Wer von Euch hört sich eigentlich noch Klassische Musik von einer Langspielplatte an?

  • Tja, wie man auf dem Avatar sieht höre ich immer noch Klassik aus Schallplatte, zu ca. 99%. Die CD konnte mich nie begeistern, alle CD-Player die ich ausprobiert habe waren meinem jeweiligen Plattenspieler klanglich unterlegen. Angefangen habe ich Mitte 90er Jahre als Student, mit einem Sony CDP und Thorens TD-180. Damals war es für mich auch eine Kostenfrage. Ich konnte in einem Flohmarkt für wenig Geld viel Musik kaufen, die damals auf CD teuer war-oder oft nicht erhältlich. Hinzu kam dass die CDs damals einen deutlichen klanglichen Nachteil hatten gegenüber der LP-der is inzwischen, wenn ich objektiv sein will nicht mehr vorhanden, die CDs von 2024 sind definitiv nicht die von 1994.

    Im Jahr 2000 habe ich billig einen Thorens TD320 erstanden, ein hervorragendes Gerät für Klassik. Alle Digitale Spieler die ich danach über die Jahre erstanden habe (Multiplayer Pioneer DV-575, Denon DV-2200, SACD-Player Marantz SA-7001, Multiplayer OPPO BDP-93) waren deutlich unterlegen. man merkt vielleicht, dass ich auch auf dem SACD-Trip war. Ja, ich habe das Medium ausprobiert und ich war davon sehr beeindruckt, es hatte die klangliche Vorteile von LP und die Handhabung von CD vereint-war aber ein kommerzieller Flop und es gibt kaum Scheiben in diesem Format, es sei denn man kauft sie für teures Geld aus Japan. Eine Handvoll Scheiben haben es trotzdem in meine Sammlung geschafft.

    2009 habe ich dann meinem jetzigen Plattenspieler erhalten, einen stark modifizierten Lenco L-75. Dagegen haben die CD-Player/DA-Wandler die ich mir leisten konnte keine Chance. CDs kamen kaum noch ins Haus, es sei denn es war eine sehr seltene Aufnahme, oder eine die auf Platte nicht erhältlich war. Inzwischen habe ich mein digitales Abspielmedium fast vollständig auf streaming umgestellt: wenn ich eine interessante neue Aufnahme hören will kann ich sie auf Qobuz hören, alle neue Aufnahmen sind da und die meisten alten auch.

    Gruß,


    Kostas

  • Aus Gründen der Nostalgie, lege ich ab und an noch eine Klassik-LP auf den Transrotor und erfreue mich danach an der Aufnahme vom NAS :)

    Ja, Qobuz ist eine absolute Bereicherung - ich kaufe die Aufnahme bei Gefallen aber trotzdem (meist digital) noch … der Jäger- und Sammlertrieb halt 8o


    Grüße aus Mainz

  • Ich habe zwar ein paar Schallplatten geerbt, aber weit und breit kein Abspielgerät in Sicht. Ich bin dennoch Haptiker und deshalb bis heute auf CDs aus...

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Aus Gründen der Nostalgie, lege ich ab und an noch eine Klassik-LP auf den Transrotor und erfreue mich danach an der Aufnahme vom NAS :)

    Ja, Qobuz ist eine absolute Bereicherung - ich kaufe die Aufnahme bei Gefallen aber trotzdem (meist digital) noch … der Jäger- und Sammlertrieb halt 8o


    Grüße aus Mainz

    Nicht nur der Jäger- und Sammeltrieb: Bei streaming kann man nie hundertprozentig sicher sein, dass man die beliebte Aufnahme nach 10 oder 20 Jahre wiederfindet. Die Aufnahme kann aus dem Bestand genommen werden, aus welchen Gründen auch immer, oder der Streaming-Service kann den Betrieb komplett einstellen-Qobuz selbst stand vor einigen Jahren vor der Pleite und wurde gerettet nur dank einer grosszügigen Subvention der französischen Regierung.

    Gruß,


    Kostas

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  • Im Jahr 2000 habe ich billig einen Thorens TD320 erstanden, ein hervorragendes Gerät für Klassik.

    Auch ich gehöre zu jenen Zeitgenossen, die klassische Musik über Platten hören. Noch kein einziges Mal habe ich gestreamt. Die einzige weitere Quelle, über die ich Musikaufnahmen höre, ist die CD. YouTube ziehe ich nur zum Verlinken von Liedaufnahmen hier ins Forum heran.

    Thorens-Plattenspieler sind in der Tat hervorragende und dauerhaft stabile Geräte. Ich benutze einen TD 125, MK II mit einem von mir eingesetzten SME Series III-Tonarm seit vier Jahrzehnten. Und er tut seine Dienste noch immer.

  • Dafür kauft man dann die Aufnahme und hat sie auf den NAS.

    Genau - auch wenn einem klar sein muss, dass nach dem Ableben ein kleiner Befehl genügt, um alle Sammlerbemühungen in den Hades zu befördern.

