Mit großer Leichtigkeit - Lisette Oropesa

  • Oropesa_400x400.jpgLisette Oropesa wurde am 29. September 1983 in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana als Tochter kubanischer Eltern geboren.


    Sie studierte Gesang an der Louisiana State University und wurde ins Lindemann Young Artist Development Program der New Yorker Metropolitan Opera aufgenommen. Nach anfangs kleinen Rollen in Mozart’s Idomeno und Puccini’s Suor Angelica sang sie mit der Susanna in Mozart’s Le nozze di Figaro ihre erste Hauptrolle an der MET.

    Weltweite Beachtung widerfuhr ihr als sie in einer Kinoübertragung aus der MET als Lisette in Puccini’s La rondine – an der Seite von Angela Gheorghiu und Roberto Alagna – zu sehen und zu hören war.


    Innerhalb weniger Jahre eroberte sie viele Bühnen in den USA ( unter anderen Santa Fé, Los Angeles, Philadelphia, Houston, New Orleans, Pittsburgh, San Francisco u.a.) und in Europa (beispielsweise Rom, Brüssel, Genf, Berlin, Verona u.a.).


    So feierte Lisette Oropesa Erfolge als Gilda in Rigoletto an der New Yorker MET, Konstanze in Die Entführung aus dem Serail in München und Paris, Ophélie in Hamlet an der Oper in Lausanne, Rodelinda in Barcelona, Rosina in Il barbiere di Siviglia in Paris und Marie in La fille du régiment an der Oper in Washington.


    Ihr breit gefächertes Repertoire beinhaltet auch Rollen wie Cleopatra in Giulio Cesare, Fiorilla in Il turco in Italia, Adina in L'elisir d'amore, Amor in Orfeo ed Euridice, Pamina in Die Zauberflöte, Gretel als auch Taumännchen in Hänsel und Gretel, Nanetta in Falstaff, Violetta in La traviata, Leila in Les pecheurs de perles, Sophie in Werther, und sie war Woglinde in Das Rheingold als auch in Götterdämmerung sowie der Waldvogel in Siegfried.

    In Glyndebourne sang sie Norina in Don Pasquale und beim Festival in Pesaro trat sie als Rossini’s Adina auf.


    Nachdem die Sopranistin bereits früh international auf sich aufmerksam machen konnte, hat sie sich in den letzten beiden Spielzeiten endgültig an die Weltspitze gesungen und gilt heute als eine der gefragtesten lyrischen (Koloratur-)Soprane überhaupt.


    2018 feierte sie einen enormen Triumph als Lucia di Lammermoor am Teatro Real in Madrid – eine Partie, mit der sie bereits am Covent Garden in London begeisterte. Kurz danach sprang sie für Diana Damrau als Marguerite de Valois in Les Huguenots an der Pariser Oper ein und feierte abermals einen ungeheuren Erfolg.

    2019 folgte ein weiterer weltweit beachteter Erfolg als sie als Amalia in Verdi’s I masnadieri bei ihrem Debüt an der Mailänder Scala Publikum und Presse gleichermaßen begeisterte. Zudem sang sie erstmalig Massenet’s Manon mit beachtlichem Erfolg an der MET.

    Im Herbst 2020 erfolgte ihr Debüt an der Wiener Staatsoper in einer ihrer Paraderollen: Konstanze in Die Entführung aus dem Serail. Zu ihren anderen gehören Gilda, Konstanze und natürlich Lucia.


    Lisette Oropesa verfügt über eine hervorragende Technik. Sie besitzt eine glänzende Höhe und ist bekannt für ihre präzisen Koloraturen. Die Stimme wird schlank geführt und Oropesa beweist stets Stilsicherheit. Auch ihr klares Legato ist bestechend, genauso ihre Fähigkeit Triller zu singen.



    Bislang sind zwei Lieder-CDs erschienen:


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    Hörbeispiele gibt es hier:


    https://www.amazon.de/Within-W…sa-Iftinca/dp/B071VP9DTJ/


    https://www.amazon.de/filles-L…l-Borowitz/dp/B07BHWBZP9/



    Ebenfalls auf CD erhältlich:




    Gregor

  • Lisette Oropesa hat bereits im Sommer die Aufnahmen für ihre erste Arien-CD beendet. Mit dem Orchester Il pomo d'oro und Dirigent Antonello Manacorda hat sie ein reines Mozart-Album aufgenommen.

