meine erste frage hierzu:
soll die nadel des plattenspielers ggf. gereinigt werden - es gibt oder gab hierzu bestimmte bürsten - aber sind sie nicht viel zu hart und das abürsten damit schadet der nadel eher ?
nimmt man ganz einfach die weiche kohlefaserbürste zum reinigen der platten auch zum entstauben der nadel ?
oder genügend es einen eventuellen sichtbaren partikel (fusel) einfach weg zu pusten ?
Pflege von LPs und Plattenspieler
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Michel Schlechtriem und Thomas können Dir sogar sehr viel sagen.
Ich kann nur sagen, wie ich es tue.Die Nadel wird also gereinigt von hinten nach vorne bewegend.
Für die Platte habe ich eine "einfache" Maschine. Aber Du könntest es auch versuchen mit lauwarm Wasser und einige Tropfen Reinigungsmittel am Wasser hinzugefügt und ein Pfropfen Watte, die Du konzentrisch über die Platte bewegt.
Danach kannst Du sie dann auf Küchenpapier oder ähnliches trocknen lassen.
Und vor dem Gebrauch dann wieder die Kohlefaserbürste verwenden. Vielleicht gibt es noch die "anti-elektrostatische Pistole". Dadurch wird die Platte weniger statisch, und zieht sie nicht mehr so Staubpartikeln an.LG, Paul
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Hallo Prometeo,
meiner Erfahrung nach reichen die einfachen Nadelbürsten nicht aus. Das hängt schon damit zusammen, daß sich in den Platten - auch bei neuen - teilweise noch Pressrückstände befinden. Wenn dann auch noch der Staubb der Jahre ausgegraben wird - im wahrsten Sinne des Wortes - dann kommt an der Nadel schon zuweilen eine Masse zusammen, die sich nicht einfach wegpusten lässt. Das Elend verstärkt sich, wenn man zur Fraktion der Knosti-Wäscher gehört (habe ich auch mal und hab's noch heute auszubaden).
Will heissen: ein Flüssigreiniger Für die Nadel muss her. Das habe ich jahrelang mit Isopropylalkohol gemacht und ganz offensichtlich viel Glück dabei gehabt. Es soll nadeln geben, die mit Kleber am Nadelträger fixiert sind, der durch den Alkohol gelöst wird.
Da aber nur eine "saubere" Nadel optimalen Klang gewährleistet, solltest Du Dir einen geeigneten Nadelreiniger zulegen. Hifi 1 und Radio Schlechter in Köln verkaufen beide "am stylus cleaning", ein Fläschchen, das sich wohlfeil auch bei protected.de online erwerben lässt. Erbrobt habe ich es an Denon DL 110, Grado Prestige Blue, Ortofon OM 20 und Clearaudio Aurum Wood und es hat tadellose Dienste getan.
Was das Waschen der Platten betrifft, so gibt es hier bereits einen eigenen Thread (in dem ich gerade nachlese, was ich mir dereinst vorgenommen und noch nicht umgestzt habe).
Liebe Grüße vom Thomas
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so eine plattenwaschmaschine besitze ich auch. ist das ein "knosti ?" sie wurde in den frühen 80ern gekauft und diente damals dem zweck meine kinder- und jugendhörspielplatten von schockoladenflecken zu befreien :O :O :O
ich habe sie später nie wieder benutzt - aber aufbewahrt. das set besteht aus einer schmalen halbruden wanne, schaumstoffbezogenen plastikteilen, spezialspülmittelfläschchen und einem trockenständer. leider habe ich keine gebrauchsanweisung mehr - kippt man die ganze flasche (100ml) hinein und füllt dann mit destill. wasser auf ?) eventuell möchte ich bald einmal meine schellackplatten damit reinigen die durch jahre lange kellerlagerung wirklich sehr übel aussehen. wahrscheinlich ist hier dir trocknungsmethode mit küchenpapier sicherer, da schellackplatte in dem vorgesehen ständer ja leicht brechen können, aber wohl auch sehr platzaufwendig !kurz zur nadell - werter thomas, wie trägt man diese flüssigkeit auf ? mit dieser furchtbar harten nadelbürste ?
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Lieber Prometeo,
Die Knosti basiert auf diesem Wannenprinzip. Wenn Du diesen Set noch besitzt, kannst Du bei protected die nötige Reinigungsflüssigkeit bestellen (oder Dir ein eigenes Gebräu ansetzen - es kursieren da einige Rezepte). Was die Befüllung betrifft: Immer soviel, daß es bis zur Labelabdeckung auf der Spindel reicht.
