Obwohl unser Ex-Mitglied "Hüb" seinerzeit die Cellosonaten extra besprochen hat eröffne ich heute ein allgemeines Thema: "Gabriel Fauré: Kammermusik. Die Anzahl der Werke ist gering, aber er hat von jeder Untergruppe ein oder 2 Werke geschrieben. Ich beginne hier mit seinem vermutlich meistgespielten, der Violinsonate N 1 op 13 in A-dur. mit der er sich laut seinem einstigen Lehrer Camille Saint-Saens "in die Riege der Meister" eingereiht habe. Das Werk entstand 1875/76 während eines Sommerurlaubs und wurde über Intervention eines einflußreichen Freundes in Deutschland bei Breitkopf und Härtel verlegt, da mehrere französische Verleger es abgelehnt hatten. Die Uraufführung fand indes 1877 in Paris statt.
Laut Fachliteratur orientiert sich Fauré in seiner Tonsprache an den Größen der deutschen Romantik und veredelt sie durch französische Eleganz. Persönlich kann mich mich nicht für dieses hier vorgestellte Werk begeistern (Widerspruch ist gern gelesen) Das trifft bei mir aber für beinahe alle Komponisten diese Zeitalters zu , diesem Schweben zwischen Tradition und Moderne, das mich nicht abstösst- aber langweilt. Die konservativen Kreise haben das Werk bei seinem Erscheinen abgelehrnt, aber Saint-Saens und sein Kreis waren begeistert. Wie dem auch sei - das Werk war bald fixer Bestandteil auf den Spielplänen. Der Durchbruch war geschafft.
mfg aus Wien
Alfred