Museen zur Historie der Musik

  • Dieser Thread ist den Museen gewidmet, die sich der Vermittlung der Geschichte der Musik annehmen.


    Es können Einrichtungen sein, die sich mit einem Komponisten bzw. Interpreten beschäftigen oder einen Überblick zur Entwicklung von Instrumenten bieten.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der Grund für die Eröffnung dieses Thread ist die Tasteninstrumentensammlung des verstorbenen Pianisten und Musikwissenschaftlers Paul Badura-Skoda. Nachdem die staatlichen Förder-Gelder für die Örtlichkeit in Kremsegg gestrichen wurden, musste das Museum geschlossen werden.


    Der Vertreter der Erben hat mich nach meiner Anfrage über den Verbleib der wertvollen und historisch bedeutsamen Sammlung informiert, dass die Instrumente der Musikuniversität Linz übergeben wurden. Sie sind nach seiner Auskunft dem Vernehmen nach suboptimal untergebracht.


    Museen sind Hüter des kulturellen Gedächtnisses. Dazu gehört auch die Geschichte der Musik.


    Um das Augenmerk auf bestehende Sammlungen und Institutionen zu lenken, die sich der Vermittlung annehmen, sollen die Beiträge in diesem Thread Hinweise liefern.

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  • Das Geburtshaus Robert Schumanns in Zwickau ist heute ein Museum. Es ist das Gebäude, wo der Vater des Komponisten seine Buchhandlung und den Verlag hatte.


    https://www.zwickau.de/de/tour…t/museen/schumannhaus.php


    https://www.schumann-zwickau.de/de/robert_schumann_haus.php


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  • Zum Gedenken des allzu früh verstorbenen Tenors Fritz Wunderlich hat seine Heimatstadt Kusel im Heimatmuseum drei Zimmer eingerichtet.


    https://museum.kusel.de/fritz-…itz-wunderlich-heimatlied


    Näheres zur Ausstellung:


    https://museum.kusel.de/stadt-…kusel/rundgang-durch-haus


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  • Das Museum der Staatsoper in Wien besteht nicht mehr. Es wurde in das Theatermuseum integriert und ist im Palais Lobkowitz untergebracht.


    https://www.theatermuseum.at


    Dort ist der Eroica-Saal, wo die Erstaufführung der Beethoven-Sinfonie stattfand.


    Hier ist das Theatermuseum beschrieben und bewertet.


    https://www.museos.com/de/wien/theatermuseum-wien/



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  • Die Johannes-Brahms-Gesellschaft in Hamburg unterhält ein kleines Museum. Das Geburtshaus des berühmten Sohnes der Stadt fiel in einer Bombenangriff dem Feuer zum Opfer. Das Museum ist in einem Kaufmannshaus untergebracht.


    https://brahms-hamburg.de/museum/


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  • Für das nächste Museum reist man in die bayerische Alpen nach Garmisch-Partenkirchen. Dort betreibt das Richard-Strauss-

    Institut ein kleines Museum.


    Es ist im Wohnhaus des Komponisten aus dem Jahr 1908 untergebracht.


    http://www.richard-strauss-institut.de/de/rsi-ausstellung/


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  • Die Stadt Bayreuth hat im ehemaligen Wohnhaus Wahnfried Richard Wagner ein Museum eingerichtet, nachdem Sohn Wieland es ihr vermacht hatte.


    2015 wurde ein Museumsneubau eröffnet.


    https://www.wagnermuseum.de/museum/


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  • Frauenstein in Sachsen ist der Geburtsort des berühmten Orgelbauers Gottfried Silbermann. Der Ort hatte ihm im Schloss eine kleine aber feine Ausstellung eingerichtet. Die hatte ich gesehen.


    Seit 2021 ist die Ausstellung in einem historischen Gebäude am Markt untergebracht.


    https://www.silbermann-museum.de/features/standard-titel-7


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    Heinrich Schütz wurde in diesem Haus in Bad Köstritz (Vorort von Gera) geboren. Seit dem 15.10.1985 ist es Museum und Forschungsstätte zugleich. Siehe auch diesen Link:


    http://www.heinrich-schuetz-haus.de/


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Das Kunsthistorische Museum in Wien führt eine Abteilung mit einer grösseren Sammlung von alten Musikinstrumenten.


    https://www.khm.at/besuchen/sa…g-alter-musikinstrumente/


    Das Museum ist auch der wissenschaftlichen Aufarbeitung geschichtlicher Fakten verpflichtet.


    https://www.khm.at/erfahren/fo…aeltesten-saitenklaviers/


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    * * * * *


    Zu einer Publikation von Stephan Turmalin "Zum Sammlungsbestand während der Zeit des Nationalsozialismus" gibt es eine Gegendarstellung des KHM.


    https://www.khm.at/besuchen/sa…ung-turmalins-entgegnung/

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    Es ist nicht das Geburtshaus von Brahms, er war ja gebürtiger Hamburger, sondern das Haus, wo er mehrere Sommer komponierend verbrachte. Es waren die Jahre 1865-1874.