Schellackplatten kannst Du in der Knosti durchaus waschen (die Spindelabdeckung hat allerdings einen größeren Durchmesser als die Label der Platten, will heißen, daß ggf. die Platte nicht komplett gereinigt werden kann), allerdings solltest Du um Himmels willen keine andere Reinigungsflüssigkeit als Wasser nehmen. Mit alkoholbasierten Mitteln werden die Schellacks stumpf und rauschen hernach unerträglich.
Die Schellacks kannst Du ruhig in den Knosti-Stände stellen: Brechen tun die eigentlich nur, wen sie hinfallen.
Zur Nadelreinigung: die Bürste, mit der gereinigt wird, steckt immer in der Reinigungsflüssigkeit, ist also recht weich.
Liebe Grüße vom Thomas
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Zitat
so eine plattenwaschmaschine besitze ich auch. ist das ein "knosti ?"
Lieber Prometeo,Eine "knosti"
ist ganz ok, man kann damit durchaus gute Ergebnisse erziehlen, aber Sie ist nicht das, was ich unter einer Plattenwaschmaschine verstehe.Dies hier ist meine Plattenwaschmaschine, eine VPI 16.5, welche seit 17 Jahren bei mir klaglos Ihren Dienst versieht.
Die Samtlippen am Absaugrohr (ja, nun wird es ein wenig sexistisch ) müssen regelmäßig ausgetauscht werden, und das Plastik-Abaugrohr habe ich durch ein Aluminium-Rohr ersetzt.
Ansonsten ist die Technik simpel und relativ unkaputtbar, aber irgendwann gibt natürlich alles und jeder mal seinen Geist auf.
Solche Teile sind leider sauteuer. :motz:
Die VPI ist ein sog. Flächenabsauger, aber ein Flächenabsauger von Hannl ist eindeutig vorzuziehen.
Die VPI ist mittlerweile veraltet und mehr als überteuert.
http://www.firstclasshifi.de/VPI_16.5.html
Hier die "Micro" von Hannl, diese wäre meine Wahl bei einem Neukauf, aber wer soll das bezahlen?????:
http://www.hannl-reinigungssysteme.de/66795/home.html
Die Hannls sind noch teurer als die VPI 16.5, aber es handelt sich um 100% Handarbeit bei jedem Gerät.
Ich habe Günter Hannl einmal besucht und mir alles angeschaut.
Das ist wirklich alles Handarbeit und liebevoll verarbeitet.Und das hat seinen Preis- leider.
Auf der anderen Seite bin ich froh, daß es Menschen wie ihn gibt, welche ihre ganze Leidenschaft auf ein solches Gebiet fokussieren.
Da meine VPI aber nach wie vor funktioniert und auch gute Reinigungsergebnisse erziehlt, erspare ich mir einen momentan nicht zu finanzierenden Neukauf -vorerst.
Ohrenreinigen ist mindestens genau so wichtig............
Daß dies alles sauteuer ist, ist mir verständlich, da die Käuferschicht solcher Geräte mehr als überschaubar ist.
Zur Reinigung verwende ich zunächst im ersten Waschgang das Vinyl-Zyme.
Ein Reiniger, der auf Enzym-Basis arbeitet und tolle Ergebnisse bringt( überraschend größere Laufruhe und eine wirklich überzeugende und umfassende Grundreinigung) :
http://www.smartdev.com/buggtussel.html
Dann benutze ich das L-Art du Son für weitere Waschdurchgänge.
Dieses Reinigungsmittel verbessert den Klang wirklich enorm.Ich habe mit Freunden selber einige Hörsitzungen mit dem Ausprobieren verschiedenster Reinigungsmittel absolviert, und die Vorzüge von L-Art du Son waren eindeutig nachvollziebar.
Da dieser Reiniger keinen Alkohol enthält, kannst Du mit ihm auch unbesorgt Schellack-Platten reinigen!
Mit dem Knosti-Gebräu würde ich um Himmels Willen keine Schellacks waschen, darauf hat Thomas( ) auch schon hingewiesen.
:kotz:
Das Zeug gehört m.e. weggekippt und durch L-Art du Son ersetzt, welches Du auch mit einer Knosti benutzen kannst.http://www.phonophono.de/YD52204_124.php3
Hier noch eine interessante Seite zum Thema Plattenwaschen, auf welcher auch auf die Schellack-Problematik hingewiesen wird:
http://www.plattenwaschen.de/info.htm
Die dort vorgestellte Loricraft Plattenwaschmaschine ist ein für mich unbezahlbarer Traum-leider.
