XXXVIII.
Abschied
Gräber-Sagen
Erdlaut,
lippenabgeworf’nes Wort
Blüten-Stammeln,
abgeträumtes Herz
Silben verwachsen -
nur Augen verweigern
das Übermaß
an Tod
(c) 2007, Jörg Borse
XXXVIII.
Abschied
Gräber-Sagen
Erdlaut,
lippenabgeworf’nes Wort
Blüten-Stammeln,
abgeträumtes Herz
Silben verwachsen -
nur Augen verweigern
das Übermaß
an Tod
(c) 2007, Jörg Borse
Lieber Jörg,
so wenige Worte,
so viel Gefühl,
so wundervoll.
LG
Maggie
Lieber Jörg,
ich musste erst mal schlucken.
Denn ich finde es sehr bewegend, in welch knappen, treffenden Worten Du diese Situation umreißt....
Danke!
LG, Elisabeth
liebe maggie, liebe elisabeth,
eure so lieben antworten gehen ans herz! ich weiß hierauf nun wirklich kaum zu antworten und bin einfach beschämt. DANKE! :O
einen wunderbaren abend euch beiden!
jörg
Lieber Jörg, dieses Gedciht gibt mir gerade noch den Rest für heute. Ich komme gerade aus dem Kino und habe mich sehr von einem deutschen Film(Original mit frz. Untertiteln) namens "Vier Minuten" bewegen lassen. darinnen war auch ganz viel Musik, vielleciht kann er hier bei Tamino mal ein Thema sein. Nnun noch ein so starkes Gedicht. Ich glaube, jetzt brauche ich einen flüssigen Bellini und einen akustischen Mozart zur Reanimierung...... :faint:
Trotzdem oder gerade deshalb:
Felicitations, , dieses hier gefälllt mir in seiner Verdcihtung von Sprache und Emotion besonders gut. Und nimmt mich mit. Im Wortsinn.
Fairy Queen
liebe fairy queen,
auch auf die gefahr hin, mich zu wiederholen: Danke!! ich freue mich auch über dein lob ganz tief drinnen im herzen.
erfolgreiche reanimierung wünscht
jörg
XXXIX.
Meerlied
Ich wieg’ Dich wie Wind,
die Worte im Meer
Alle Maste sind tot -
nur Wolken treiben im Arm,
und der Tang reicht um's Haar
In den Locken tobt Sturm,
sogar der Atem ist von Muscheln bedeckt
Dein Blut will ich tauschen,
auch die Inseln zieh ich Dir an -
doch mein Mund taugt zu nichts
Auf den Brauen stranden die Ufer,
selbst Engel sind an die Wellen vertaut
Im Traumnetz verfangen die Worte -
kein Schlaf steht mehr aus ...
Alles scheint still,
und meine Lippen
reichen den Fischen die Hand
Ich wieg’ Dich in Wind ...
doch wer verschifft uns
nun Augen und Tod?
(c) 2008, Jörg Borse
XL.
Sternmaß
Deine Augen sind spurlos
Die Iris ein Winter,
und die Lider
verlieren Dornen im Wind
Deine Wangen sind leer,
und im Haar
mischen sich Essig und Blut
Erdvoll ist nichts;
selbst Dein Geruch wird Dir fremd
Zu nass sind die Worte,
und Dein Name verwelkt
Keinen Schlaf ruf’ jetzt auf:
Denn auch die Träume
gehören Dir nicht!
(c) 2008, Jörg Borse
Lieber Jörg,
Du überforderst mich heute abend.
Der erste Eindruck - gewaltig.
Aber ich kann die Worte noch nicht fassen.
LG
Maggie
Lieber Jörg,
ich bin sehr bewegt - und sprachlos.
Danke!
LG, Elisabeth
liebe maggie, liebe elisabeth,
DANKE! ihr macht mich mit eurem lob von ganzem herzen froh. :]
es freut mich so sehr, daß euch die worte gefallen.
ganz, ganz, ganz lieben dank
jörg
liebe maggie, ich habe leider noch gar nichts von dir gelesen (sonst hätte ich mich auf jeden fall gemeldet). wie finde ich deine werke? stehen sie im lieblingsgedichts-thread? da schau ich zwar des öfteren hinein, aber meist sind da soviele wundervolle beiträge, daß ich immer nur viel zu wenige gedichte und kommentare 'schaffe'. was ohnehin viel zu schade ist. ich hätte darin aber gar keine eigene arbeiten vermutet. wenn ich das gewußt hätte ...
magst du mir ein paar per pn schicken? oder, wieso veröffentlichst du nichts hier unter eigener rubrik? das fände ich schön. nur keine falsche bescheidenheit. freu mich, auch literarisch (wieder) von dir zu lesen. herzlich jörg
XLI.