    Danach folgten die Sommeraufenthalte in Pörtschach am Wörthersee (1877/78), die zehn Sommer in Bad Ischl (erstmals 1880) und die Sommermonate in Mürzzuschlag in der Steiermark (1884/85) - um die wichtigsten Sommeraufenthalte zu nennen.


    Das Baden-Badener Brahmshaus ist die einzige noch vorhandene Wohnung von Johannes Brahms. Das über 150 Jahre alte Haus wurde auf einem Felsen erbaut und erfuhr bisher praktisch keine Veränderung. Die früheren Wohnräume in der Mansarde des Hauses sind als Museum eingerichtet.

    Auch dieses Haus war - man glaubt es kaum - 1967 vom Abriss bedroht und konnte nur gerettet und erhalten werden, weil sich Kunstfreunde in der »Brahmsgesellschaft Baden-Baden« zusammen taten und das Haus kauften.

    In den Räumen findet man Autographen, eine Fotosammlung und andere Dokumente, die auch Clara Schumann mit einbeziehen, die von 1863-1873 mit ihrer Familie in Lichtenthal, einem heutigen Ortsteil von Baden-Baden, wohnte. Brahms besuchte sie dort einige Male, bevor er sich entschloss, dortselbst auch eine Wohnung zu nehmen. Einem Freund schilderte er die Situation so:


    »Ich kam, sah und nahm gleich das erste beste Logis. Und wirklich, es ist so sehr das beste, dass Du Deine Freude haben wirst. Auf einer Anhöhe liegt's, und ich übersehe alle Berge und Wege von Lichtental nach Baden.«


    Im Sommer 1866 traf Brahms mit Vollbart in Baden-Baden ein und das gefiel Clara zunächst überhaupt nicht. Sie monierte, dass sie die Feinheiten seines Gesichts nicht mehr erkennen könne.

    Das Haus ist nicht an allen Tagen und nur wenige Stunden für Besucher zugänglich, aber wenn da plötzlich und unverhofft Kurt Masur vor der Tür steht oder Leute aus Australien kommen, dann macht man schon mal eine Ausnahme, sagte die freundliche Betreuerin des Hauses...

  • Reinhard hat mich auf das Musikinstrumente Museum der Universität Leipzig aufmerksam gemacht. Weil er gegenwärtig keine Zeit findet, komme ich seiner Aufforderung nach und mache auf diese sehenswerte Sammlung aufmerksam.


    Es hat ein reiches Begleitprogramm. Davon kann man sich überzeugen, wenn man die Webseite besucht.


    https://mfm.uni-leipzig.de/dt/



    Die Sammlung ist eine der grössten Musikinstrumentensammlungen der Welt. Es liegt gut erreichbar im Leipziger Stadtzentrum im weithin sichtbaren Grassimuseum. Ein großer Rundgang durch fünf Jahrhunderte Musikgeschichte lässt die Musikinstrumente vergangener Zeiten lebendig werden und zeigt dabei viele Facetten der Musikstadt Leipzig in einer einzigartigen Zusammenschau. Darüber hinaus bietet eine systematisch angeordnete Studiensammlung mit Instrumenten aus aller Welt einen Einblick in verschiedenste Musikkulturen.


    Die historische Abteilung präsentiert sich in diesen Teilen.


    https://mfm.uni-leipzig.de/dt/dasmuseum/DieAusstellung.php


    Links in der Menue-Leiste lohnt es zu stöbern.


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  • Das Deutsche Musikautomaten-Museum (DMM) ist im Schloss in Bruchsal untergebracht. Auf drei Etagen kann man die Exponate besichtigen.


    https://www.landesmuseum.de/dmm


    Das Programm der Veranstaltungen finde ich immer aufschlussreich, wie der Kurator die Öffentlichkeitsarbeit gewichtet.


    https://www.landesmuseum.de/ka…m_events%5Bexhibition%5D=


    Wenn man weiss, dass die Stadt und das Schloss im Zweiten Weltkrieg (1. März 1945) weitgehend zerstört wurde und danach wiederaufgebaut wurde, ist das Engagement der Einwohner und des Staates Baden-Würtemberg hoch zu bewerten.


    http://www.belle-alliance.com/…raufbau/wiederaufbau.html


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  • Zu erwähnen ist sicherlich auch das große Haus der Musik in Wien. Es bezeichnet sich als "Klangmuseum", zeigt aber auf vier Etagen auch so manches zur Historie der Musik. Zudem gibt es Konzerte, Vorträge und Bildungsprogramme.


    In der Ausstellung gibt es verschiedene Schwerpunkte: Die Welt der Klänge, Wien als Musikstadt und die Komponisten der Wiener Klassik und die Wiener Philharmoniker.