Diese ist im Gegensatz zur VPI und den Hannl-Produkten ein sog. Punkt-Absauger.
Dieses auch bei der sündhaft teuren und legendären Keith Monks-Plattenwaschmaschine verwendete Prinzip ist das Nonplusultra und wird auf dieser Seite anschaulich erklärt.
Aber für Normalsterbliche wie mich ist das trotzdem leider unbezahlbar.
Hier ein Bild eines "Keith Monks" Punktabsaugers:
Und hier noch Details zu seiner Technik:
http://www.keithmonks-rcm.co.uk/mark5_rcm_specifications.htmDAS ist die ultimative Plattenwaschmaschine, und ich werde diese niemals besitzen können. :wacky:
Als Bürsten kommen bei mir die Loricraft-Bürste sowie Bürsten von Hannl zum Einsatz.
http://www.yatego.com/villavin…ngsb%C3%BCrste-applikator
http://vinylcare-shop.eshop.t-…3/Categories/Zubeh%C3%B6r
Zur Nadelreinigung:
Ich benutze zur Nadelreinigung einen abgebrochenen kleinen und schmalen feinen Malpinsel.
Immer von hinten nach vorne vorsichtig benutzt, wie Paul schon sehr richtig bemerkte.Die Standardreinigung der Nadel erfolgt bei mir mit dem Disc Doctor Stylus Cleaner:
Damit ist die Nadel erst einmal schön sauber.
Einen wirklichen Klanggewinn, für den der recht hohe Preis m.e.absolut gerechfertigt ist, erziele ich dann anschließend mit dem Lyra SPT.
Die Wirkung des Mittels reicht für das Anhören einer LP.
Dann muß es neu aufgetragen werden.
Da ein klitzekleines Tröpfchen reicht, wird das Zeug mich wohl überleben.Auf dem Photo erkennt man auch den von mir beschriebenen kleinen Pinsel.
http://www.fastaudio.com/download/LYRA_SPT.pdf
Mein unbezahlbares Goldring Excel, welches leider nicht mehr hergestellt wird, funktioniert auch nach sehr, sehr vielen Jahren immer noch einwandfrei.
Ich führe das mittlerweile durchaus darauf zurück, daß bei mir nur aufwändig gewaschene LPs auf den Teller kommen und die von mir vorgestellten Nadelreiniger ihren Dienst vorzüglich machen.Aber irgendwann ist auch bei meiner Nadel eine Restaurierung notwendig, welche ich in jedem Falle machen werde, um dieses wunderbare System zu retten.
Analogen Gruß,
Michael -
hallo michael !
erst einmal vielen dank für deine umfassenden informationen !
bei meinen vinylplatten werde ich erst einmal mit der nadelpflege beginnen - wie beschrieben.
ob dass alleine schon etwas bringt oder ob die aufwändige plattenreinigung unablässig ist um überhaupt einen hörbaren unterschied zu erreichen würde ich gerne noch wissen ?eine teure maschine werde ich mir sicher nicht kaufen !
bringen die nadelmittelchen auch beim schellackgrammopohn etwas ?
bei der plattenbürste habe ich mir eine kohlefaserbürste für 5 euro gekauft. es gab im laden auch noch eine teurere, aber ich dachte mir die braucht es nicht, oder ?
ich werde in kürze auch noch ein bild von meinem knostispülmittel (leider steht nichts über die inhaltsstoffe darauf) und meinem trockner (sieht wirklich sehr gefährlich aus da die platten hier nur in einer flachen ritze ganz unten gehalten werden) einstellen.
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...ja und wie wichtig ist nun destill. wasser für die reinigung im knosti von vynil- und schellackplatten ??
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Hallo,
Zitat...ja und wie wichtig ist nun destill. Wasser für die reinigung im knosti von vynil- und schellackplatten ??
Das L-Art du Son ist ein Konzentrat, welches zum Mischen mit insgesamt 5 Litern dest.Wasser ausreicht.
Das würde ich verwenden.
Insofern ist destil. Wasser unabdingbar.Die Nadelpflege mit z.B. dem Lyra SPT bringt auch ohne Plattenwaschmaschine einen für mich hörbaren Gewinn.
Ob Du eine preiswerte Kohlefaserbürste kaufst oder eine teurere, mußt Du selber wissen.
Da eine solche Anschaffung lange hält, habe ich mir seinerzeit eine aufwändigere Kohlefaserbürste gekauft.
