Klavierwerke für die linke Hand

  • Mein Wortspiel "Nie wieder Grieg" habe ich hingegen bald wieder sein gelassen, weil kaum jemand den Witz verstanden hat ;( .

    Ich grieg von diesem Komponisten leider auch recht schnell genug. ^^

  • Auch hier hatte Paul Wittgenstein seine linke Hand im Spiel. Sein Vornamensvetter Paul Hindemith schrieb 1923 ein Klavierkonzert für die linke Hand.


    Wir hören hier Leon Fleisher (es gibt noch andere mit Fleisher auf youtube, bin mir da aber rechtlich nicht mehr sicher :()



    der zweite Satz mit Idil Biret



    und auch der schöne langsame Satz



    Am Ende Leon Fleisher mit Eschenbach



    Der Werbepartner führt das Doppelalbum mit Biret im Angebot


  • Ein kleines Werk von Hans Werner Henze, im doppelten Sinne "sinister", eine Komposition aus dem Jahre 1988. Es spielt die türkische Pianistin Seda Röder


  • Die Entstehung der „Drei Improvisationen für die linke Hand“ von Frank Bridge ist fast identisch mit der von Ravels Konzert für die linke Hand, das Paul Wittgenstein in Auftrag gab nachdem er im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte.

    Der aufstrebende britische Pianist Douglas Fox erlitt 1917 genau die gleiche Verletzung und veranlasste Bridge, ein Jahr später die Drei Improvisationen zu komponieren.



    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Es geht weiter mit einem Werk ebenfalls von den britischen Inseln:


    Benjamin Britten hat Diversion für Klavier linke Hand und Orchester Op. 21 komponiert.


    Theme

    Variation I, Recitative

    Variation II, Romance

    Variation III, March

    Variation IV, Rubato

    Variation V, Chorale

    Variation VI, Nocturne

    Variation VII, Badinerie

    Variation VIII, Ritmico

    Variation IXa, Toccata I

    Variation IXb, Toccata II

    Variation X, Adagio

    Variation XI, Tarantella


    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



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  • In der Produktinformation des Werbepartners erfährt man, dass 600 Kompositionen für die linke Hand entstanden sind.


    Der Franzose Maxime Zecchini hat 78 davon zwischen 2012 bis 2020 eingespielt. Das Cape Philharmonic Orchestra unter dem Dirigat von Jan Moritz Onken ist in den Orchesterwerken beteiligt.


    Auf 10 CDs und 1 DVD sind die Werke in dieser Anthologie-Box enthalten.


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  • Der niederländische Pianist Cor de Groot (1914-1993) entwickelte 1959 eine Nervenstörung in seiner rechten Hand, aber er spielte weiterhin Repertoire für die linke Hand. Er arrangierte mehr als 80 Stücke; seine Apparitions, allein für die linke Hand, wurden von einem Kritiker als »intensive und ausdrucksstarke Klaviermusik, die einem Pianisten Freude bereiten sollte, seine linke Hand zu entwickeln« beschrieben.


    Die Apparitions sind auf der zweiten Scheibe dieser Doppel-CD neben Werken anderer Komponisten für die linke Hand.



    Ein Beispiel für eine wirkungsvolle Bearbeitung: Der Liebestraum von Franz Liszt in Cor de Groots Arrangement.


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  • Klavier-Werke für die linke Hand hat der japanische Komponist Takashi Yoshimatsu (*1953) in den Jahren 2004 bis 2006 komponiert.


    Tapiola Visions op. 92

    Ainola Lyrical Ballads op. 95

    Gauche Dances op. 96


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  • Geza Graf von Zichy (1849-1924) verlor mit 14 Jahren bei einem Jagdunfall seine rechte Hand.


    Géza-Zichy.jpg


    Er erlernte das Klavierspiel und komponierte Klavier-Werke für die linke Hand. Er erreichte eine grosse technische Fertigkeit, die erstaunt, wenn man seine Kompositionen und Bearbeitungen hört.


    Seit den 1870ern trat er international als Pianist auf, gelobt unter anderem von dem Musikkritiker Eduard Hanslick:


    „Eine merkwürdige neue Erscheinung war uns Graf Geza Zichy, […] der […] das Unglück hatte, […] seinen rechten Arm einzubüßen. Leidenschaftlicher Clavierspieler, trachtete er nunmehr diesen Verlust durch rastlose Uebung der linken Hand auszugleichen […] Und wirklich hat es Graf Zichy zu einer erstaunlichen Ausbildung und virtuosen Selbstständigkeit seiner linken Hand gebracht. Durch sehr geschicktes Arpeggiren, Gleiten, Springen, durch feines Auseinanderhalten von Piano und Forte weiß er den Schein zu erregen, als spielten zehn und nicht blos fünf Finger. Graf Geza Zichy hat ein Heft Etüden für die linke Hand componirt […] Man begreift beim Durchblättern des Heftes kaum, wie es möglich sei, das Alles mit Einer Hand allein durchzuführen, und doch bringt der Componist dieses Mirakel zu Stande, wie er durch den Vortrag einer dieser Etüden (eine Art Thalberg’scher weitgriffiger Umspielung einer singenden Mittelstimme) glänzend bewies […] Manches von dem, was Graf Zichy leistet, hätte selbst Dreyschock, der souveränste Beherrscher der linken Hand, nicht vermocht, denn er war eben nicht allein und für immer auf die Linke angewiesen; an der höchsten denkbaren Ausbildung seiner Linken hinderte ihn nichts als das Vorhandensein der Rechten […] Graf Zichy hat sich zur bewunderungswürdigen Specialität ausgebildet. Aber es hieße ihm Unrecht thun, wollte man sein Spiel nur als Merkwürdigkeit gelten lassen. Was uns am meisten erfreute, war sein zarter, seelenvoller Vortrag des Mendelssohn’schen Liedes „Auf Flügeln des Gesanges“. Diese Leistung stellte ihn als Musiker höher, als das erstaunlichste Bravourstück; wer eine einfache Melodie so vorzutragen weiß, sei es mit einer oder mit beiden Händen, dem ist die Kunst nicht bloss an die linke Hand getraut.“[


    Quelle: Wikipedia


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  • Neben den bereits bekannten Klavierkonzerten für die linke Hand und Orchester von Korngold, Ravel oder Prokofieff, war es kein Geringerer als Josef Labor dessen erstes Konzertstück von 1915 den Beginn dieses Genres einläutete.

    Paul Wittgenstein, der im Krieg seinen rechten Arm verlor aber dennoch gewillt war seine pianistische Karriere fortzusetzen, beauftragte noch in Kriegsgefangenschaft den Wiener Komponisten, ihm ein entsprechendes Werk zu schreiben … Seine Musik ist stets sehr gekonnt komponiert, immer klangsinnlich, vorangig melodienselig, sie lässt Raum zum Träumen, sie erfordert keine allzu volle Konzentration auf sich selbst. Diese Weltersteinspielungen sind ein Höhepunkt in der seit Jahren realisierten Labor-Edition bei Capriccio.


    Labor, Josef (1842-1924)

    Konzertstücke Nr. 1-3 für Klavier linke Hand & Orchester -

    "Wittgenstein Concertos"


    Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,

    Eugene Tzigane


    Oliver Triendl, Piano


    Capriccio, DDD, 2023

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

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  • Danke, lieber Moderato, für den Hinweis auf Geza Zichy. Der war mir bisher gar nicht bekannt. Eine echte Klavierliebhaber-Bildungslücke! ^^ Die wird sich nun schließen... :hello:


    Schöne Grüße

    Holger