Bayreuther Festspiele 2022 - "Tristan und Isolde"

  • Eröffnungspremiere Tristan und Isolde am 25. Juli 2022


    Ich habe die aufgenommene Live-Übertragung am nächsten Tag angehört und kann mich - was das Gehörte betrifft - diesen beiden Besprechungen anschließen.


    https://www.derstandard.at/sto…net-bayreuther-festspiele

    https://www.tagesspiegel.de/ku…-vom-glueck/28549660.html


    Dass gelegentlich SängerInnen und Orchester nicht ganz exakt beisammen waren, hat mich wenig gestört, zumal der Dirigent (Markus Poschner, den ich schon öfter in Linz erlebt habe) die Ungereimtheit immer im Nu wieder wegzaubern konnte, alle Achtung! Auch die angeblich mangelnde Textverständlichkeit ist mir kaum aufgefallen oder hat mich jedenfalls nicht gestört, da ich den Text ja kenne. Für mich waren die Eindrücke, die ich von den Stimmen und vor allem vom Orchester bekam, sehr befriedigend und ab und an sogar überwältigend.


    Im Tagesspiegel erwähnt auch wieder endlich jemand das Premierenpublikum, und zwar wie es im Saal akustisch auffällt. So unangenehm habe ich es selten erlebt - live vor Ort ohnehin nicht, da ich genau aus diesem Grund nicht zu so einer Premiere gehe, sondern wenn, dann in eine der Folgevorstellungen. Da wurde - wie im Tagesspiegel geschildert - weit in die ersten Takte hinein weitergequasselt, laut gelacht, Handys fielen auf den Holzboden, Flaschen fielen um und rollten weiter (und es wurde gegen Ende jedes Mal schon applaudiert, als die letzten Akkorde noch nicht verklungen waren). Die Weise, wie die Übertragung vom Bayerischen Rundfunk ausgesteuert wurde, verstärkte die Unannehmlichkeiten noch, indem unmittelbar nach der Moderation der Lautstärkepegel der Übertragung hochfuhr und es klang, als sei man in einem vollen Bierzelt, während man die ersten zwei Noten des Vorspiels verpasste - oder sie bei mehrmals wiederholtem Abspielen der Aufnahme nur erahnen konnte. Diese Lautstärkeanpassung der Übertragung verhinderte mir auch den vollen Genuss des Vorspiels, das irgendwie immer leiser wurde anstatt lauter. Oder vielleicht ging es nur mir so und es lag an der Aufnahme, die ich von Phonostar heruntergeladen hatte. Ab dem zweiten Aufzug gewöhnte ich mich halbwegs an das Problem oder achtete nicht mehr so darauf.


    Vielleicht könnte sich jemand zu Wort melden, der/die sich den Tristan live im Radio angehört hat?

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

    Einmal editiert, zuletzt von Melot1967 ()

  • Vielleicht könnte sich jemand zu Wort melden, der/die sich den Tristan live im Radio angehört hat?

    Die kurzen Eindrücke von der optischen Darststellung dieses "Tristan" haben mir gefallen. Musikalisch war nicht nicht berührt. Ich hielt bis zum Beginn des Duetts im zweiten Aufzug durch. So langweilig habe ich dieses Werk selten wahrgenommen. Hätte ich den Text nicht so gut drauf, ich hätte nicht ein Wort verstanden. Der Lack ist ab in Bayreuth - wie ich finde.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Ich war bei der Premiere vor Ort und kann das von Dir geschriebene absolut unterstreichen.

    Die Unruhe, gerade vor den Akten, hat sehr genervt.

    Darüber hinaus möchte ich aber auch die Regie und die Inszenierung sehr loben.

    Absolut stimmig.


    Viele Grüße, Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • P.S. zu den von mir angesprochenen tontechnischen Mängeln (die ich übrigens auch in dem auf Youtube vorhandenen Video mit der Radioübertragung vorfinde):


    Das Problem hat sich für mich erledigt, nachdem ich die Aufnahme von der WDR3-Mediathek heruntergeladen hatte. Das hört sich auf meiner HiFi-Anlage nun fabelhaft an. Nichts mehr von der krassen Aussteuerungs-Normalisierung, die entweder bei der unmittelbaren Übertragung stattfand oder vielleicht auch durch Phonostar, von dem ich den ersten Download hatte. Jetzt kann ich die Aufführung genießen.

    https://www1.wdr.de/mediathek/…istan-und-isolde-100.html

    Mal sehen, ob's auch die zeitverzögerten Übertragungen des Ring nach und nach (und im Nachhinein) auf diese Weise gibt.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Hab den Tristan über BR Klassik gehört. Die Leistung von Stephen Gould ist beachtlich, trotz einiger kleineren Unsicherheiten. Catherine Foster, die ich nächstes Jahr in Düsseldorf als Turandot sehen werde, hat mir auch sehr gefallen, obwohl sie auch nach dem ersten Akt etwas nachgelassen hat. Bayreuth finde ich immer noch h interessant u d nächstes Jahr werde ich auch wieder live vor Ort sein.

  • Aus dem gegebenen traurigen Anlass hier das schöne Interview im BR-Klassik-Radio mit Stephen Gould anlässlich der Bayreuther Tristan-Premiere 2022:



    Und hier die komplette Radio-Übertragung der Premiere ("Alle herunterladen"):

    https://c.gmx.net/@728780659740382638/adEQIaVgR6e2EsNA5j3Ytw

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Hallo Melot !


    Vielen Dank für den Link ! Ich hatte an anderer Stelle gefragt ob jemand die Übertragung mitgeschnitten hat, aber so ist es auch klasse !

  • Danke für den YT-Link !

    Daß es das alles im Netz gibt, war mir bisher nicht so klar. Früher habe ich immer bei den Übertragungen aus Bayreuth auf WDR3 mitgeschnitten und mußte live dabei sein um die Tracks zu setzten. War früher doch nicht alles besser !

    Im Vergleich zu einer CD sind die Daten ja komprimiert, aber ich denke je älter man wird, desto weniger hört man das !

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