    Das Album ist Teil eines Fünf-Jahres-Vertrages mit der San Francisco Classical Recording Company, ihre Alben werden exklusiv beim Label Pentatone erscheinen.


    Es ist Oropesa's erstes Album mit einem Orchester und besonders freut sie sich, dass sie ein Mozart-Konzertarien-Album aufnehmen konnte, da sie Mozart als ihr Fundament bezeichnet.


    Um bei Mozart zu bleiben - hier singt sie die Martern-Arie aus Die Entführung aus dem Serail (Wiener Staatsoper, Oktober 2020):




    Gregor

  • Lieber Gregor,


    dass Du nun einen eigenen Thread für diese junge Sängerin eingerichtet hast, ist verdienstvoll.

    Es wäre schön, wenn der Thread bald mit Neuigkeiten und frischen Höreindrücken in Gang käme.


    Vielleicht sollte mal noch darauf hingewiesen werden, dass Lisette Oropesa von unserem Mitglied Otello50 im NEUE-STIMMEN-Thread als Entdeckung vorgestellt worden ist und die interessierten Melomanen sich daraufhin über sie in diesem Thread ausgetauscht haben:

    Oropesa, Lisette – Sopran (USA), #1844, 1846ff, 1953ff, 1858, 1860, 1872, 1924, 2127


    Hier geht es direkt zu der Vorstellung: Entdeckungen: Neue Stimmen


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es wäre schön, wenn der Thread bald mit Neuigkeiten und frischen Höreindrücken in Gang käme.

    Es wäre schon mal ein guter Start, wenn diejenigen, die Lisette Oropesa schon gehört haben, von ihren Höreindrücken berichten würden.


    Frische Eindrücke habe ich selbst genug, habe ich mich doch mit der Sängerin näher beschäftigt und erst kürzlich sang sie ja bei uns in Wien die Konstanze. Aber ich gebe anderen erstmal die Möglichkeit zu berichten. Die Einleitung ist meinerseits gemacht. Ein Monolog soll das schließlich nicht werden.


    Bleibt mir noch die DVD-Diskographie der Sängerin zu ergänzen.


    So ist La Rondine aus der MET von 2009 erhältlich, in der Lisette Oropesa die Lisette singt.



    Ebenfalls erhältlich:


      


       813oeEU3JyL._SL380_.jpg



    Gregor

  • Im vergangenen Monat sang Lisette Oropesa bei der Scala-Saisoneröffnung Regnava nel silenzio aus Lucia di Lammermoor. Ihr Auftritt galt für viele als DER Höhepunkt der Veranstaltung.




    Ihre Interpretation der Rolle am Teatro Real in Madrid 2018 wurde als Sensation gefeiert. Mit der Lucia hat sie zweifellos eine neue Paradepartie gefunden. Hier ist sie mit ihrer umjubelten Wahnsinnsszene:




    Gregor

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  • Lisette Oropesa schrieb am 28. Juli 2020 Geschichte am Teatro Real in Madrid, als sie nach heftiger Akklamation des Publikums Addio del passato aus dem dritten Akt von Verdi's La traviata wiederholte.


    Das Teatro Real hat das Video der Arie und die Wiederholung derselben (in diesem Fall die zweite Strophe der Arie, die in vielen Aufführungen oft gestrichen wird) auf seinen YT-Kanal gestellt.




    Nur wenigen Künstlern ist es bislang gelungen am Opernhaus in Madrid eine Arie zu wiederholen. Oropesa war bereits 2018 an einem 'Bis' beteiligt, als sie als Teil einer Lucia-di-Lammermoor-Besetzung das berühmte Sextett wiederholte.


    Gregor

  • Lisette Oropesa schrieb am 28. Juli 2020 Geschichte am Teatro Real in Madrid, als sie nach heftiger Akklamation des Publikums Addio del passato aus dem dritten Akt von Verdi's La traviata wiederholte.

    Bei allem Respekt: das ist wirklich keine Geschichte, die dem Teatro Real, seinem Publikum und der Sopranistin zur Ehre gereicht! Aber das wirst Du sicher anders beurteilen!


    Caruso41

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  • Bei allem Respekt: das ist wirklich keine Geschichte, die dem Teatro Real, seinem Publikum und der Sopranistin zur Ehre gereicht! Aber das wirst Du sicher anders beurteilen!