    Das Museum ist für ein reines Musikmuseum sehr groß und ich erinnere mich an eine vielseitige und sehr heterogene Ausstellung.

    Von Schuberts Brille, über Experimente mit akustischen Täuschungen bis hin zur Möglichkeit die Wiener Philharmoniker virtuell zu dirigieren und sich bei Misserfolg vom Kapellmeister mit Schmäh überhäufen zu lassen.


    Ein Besuch lohnt sich, auch wenn das Museum eher allgemeines zeigt und nicht so sehr ins Detail geht. Schwerpunkt und Besonderheit ist vor allem die "Sonotopia", die Welt der Klänge.


    Haus der Musik


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    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Nicht zu vergessen:

    Neben den Sammlungen des KHM Wien -in der Zweigstelle "neue Burg", die 2015 aus politischen Gründen auch in Gefahr war aufgelöst, umgestaltet oder zerschlage zu werden, was aber dank zahlreicher Verbindungen einflussreicher Personen - teils im Verborgenen agierend - verhindert werden konnte, gibt es ferner eine bedeutenden Sammlung bei der "Gesellschaft der Muskfreunde in Wien" die nicht nur historische Musikinstrumente umfasst, sondern auch "Reliquien" wie das Hörrohr Beehovens, Büsten, Briefe und Gemälde. Bis heute werden interessante Gegenstände erworben und der Sammlung einverleibt.

    An sich ist das Gebäude selbst schon ein historischs Bauwerk, mit dem Großen goldenen Saal und dem kleineren - aber ebenso schönen Brahms-Saal.

    Ich vermisse bei den Abbildung leider eine solche (war früher vorhanden) des Direktions-Konferenzzimmers, wo sich Bilder von ehemaleigen leitenden Berönlichkeien, wie Johannes Branhms und Atonio Salieri befinden.


    https://www.a-wgm.at/geschichte


    mfg aus Wien

    Alfred


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    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ein weiteres Museum das mir sehr am Herzen liegt ist das Bachhaus Eisenach. Es umfasst das Fachwerkhaus am Frauenplan Nr. 21, welches lange irrtümlich als Bachs Geburtshaus galt und einen modernen Anbau. Ich war hier in meiner Erfurter Zeit ungelogen mehr als 30 mal (wenn auch häufig "nur" in der angeschlossenen Fachbibliothek).


    Das Museum zeigt eine Mischung aus historischen Exponaten und moderner Museumspädagogik.

    Zu sehen sind u.a. historische Instrumente, darunter eine Glasharmonika die Friedrich Schleiermacher gehört hat und eine Leipziger Gambe von 1725. Die vorhandenen Tasteninstrumente werden täglich in kleinen Konzerten zum Klingen gebracht.

    Hauptteil der Ausstellung ist ein Rundgang durch Bachs Lebensstationen Eisenach - Ohrdruf/Lüneburg - Arnstadt - Mühlhausen - Weimar - Köthen - Leipzig. Leider sind nicht sehr viele originale Ausstellungsstücke aus Bachs Besitz erhalten (bis auf den berühmten Bach-Pokal).

    Dazu gibt es Informationen zu Bachs Ehefrauen und zum Eisenacher Stadtpfeifertum.

    Ein Highlight für mich ist der Ausstellungsbereich "Bachs innere Welt" mit einer Rekonstruktion seiner Theologischen Bibliothek.


    Im Neubau wird Bach kontextualisiert. Man kann Musik hören (in albernen Bubble Chairs), es geht um Bach-Ikonographie, um Bach für Kinder und um die Forschungsgeschichte (mit einem Originalautograph, der Koopman-Rekonstruktion von BWV 190 oder auch dem Spitta-Manuskript). Herzstück des Anbaus ist das "Begehbare Musikstück".


    Bachhaus Eisenach


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    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Das Musikinstrumenten-Museum in Berlin gehört zum Staatlichen Institut für Musikforschung. Es befindet sich an prominenter Stelle neben der Philharmonie in der Ben-Gurion-Straße.


    Es werden Musikinstrumente vom 16. Jh. bis heute präsentiert. Die Sammlung umfasst mehr als 3000 Instrumente, von denen etwa 800 in der Dauerausstellung zu sehen sind. Verschiedene Instrumente werden auch regelmäßig zu Gehör gebracht.

    Zu den Höhepunkten der Sammlung, die ich häufig angeschaut habe, gehört eine Sammlung von Blasinstrumenten um 1600 aus Naumburg, das Bach-Cembalo, Querflöten von Friedrich II., der Hammerflügel Carl Maria von Webers und wertvolle Streichinstrumente aus den Werkstätten von Stradivari und Gagliano.


    Populärer Höhepunkt des Museum ist die größte Kino- bzw. Theaterorgel Europas "Mighty Wurlitzer".


