Lieber Joseph II., nachdem ich nun auch in die Aufnahme von 78 hineingehört habe, verstehe ich zwar Deine Begeisterung (zumal sie ja etwas knappertsbuschisch wirkt...); mir erscheint sie im direkten Vergleich jedoch zu extrem und reisserisch. Swetlanows Studioaufnahme ist dem "ehrlich empfundenen" Konzept von Eliasberg und dem anderer älterer sowj. Aufnahmen näher und hat nebenbei den Vorteil besserer Klangbalance.
Lieber Gombert,
danke für Deine Eindrücke! Das, was für Dich eher negativ ist, ist für mich positiv. Natürlich kann und darf man das so sehen.
Übrigens habe ich die oben gezeigte Aufnahme mit dem Schwedischen Rundfunk-Sinfonieorchester bei Spotify entdeckt. Sie ist in ihrer Konzeption näher an der Aufnahme von 1978 als an jener von 1968. Die Extreme sind im Kopfsatz, der hier über 29 Minuten dauert, wohl noch etwas ausgeprägter. Die Schweden schlagen sich erstaunlich gut und brauchen keine Vergleiche zu scheuen. Die Eigenart Swetlanows, die letzten Takte bis ins Unermessliche hinauszuzögern, findet sich auch hier. Sage und schreibe 14 Sekunden. Man hält den Atem an! Denselben Effekt setzte er übrigens auch in seinen ganz späten Aufnahmen von Strawinskijs "Feuervogel" und Mahlers 8. Symphonie (nicht die CD-Aufnahme, sondern ein spätes Video) ein. So habe ich das nie wieder gehört. Käme man nur an diese Aufnahme heran (sie war seinerzeit bei YouTube zu finden).