    Ich weiß wirklich nicht, was diese gehässige Replik wieder bezwecken soll? Geht es einfach nur darum einen weiteren thread mit bösartigen Kommentaren kaputtzumachen? Dein erster Versuch hier ist - auch dank Alfred's Hilfe - fehlgeschlagen.


    Wie ich etwas beurteile steht in diesem Fall gar nicht zur Diskussion. Also was soll das? Und wenn man schon unbedingt gegen ein anderes Tamino-Mitglied schießen will, sollte man es so machen, dass man sich selbst damit nicht unglaubwürdig macht.


    Denn im Radvanovsky-thread war von Caruso41 zum Arien-Da-Capo von La mamma morta zu lesen:


    Das ist eine nette Nachricht:

    das „bis“ ist prima für Sondra Radvanovsky und sicher auch für das Publikum.


    Auch im Camarena-thread hieß es zu dessen Arien-Da-Capo in einer Don-Pasquale-Aufführung aus der MET:


    Ich habe die ganze Aufführung am Radio gehört und muss sagen: wegen Camarena hat sich das wirklich gelohnt. Eine sehr schöne Leistung.


    Aha, da haben die Da Capos also nicht gestört und wurden gar für Publikum und Sänger goutiert. Was für die Barceloner und Radvanovsky als auch für die New Yorker und Camarena gut ist, soll für die Madrider und Oropesa also schlecht sein? Warum setzt man hier jetzt eine Sängerin und ein ganzes Publikum für das gleiche Ereignis derart herab?

    Wie unglaubwürdig will man als Diskutant hier eigentlich werden?


    Oder geht es tatsächlich nur darum, Konflikte zu stiften?

    Ich fürchte letzteres. :no::no::no:


    Gregor

  • Guten Morgen Gregor!


    Ich wüsste nicht, was für ein Interesse ich haben sollte, diesen „Thread mit bösartigen Kommentaren kaputtzumachen“! Außer Dir bin ich ja der Einzige, der in diesem Thread bisher gepostet hat. Ich denke, das zeigt mein Interesse an dem Thread. Meine Wertschätzung von Lisette Oropesa habe ich schon vor der Einrichtung dieses Threads ausgedrückt und dürfte außer Zweifel stehen.


    Dass du meine zitierte Anmerkung nun als bösartig und destruktiv wertest, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

    Du hast ein Dacapo in einer Traviata Aufführung zum historischen Ereignis hochgejubelt (Lisette Oropesa schrieb am 28. Juli 2020 Geschichte am Teatro Real in Madrid…). Dazu habe ich bemerkt, dass ich in diesem Ereignis nicht gerade ein Ruhmesblatt sehen kann. Nicht mehr und nicht weniger. Habe ich nicht das Recht, meine Meinung zu sagen? Dürfen Deine Panegyriken nicht durch Anmerkungen, die eher kritisch sind, getrübt werden?


    Ich habe nicht generell etwas gegen ein Dacapo, obwohl sie immer den Gang der Handlung unterbrechen. Ein Dacapo der Arie der Violetta im dritten Akt allerdings empfinde ich als ausgesprochen unpassend. Ich habe oft erlebt, dass nach wirklich intensiven und ergreifenden Interpretationen überhaupt nicht geklatscht wurde. Das ist für mein Gefühl der entschieden angemessenere Beifall als heftiges Klatschen und laute Dacapo-Rufe. Das erklärt vielleicht meine Meinung, dass ich die Unterbrechung durch ein Dacapo an dieser Stelle überhaupt nicht goutieren kann.


    Aber sei unbesorgt: ich werde nicht noch einmal in einem von Dir eröffneten Thread irgendetwas schreiben.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe oft erlebt, dass nach wirklich intensiven und ergreifenden Interpretationen überhaupt nicht geklatscht wurde. Das ist für mein Gefühl der entschieden angemessenere Beifall als lautes Klatschen und Dacapo-Rufe. Das erklärt vielleicht meine Meinung, dass ich die Unterbrechung durch ein Dacapo an dieser Stelle überhaupt nicht goutieren kann.

    Ich habe schon gestern Abend dazu geschrieben, dann aber doch nicht abgeschickt:


    Zitat

    Aber ganz ehrlich: Ein erklatschtes da capo in Violettas Sterbe-Bild finde ich auch deplatziert, da muss ich "Caruso41" wirklich Recht geben. Die beste Violetta-Interpretin ist wohl die, bei der sich nach der Arie im Schlussbild keine Hand rührt, weil das Publikum viel zu betäubt und beeindruckt ist.


