & Arts, AAD, live, 1954)


    Rudolf Serkin Plays Beethoven: Diabelli Variations, Op. 120 / Piano Sonata No. 30 in E Major, Op. 109 (2007) Audio CD


    Sviatoslav Richter, p


    (Brilliant, Rundfunk der UdSSR, ADD, 1972)


    Historic Russian Archives


    Beide Live-Interpretationen mit akzeptabler Aufnahmequalität sind intensive hochpoetische und virtuose Darstellungen mit sonorem Gesang und riskant-gekonnter Pianistik. Nichts wird dabei an Vorgaben geopfert.


    LG Siamak

  • Zuerst einmal freue ich mich, dass die Hammerklaviersonate noch einen zweiten Freund AcomA02 gefunden hat, der seine Bewertung ins Spiel brachte. So ein komplexes Meisterwerk kann durch einen einzigen alleine nicht richtig gewürdigt werden. BTW durch die vielen Besprechungen von AcomA02 rührt sich mittlerweile ein Interesse an der Einspielung von Alfredo Perl.


    Nun möchte ich am Ende des Jahres meine letzte Bewertung abgeben. Es handelt sich um die Klaviersonate Nr. 32 in c-moll op. 111. Anders als die Hammerklaviersonate stellte sich diese Sonate schon direkt nach Empfang der heiligen Gulda Box, als mein persönlicher Star unter allen Sonaten heraus. Das kindliche Gemüt hatte keine Probleme, ohne das geringste Verständnis des Sonatenaufbaus, diese Sonate als den Höhepunkt des "Albums" zu verstehen. Ähnlich, wie beim Forellenquintett, ist die Begeisterung bis heute geblieben. Und immer, wenn ich von Gulda den Anfang der Arietta höre, stellen sich bei mir die Nackenhaare auf, so großartig empfinde ich den Übergang vom ersten zum zweiten Satz. Natürlich haben sich die Gewichtungen verschoben, ich bin heute natürlich besser in der Lage die vorangegangenen Kämpfe zu bewerten und die letztendliche Lösung bei Beethoven nachzuvollziehen, aber die Ehrfurcht weicht nicht. Die Schönheit dieses letzten Satzes kann mich immer noch bezwingen.


    Anders als bei der Hammerklaviersonate möchte ich den Auswahlprozess nicht mehr kommentieren. Bei mir haben sich im Laufe der Jahre einige Interpretationen der Werke angesammelt. Ich habe jetzt bei weitem nicht mehr so viele gehört wie bei op. 106.


    Wunderbar berührt hat mich entgegen aller Erwartung die Einspielung von Igor Levit, der ich den ersten Platz hier geben möchte:


    Platz 1 Igor Levit



    Die ganze Zeit schon, seit ich sie mir besorgt habe, bewundere ich diese Einspielung, wie ich schon lange keine Neueinspielung in ihrer Gesamtheit bewundert habe. Keine schwache Interpretation, der Versuch jede Sonate für sich zu verstehen, immer Beethoven im Blick, immer Substanz, niemals Show. Dieser nur scheinbar unspektukuläre Ansatz lässt Beethovens Werk am Ende in seiner Dimension erstrahlen. Ganz besonders das unprätenziöse Spiel bei der Arietta nimmt einen vollständig gefangen. Die absolut unglaubliche Auflösung der Spannungen der ersten Satzes bringt Levit mit soviel Gefühl und Anschlagskultur herüber, dass ich immer bis zum Ende hören musste.


    Platz 2 Arturo Benedetti Michaelangeli


    R-1361963-1219972550.jpeg.jpg


    auf der vierten CD. Ungewöhnlich eingespielt. Beethovens Kämpfe im ersten Satz sind etwas dramatischer als bei Levit, aber absolut klar gespielt. Die Arietta wird bei ihm gemeißelt, aber absolut erhaben. Es ist ein etwas anderer Himmel, aber nichtsdestotrotz ein Himmel. Ich war völlig überrascht, wie Michelangeli hier Beethoven spielt. Der völlige Verzicht auf Debussyschen Klangzauber, es bleibt aber die Klarheit im Ton. Er kann der Arietta ihre knapp 20 Minuten Spannung abgewinnen.


