ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
P.S.: Hier riecht's übrigens nach einer regietheatralischen Verschwörung. Wo bleiben unsere Staubis?
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Zitat
Original von Alviano
Vorsicht: man schwelgt bei Kabänes in den Dämmer der guten alten Zeiten hinein. Doch wenn in Köln der letzte Nubbel verbrannt sein wird, dann wird der Staubi schon wieder eingeschwebt kommen....
(schauderschauderschauder)
Liebe Grüße vom Thomas
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Zitat
Original von Edwin Baumgartner
Wo bleiben unsere Staubis?
Austria -
Zitat
Original von Santoliquido
Vorsicht: man schwelgt bei Kabänes in den Dämmer der guten alten Zeiten hinein. Doch wenn in Köln der letzte Nubbel verbrannt sein wird, dann wird der Staubi schon wieder eingeschwebt kommen....
(schauderschauderschauder)
Liebe Grüße vom Thomas
Bei uns hier in der Mainzer Ecke heisst das: "Da steht n Staubi vor de Dür, wolle mer den roilosse? Narhalla-Marsch..."
:wacky:
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Zitat
Original von Alviano
Bei uns hier in der Mainzer Ecke heisst das: "Da steht n Staubi vor de Dür, wolle mer den roilosse? Narhalla-Marsch..."
:wacky:
Oha, man fühlt sich auf den Schlips getreten und versucht sich in Polemik.
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Und wie war's in Zürich, Knuspi? Tolle Stadt, nicht...?
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Zitat
Original von Knusperhexe
Oha, man fühlt sich auf den Schlips getreten und versucht sich in Polemik.Knusper, Knusper Wasa,
man könnte sich durchaus [auf den Schlips] getreten fühlen, z.B. bei der jüngsten Mitridate-"Inszenierung" aus Salzbourg unter Minkowski - ich lag am Boden vor Lachen:
So geht's halt auch... aber eine "Inszenierung" ist das sicher nicht... eher eine Parodie - aber [unpassender Weise] musikalisch exzellent [ich bin aber leider nicht neutestamentarisch veranlagt].
Ulli
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Zitat
Original von Edwin Baumgartner
Und wie war's in Zürich, Knuspi? Tolle Stadt, nicht...?
...und das schöne Opernhaus erst, direkt am Zürichsee, wo man vor der Vorstellung noch ein wenig wandeln oder in der Sonne sitzen kann, herrlich...
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Zitat
Original von Alviano
...und das schöne Opernhaus erst, direkt am Zürichsee, wo man vor der Vorstellung noch ein wenig wandeln oder in der Sonne sitzen kann, herrlich......und vor allem während der Oper... :]
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Zitat
Original von Ulli
...und vor allem während der Oper... :]
Wie jetzt? Also, während der Oper bin ich in aller Regel im Opernhaus, weil: sonst kann ich ja hinterher hier im Forum nicht erzählen, wie es gewesen ist, gell...
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Hallo Alviano,
ja, Du. Aber Du bist auch stockkonservativ!
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Ich hörte gerade ein Interview mit Kusej über seinen Salzburger "Don Giovanni" und war doch entsetzt, mit welcher Selbstsicherheit und immer in der Ich-Form er seine "Regieeinfälle" als der Weisheit letzter Schluß vortrug. Bei Konwitschny, der ja nicht weniger Hirnrissiges bietet, kommt in der Diktion im ewigen Anakoluth doch noch eine Dimension der Unsicherheit zutage. Aber dieser Martin Kusej....was würde der wohl anordnen und tun lassen, wenn er an andere Stelle gesetzt würde. Mir graut es bei dem Gedanken.
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Im Rahmen dieser Regietheater- und Inszenierungsproblematik habe ich mir oft die Frage gestellt, wie und wann diese Unsitte einreissen konnte....
Soeben habe ich beim Surfen im Internet die Erklärung gefunden - und ich muß sagen - ich bin einigermaßen überrascht......