Zitatbringen die nadelmittelchen auch beim schellackgrammopohn etwas ?
Keine Ahnung.Zitatob dass alleine schon etwas bringt oder ob die aufwändige plattenreinigung unablässig ist um überhaupt einen hörbaren unterschied zu erreichen würde ich gerne noch wissen ?
Wenn man hohe Anforderungen an eine Reinigung stellt, welche auch den Klang der Schallplatte verbessert, dann geht kein Weg an einem Flächen oder gar Punktabsauger vorbei.
Aufwändig ist übrigens eher die Reinigung mit der knosti.
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Nichtdestilliliertes Wasser hinterlässt Kalk- unnd sonstige Mineralrückstände in den Rillen, was zur Folge hat, daß die Platten anschließend NOCH mehr knacken als vorher - und im ungünstigsten Fall die Nadel schnelle verschleissen lassen.
Aus meiner Sicht ist es nicht vertretbar eine Platte, die mal nass gespielt bzw gereinigt wurde - je wieder trocken zu spielen.
Indes - auch das ein zweischneidiges Schwert.
Zuviel aqua dest = langsames Trocknen (Nebenwirkung: Verstauben und verkrusten bein Trocknen)
zuviel Alkohol: Dieser lässt das Vinyl aufquellen und macht es - bei oftmaliger Anwendung - rau und spröde.
mfg aus Wien
Alfred
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Es gibt sogar Diskussionen, wonach das dest.Wasser gar nicht rein genug sein kann.
In diesem Falle greift man zu Ampuva, dies ist destill.Wasser höchster Reinheit und in Apotheken erhältlich.Mir reicht das normale dest. Wasser aus dem Supermarkt, denn der ganze Schmutz wird eh abgesaugt.
Nichtdestilliertes Wasser ist dagegen, wie Alfred schon anmerkte, in jedem Falle tödlich.
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Hallo Prometeo,
egal für welches Verfahren.
Das entscheidende ist doch, dass überhaupt keine Rückstände auf der Platte bleiben sollen.Leitungswasser :angry: :angry: :angry:
Destiliertes Wasser vom Drogeriemarkt :angry: :angry: :angry:
beide Arten enthalten Rückstände. Das vom Drogeriemarkt ist ok fürs Bügeleisen oder für die Autobatterie.
Leider ist nur das medizinisch destilierte Wasser wirklich frei von Rückständen.
Alternativ könnte man es sich auch selber herstellen. Aber da nicht allzu große Mengen benötigt werden ist dies nicht rentabel.Für die "Knosti" benötigt man eigentlich zwei Behälter.
Der Erste zum reinigen, wo der ganze Dreck mit in der Flüssigkeit ist.
Der Zweite zum nachspülen, weil sonst beim Ablaufen im LP-Ständer die Schmutzpartickel auf der unteren Seite doch noch festtrocknen. Hört man, wenn die LP spielt und bei jeder Umdrehung kurz Rauscht und knistert. :kotz:
Der Nachteil bei "Knosti" ist, oft Wasser wechseln !Mein Rezept
70% dest.Wasser (Apotheke)
30% Isopropanol-Alkohol (Apotheke)
ein paar Tropfen Netzmittel (Fotogeschäft)Wenn machbar die Waschflüssigkeit absaugen.
LP 30 min. trocknen lassen und dann erst eintüten.Gruß Siegfried
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Hallo Siegfried,
ZitatDestiliertes Wasser vom Drogeriemarkt
Ich habe Ampuva und das Zeug aus dem Drogeriemarkt.
Mir ist in vielen Jahren niemals ein negativer Unterschied aufgefallen.ZitatMein Rezept
Zitat70% dest.Wasser (Apotheke)
Zitat30% Isopropanol-Alkohol (Apotheke)
Zitatein paar Tropfen Netzmittel (Fotogeschäft)
So habe ich mir mein Gebräu auch immer hergestellt.
Und manchmal verwende ich es auch noch.
Aber wegen des Alkoholgehaltes kann Prometeo diese Flüssigkeit nicht für Schellacks verwenden!Gruß,
Michael -
Hallo !
Ich würde keinen Naßreiniger für das Reinigen der Nadel verwenden. Die Flüssigkeit zieht sich an der Nadel hoch und verursacht im Laufe der Jahre unter Umständen Rostpartikel in Bereich der Nadel. Aber auch die Gummies können sich verändern.
Die Nadel sollte meiner Meinung nach nur trocken gereinigt werden.