    Auf Platz 3 Mari Kodama


    eine in meinen Augen viel zu wenig beachtete Pianistin, die nicht zuletzt dank ihrer französischen Ausbildung eher zu den Debussy-Interpreten zählt. Sie hat in dem Album



    einen klangschönen Beethoven hingezaubert, ohne auch nur einen Hauch Sentimentalität oder Verzärtelung. Im Himmel der Arietta ist bei ihr irgendwo am Horizont tatsächlich Debussy zu sehen. Eine Kombination, die man eher nicht erwartet.


    Was fand ich nun auch sehr gut und ist nicht zum Zuge gekommen: Von Friedrich Gulda gab es noch bei Philips eine späte Aufnahme von op.111, die extrem beeindruckend ist, aber Gulda wollte ich nicht reinbringen. Schön, aber nicht restlos überzeugend ist Mitsuko Uchida. Leider fand Emil Gilels nicht mehr die Zeit, diese wundervolle Sonate einzuspielen.

  • Für die


    Missa Solemnis, D-dur, op. 123


    nominiere ich:


    vs.


    Zwei "Klassiker"-Aufnahmen, in denen Martti Talvela als Solist mitwirkte (was allerdings nicht der Grund der Gegenüberstellung ist). Die "monumentale Wucht" Karl Böhms gegen die "titanenhafte Strenge" Klemperers. In der Orchesterqualität sind die Wiener Philharmoniker unübertroffen, die Solisten bewegen sich auf gleich hohem Niveau, vielleicht sogar sogar mit leichtem Vorteil für Karl Böhm, dennoch gebe ich der im September und Oktober 1965 entstandenen Einspielung von Otto Klemperer den Vorzug, denn die Detailfreude des Dirigenten, der die Solisten, den Chor und das Orchester zu einer Einheit formt, ist für mich unübertroffen. Jede einzelne Note erweckt den Eindruck der Stimmigkeit, und fernab jeglicher Sentimentalität oder jeglicher "Opernattitude" gelingt es allen Beteiligten Beethovens Credo "von Herzen, möge es zu Herzen gehen" zu vermitteln.


    vs.


    Zwei Aufnahmen, die der historischen Aufführungspraxis zuzuordnen sind und mit entsprechend kleinerer Orchester- und Chorbesetzung aufwarten. Somit sei das größte Plus beider Aufnahmen, der Gewinn in der Transparenz im Orchester- und Chorpart, hervorgehoben, ohne dass Defizite im Ausdrucksgehalt oder irritierend schnelle Tempi zu verzeichnen wären. Im Gegenteil, die Homogenität im Zusammenwirken aller Protagonisten ist beeindruckend. Mit einer Nuance Vorsprung nominiere ich Philippe Herreweghe, den ich gerne als "musikalischsten" aller "hippen oder hip-orientierten" Dirigenten bezeichne und der vom 16.-19. November 2011 den wunderbaren Chor filigran und differenziert führt, das Orchester voller Wärme und Differenziertheit leitet und den hervorragenden Solisten Raum gibt, sich in das Konzept einzufügen.


    Dann folgen noch drei Aufnahmen, bei denen es aus verschiedenen Gründen schwer fällt, Gemeinsamkeiten in der Nominierung zu finden. Zwei Einspielungen stammen aus den 1970er Jahren, es sind zweimal der Chor und das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks vertreten, und es wurde zweimal die deutsche Orchesteraufstellung gewählt.

    Alle drei Nominierten sind für mich "große Beethoven Dirigenten, die mit ihrer großen Erfahrung jeweils Meisterinterpretationen der Missa Solemnis vorgelegt haben, ohne ganz so streng wie Otto Klemperer oder ganz so wuchtig wie Karl Böhm zu agieren.