Originalzitat:
Zitat
Ich weiss garnicht, was Sie sich alle so aufregen, Krämer hat sehr gutes Theater gemacht und ich fand, es war auch an der Zeit, die alten verstaubten Stücke neu aufzupolieren. Wir leben im 22. Jahrhundert, da sollte man so langsam mal die Blickrichtung wechseln. Wer wirklich alte zugestaubte Kulissen und langweilige Inszenierungen sehen will........Die Kernaussage wurde von mir fett gedruckt.
Ich wusste das ja nicht
ICH lebe ja leider erst im 21. Jahrhundert - kein Wunder, daß ich solch einen alterthümlichen Geschmack habe.....Es wäre natürlich auch möglich, daß alle "Progressiven" nur in der Illusion leben, sie wären Kinder des 22. Jahrhunderts. Wie bitter muß das Erwachen sein wenn sie einst draufkommen, daß es erst das 21. war - mit enorm starker Rückbindung bis zurück ins 20. und (vor allem !!) 19. Jahrhundert.
gegeben zu Wienn in Österreich
Anno Domini 2007
Alfredus Fabricius
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HAch Alfred, ich weiß sogar, wo Du das gefunden hast! Sei froh, dass Du in Wien bist!:-)
LG,
Knuspi -
Zitat
Sei froh, dass Du in Wien bist!
Ich bin auch froh, dass ich in Wien bin. Der "Parsifal" in der Mielitz-Inszenierung wäre sonst immer mit einer Reise verbunden.
Und den Schenk lassen sie ohnedies nicht mehr an die Staatsoper ran.
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Noch froher kann man da als Dortmunder sein: dort ist die Mielitz nämlich Chefin in der Oper. Die reise von Köln in meine Heimat mache ich gerne.
Liebe Grüße vom Thomas
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Hallo Santoliquido,
ich hätt' sie ja ohnedies gerne als Chefin der Wiener Staatsoper.
Sollen doch die Dortmunder nach Wien fahren - sie könnten dann eine schöne Stadt und ein tolles Opernhaus kennenlernen.
P.S.: Wenn in Dortmund dann ein Plätzchen frei wäre für Otti Schenk...?!?!?
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Nee lieber Edwin, wenn wir schon beim Plätzetauschen sind, dann bitte wieder John Dew zurück nach Dortmund. In Dortmund wird übrigens gemutmaßt, daß die Mielitz sich nach Wien zu verabschieden gedächte. Aber Otti Schenk nach DO? Warum nicht nach Köln? Zumindest einen würde das gewiss freuen (ich sach getz ma keinen Namen
Liebe Grüße vom Thomas
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Zitat
Zitat Santoliquido
In Dortmund wird übrigens gemutmaßt, daß die Mielitz sich nach Wien zu verabschieden gedächte.Wenn's wirklich die Mielitz wird, mach ich den größten Freudensprung der letzten Jahre. Aber ich fürchte, das wäre doch eine zu große Mutprobe unserer Ministerin (es wäre eine Entscheidung gegen das Publikum und gegen ihren Bundeskanzler-Parteifreund!).
Aber den Otti können sie in Köln gerne haben. Und den Lohner dazu. Und den Föttinger auch - der stellt derzeit zwar nur Schauspiel-Regieanweisungen nach, aber das kann er ja in der Oper ebenso.
Dem Dew, den ich seit Bielefelder Tagen sehr schätze, bin ich allerdings böse: Der hat in Wien die "Puritaner" so stinkkonservativ inszeniert, daß sogar unsere Staubis begeistert waren. Und ich hatte schon gehofft, da würde die Post abgehen wie in Bielefeld bei "Irrelohe", "Zemire und Azor" oder beim "Sprung über den Schatten"...
