An dieser Stelle möchte ich heute an eine hochdramatische Soprabnistin erinnern, die im Zenit ihrer Karriere in der ganzen Welt gefragt war, die aber über 30 Jahre ihrer Wahlheimat, der Frankfurter Oper, die Treue hielt.
Heute lebt sie, krank und vergessen, im Frankfurter Ebbelwoi-Viertel Sachsenhausen:
Mastilovic, Danica, Sopranistin serbischer Herkunft, * 7.11.1933 Negotin. Sie studierte in Belgrad und sang während dieser Zeit an einem Operettentheater.
Von Georg Solti engagiert, debütierte sie 1959 in Frankfurt a.M. als Tosca. Sie blieb anschließend Mitglied dieser Bühne und wechselte Ende der 60er-Jahre ins hochdramatische Fach. Als Elektra, Brünnhilde, Färberin und Turandot gastierte sie an vielen bedeutenden Bühnen. 1962 sang sie die Abigail in Chicago; in London (1973) und New York (1975) stellte sie sich als Elektra vor, als deren kompetenteste Interpretin sie in den 70er-Jahren neben Birgit Nilsson galt.
1974 sang sie die Turandot in Torre del Lago anlässlich des 50. Todesjahrs von Puccini. 1975 Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera als Elektra. 1987 Klytämnestra am Salzburger Landestheater. In Frankfurt wechselte sie später ins Charakterfach. Nachdem sie 1979 in Jenufa noch die Küsterin gesungen hatte, übernahm sie 1995 die alte Buryja. 1998 verabschiedete sie sich von der Bühne, blieb aber in Frankfurt wohnen.
LG