    Es handelt sich um


    und


    Mit einem Hauch Vorsprung nominiere ich William Steinberg, dessen Studioaufnahme vom 15. Juni 1973 mir eine Spur lebendiger, frischer erscheint als bei den anderen beiden Dirigenten. Über die Qualität bei den Chören, Orchestern und Solisten muss ich auch hier nicht viele Worte verlieren, weil jeweils das aller höchste Niveau vorliegt.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Wolfgang Kaercher,


    noch besten Dank für Ihre neueste Auflistung der nominierten Aufnahmen.


    Ich hatte mit meinem Beitrag 349 um die nachträgliche Aufnahme der Beethoven-Romanzen op. 40 & 50 in dieser Besetzung gebeten:

    Ludwig Van Beethoven - Yehudi Menuhin - Philharmonia Orchestra - Wilhelm  Furtwängler - Zwei Violinromanzen Op.40 Und Op.50 - Electrola - E 50 513,  Electrola - 50 513, Electrola - 7 ERW 5371: Amazon.de: Musik

    Yehudi Menuhin (Violine) und das Philharmonia Orchestra London, Dirigent: Wilhelm Furtwängler (Aufnahme: London, 4/1953).


    .... weil ich diese Einspielung, trotz ihres Alters, für unverzichtbar und großartig halte. Vielleicht läßt sich das bei der nächsten Zusammenstellung machen. Vielen Dank im voraus.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Wolfgang,


    danke, auch für die prompte Antwort, und einen guten Rutsch!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo,


    Klaviersonate Nr.31 As-Dur Op.110


    Diese Sonate ist niemandem gewidmet worden. Beethoven hatte eine fieberhafte Erkrankung überstanden und möglicherweise hier seine Erfahrungen ausgedrückt, vom Dunkel zum Licht, nach Leiden und Überlebenskampf des Organismus triumphale Freude, ja Ekstase. Beethoven hat gewissermaßen diese Sonate sich selbst gewidmet.

    In dieser Sonate werden barocke Kompositionstechniken zeitlos eingesetzt. Der Kopfsatz kann als Sonatenhauptsatz ziemlich klar erkannt werden, wenn auch die Reprise deutliche Abwandlungen bzgl. des Hauptthemas aufweist.

    Der zweite Satz kann als Scherzo verstanden werden. In den A-Teilen werden zwei Trink- bzw. Volkslider angedeutet ('Unsre Katz hat Katzerln gehabt‘ & ‚Ich bin lüderlich, Du bist lüderlich‘). Was für eine Idee ! Der Finalsatz wird durch ein Rezitativ-Element eingeleitet. Hier wird mit der rechten Hand ein a vielfach repetiert, aber in der Notation mit Fingerwechsel und Haltebogen originär versehen. Pianisten finden hier unterschiedliche Lösungen. Das sog. Arioso dolente zitiert eine Passage aus Bachs Johannes-Passion und erscheint zwei Mal. Dazwischen ist eine Fuge positioniert. Beim zweiten Erscheinen des Arioso wirkt es schmerzhafter und ermattend, je nachdem wie sie ausformuliert wird. Danach erfolgen 10 'Glockenschläge mit G-Dur-Akkorden verteilt auf beide Hände. Nach den ersten 6 Akkorden wird eine Note verlagert. Bei Sviatoslav Richter hört man es am deutlichsten. Die finale Fuge beginnt mit einer Umkehrung des 1. Fugenthemas und ab dem Erscheinen des 1. Fugenthemas nimmt die Sonate orgelartige Dimensionen an und dynamische sowie etwas Beschleunigung auf. IMO quasi Scriabinsche ekstatische Finali vorahnend. Für mich ist es um so faszinierender, desto ekstatischer das Finale endet.


    Mir standen 17 Aufnahmen auf CD zur Verfügung. Zwei Pianisten waren jeweils 2x vertreten: Richter und Pollini.