    Musikinstrumenten-Museum Berlin


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    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)


  • Als kleine Ergänzung zum Beethovenhaus, sollte man den wundervollen am Haus angeschlossenen Kammermusiksaal erwähnen. Sicher ein Grund, die Beethovenausstellung häufiger zu besuchen ...


    Zitat

    In direkter Nachbarschaft des Beethoven-Hauses wurde 1989 der Neubau eingeweiht, der eine Erweiterung des Archivs der Beethovensammlung sowie einen Kammermusiksaal umfasst.

    Das viergeschossige Vorderhaus mit Verwaltungs- und Bibliotheksräumen schloss dabei eine Baulücke in der Bonngasse.

    Die verputzte Lochfassade wird durch den Einsatz von Naturstein am Rand der Fensteröffnungen elegant akzentuiert und fügt sich durch die Aufnahme von Traufkante und Geschoßhöhen in Ihrer Maßstäblichkeit in die denkmalgeschützte Nachbarbebauung ein.

    Im hinteren Teil des Gebäudes befindet sich der Kammermusiksaal, der im Hinterhof direkt an das Geburtshaus Beethovens anschließt und mit den alten Archivgebäuden den Rahmen für den kleinen rückwärtigen Beethovengarten bildet.

    Die Ränge des Saals sind im klassischen Halbrund angeordnet und bieten Platz für ca. 200 Personen. Bemerkenswert ist dabei der fließende Übergang von der Eingangshalle zum Saalbereich und die Wegeführung anhand von in einem Viertelkreis angeordneter Pfeiler, die gleichzeitig Durchblicke gewähren und den Besucher zu den Plätzen geleiten. Dadurch wird der Saal nicht als abgeschlossene enge Kiste sondern als offener Raum wahrgenommen.



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    Ich habe dort viele schöne Stunden verbracht und der Musik gelauscht ...

  • Einige Zeit habe ich in Halle/Saale studiert. Dort findet man mitten in der Altstadt das Händel-Haus.

    Der berühmteste Sohn der Stadt, der ja nicht wirklich in Halle gewirkt hat, ist im Kulturleben der Stadt sehr präsent. Das Händel-Denkmal auf dem Marktplatz ist allgemeiner Treffpunkt, es gibt jedes Jahr die Händel-Festspiele, jedes Jahr davon unabhängig eine Messias-Aufführung in der Händel-Halle und überdurchschnittlich viele Händel-Opern an der Oper. Höhepunkt der Händel-Verehrung in Halle ist das Händel-Haus.


    Das Haus in der Großen Nikolaistraße ist das Geburtshaus Georg Friedrich Händels, es befand sich über 100 Jahr im Besitz der Familie. Die Ausstellung zeigt heute Historische Tasteninstrumente, die auch zu Gehör gebracht werden, barocke Wohnräume, einige originale Sammlungsstücke und Informationen zu Händels Werkbiographie und zur Händelpflege.

    Klugerweise bezeichnet man die Ausstellung inzwischen als "Händel - der Europäer".


    Dazu gibt es einen Forschungsbereich mit Bibliothek, Instrumenten-Sammlung, Handschriften-Archiv und Schallarchiv.


    Händel-Haus Halle


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    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Das Komponistenquartier in Hamburg
    Es ist ein privates Museumsensemble in Hamburg; man findet es in der Peterstraße 29-39, 20355 Hamburg.

    Das Ensemble besteht aus dem bereits seit 1971 hier ansässigen Brahms-Museum, dem Telemann-Museum, dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Museum und dem Johann-Adolf-Hasse-Museum. Im Mai 2018 kamen die Museen für Fanny und Felix Mendelssohn und Gustav Mahler hinzu.


    Das Brahms-Museum

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    Im Brahms-Museum werden in vier Räumen Musikalien, Schriftstücke, Konzertprogramme, Brahmsiana, Fotos und Brahms-Büsten gezeigt. Ein originales Glanzstück des Museums ist ein von der Hamburger Pianomanufaktur Baumgardten & Heins um 1859 gebautes Tafelklavier, an dem Johannes Brahms 1861/62 unterrichtete und zwei seiner Chordamen begleitet. Der junge Brahms hatte einige seiner Verehrerinnen um sich versammelt.


    Heute wird der weltberühmte Musiker hier groß als »Sohn der Stadt« herausgestellt und zu seiner Ehrenbürgerschaft kam es zu seiner Lebenszeit auch noch, aber seine künstlerischen Erfolge feierte er vor allem im mehr als tausend Kilometer entfernten Wien.

    Beinahe wäre er noch weiter von seiner Heimatstadt weggekommen, denn ein geschäftstüchtiger Impresario hatte die Absicht, den 10-jährigen Jungen als Wunderkind in Amerika zu vermarkten; Brahms´ Musiklehrer, der Pianiste Friedrich Willibald Cassel, wusste das zu verhindern.


