Ja, obwohl die Generation/das Geburtsjahr auch eine entscheidende Rolle spielt, muss ich Dir da Recht geben.
Die Argumentation ist schon richtig. Aber das ist was ich meinte, als ich oben schrieb, Weber hätte das zur richtigen Zeit Entscheidende gemacht. Dafür ist oft die "Qualität" der Komposition nicht das letzte Kriterium.
Meistens doch. Wenn die Qualität der Komposition nicht so hoch gewesen wäre, hätte sie gute Komponisten wie Berlioz und Wagner vermutlich nicht in diesem Maße fasziniert.
Zitat
Auf diese Weise hatte Weber wichtigen Einfluss auf die Oper in Deutschland.
Das ist viel zu schwach ausgedrückt. Er hat im Grund ein Genre neu geschaffen, nämlich die deutschsprachige romantische Oper. Und er hat nicht nur etwas angestoßen, sondern auch gleich ein Meisterwerk dieses Genres geliefert. Überdies hat er mit "Euryanthe" ein durchkomponiertes romantisches Musikdrama geschaffen, das nach Ansicht von z.B. Tovey den Wagner des Lohengrin vorwegnimmt, aber das kann ich nur mit Verweis auf Autoritäten referieren, weil ich das Stück noch zu schlecht kenne. Und Euryanthe ist offenbar kein völlig gelungenes Stück, sonst wäre sie bühnentauglicher.
Es mag Fälle geben, in denen ein "Vorreiter" nur einen Anstoß gibt, die Werke aber noch nicht vollständig gelungen sind. Auch wenn solche Fortschrittsideen heute unpopulär sind, trifft das m.E. auf einiges aus der sogenannten "Frühklassik" zu. Auf Freischütz aber sicher nicht, denn dieses Stück ist sowohl seit Anbeginn im Repertoire geblieben und sicher nicht schlechter als Marschner oder früher Wagner usw.