Liebeslied
Die Augen brich mir jetzt auf! -
schäl’ mir die Lider;
dahinter sind Bilder voll Bluts
Lache, bestich’ sie mit Silber;
dring’ tief in den Schlund,
denn ihr Blau lügt mich an
Verräter,
versprecht mir nichts mehr!
Jede Lippe waide mir aus;
dann streu Salz auf die Träume,
bis kein Boden mehr bleibt
Den Wolken schlag’ Narben -
der Schaum vor den Küssen verlacht
Geliebte, der Tod zahlt Dich aus -
selbst Deine Messer sind nackt
Doch ich will -
ich tanz mit dem Rauch,
bis mir die Liebe
ins Auge gerinnt!
(c) 2008, Jörg Borse
Hallo Jörg,
das sind wieder wunderschöne Worte, ich hoffe, unser Vorhaben wird ebenso schöne Text enthalten...
hallo, liebe musika,
ganz, ganz lieben dank für dein schönes lob. ich freue mich mal wieder sehr
und zum zweiten halbsatz .. ich werde mich bemühen
eine wunderbare nacht!
jörg
XLII.
Gärten
Die Gärten sind schwer
Im Wind taumeln Rosen ...
Augen spielen mit Stacheln,
und die Kinder lachen wie Schnee
Flieder erstickt in den Masken -
es atmet kein Wort
Träume vergessen;
ihre Milch
verpuppt sich nicht mehr
Wir flüchten hinter die Dornen:
Dort stirbt es sich gut
Noch auf den Lippen
verflockt uns der Mond ...
Träume taumeln im Wind
Selbst der Vogelzug lügt!
(c) 2008, Jörg Borse
Lieber Jörg,
Deine Auseinandersetzung mit dem Tod hat für mich an Dimension zugenommen. Dieses Gedicht beschreibt eher den Untergang allen Lebens, sprich der Erde. Ich weiss Du magst Deine Gedichte nicht interpretieren, nichtsdestotrotz würde ich mich über ein einfaches ja oder nein freuen.
LG
Maggie
Hallo...
Als ich "Anrufung" gelesen habe, hat mich die Muse geküsst. Ich bin gerade dabei, es zu vertonen. Wenn es dir etwas ausmacht, höre ich damit natürlich auf... aber da ich nicht vorhabe, es kommerziell zu verwenden, stört es dich hoffentlich nicht?
Inspiriert, Philipp
liebe maggie,
gerne antworte ich auf deine frage. der von dir genannte aspekt ist auf jeden fall mit enthalten. wesentlich stärker ist allerdings der aspekt, daß selbst die natur als letzter zufluchtsort nicht mehr taugt, müde, schwer, dann sogar gefährlich, tödlich, und, noch schlimmer, 'falsch' ist. so zerfallen die letzten zufluchtsmöglichkeiten; der sterbende wird von den letzten hoffnungsschmmern freiheit, leben, frühling, erneuerung (vogelflug) belogen.
so weit einige kurze gedanken dazu. ich hoffe, ich konnte ein wenig erhellendes beitragen.
lg
jörg
Lieber Jörg,
vielen Dank.
Ich hatte also Dein Gedicht richtig interpretiert. Es freut mich immer, wenn ich es mir gelingt, Deine oft recht abstrakten in Worte gefasste Gedanken, richtig zu erkennen.
LG
Maggie
liebe maggie, danke für deine beschäftigung mit meinen arbeiten.
lieber philipp, danke dir auch sehr, daß dich anrufung so inspiriert. sehr gerne kannst du natürlich das werk vertonen (du bist der zweite ) und ich bin sehr gespannt auf das ergebnis, das ich gerne auch mal hören würde . auch eine kommerzielle nutzung - sofern beabsichtigt und möglich - steht dir in absprache mit mir frei. wäre ja auch für uns beide wunderbar.
herzliche grüße an euch beide
jörg
Hi klingsor,
erstmal danke
Wie ich es dich hören lassen könnte sobald es fertig ist... höchstens als midi-file
Und mit Veröffentlichen kenn ich mich überhaupt nicht aus^^ Ich komponiere momentan eher zu meiner eigenen Erheiterung(/Deprimierung). Vielen Dank trotzdem
Philipp, gutgelaunt
lieber philipp, ich bin gespannt.
gute inspiration!
jörg
XLIII.