    Mit 20 Jahren ging Brahms erstmals auf Konzertreise. Durch Vermittlung des befreundeten ungarischen Geigers Eduard Reményi lernte er Joseph Joachim kennen, und als Robert Schumann 1853 in der von ihm herausgegebenen »Neuen Zeitschrift für Musik« schrieb: »Und er ist gekommen, ein junges Blut, an dessen Wiege Grazien und Helden Wache hielten.«, war das eine Art Ritterschlag für Brahms. Es kam zu Kontakten mit Musikverlagen und anderen bedeutenden Musikern.


    Im Jahre 1859 ließ sich Brahms wieder in seiner Heimatstadt nieder, arbeitete mit dem Hamburger Frauenchor; macht sich dann aber im September 1862 unvermittelt auf den Weg nach Wien. In seinem Hamburger Freundeskreis ging man davon aus, dass er von dort zurückkehren werde, um in seiner Heimatstadt die Philharmonischen Konzerte zu leiten, wenn der aktuelle, schon betagte Kapellmeister Gund aufhört.

    1862 gab er sein erstes Konzert in Wien, das ihm großes Lob einbrachte. Joseph Hellmesberger war begeistert und sagte: »Das ist der Erbe Beethovens!« Dennoch dachte Brahms an eine Rückkehr nach Hamburg.


    Brahms fühlte sich in Hamburg heimisch und hoffte dort auf eine Anstellung als Leiter der Philharmonischen Konzerte. Doch man entschied sich für den Sänger und Dirigenten Julius Stockhausen. Brahms´ Traum von einem bürgerlichen Leben war zerstört, er war zutiefst enttäuscht und sagte einmal:


    »Hätte man mich zur rechten Zeit gewählt, so wäre ich ein ordentlicher bürgerlicher Mensch geworden, hätte mich verheiraten können und gelebt wie andere.«


    Nicht der bescheidene Brahms, sondern sein Freund Joseph Joachim sagt den Hamburgern unverblümt seine Meinung:


    »Wie man bei der Wahl zwischen Stockhausen und Johannes als Leiter eines Konzertinstitutes sich für den ersteren entscheiden kann, verstehe ich mit meinem beschränkten Musikverstand nicht!«


    Also zog er nach Wien, wo er Chormeister der Singakademie wurde; dort schrieb er auch das Deutsche Requiem (das allerdings in Bremen uraufgeführt wurde) und die Ungarischen Tänze. Später folgten die großen Sinfonien, Konzerte und Lieder, die den Komponisten unsterblich machten. Aus Johannes Brahms war ein berühmter Mann geworden, und Hans von Bülow in Hamburg an die Spitze der Philharmonischen Konzerte getreten; dieser drängte nun darauf, dass Brahms von seiner Heimatstadt die ihm längst gebührende Ehre zuteil wird.


    Am 14. Juni1889 wurde Johannes Brahms mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Hamburg ausgezeichnet, wobei es ein zähes Ringen war, bis der Beschluss einstimmig zustande kam.


    »Wir, der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, beurkunden hierdurch, daß wir im Einvernehmen mit der Bürgerschaft dem im In- und Auslande infolge seines hervorragenden schöpferischen Genies und edlen Wirkens hochgefeierten Tonkünstler und Componisten, Herrn Johannes Brahms, dem werten Sohne unserer Stadt, in welcher von alters her die Tonkunst mit Vorliebe gepflegt wird, und auch Er für seine künstlerische Laufbahn Anregung und erste Ausbildung empfangen hat – in voller Würdigung seines Künstlerruhms, sowie in Anerkennung seiner der Heimat vielfach bewiesenen Anhänglichkeit –, die höchste Auszeichnung unseres Gemeinwesens: Das Ehrenbürgerrecht der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen haben. Hamburg, den 14. Juni 1889. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg. Carl Petersen, Doktor.«


    Johannes Brahms bedankt sich musikalisch - das Werk »Deutschen Fest- und Gedenksprüche für Doppelchor, op. 109« wird mit der Ehrenbürgerschaft in Verbindung gebracht.

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  • Musikstadt Hamburg

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    Nur ein paar Schritte vom Brahms-Museum entfernt, befindet sich in der gleichen Straße, Hausnummer 31, das Telemann-Museum, das thematisch auch Bezug auf Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Adolf Hasse nimmt.



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    Georg Philipp Telemann


    Telemann ist mit über 3.600 Werken einer der produktivsten Komponisten der Musikgeschichte. Dieser große Umfang ist teils auf seine flüssige Arbeitsweise, teils auf eine mit 75 Jahren währende lange Schaffensphase zurückzuführen. Telemanns 1.400 erhaltene Kirchenkantaten stellen fast die Hälfte seines gesamten Nachlasses dar. Daneben schrieb er 16 Messen, 23 Psalmen, 46 Passionen, 6 Oratorien sowie Motetten und andere sakrale Werke und 40 Opern.