Entweder mit einer Bürste, mit einem Gelkissen, mit ienem Ultraschallreiniger oder von Zeit zu Zeit mit sehr feinem Schleifpapier von Linn.Es gibt eine Plattenwaschmaschine von Clearaudio für relativ geringes Geld und eine Okki Nokki für ungefähr 350-390 Euro. Beides sind Flächenabsauger und funktionieren. Komfortablere gibt es natürlich auch noch. Die sind dann aber nicht mehr so günstig.
Punktabsauger haben den Vorteil, das sie sehr leise sind und man jede Art von Reinigungsfüssigkeit ohne Bedenken verwenden kann. Bei Flächenabsaugern sollte man bei schäumenden Flüssigkeiten etwas Entschäumer in den Auffangbehälter geben. Dies z.B. bei LADS.
Bei der Verwendung von LADS reicht durchaus destiliertes Wasser. Allerdings sollte der Behälter schon recht sauber sein und man sollte ncht zuviel Flüssigkeit ansetzen.Die Bürste von Loricraft ist für meinen Geschmack zu hart.
Nass abgeschpielte Platten kann man durchaus auchwieder trocken abspielen, nur MÜSSEN sie vorher wirklich gereinigt werden. Dies ging bei uns nur mit einer Plattenwaschmaschine.
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Hallo Barbara,
man muß natürlich etwas vorsichtig beim Reinigen der Nadel vor sich gehen, aber mein System funktioniert schon eine Ewigkeit.
Das mit dem Entschäumer hatte ich vergessen zu erwähnen.
Mich wundert, daß Du die Bürste von Loricraft zu hart findest.
Früher habe ich durchaus noch härtere Bürsten verwendet- ohne Probleme, sie mußten vorher natürlich in Wasser eingeweicht sein. -
Hallo,
ich gestehe, dass ich mit Schellacks keine Ahnung habe.
Meine Aussagen beziehen sich immer nur auf normale LPs .Der Barbara gebe ich Recht. Auch ich reinige meine Nadel, selten, aber dann trocken.
Hierfür verwende ich einen "Glasradierer"
Funktioniert, grob gesagt, wie ein Minenbleistift. Die dünnen Glasfasern sind dann wie ein Pinsel. Mit diesen fahre ich, wie mit einem normalem Pinsel, die Nadelspitze ab. Dem Diamant passiert dabei nichts, wenn man nicht von vorne oder von der Seite dran geht.
Dies entspräche dem "Schleifpapier" von Linn.
Zu diesem Arbeitsschritt nehme ich das System vom Tonarm ab, um mehr Freiheit mit dem "Pinsel" zu haben.@Alfred,
nach dem Absaugen der Reinigungsflüssigkeit und dem Trocknen können die LPs auch wieder trocken gespielt werden. Dies konnte ich früher nicht mit dem Lenconassfahrsystem. Da war es so, einmal nass - immer nass.
Gruß
Siegfried -
Barbara und Siegfried: Auch ich reinige seit Jahren problemlos meine Nadel mit einer Reinigungsflüssigkeit (das fing zu der Zeit an, als ich miene Platten in der Knosti mit dem Knosti-Gebräu gereinigt hatte; was die Nadel danach aus den Rillen kehrte ging nur flüssig wieder ab. Daher Vorsicht vor dem Knosti-Gebräu).
ZitatOriginal von Alfred_Schmidt
Aus meiner Sicht ist es nicht vertretbar eine Platte, die mal nass gespielt bzw gereinigt wurde - je wieder trocken zu spielen.
Das ist richtig, sofern man sie nicht wäscht. Ungereinigt klingen sie indikutabel. Aber das war wohl auch der Tenor Deiner Feststellung.
Naß gefahrene Platten sind mit einer Plattenwaschmaschine absolut wieder abspielbar. In Österreich wendet man sich dazu an Blue Danube. Was vielleicht nicht so bekannt ist: die heute von Hannl produzierten Maschinen gehen auf ein Gerät zurück, das bei Blue Danube entwickelt worden ist: der Waschbär. In Zusammenarbeit mit Hannl wurde daraus der Flüsterbär (heute Mera).