Glasworte
Deine Worte brächen wie Glas
Windscherben fielen,
und die Zungen
schmeckten nach Blei
Die Augen zerrissen,
und Papier
splittert’ wie Asche und Blut
Draht bände den Mund;
noch in Fetzen
schrieb’ Sand über’s Haar
Ja, wie Karten stürzten die Silben;
kein Luftschloß hielt’ stand
Dann bräche der Kiefer,
und wie Schwingen
fiele ein Röcheln herab
Doch die Gebete sind aus -
und nun, Traumengel:
Stirb!
(c) 2008, Jörg Borse
Phantasie über Ostern
Ich weiß nicht was damals wirklich passiert ist
und ob überhaupt
und in welcher Weise
wer weiß das schon
Warum diese Frauen auf einmal so glücklich waren
und platzend vor Freude damit zu den anderen gingen
wer kann sich so etwas schon vorstellen
Wo er doch eigentlich tot war
besiegt und verzweifelt vor aller Augen
seine Leute versteckt bloß nicht auffallen
wer will schon zu einem Verlierer gehören
Und dann dieser unbegreifliche Umschwung
Gott bricht aus wie ein Vulkan unter ihnen
das Ende ist plötzlich der Anfang
und das Leben in neues Licht getaucht
Seltsame Geschichte
schöne Geschichte
von einem den sie nicht auslöschen konnten
von sich verströmender Lebensmacht
von Gottes Geheimnis zum Anfassen
Stärker als alle Wahrscheinlichkeit
schöner als es sich sagen läßt
und wahrer als wir es für möglich halten
Mit Gruß von Carola
Herzlichen Dank liebe Carola!
Deine "Phantasien" über die Auferstehung Jesu haben mich wirklich tief berührt, glücklicher und mir noch bewußter gemacht, dass Gedanken an das größte Opfer und Wunder mich tagtäglich begleiten sollten und nicht nur zu dieser Zeit.
Liebe Grüße
Ingrid
Liebe Carola, ich nutze dann auch die Gelegenheit, Dir meine Bewunderung für deine Gedichte auszusprechen. Ich habe entdeckt, dss Du die Autorin eines Gedichtbands bist, den ich schon lange besitze und nciht wusste.... ja, das Alles erlebt man bei Tamino!
F.Q.
liebe carola, ist dein gedicht als antwort auf das vorige von mir zu verstehen?
dann herzlichen dank und wundervolle auferstehungsgrüße
lg jörg
Liebe FQ,
es freut mich natürlich, dass eines meiner Bücher es offenbar bis nach Frankreich geschafft hat!
Lieber Jörg,
als Antwort ehrlich gesagt nicht. Das Gedicht ist schon mehr als 10 Jahre alt. Es fiel mir einfach heute ziemlich heftig ein, als ich ein neues Ostergedicht schreiben wollte. Wie es manchmal so geht...
Aber das neue ist inzwischen auch geschrieben.
Mit Gruß von Carola
XLIV.
Still
Still -
atmet ein Traum?
Dann füge Wolken hinzu
und färbe den Schlaf
In die Lippen streiche den Regen
und vergiß nicht,
ein Himmel zu sein.
Wie Gras wiege die Stirn,
und auch die Zeit binde ihm auf.
Nun lösch’ noch die Rosen -
selbst die Schwingen der Engel
scheinen zu laut
(c) 2008, Jörg Borse
XLV.
Sternmaat
I.
Den Mund der Inseln tasten wir ab;
alles folgt
dem Lauf von Kirschen und Traum
Auf’s Rapier stecken wir Duft;
und nur das Lachen der Sonne
gerbt uns das Herz
Die Flaggen rauschen im Blut -
allein ein Junge zählt noch
die Fische im Meer
Doch still nun -
vom Wind pflücken wir Trauben,
dem Mond auf der Spur
Das Salz von den Wolken
trinken wir hier, dann
rauben wir noch Sirenen den Kuß
Ja, bis zum Schlaf reicht der Mast -
und uns’re Wunden
kennt nur die Luft
(c) 2008, Jörg Borse