Im Frühling werden jedes Jahr die neuen Spielpläne der Opernhäuser präsentiert.
Hamburg war dieses Jahr besonders früh und hat bereits heute die Pläne veröffentlicht. Hier steht alles ein wenig auf Neuanfang, denn die drei Intendanzen haben gewechselt. Für das Ballett geht Demis Volpis in seine zweite Saison, aber die erste stand noch sehr unter dem Vorzeichen Neumeiers. Tobias Kratzer übernimmt in der Oper von Georges Delnon (von dem ich nie ein riesiger Fan war) und wird erstmals Chefintendant eines großen Hauses sein. Diese Personalie erzeugt natürlich Neugier, bei manchen auch Skepsis, bei anderen Vorfreude. Zeitgleich übernimmt Omar Meir Wellber das Staatsorchester von Kent Nagano. Alle drei wollen enger zusammenarbeiten und frischen Wind bringen. Das macht einerseits Hoffnung - die Staatsoper HH wirkt gelegentlich etwas angestaubt - andererseits macht es mir aber auch Sorge vor zu vielen Experimenten.
Es sind einige Kleinigkeiten, die Aufbruch signalisieren sollen, sei es ein neues Design oder auch die besonders frühe Programmvorstellung in den Werkstätten.
Das neue Programm hält einerseits spannende neue Projekte parat und zahlreiche Opernaufführungen, die ich besuchen werde. Andererseits sind es nur sechs Premieren und darunter ist mir zu viel Experimentelles. Interessant ist sicherlich noch die szenische Umsetzung von Schumanns "Paradies und die Peri". Dazu an klassischen Opern neu "Ruslan und Ljudmila", sowie der "Barbiere di Siviglia". Hinzu kommen aber auch eine Uraufführung von Olga Neuwirth und zwei Mix-Stücke, von denen ich in der Regel nicht viel halte. Eines mit Mozart-Musik, eines klingt zugegeben spannend weil immerhin zwei komplette Opern zusammengeschnürt werden: Bartoks "Blaubart" mit Zemlinskys "Florentinischer Tragödie".
Hinzu kommen 20 Repertoire-Produktionen, bei denen ich mich vor allem freue, dass Lohengrin zurückkehrt und dass Ariadne noch dabei ist, die ich wieder besuchen werde um sie dieses Mal szenisch zu sehen.
Nachzulesen ist das alles hier. Das Programmheft allerdings sieht furchtbar aus, ist stilistisch überhaupt nicht mein Fall.