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[quote]
Original von Edwin BaumgartnerSollen doch die Dortmunder nach Wien fahren - sie könnten dann eine schöne Stadt und ein tolles Opernhaus kennenlernen.
quote]
Was fällt dem Dortmunder zu Wien ein? Brueghels Jahrezeiten-Zyklus im Kunsthistorischen Museum, ein paar Meter weiter Caneletto, sodann Stifter-Gemälde im Oberen Belvedere, die Kokoschkas gehören wohl auch in den oberent Teil, zwischen Oberen und Unterem Belvedere ein Türknauf, den"ER" in seiner letzten Lebenszeit immer berührt hatte, wenn ER seine Stube betrat (hab's natürlich auch getan und dann den Knauf photographiert), dann hinaus nach Baden, wo's ein paar nette Heurige gibt und den Wald mit den Bänken, wo auf jeder einzelnen vermerkt ist, welche Notenzeile welches Werkes Beethoven beim Wandeln dortselbst eingefallen ist. Autofahren katastrophal, merkwürdige Worte lernt man überdies in Wien kennen ("Organstrafverfügung"), zum Musikleben bin ich allerdings noch nicht vorgedrungen. Kommt noch.
Liebe Grüße vom Thomas
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Zitat
Kommt noch.
Warte, bis die Mielitz Opernchefin ist. Dann steht's dafür...!
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Original von Edwin Baumgartner
Dem Dew, den ich seit Bielefelder Tagen sehr schätze, bin ich allerdings böse: Der hat in Wien die "Puritaner" so stinkkonservativ inszeniert, daß sogar unsere Staubis begeistert waren. Und ich hatte schon gehofft, da würde die Post abgehen wie in Bielefeld bei "Irrelohe", "Zemire und Azor" oder beim "Sprung über den Schatten"...Die Bielefelder Zeit von Dew war für dieses kleine Theater ein echter Glücksfall: gerade auch wegen der Spielplangestaltung - regelmässig wurden die Produktionen überregional erwähnt. Neben den oben stehenden fallen mir noch "Juive" oder "Maschinist Hopkins" ein.
Wenn ich mich recht erinnere gab es aber für Dich, Edwin, in Bielefeld auch weniger geschätzte Aufführungen: "Frau ohne Schatten" und "Lohengrin", z. B.
Und heute? Dew ist als Regisseur kaum noch ernst zunehmen: ein völlig belangloser "Ring" in Wiesbaden - da wird gestanden und gekniet wie seit 40 Jahren nicht mehr. Eine "Poppea" oder ein "L´Orfeo" in Darmstadt, die beide gediegene Langeweile verbreiten, ein ambitioniertes Doppelprojekt "Oedipus" und "Antigonae" von Orff mit sinnlosen Chorarragements und beziehungslos aneinander vorbei agierenden Solist/innen, so langweilig, dass man nur nicht einschläft, weils halt schon arg laut ist. Grauenhaft!
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Zitat
Original von Edwin Baumgartner
Warte, bis die Mielitz Opernchefin ist. Dann steht's dafür...!
Meist nicht, in Eurer Verfassung findet sich noch irgendwo der Vermerk, dass die Staatsoper "ausschließlich durch eyne stake manneshand zu frühen sey" ?
Gruß
Sascha -
Von John Dew ist aber die sehr espritvolle und gut gebaute "Sonnambula" in Berlin (DOB).
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Hallo Alviano,
ganz ausnahmsweise trügt Dich Deine Erinnerung. Die "Frau" sah ich nicht - und den "Lohengrin" mit Fingerhakeln und Morgensport fand ich geradezu grandios! Ich hatte damals sogar einen heftigen Disput mit dem damaligen Kulturchef, weil er eine solche positive Kritik über eine "offensichtliche Wagner-Entstellung" nicht abdrucken wollte.Was ich in Bielefeld schwächer fand, waren "Yerma" (Villa-Lobos), "Bakchantinnen" (Wellesz) und "Fremde Erde" (Rathaus).
Als Dew dann weg war, war mir Bielefeld noch einmal eine Reise wert - aber ich habe vergessen, zu wlchem Stück. Sagt eigentlich schon genug...
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Hallo Antracis,
aber mit dem Zusatz " weillen eyne Frau zue Revoluzion tendiret vndt arg um-stürtzlerisch Gedancken-Guett verbreitten tuet. Wenn freyllich solches soll erwünschet seyn, ist die Staats//Opera in die Handt eyer Frau zue legen vndt im Dom zu St. Stephan eyn Bitt//Gottesdienst vm die Seelen armer Tamino//Mittglüder abzuehaldten."