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Da ich eben erst Carusos Antwort erstmalig gelesen habe, möchte ich zumindest noch mal kurz anmerken, dass hier von mir gar nichts "hochgejubelt" wurde. Es ist einfach eine Tatsache, dass Lisette Oropesa Geschichte geschrieben hat, da es das erste Mal gewesen ist, dass eine Sängerin in Madrid diese Traviata-Arie wiederholt hat. Was ist daran so schwer zu verstehen? Ist sinnerfassendes Lesen wirklich so schwierig?


    Ich hätte gedacht, dass zumindest "Stimmenliebhaber" es verstanden hätte, mit dem ich die Meinung teile, da ich auch keine Wiederholung von Addio del passato brauche. Da ein Bis immer den Fluss einer Vorstellung unterbricht brauche ich es auch nicht wenn beispielsweise Kaufmann Cavaradossi's Sternenarie wiederholt. Da finden es komischerweise alle ach so toll.


    Aber nun zurück zum eigentlichen Thema dieses Threads. Denn auch wenn sich niemand zur Sängerin äußern will, weiß ich von Personen, die sich für sie interessieren und hier lesen.



    Auch Lisette Oropesa gingen natürlich in der Corona-Pandemie der vergangenen 15 Monate viele Auftritte verloren. Langweilig wurde ihr trotzdem nicht. Im Gegenteil. Hat sie doch gleich zwei Arien-CDs und eine Operngesamtaufnahme eingespielt. Zudem stand sie auch für eine Opernverfilmung vor der Kamera.


    Die erste der beiden CDs ist inzwischen gar schon erschienen. Deshalb sollten wir hier im Forum auch mal daraufhinweisen. Auf Ombra Compagna singt Oropesa ausschließlich Konzert-Arien von Wolfgang Amadeus Mozart.


    Kürzlich hat sie die Aufnahmen für ihre zweite CD mit französischen Arien beendet. Diese wird voraussichtlich nächstes Jahr erscheinen.


    Eine neue Gesamtaufnahme von Verdi’s La traviata führte Oropesa im vergangenen Frühjahr nach Dresden. Gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie unter Ivor Bolton nahm sie ihre auf Bühnen gefeierte Violetta auf. René Barbera trat als Alfredo vor das Mikrofon, Lester Lynch als Giorgio Germont.


    Bereits zuvor entstand an der römischen Oper eine Verfilmung dieser Verdi-Oper. Allerdings mit einem anderen Team. In der Regie von Mario Martone und unter dem Dirigat von Daniele Gatti sind hier Saimir Pirgu als Alfredo und Roberto Frontali als Papa Germont ihre Partner. Der Film lief bereits im italienischen Fernsehen.


    Gregor

  • Da ein Bis immer den Fluss einer Vorstellung unterbricht brauche ich es auch nicht wenn beispielsweise Kaufmann Cavaradossi's Sternenarie wiederholt. Da finden es komischerweise alle ach so toll.

    Nein, alle bestimmt nicht! Gerade bei Cavaradossi finde ich das geradezu abartig, weil Puccini nicht mal ein Ende dieser Arie komponiert hat, also keine Zäsur (das ist bei Verdi noch weit eher der Fall), sondern sofort weitermacht, nahtlos zum Auftritt der Tosca weiterfließen lässt, inklusive dieser wunderbaren Aufhellung der Situation - dieser Übergang ist mindestens so stark komponiert wie die ganze Arie davor, daher ist auch da der eindrücklichste Interpret der, bei dem die Leute nach der Arie klatschen wollen, aber gar nicht können, weil sie noch so mitgenommen sind vom Erlebten - hier wie dort! :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ja, stimmt. Puccini hat das gar nicht so komponiert. Die meisten Dirigenten wählen die Variante bei der die Arie ausklingt und der Tenor seinen Applaus einstreifen darf. ^^ Selbst wenn die Sternenarie nur mittelmäßig gesungen wird, setzt ja oft schon zumindest freundlicher Applaus ein. Mir kommt das in solchen Fällen immer so vor, als beklatscht man gar nicht die Sängerleistung, sondern einfach nur die schöne Arie. :angel:

    Ich habe das in den letzten Jahren nur einmal anders erlebt. Bei der Tosca in London als Dirigent Dan Ettinger einfach weiterdirigierte und so Joseph Calleja um seinen Applaus gebracht hat. Ich nehme aber an, dass das so mit den Sängern schon bei den Proben abgesprochen wird.