    Gleichzeitig war er auch noch ein tüchtiger Verleger, was sowohl seinen Wohlstand mehrte als auch zur Verbreitung seiner Musik beitrug.

    In seiner Hamburger Zeit überragte Telemanns Ruf jenen von Johann Sebastian Bach weit, erst im 19. Jahrhundert kehrte sich das Bild um und Telemann geriet weitgehend in Vergessenheit.


    Georg Philipp Telemann war zwar kein Hamburger, wenn man vom Geburtsort ausgeht, er war 1681 in Magdeburg geboren, aber er verbrachte immerhin etwas mehr als die Hälfte seines langen Lebens in Hamburg.

    Telemann entstammte einer gebildeten Familie; als Musiker war er weitgehend Autodidakt; Kompositionsversuche soll er schon im Alter von zehn Jahren gemacht haben, seine erste Oper entstand als er zwölf war und der Unterricht am Klavier soll nur zwei Wochen gedauert haben ...


    Die Eltern waren von den musikalischen Aktivitäten ihres Sohnes keineswegs begeistert - der Vater starb allerdings im Alter von nur 39 Jahren - die Mutter versuchte des Sohnes Eifer zu bremsen, weil Musiker in dieser Zeit kein besonderes Ansehen genossen. Man konfiszierte all seine Instrumente und schickte ihn zur Schule nach Zellerfeld im Harz. Aus der Sicht der Eltern war das keine gute Idee, denn vermutlich wusste sie nicht, dass der dortige Superintendent Caspar Calvör sich in seinen Schriften intensiv mit Musik beschäftigte und den jungen Telemann förderte. Seine nächste Station war das Gymnasium zu Hildesheim, wo der nunmehr 16-Jährige natürlich weiter drauf los komponierte und musizierte, was bedeutet, dass er autodidaktisch weitere Instrumente wie Orgel, Violine, Gambe, Traversflöte, Oboe, Schalmei, Kontrabass und Bassposaune ... spielen lernte.

    1701 beendete Telemann seine Schulausbildung und schrieb sich, auf Druck seiner Mutter, an der Universität Leipzig als Jurastudent ein - wer denkt da nicht an Schumann?

    Schon die Fahrt nach Leipzig ist bemerkenswert, denn sein Weg führte ihn über Halle, wo er den noch ganz jungen Georg Friedrich Händel besuchte.

    In Leipzig war das Jurastudium gerade ein Jahr gediehen, und schon gründete Telemann für die musikalischen Studenten ein 40-köpfiges Amateurorchester (Collegium musicum), das auch öffentliche Konzerte gab. Die juristische Karriere verschwindet im Nebel ... aber man erlebt Telemann als Leiter von Opernaufführungen.


    Als Telemann Leipzig verließ hatte er einige kleinere Engagements, bevor er dann1712 in Frankfurt am Main auftaucht, wo er ebenfalls als Tausendsassa in Sachen Musik fungierte und bis zum Jahr 1729 blieb, um dann nach Hamburg zu wechseln.

    Zu Hamburg bestanden bereits Kontakte, weil er für das damals hochmoderne Opernhaus am Gänsemarkt geschrieben hatte. Einflussreiche Hamburger Fürsprecher holten Telemann 1721 nach Hamburg. Er war zu dieser Zeit 40 Jahre alt und ein deutschlandweit geschätzter, umworbener und wohlhabender Musiker, denn sein kaufmännisches Talent war auch recht gut entwickelt.

    Georg Philipp Telemanns Leben und Wirken ist wohl eine der längsten und fruchtbarsten Verbindungen der Hansestadt mit einem Komponisten. Diese 46 Jahre währende Beziehung begann 1721 mit der Berufung Telemanns zum Kantor des Johanneums und Musikdirektor der fünf Hauptkirchen und dauerte bis zu seinem Tod im Jahr 1767.


    Dennoch hatte er sich seinen Start in der Hansestadt etwas brillanter vorgestellt, denn unverhofft musste er auf Dinge achten, die in Frankfurt für ihn kein Thema waren. So musste er sich mit Ortsansässigen Druckern herumbalgen, die auf ihre angestammten Rechte pochten. Für Telemann gab es einiges zu nörgeln, bis hin zur viel zu kleinen Dienstwohnung. So schaute er interessiert nach Leipzig, wo gerade der Thomaskantor verstorben war und eine Verdoppelung seiner Bezüge im Bereich des Möglichen war, wenn er nach Leipzig wechselte. Qualität hat ihren Preis, die Hamburger besserten nach und damit blieb Musikus Telemann der Hansestadt erhalten.