Wir hatten schon zu lange keinen Bittgottesdienst in Wien... -
Selbst in seiner Dortmunder Zeit gelang es Dew, Aufmerksamkeit auf diese Stadt zu lenken: Blochs "Macbeth" (auch auf CD vorliegend) war quasi eine Pioniertat - genauso, wie die beiden Charpentier-Opern.
In Wiesbaden und Darmstadt gab es dann noch eine sehr unterhaltsame "Platée" mit dem umwerfenden Gilles Ragon in der Titelrolle - das wars dann aber auch. Ich bin gespannt, wie sein "Holländer" wird, der jetzt im März Premiere haben wird.
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Zitat
Original von Edwin Baumgartner
(...)meine Probleme fangen an, wenn der Regisseur quasi ein neues Werk erfindet und dieses, eben, weil man es verstehen muß, ohne es vom Autor vermittelt zu bekommen, zu den jämmerlichsten Symbolen und Holzhämmern Zuflucht nehmen muß. Ich denke etwa an Karoline Grubers dilettantische "Villi" in der Staatsoper, an John Dews "Lohengrin" in Bielefeld, der eine absichtliche Verarsche des Werkes war, an die jenseitige "Frau ohne Schatten" desselben Regisseurs in derselben sonst sehr sympathischen (und mit einer wunderbaren Konditorei gesegneten) Kleinstadt etc. Gegen eine "FroSch" als Prolo-Soap inklusive Keikobad als Fernsehapparat ist Chéreau ein richtig werktreuer Regisseur.Lieber Edwin,
ich beziehe mich auf diese Passage aus unserem Forum. Aus Deinen Zeilen habe ich geschlossen, dass Dir "Lohengrin" in Bielefeld nicht gefallen hat und dass Du auch die "Frau ohne Schatten" dort gesehen hast - und sie eben "jenseitig" gefunden hast.
Gruss
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Zitat
Original von Alviano
Selbst in seiner Dortmunder Zeit gelang es Dew, Aufmerksamkeit auf diese Stadt zu lenken: Blochs "Macbeth" (auch auf CD vorliegend) war quasi eine Pioniertat - genauso, wie die beiden Charpentier-Opern.In Wiesbaden und Darmstadt gab es dann noch eine sehr unterhaltsame "Platée" mit dem umwerfenden Gilles Ragon in der Titelrolle - das wars dann aber auch. Ich bin gespannt, wie sein "Holländer" wird, der jetzt im März Premiere haben wird.
Und bitte den Tristan nicht vergessen. Der war grandios. 5 mal bin ich von Köln nach Do gepilgert. Macbeth hast Du bereits erwähnt. Die absolut beeindruckende Juive sei nun auch nicht unterschlagen.
Bei "Werther" bin ich mir nicht ganz sicher, ob das die letzte Dew Inszenierung war oder ob die schon in die Ära Mielitz fiel. Stimmlich exzellent besetzt, in der Inszenierung biedermeierlich, was mich nicht gestört hatte. Sonja Borowsky-Tudor bekam für die Briefarie anhaltenden Zwischenapplaus (hier sind die Dortmunder immer besonders gegebfreudig: Im "Land des Lächelns" haben sie auf diese Weise eine dacapo von "Dein ist mein ganzes Herz" bekommen). Grandios auch Ruben Broitmann als Werther und Thomas de Vries als Albert.
Zwei Impressionen aus 2002. Und nun ---TUSCH----
der Ort, wo's stattfindet:
Liebe Grüße vom Thomas
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Bevor das hier zu einseitig wird:
Vielleicht könntet Ihr einen Thread "Pro Regietheater" eröffnen? Ähnlich unserem schwelgerischen für "traditionelle Iszenierungen". Wäre angebracht.
Danke,
Kn -
Zitat
Original von Knusperhexe
Bevor das hier zu einseitig wird:Vielleicht könntet Ihr einen Thread "Pro Regietheater" eröffnen? Ähnlich unserem schwelgerischen für "traditionelle Iszenierungen". Wäre angebracht.
Danke,
KnEinfach mal konstruktiv beteiligen, das wäre schon mal was!
Liebe Grüße vom Thomas