    Gregor

  • Lisette Oropesa singt ihre gefeierte Lucia di Lammermoor nun auch an der Wiener Staatsoper - mit triumphalem Erfolg. Benjamin Bernheim begeistert bei seinem Edgardo-Debüt.


    Am 27. Mai 2022 erscheint nun die weiter oben erwähnte CD-Gesamtaufnahme von Verdi's La traviata mit Oropesa in der Titelrolle.





    Gregor

  • Zwei neue Veröffentlichungen mit Lisette Oropesa im Oktober 2022.


    Zuerst erscheint am 07. Oktober mit French Bel Canto Arias ein Album auf dem Oropesa zwei ihrer Leidenschaften miteinander verbinden kann - Belcanto und die Französische Sprache.

    Zu Gehör bringt die Sopranistin weniger Bekanntes als auch Berühmtes von Gioachino Rossini und Gaetano Donizetti - wobei es immer wieder auch mehr deutliche Unterschiede zu den original italienischen Fassungen gibt als nur die Sprache.


    Schon mal reinhören in das Album kann man auf der Homepage von Pentatone:


    https://www.pentatonemusic.com…t/french-bel-canto-arias/




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    Am 28. Oktober erscheint Händel's Theodora mit Oropesa in der Titelrolle und mit Joyce DiDonato und Michael Spyres in weiteren Hauptpartien.



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    Gregor

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  • Hallo zusammen,


    gerne möchte auch ich meine Gedanken und Eindrücke zu dieser von mir durchaus geschätzten Sängerin. Sie hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, immerhin war sie ein Integraler Bestandteil meines „Wiener Abenteuers“. Im Wesentlichen bestand dieses aus einer etwa achtstündigen Autofahrt für knapp 3 Stunden Rigoletto an der WSO. Das war am 26. März dieses Jahres und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ihr Gesang jede Sekunde der Fahrt, und auch des langen, sehr unangenehmen Arbeitstages, der sich an den Abend anschloss, wert war.


    Dennoch habe ich nicht nur positive Eindrücke mit der Dame. Im Online Merker wird zurecht kritisiert, (Quellennachweis: https://onlinemerker.com/wien-…goletto-wieder-umbesetzt/) dass die verschlankten Spitzentöne ihrer Gilda im Rollenporträt etwas inhomogen wirkten. Ich persönlich fand sie schlicht eine Spur zu scharf und Metallisch. Ich erinnere mich meiner besten Freundin, mit der ich damals in Wien war, gegenüber bemerkt zu haben, würde die Dame uns ständig mit ihrer seidigen, warmen Mittellage verwöhnen, könnte ich auch gerne auf die Spitzentöne verzichten. Störend fiel mir dies jedoch nur im ersten Akt auf und bei Akt drei war sie zum klaren Highlight des Abends avanciert. Auch der International etablierte Ludovic Tézier hatte für meine Begriffe klar das Nachsehen. Ihr Rollenporträt hat mich gleichfalls fasziniert und lange beschäftigt. Ich fand ihre Gilda erhielt sich bis zum Schluss ein gewisses Mysterium. Ich hatte das Gefühl ein erheblicher Teil der Tragödie war hier, dass niemand diese junge Frau auf menschlicher Ebene wirklich verstanden hat. Und das tat weh. Im guten Sinne.


    Ein paar Worte über die Traviata Aufnahme. Ich bin mir sicher, es gibt Hörer die hier genau finden, was sie gesucht haben, die von dieser Einspielung berührt werden. Ich erinnere mich an eine glühende Rezension (Quellennachweis: https://www.classical-music.co…la-traviata-dresden-oren/) um der Wahrheit die Ehre zu geben, konnte ich mit dem Album jedoch nichts anfangen. Technisch und was die Wortdeutlichkeit angeht, gibt es von meiner Seite nichts auszusetzen aber mir fehlte der Ausdruck. Man mache sich den Spaß und vergleiche das „Signora! Che t’accade?... Parigi, oh cara“ auf dieser Einspielung mit Ileana Cotrubas und Placido Domingo oder Anna Netrebko und Rolando Villazon. Das Dirigat finde ich stellenweise auch etwas befremdlich, wobei das auch an Spotify gelegen haben könnte. Hatte noch jemand stellenweise zwischen den Nummern im Melodrama plötzlich bis zu 30 Sekunden Pause?