    1737 ließ er sich in Hamburg für neun Monate zu einem Aufenthalt in Paris beurlauben; seine Pariser Quartette legen Zeugnis von dieser Studienreise ab. In Paris wurden ihm höchste Ehren zuteil. Außer

    Auch auf solche Details wird im Museum hingewiesenAuch auf solche Details wird im Museum hingewiesendem französischen Einfluss enthielten seine Werke aber auch italienische, polnische Stilelemente.


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    Auch auf solche Details wird im Museum hingewiesen.


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  • In der "Cité de la musique - Philharmonie de Paris" im 19. Arrondissement von Paris befinden sich ein Amphitheater, ein Konzertsaal, ein Instrumentenmuseum, Ausstellungsräume und ein Raum für wichtige Dokumentationen. Die Philharmonie de Paris ist seit 2015 Hauptsitz für das Orchestre de Paris. Die "Cité de la musique" betreibt außerdem die berühmte Salle Pleyel im 8. Pariser Arrondissement.


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    ✓ Philharmonie de Paris - Data, Photos & Plans - WikiArquitectura



    Das Museum zeigt eine Sammlung von mehr als 8000 Musikinstrumenten der klassischen und populären Musik des 17. Jahrhunderts bis heute: Lauten, Violinen aus Italien (Antonio Stradivari, Guarneri, Nicolò Amati), französische und flämische Cembali, Klaviere der französischen Klavierbauer Sébastien Érard and Ignaz Pleyel, Saxophone von Adolphe Sax usw. Die Instrumente sind nach Epochen und Typ ausgestellt. Über können Besucher Kommentare zu den Instrumenten und darauf gespielte Musik hören.


    Cité de la musique – Wikipedia


    Pi Phat - Wikiwand

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ein authentisches Museum in Perchtoldsdorf


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    Perchtoldsdorf darf man sich nicht als typisches Dorf vorstellen, die Marktgemeinde hat etwa 15.000 Einwohner und liegt südlich von Wien; von der Staatsoper aus sind es 15 Kilometer zum Hugo-Wolf-Haus.
    Vor Hugo Wolf war schon andere musikalische Prominenz hier; Christoph Willibald Gluck hatte in Perchtoldsdorf von 1781-1787 ein barockes Haus mit großem Garten, wo er sich in den Sommermonaten aufhielt; wie man der Chronik entnimmt, waren auch Glucks Kollegen, die Herren Mozart, Haydn und Johann Friedrich Reichardt hier zu Besuch.

    Die Marktgemeinde Perchtoldsdorf, einst zu Wien gehörend, wurde 1954 wieder selbständig und ist seit dieser Zeit - zusammen mit dem Hausbesitzer - bemüht, das Haus vor dem Verfall zu bewahren; es waren komplizierte Verträge auszuhandeln, aber seit 1973 wurde im Wernerschen Haus in der Brunnergasse 26 ein erstes Hugo-Wolf-Museum eingerichtet, nachdem Dr. Otto Werner, der Enkel von Heinrich und Marie Werner, das Haus und Teile seiner Wolf-Sammlung der Marktgemeinde Perchtoldsdorf übergeben hatte. Seit 2003 präsentiert sich das Haus in Form einer würdigen und authentischen Gedenkstätte.


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    Das Hugo-Wolf-Haus steht in der Brunnergasse, wo noch niemand verdurstet ist, denn es reiht sich hier Weinlokal an Weinlokal. Die Gedenktafel am Haus hat der Perchtoldsdorfer-Männergesangverein am 4. Juni 1905 anbringen lassen.


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    Heinrich Werner beschreibt, unter welchen Bedingungen Hugo Wolf hier komponiert und gelebt hat:


    »Außer Licht, Luft und Ruhe - letztere war freilich die Hauptsache - hat Wolf nicht viel Annehmlichkeiten in dem alten Haus gefunden, zumal er dasselbe ja nur in der kalten Jahreszeit benützen konnte. Mit der Maiensonne kehrte unsere Familie regelmäßig in diese ihre Sommerwohnung zurück, um sie erst bei Einfall der unwirtlichen Herbstnebel zu verlassen. Kein Trinkwasser unter Dach, spärliche Petroleumbeleuchtung, einen allerdings riesigen, aber schlecht brennenden Kachelofen, bei dessen Vollglut er es im Winter nicht über 8 Grad Reaumur brachte, das verstimmte Klavier und die unzulängliche Bedienung der sonst sehr biederen Gärtnersleute, welche in dem einsamen Bewohner einen unwillkommenen Eindringling sahen, der ihren beschaulichen Winterschlaf durch oftmaliges ›Aniklempern‹, wie sie sein Klavierspiel nannten, störte und nach ihrer Ansicht jedenfalls nicht ganz richtig im Kopfe war, all diese Übelstände und noch andere mußte er in Kauf nehmen. Aber all diese ›Greuel‹ wurden bei seinen späteren Aufenthalten so viel als möglich besser gemacht. Der Ofen wurde durch eine andere Heizvorrichtung seiner eigentlichen Bestimmung angenähert und eine Bedienerin wurde gefunden, namens Pepi, die allerdings bucklig war, aber im übrigen von Wolf als ein Juwel bezeichnet wurde. Das hinderte ihn aber nicht, sie zuweilen, wenn er ungestört sein wollte, unwirsch anzufahren oder zu erschrecken, indem er ihr in die Ohren wispelte: "Wissen´s denn nicht, daß ich ein Mörder bin? Aber verraten´s mich nicht«

