aus Sicht des Fürsten eine Bestätigung der eigenen Meinung und somit eine Abwertung der Messe.
Lieber musikwanderer,
ich denke, daß der Fürst solche ungewohnten Töne, vor allem in einem Sakralwerk, nicht gewöhnt war. Haydn hat zwar auch eine nicht unbedeutende Entwicklung in seinen kirchlichen Werken durchgemacht, aber Beethovens Messe sprengt doch an etlichen Stelle die damals noch geltenden Konventionen. Gerade das macht mir diese Messe so kostbar. Wenn ich mal von der Missa Solemnis absehe, die eigentlich für die Verwendung während der Liturgie wegen ihrer Länge ungeeignet ist und deshalb in den Konzertsaal gehört, so sind meine liebsten Messkompositionen eben Beethovens C-dur sowie die Nr. 6 von Franz Schubert.
Mozarts KV 427, um das noch zu sagen, ist ein Torso und auch wenig brauchbar für den Gottesdienst, und seine berühmte "Krönungsmesse" ist zwar wunderschön (das Agnus Dei läßt immer gleich an die Arie der Contessa aus "Figaro" denken), aber durch zu häufigen Gebrauch ein wenig "abgenutzt".
LG Nemorino