    Aber das ist OT, weil ein anderes Thema :)

  • Ich habe ca. 5 Jahre lang (1981-1985) meine Musik auf LPs gekauft und gehört. Da mich diese Musik (Pop+Klassik) auch heute noch interessiert, gibt es nur 2 Möglichkeiten:

    (a) LPs digitalisieren und dann entsorgen

    (b) LPs weiterhin anhören


    Bei meinen Musik-Kassetten entschied ich mich für (a). Bei den LPs für (b). Der Plattenspieler (Thorens) funktioniert noch einwandfrei, ich will mir nur demnächst eine neue Nadel besorgen.

  • Mein Plattenspieler ist kaputtgegangen. Was soll ich im zarten Alter von 82 Jahren mir einen neuen kaufen? Und was soll ich mit meinen alten Eterna- oder Amiga-Schallplatten machen? Bibliotheken haben kein Interesse. Ich habe mich beim Abfallwirtschafts-Zweckverband erkundigt (was für ein toller Name). Der Tip: die Platte ich den Hausmüll. Die unbedruckte Schutzhülle in das Altpapier. Und die bedruckte Verpackung nicht in das Altpapier, sondern wieder in den Hausmüll (wegen der Farben).

    Zum Glück habe ich nicht mehr viele Schallplatten, aber immerhin die Eterna-Platte mit Elvis u.a. und einige "Große Stimmen der Vergangenheit" und "Große Oper".

    Ähnliches muß ich mit meinen CD´s machen. Da wird es noch komplizierter, wenn ich gesetzestreu bleiben will. Die CD in den Hausmüll. das Cover ins Papier und die Hülle in die Plaste.

    Ich war zum Glück kein Sammler, deshalb hält sich meine Entsorgungsaufwendung in Grenzen.


    Ein schönes neues Jahr wünscht La Roche.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Was soll ich im zarten Alter von 82 Jahren mir einen neuen kaufen?

    Blöde Frage: Kaufst du dir auch keine neue Kleidung? Falls doch, dann kannst du dir auch einen neuen Plattenspieler kaufen. So teuer sind die nicht.

    Statistisch gesehen wirst du 90 oder gar 92. Da lohnt sich das allemal.

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  • Vielleicht ist die folgende Statistik interessant. Während auf dem deutschen Markt die Verkaufszahlen der CD im stetigen Fall sind, erholt sich die LP seit 2006 deutlich und momentan liegen die Verkaufszahlen bei einem viertel der der CD, was mich ziemlich überrascht.


    Quelle: Wikipedia

  • Solche Statistiken sehe ich etwas skeptisch, da die Märkte für beide Tonträger nicht nur von Neuware beherrscht werden. Wenn der Sektor der gebrauchten Tonträger mit einbezogen würde, kämen die physischen Tonträger deutlich besser weg. Bei den LPs unterstelle ich, dass die Neuproduktionen mehrheitlich Pop und Rock betreffen und dann in Abstufungen Jazz und Klassik.


    Bei den CDs wird oft das schnelle Verschwinden der Produktionen beklagt. Auch da führt zumeist der Weg über den Zweitmarkt zum Erfolg.


    Grundsätzlich schätze ich den Klang der ursprünglichen Tonträger. Klavier solo klingt auch als Schellack gut, Orchester wird auch bei CD-Umschnitten nicht besser (wenngleich brauchbar klingende Orchesteraufnahmen der Schellack-Ära gibt), mit mono habe ich überhaupt kein Problem (bei Klavier ohnehin eher nebensächlich), einiges gibt's ja auch nur mono. Im Zeitalter der CD-Boxeritis wird die Platzersparnis durch CDs offensichtlich (und auch die Preisersparnis).


    Schellacks zu hören ist am aufwendigsten: da mache ich mir dann ein oder zwei Schellack-Abende, packe mir einen Koffer mit Platten, die ich hören möchte und ziehe mich damit ins Kämmerlein zurück.


    Woraus deutlich wird: ja ich gehöre noch zu den exzessiven Schallplattenhörern, nach wie vor. Streamen tue ist nicht, die Anzahl als mp3 gekaufter Musik lässt sich bei mir an den Fingern einer Hand abzählen, die Tonträgersammlung -alles zusammengenommen- dürfte locker 5-stellig sein. Da ist dann auch über digitalisieren auch kein reden mehr. Und streamen? Warum sollte ich das tun? Selbst wenn 's gut geht werde ich wohl kaum noch so lange leben, all die Schätze noch einmal zu hören, die ich habe. Kommt ja auch immer wieder was dazu. Plattenspieler habe ich genug, CD-Spieler auch, und mit einer gewissen Behaglichkeit kann ich zu Protokoll geben, daß ich, würde ich ab heute keine Bücher und Tonträger mehr kaufen, bis an mein Lebensende mit einem breiten Spektrum an Musik gesegnet bin und in einer Bibliothek zuhause bin, die meinen literarischen Interessen ebenso entgegenkommt wie jenen im Bereich Theologie, Kunstgeschichte, Geschichte, Anthropologie, Soziologie und Philosophie (gibt gottseidank Wohnungen mit 3,30 m hohen Räumen). Ah bouche, que veux-tu?


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.