    Nach mindestens 2 Hörrunden blieben in der engeren Auswahl 7 Aufnahmen: Brendel (letzte GA), Barenboim (vorletzte GA, 2005, live), Igor Shukov, Pollini (live, 2019), Piotr Anderszewski, Richter (live, 1965) und Valery Afanassiev (live, 1990).

    Die aktuelle Live-Aufnahme Pollinis lässt bei dem raschen Vorbeirauschen sehr viel an Substanz und Strukturen liegen. Alfred Brendel in seiner letzten GA spielt die Sonate überragend. Da IMO in der Schlussfuge vielleicht das ekstatische nicht ausgelebt wird, habe ich ihn nicht unter die letzten Drei genommen. Sviatoslav Richter 1965 live, er hätte es verdient, ich wollte ihn aber nicht nochmalig nehmen.


    Valery Afanassiev spielte die As-Dur Sonate und davor die E-Dur Sonate im Rahmen seines Rückkehr-Recitals in Moskau 1990 aus seinem Exil in Frankreich. IMO durchlebt er in dieser Sonate seine schmerzhaften Erfahrungen als Exilant und spielt sich in der Schlussfuge 'frei'. Diese Darstellung überzeugt durch persönlichen Zugang, Klang- und sonorem Phrasierungsvermögen von feinstem, polyphonem Durchblick und finaler Ekstase. Ich nannte diese Aufnahme schon ziemlich am Anfang dieses Threads. Also galt es, noch 2 Aufnahmen zu wählen:


    Daniel Barenboim, p


    (DECCA, DDD, live, 2005)



    Daniel Barenboim veröffentlichte diesen Live-Zyklus von 2005 aus Berlin als seine 4. Gesamteinspielung (so denke ich). Neben Alfred Brendel bringt Barenboim die polyphonen Linien (nicht nur in den Fugen !) am deutlichsten heraus. Er arbeitet sozusagen symphonisch. Es ist sagenhaft, wie er jede Vorgabe im Notentext umsetzt. Seine Grifftechnik lässt an dem Tag/Abend nichts zu wünschen übrig. Die Arioso-Abschnitte erklingen wie aus einer anderen Zeit, die akkordischen Begleitungen klingen wie bei einem barocken Streichorchester. Beim zweiten Arioso-Abschnitt verstärkt er die Rubato-Effekte, wodurch der Zustand eines erkrankten Organismus verstärkt wird. Die 2. Fuge, also das Finale, kommt mit einer dynamischen Steigerung, wie ich es noch nicht erhöhte. Er steigert am Ende weniger das Tempo sondern die Dynamik zu einer quasi Kirchenorgel, als wäre es eine Busoni-Bearbeitung für Klavier.


    Igor Shukov, p


    (Telos, DDD, 1980)


    Beethoven, Medtner - Igor Shukow, Zoja Neskodovska


    Igor Shukov gilt als 'bester Tontechniker unter den Pianisten und bester Pianist unter den Tontechnikern' ! Er beschäftigte sich zeitlebens mit Aufnahmetechnik und dem Equipment. Er war Schüler von heinrich Neuhaus und Emil Gilels. Er galt als Scriabin-Spezialist und nahm alle Scriabin-Sonaten zweimal auf. Nun, seine scriabinschen neigungen kommen der As-Dur Sonate absolut entgegen. Sein Anschlag ist so sonor, die Texttreue ist frappierend und die emotionalen Entwicklungen der Sonate kommen wunderbar heraus. Die Schlussfuge endet als 'Poeme de l'exstase‘. Diese Aufnahme ist ein Klang- und Ausdruckswunder ! Aufgrund der Tatsache, dass Shukov die polyphonen Linien ausformuliert und keine erstarrenden Klangnebel erscheinen, habe ich ihm den Vorzug vor Anderszewski gegeben.


    LG Siamak

  • Lieber Wolfgang,


    in der hervorragenden Werkübersicht ist mir aufgefallen, dass Du die Sonate Es-Dur Op. 27 Nr. 1 als Klaviersonate Nr.12 und nicht Nr.13 aufführst. Entschuldige bitte.


    LG Siamak