    Um auf einer positiven Note zu enden, möchte ich zum Schluss die Manon Interpretation von Lisette Oropesa ansprechen, die ich durchaus für eine Referenz halte.

    (9) Ultra Glamorous Lisette Oropesa nails Manon's D6s - YouTube


    (Falls mir jemand erklären kann, wie ich so schicke Bildlinks posten kann, wäre ich sehr dankbar.)


    Ich hoffe nichts allzu Anstößiges von mir gegeben zu haben und verbleibe mit besten Grüßen,


    Niklas

  • Hallo Niklas,


    der zuletzt verlinkte Ausschnitt aus Manon stammt aus der MET in New York. Diese Produktion ist schon etwas älter; ich sah sie im April vor 10 Jahren mit Anna Netrebko und Piotr Beczala. Im Vergleich zu heutigen Inszenierungen immer noch sehenswert.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • dass die verschlankten Spitzentöne ihrer Gilda im Rollenporträt etwas inhomogen wirkten. Ich persönlich fand sie schlicht eine Spur zu scharf und Metallisch. Ich erinnere mich meiner besten Freundin, mit der ich damals in Wien war, gegenüber bemerkt zu haben, würde die Dame uns ständig mit ihrer seidigen, warmen Mittellage verwöhnen, könnte ich auch gerne auf die Spitzentöne verzichten.


    Das zu lesen überrascht mich jetzt doch. Nun, ich habe Oropesas Wien-Gilda nicht gesehen, sah sie aber als Lucia an der Wiener Staatsoper, wo sie mit glasklaren Höhen beeindruckte. Da war nichts scharf oder gar metallisch. Auch ihre darauffolgende Lucia in Zürich war wunderbar, sowie kurz darauf jene bei den Salzburger Festspielen. An allen drei Häusern war übrigens Benjamin Bernheim ihr Edgardo, der absolut fantastisch war und sich weiter als der führende lyrische Tenor seiner Generation empfehlen konnte. Ein absolutes Traumpaar. Auch optisch.

    Die Lucia ist jedenfalls eine Paradepartie von ihr, seit ihrem Sensationsauftritt in Madrid.


    Oropesa und Bernheim haben auch mal Rigoletto zusammengemacht, an der New Yorker MET. Vielleicht war sie im Wien-Rigoletto nicht bestens disponiert.

    Ich bin jedenfalls gespannt auf ihre weitere Entwicklung.



    Was Rigoletto betrifft, ist ihre Gilda ja inzwischen auf DVD erschienen. In einer Aufführung aus dem Londoner Royal Opera House.




    Gregor

  • Das zu lesen überrascht mich jetzt doch. Nun, ich habe Oropesas Wien-Gilda nicht gesehen, sah sie aber als Lucia an der Wiener Staatsoper, wo sie mit glasklaren Höhen beeindruckte. Da war nichts scharf oder gar metallisch.

    Lieber Gregor,

    das glaub ich Dir gern, ich kenne ja auch einige Aufnahmen von ihr, wo sie schwindelnde Höhen wundervoll und mühelos absolviert, ich würdees mal auf die Tagesform schieben. und wie gesagt, bis zum dritten Akt war sie für meine Begriffe klar zum Highlight des Abends avanciert. Eine tolle Sängerin!

    Was Rigoletto betrifft, ist ihre Gilda ja inzwischen auf DVD erschienen. In einer Aufführung aus dem Londoner Royal Opera House.

    Diese Leidenschaft treibt mich noch in den Bankrott!;(

    Ach, was solls. Man kann nie genug Verdi im Haus haben, grade wenn Besuch kommt...


    Einen schönen Abend noch und beste Grüße

    Niklas

  • International Opera Awards 2024 - Sängerin des Jahres


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    Eine erfolgreiche Saison liegt hinter Lisette Oropesa: Zuletzt gefeiert für ihre Auftritte als Regimentstochter in Chicago, Cleopotra in Paris, Matilde in Wien und Amina in Rom.

    Nun hat sie bei den International Opera Awards den Preis als Sängerin des Jahres erhalten.