    Anmerkung: 8 Grad Reaumur entspricht einer Raumtemperatur von 10 ° C


    Wolfs Tagesablauf war straff organisiert und man muss sich das in etwa so vorstellen:
    Frühes Aufstehen, kaltes Bad, Kaffee und Zigaretten, kurzer Spaziergang, Komponieren, Mittagessen im Gasthaus. Nachmittags wieder Kaffee und Zigaretten bei der Kompositionsarbeit, dann ein karges Abendessen, das oft aus kaltem Fleisch bestand, die vegetarische Phase ist für Wolf vorbei; auch eine Flasche Bier verschmäht er nicht.
    Besucher waren unter der Woche unerwünscht, aber an Sonntagen lud er Freunde ein und spielte ihnen die neu entstandenen Werke vor, aber die Geselligkeit kam dabei auch nicht zu kurz.


    Über den Wiener Rechtsanwalt Joseph Reitzes, der Wolf im Sommer 1880 in sein Mayerlinger Haus einlud, bekam Wolf Zugang zur Familie Hugo Werner. Mizzi Werner, die Tochter - von Wolf »Götterwurzen-Mizzi« genannt - musizierte mit Hugo Wolf und das kindliche »Mäusefallensprüchlein« ist auf ihre helle Stimme wie zugeschnitten. Sogar die Rolle der Susanne aus Mozarts »Figaro« studierte Wolf mit Mizzi ein.


    Im Herbst 1887 stand Wolf wieder einmal vor der Frage eines neuen Domizils und entschied sich für das gastliche Haus der Familie Werner in Perchtoldsdorf, wo er am 23. Januar 1888 eintraf und am 24. Januar seine letzte Heine-Vertonung schrieb »Wo wird einst des Wandermüden Ruhestätte sein«.


    Beim Rundgang im Haus sieht man diese Bilder:


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    Das Museum ist nur nachmittags an Sonn- und Feiertagen geöffnet

  • Fast fünf Jahre habe ich in Mecklenburg, in Bad Doberan, gelebt. Dort habe ich gelernt, dass es eine vergleichbar faszinierende Dichte an Backsteingotik nur noch in Nordpolen gibt. Jedes kleine Dorf hat eine Backsteinkirche, was auch die Orgeldichte in Mecklenburg sehr hoch sein lässt. Dem trägt ein ungewöhnliches und interessantes Museum Rechnung: Das Mecklenburgische Orgelmuseum im Kloster Malchow.

    Auf dem Gelände des ehemaligen Magdalenerinnenkloster an der Mecklenburgischen Seenplatte sind insgesamt 12 Orgeln ausgestellt. Hauptaustellungsraum ist die schöne neugotische Kirche, in der sich etatmäßig eine Friedrich-Friese-Orgel befindet. Unter den ausgestellten Orgeln sind mehrere Sauer-Orgeln, ein spanisches Portativ und eine Schülerarbeit aus Bargteheide. Einige der Instrumente werden regelmäßig zu Gehör gebracht. Neben den 12 vollständigen Orgeln, sind auch Teile, Pfeifen und Prospekte weiterer Orgeln ausgestellt. Im ehemaligen Pfarrhaus gibt es Informationen zum Orgelbau in Mecklenburg.


    Mecklenburgisches Orgelmuseum


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    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Ein kleines Museum widmet diese Stadt ihrem berühmten Musiker: Spohr-Museum Kassel.

    Es befand sich bis zuletzt im Südflügel des Kasseler Hauptbahnhofes (der als Kulturbahnhof fast eine größere Bedeutung hat, denn als Verkehrsknotenpunkt, denn Kassels großer Fernbahnhof ist ja Kassel-Wilhelmshöhe). Doch unlängst erfolgte der Umzug ins Palais Bellevue, einem Stadtpalais im Staatspark. Zu sehen ist eine Einführung in die Biographie Spohrs mit originalen Möbeln, Instrumenten und Noten aus seinem Besitz. Die Ausstellung arbeitet mit Klangbeispielen und moderner Museumspädagogik.

    Angeschlossen ist das Spohr-Archiv, in welchem Autographe und Briefe Spohrs eingesehen werden können. Letztere werden dort von der Spohr Gesellschaft eV ediert.


    Spohr-Museum Kassel


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    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

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