Prometeo: ich unterstelle jetzt mal, daß Du, wenn Du von Grammophonnadeln sprichst, die Stahstifte meinst, die in die Schalldosen gesteckt werden? Die solltest Du nicht reinigen, sondern zwei Plattenseiten mit denen abspielen, sodann weg mit der Nadel und eine neue rein. Keine Sorge: die kann man nach wie vor kaufen. Schellacks, die nach 1940 produziert wurden, würde ich überdies auf Grammos nicht abspielen. Dafür gibt es mehrere Gründe: die Schellackmasse hatte sich geändert (nicht überall aber doch bei vielen Herstellern), war weicher geworden (besonders in den USA), was für mehr Laufruhe sorgte (und weniger Rauschen). Deutschland ist hier aus bekannten Gründen ein Sonderfall, da hier vielfach abgenudelte Platten in den Geschäften zurückgenommen wurden, da der Rohstoff zum Herstellen neuer Platten gebraucht wurde.
Als Nadelverrundung hatte man sich nach dem Krieg auf 65µ geeinigt und damit waren die Rillen auch enger als in den Jahren zuvor. Platten aus den 1930er Jahren brauchen erfahrungsgemäß einen Abtaster mit einer Verrundung von 90µ (muß man sich üblicherweise machen lassen). Noch ältere Platten lassen sich mit 120µ verrundeten Nadeln abspielen. Die neueren Schellacks stammen aus einer Zeit, in der die mechanischen Grammos nicht mehr das Übliche waren (bis in die frühen 1960er Jahre hinein wurden die Schellacks immer noch hergestellt, in Deutschland bis 1958?).
Will heißen: die Nachkriegsschellacks sind klanglich und technisch oftmals besser als die älteren Platten (bei RnB und Rock'n Roll teilweise besser als Vinylsingles), aber auch empfindlicher.
Und es werden heute wieder munter Plattenspieler gebaut, die auch Schellacks abspielen, DUAL zb. oder Thorens.
Liebe Grüße vom Thomas
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Prometeo,
ich möchte noch ergänzen, daß man, wenn man keine Plattenwaschmaschine besitzt, das Vinyl-Zyme-Reinigungsmittel auch ohne eine solche verwenden kann.
In diesem Falle nimmt man die "Regular" Version dieses Reinigers.Ich habe in meiner Beschreibung oben einen link eingefügt, wo man alles nachlesen kann.
Hier ist er nochmal:http://www.smartdev.com/buggtussel.html
Dieser Reiniger ist alkoholfrei, auch zur Reinigung von Schellacks geeignet, und meiner Erfahrung nach der beste Reiniger für eine gründliche Grundreinigung.Ein weiteres sehr gründliches Reinigungsmittel, welches man auch ohne Plattenwaschmaschine benutzen kann, ist der LAST Power Cleaner.
http://www.lastfactory.com/Products/power_cleaner.html
Ich verwende diesen Reiniger seit 17 Jahren immer wieder zusätzlich bei besonders hartnäckigen Fällen.
Er ist auch für Schellacks geeignet.
Allerdings bekomme ich immer Asthma von dem Zeug, die Reinigung allerdings ist hervorragend.
Das kleine Fläschchen reicht für viele Jahre, was ich von meinen Bronchien nicht behaupten kann.Zur Reinigung von naß abgespielten LPs :
Es gibt leider immer mal wieder Fälle- auch bei mir - wo sich das Reinigen von mit Lencoclean, also naß, abgespielten LPs als schwierig erweißt.
Ich habe auch einmal naß abgespielt und ca. 80% meiner mit Lencoclean abgespielten LPs -also einige hunderte, welche ich bis 1990 kaufte, als ich mit dem Naßabspielen aufhörte- habe ich wieder in einen perfekten Zustand versetzen können.
Aber es bleiben leider doch einige übrig, welche wohl von dem Lencoclean derartig verdreckt wurden, daß ich sie nicht mehr richtig knisterfrei bekomme.
Ich bin da nicht der einzige und es gibt die wildesten Spekulationen, woran das liegt sowie viele Versuche , dem Problem Herr zu werden.Der interessanteste Ansatz ist m.e. derjenige, die LPs einmal mit Lencoclean zu waschen und abzusaugen.
Das soll funktionieren.Blöderweise wird Lencoclean genau wie das Lenco-Naßabspielgerät nicht mehr hergestellt und bei der E-Bucht wurden stellenweise absurde Preise für Restposten gezahlt.
Deshalb konnte ich es bisher leider nicht ausprobieren.
Das bedeutet jetzt nicht, daß die Platten im Eimer sind.
Trocken abspielbar in guter Qualität sind sie in jedem Falle, aber ich möchte natürlich das Optimum.Ein anderer besonderer Fall sind LPs, welche aus minderwertigem Vinyl hergestellt wurden.