    Bei den Herren hat Benjamin Bernheim gewonnen.


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    Gregor

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  • Belcanto und Zarzuela


    Soeben erschienen ist diese neue Gesamtaufnahme von Bellinis I puritani mit Lisette Oropesa als Elvira. Lawrence Brownlee singt den Arturo.





    Zitat

    „Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen“, schrieb Vincenzo Bellini seinem Librettisten. Und der erfand ihm als Textgrundlage für I puritani ein fesselndes Historiendrama voll unglücklicher Liebe, rachsüchtigen Intrigen und unerwartetem Happy-End. Die Oper sollte Bellinis letztes großes Meisterwerk werden. Er entfachte ein musikalisches Feuerwerk mit verschwörerischen Duetten bis hin zur Wahnsinnsarie. Spitzentonreiche Passagen und rasante Belcanto-Koloraturen machen I puritani zum wahren Vorzeigestück für Sopran und Tenor. Für die Einspielung mit der Dresdner Philharmonie unter Leitung von Riccardo Frizza konnten für diese Partien zwei international gefragte Bühnengrößen gewonnen werden: Die kubanisch-amerikanische Sopranistin Lisette Oropesa als Elvira und der US-Amerikaner Lawrence Brownlee als ihr Geliebter Arturo.
    Während Brownlee vom britischen The Guardian als „einer der führenden Belcanto-Stars der Welt“ gefeiert wurde, dessen Tenor scheinbar mühelos schwindelerregende Höhen erreicht, ohne seine intensive Durchschlagkraft einzubüßen, steht Lisette Oropesa ihrem Bühnenpartner stimmlich in nichts nach. Mit weichem Sopran und kristallklarem Timbre interpretierte die Sopranistin ähnliche Belcanto-Rollen bereits an der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen. Aber auch in anderen Genres bewegt sich die Sängerin, so erschien im Oktober 2024 zum Beispiel ihr Solo-Album Mis amores son las flores. Sie widmete es den feurigen Rhythmen spanischer Zarzuelas.


    Das hier erwähnte Album Mis amores son las flores befasst sich mit einem Genre, welches im Großteil von Europa wenig bis gar nicht beachtet wird - der Zarzuela. Oropesa liegt es jedoch aufgrund ihrer Herkunft besonders am Herzen.



    Zitat

    Kastagnettenklang, feurige Rhythmen und manchmal eine weinende Geige – die Zarzuela ist Ausdruck des temperamentvollen spanischen und lateinamerikanischen Lebensgefühls. Für ihr Album Mis amores son las flores besann sich die weltweit gefeierte Sopranistin Lisette Oropesa auf ihre kubanischen Wurzeln: „Ich fühle mich verpflichtet, Werke dieses besonderen Genres zu interpretieren, mit dem meine Großeltern aufwuchsen. Sie erzählten von ihren Ausflügen zum Zarzuela Theater in Havanna, und mein Großvater besitzt eine kostbare Sammlung an Zarzuela-Aufnahmen.“ Aus jenem einst so beliebten Musiktheater-Genre stellte Lisette Oropesa mitreißende Arien zusammen. Im 17. Jahrhundert in Spanien entstanden, entwickelte sich die Zarzuela im 19. Jahrhundert zu einem wahren Massenspektakel, das Menschen aus allen Schichten ins Theater zog. Auch in Lateinamerika fand die Zarzuela ein begeistertes Publikum, allein in Kuba entstanden über 2.500 Werke. Vom Plot her amüsant bis leidenschaftlich, vereint sie virtuosen Belcanto mit spanischen Volksliedern oder kreolischen Melodien. Manche Zarzuela verarbeitet auch die Geschichte der Sklaverei. Normalerweise steht Lisette Oropesa mit dem Repertoire des Belcanto oder in Werken von Mozart und Händel auf den Bühnen berühmter Opernhäuser wie der New Yorker Met, der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper. Die New York Times schwärmte von ihrem Sopran als „kristallklar und fesselnd kraftvoll“. Und 2019 gewann Lisette Oropesa mit dem Richard Tucker Award einen der renommiertesten Preise der US-amerikanischen Musikwelt.


    Auch in unseren Breiten hat "Carceleras" aus Las hijas del Zebedeo einiges an Bekanntheit erlangt. Zuletzt auch dank durch Elina Garanca, die es immer wieder gerne in Konzerten singt.




    Gregor