Dazu gehören recht viele LPs aus der ehem. Sowjet-Union, aber auch Pressungen, welche während der ersten Ölkrise um 1973 herum gemacht wurden.Trotz Reinigung mit nichtalkoholischen Mitteln ist es mir hier mit schöner Regelmäßigkeit vorgekommen, daß das Vinyl solcher LPs nach dem Waschen stark angegriffen war, ein Effekt, welcher sich übrigens bei diesen LPs auch beim vielfachen Anhören ohne Waschen eingestellt hat.
Ich bin deshalb immer besonders vorsichtig beim Waschen von Melodijas.
Es gab drei Presswerke für LPs in der früheren Sowjet-Union:Moskau, Kiew und Taschkent.
Auf den LPs ist vermerkt, wo diese gepreßt wurden.
Eines erscheint mir sicher:
Die LPs aus dem Presswerk Kiew sollte man tunlichst nicht waschen.Alle meine Totalausfälle wurden dort gepreßt, also stimmt da etwas nicht.
Na.... , das war das "Wort zum Sonntag" zum Thema "Wissenswertes über das Waschen von Schallplatten aus Kiew" oder so...... =)
Gruß,
Michael -
Für dieses Wort zum Sonntag immerhin ein herzliches Dankeschön.
Melodija-Kummer stellt sich bei mir zuweilen auch ein - wenngleich auch nicht in dem Maße in dem das Label geschmäht wird.
Den Tips für das Schellack-Reinigen werde ich nachgehen. Denn der Dreck in den alten Rillen ist tatsächlich auch ein Klangproblem (vor allem, wenn man weiß, wie gut die Dinger theoretisch klingen können).
Also, lieber Micha, vielen Dank für Deine Hinweise.
Liebe Grüße vom Thomas
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Lieber Thomas,
Zitatwenngleich auch nicht in dem Maße in dem das Label geschmäht wird.
es gibt, wie Du natürlich selber weißt, ganz hervorragende Melodijas.
Wer dieses Label schmäht, dem entgehen einige wirklich tolle Aufnahmen und eine Menge an toller Musik.Melodijas sind oft grottenschlecht, aber genau so oft findet man wirkliche Perlen.
Ich bin da leidensfähig geworden und kann durchaus einen blöden Limiter oder Übersteuerungen, welche gerade in den 60er Jahren oft vorkamen, da das schlechte Tonbandmaterial bis zur Halskrause ausgesteuert werden mußte, ertragen, wenn das restliche Klangbild stimmig und räumlich nachvollziebar ist.Mir sind einige Melodijas bekannt, welche, wenn sie von westlichen Herstellern kommen würden, als audiophil durchgehen würden.
Auch bei der Pressqualität reicht das Spektrum von indiskutabel bis spitzenmäßig, man muß halt Glück haben-oder man hat es leider nicht.
LG,
Micha -
Zitat
Original von Siegfried Arendt
Zu diesem Arbeitsschritt nehme ich das System vom Tonarm ab, um mehr Freiheit mit dem "Pinsel" zu haben.Hallo Siegfried !
Das System vom Tonarm abnehmen um es zu reinigen, das wäre mir aber dann doch etwas zu viel Aufwand. Da musst du ja immer wieder alles neu einstellen
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Hallo Barbara,
der ganze Arbeitsschritt dauert ungefähr 15 sec.
Hab's gerade noch mal gestoppt.Also den Arm anheben
Schraubverschluß 1 1/2 Umdrehungen nach links drehen
den Kopf (samt System) mit der linken Hand abziehen
mit der rechten Hand den Glasradierer die Nadel vorsichtig (5 - 6 mal ?) abbürsten.
Glasradierer zurücklegen
den Kopf wieder aufstecken
festschrauben( 1 1/2 Umdrehungen nach rechts)
Tonarm in seine Ausgangsposition zurücklegen.
fertig.Schreiben dauert länger
Ob andere Plattendreher auch einen schnellen Kopfwechsel erlauben weiß ich nicht.
Der Technics wird von DJs wahrscheinlich auch deswegen bevorzugt, weil ein "Nadelwechsel" (d.h. Kopf mit vorjustiertem System ) Blitzschnell ausgetauscht ist.Und wenn ich mir viel Zeit lasse dauert es eben 20 sec.
Gruß
Siegfried -
Hallo Siegfried,
mir war klar, daß Du eine abschraubbare Headshell in Benutzung hast.Allerdings:
ZitatOb andere Plattendreher auch einen schnellen Kopfwechsel erlauben weiß ich nicht.
Ich persönlich möchte keinen Tonarm benutzen, der diese Möglichkeit bereithält, aus klanglichen Gründen.Für mich muß ein Tonarm, wie bereits anderswo erwähnt Auf der Jagd nach dem letzten Vinyl: Händlertipps , aus einem Stück sein.
Aber daraus möchte ich jetzt keine Diskussion über das für und wieder einer abnehmbaren Headshell eröffnen.
Ich habe mit großem Interesse Deine Erläuterungen zu Deinem Technics
gelesen.
Es ist wirklich klasse, was Du mit diesem Plattenspieler alles machen kannst.Inklusive Plattenwaschen.
So hat hier jeder seine persönlichen Routinen und Spezialitäten entwickelt , welche alle hochinteressant sind.
Vielen Dank dafür,
und darüberhinaus finde ich es toll, daß wir uns hier über ein solches Spezialthema in Ruhe austauschen können.
Michael -
Hallo Siegfried !
Wenn man das System so schnell ab und wieder dran hat, ist das natürlich etwas anderes. Bei uns wäre das so nicht möglich.
Wir würden ein solches System, wie Michael, aus klanglichen Gründen ebenfalls nicht verwenden. -
Hallo Barbara und Ihr Anderen,
natürlich ist das nicht der allerbeste Plattenspieler.
Doch muß ich sagen, dass das Preisleistungsverhältnis wirklich super ist.
(Technics SL 1210 und Linn Adikt (MM)) zusammen 750 €
Robust, vielseitig, günstig, unempfindlich. Und das habe ich zu jenem Zeitpunkt gebraucht.Ein Transrotor Z1 hätte mir auch besser gefallen
(Wer Kinder in der Ausbildung hat / hatte weiß was das kostet - und wo das Geld zuerst hinfließen muß).
Nach einer Party ist da auch kein "Riemen" kaputt. ; Gleichlauf ; Eigenes System wieder drauf und "gut ist's"Hand auf den Magen: Wer würde ohne mit der Wimper zu zucken seinen teuren Plattenspieler mit guter Nadel einer Horde Jugendlicher übers Wochenende anvertrauen? (ohne LPs).
Das mit den Motorlaufgeräuschen ist nur störend, morgens um drei mit Kopfhörer, wenn man sich darauf konzentriert und das auch heraushören will. Bei den Vorgängermodellen war es wesentlich schlimmer.
Gruß
Siegfried -
Zitat
Original von Siegfried Arendt
Hallo Barbara und Ihr Anderen,Hand auf den Magen: Wer würde ohne mit der Wimper zu zucken seinen teuren Plattenspieler mit guter Nadel einer Horde Jugendlicher übers Wochenende anvertrauen? (ohne LPs).
Hallo Siegfried !
Was für eine Vorstellung. Da hätte ich in kürzester Zeit noch mehr graue Haare als so schon
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Zitat
Original von Barbara
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Die Nadel sollte meiner Meinung nach nur trocken gereinigt werden.
Entweder mit einer Bürste, mit einem Gelkissen, mit einem Ultraschallreiniger oder von Zeit zu Zeit mit sehr feinem Schleifpapier von Linn.
...
Man muss dafür nicht bis nach Schottland gehen. Wasserschleifpapier mit 800 - 1000 Körnung erfüllt den Zweck auch. -
Hallo !
Ich weiß nicht, welche Körnung das Linn Schleifpapier hat. Da aber so ein DIN A4 Bogen ewig reicht, haben wir ihn einfach bei unserem Händler gekauft und gut.
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Hallo!
Beim Umzug ist leider mein Plattenspieler beschädigt worden - der Saphir (oder was das auch immer für ein Stein ist, der den Ton abnimmt) ist abgebrochen.
Kann mir jemand sagen, wo ich so ein neues Tonabnehmer-Plastikteil inclusive Saphir für meinen Tonarm herbekommen kann?
Was muß ich da beachten? Gibts unterschiedliche größen oder ist das gar von Marke zu Marke verschieden?Vielen Dank im voraus,
Pius. -
Lieber Pius,
da wird man Dir wahrscheinlich viele Antworten geben können. Was ist das denn für ein Gerät? Heutzutage gibt es nicht mehr allzuviele Tonabnehmer, bei denen die Nadel einfach ausgewechselt werden kann (wie etwa bei Ortofon).
Die Nadelverrundung als solche ist weitestgehend genormt; aber nicht jeder Plattenspieler harmoniert mit jedem Tonabnehmer.
Liebe Grüße vom Thomas