Hallo Leute!!
Möchte euch (vor meiner Sportwoche) noch ein meiner Meinung nach vernachlässigtes Genie vorstellen: JOHANN JOSEPH FUX 1660-1741
Johann Joseph Fux wurde 1660 in Hirtenfeld in der Oststeiermark geboren. Er wuchs in bäuerlichen Verhältnissen auf. Im Alter von 20 Jahren wurde er als kaiserlicher Stipendiat an der Grazer Jesuitenuniveristät aufgenommen. Die Zeit zwischen 1685 und 1696 verbrachte Fux in Italien, wo er vor allem durch Arcangelo Corelli und Antonio Vivaldi beeinflusst wurde.
Nach seiner Rückkehr aus Italien wurde Fux Organist in der Schottenkirche in Wien. Zwei Jahre später ernannte ihn Kaiser Leopold I. zum Hofkompositeur, eine Stelle, die normalerweise mit Italienischen Komponisten besetzt wurde. Zehn Jahre, von 1705 bis 1715 arbeitete er gleichzeitig als Kapellmeister am Dom zu St. Stephan. 1715 wurde er zum 1. Hofkapellmeister ernannt,(2.Hofkapellmeister war meines Wissens Antonio Caldara). Anläßlich der Krönung des kaiserlichen Paares 1723 komponierte Fux die Oper Costanza e Fortezza, die er nicht selbst dirigieren konnte, da er an Gicht litt. Domenico Scarlatti soll angeblich von Lissabon nach Prag gereist sein, nur um eine Aufführung dieser Oper zu sehen.
Zwei Jahre später schrieb er Gradus ad Paranassum eine theoretische Abhandlung über den Kontrapunkt, die ihn schon zu Lebzeiten viel Ruhm bescherte und anhand derer viele Generationen von Komponisten den Kontrapunkt erlernten. Am 13. Februar 1741 starb Johann Joseph Fux in Wien. Zu seinen Lebzeiten war er sehr bekannt und verehrt, wurde danach aber schnell vergessen.
Auch ein gewisser Ritter von Köchel versuchte Fux´ WErke zu kataklogisieren.
Meine Lieblingsoper von Fux ist Dafne in Lauro!
Hier der Inhalt:
Diana, Göttin der Wälder und Beschützerin der Jungfräulichkeit, warnt die Nymphe Dafne vor dem als Schäfer verkleideten Amor. Abhängig von ihm, verlöre man die eigene Freiheit. Dafne aber ist durch ihr standhaftes Wesen gegen ihn gefeit. Amore hat seine Verkleidung angelegt, um Apollo, Sohn des Zeus und der Leto, zu täuschen. Er will aufdecken, wessen Bogen zielsicherer ist. Mercurio, ebenfalls ein Sohn des Zeus, billigt Amors Vorhaben, den übermütigen Apollo zu strafen, obwohl er weiß, dass dieser nach längerer Verbannung wieder in den Himmel aufgenommen werden soll, da heute der Geburtstag des Giove gefeiert und besungen wird; unübersehbar die Analogie zum kaiserlichen Geburtstag. Trotz Amors Warnungen lässt sich Apollo prahlerisch auf einen Vergleich mit ihm ein. Amor bedenkt ihn bei der Jagd mit einem glühenden und Dafne mit einem kalten Pfeil, so dass Apollos Liebesbeteuerungen erfolglos bleiben und er den Sieg Amors eingestehen muss. Es kommt zu zwei weiteren Liebesszenen zwischen Apollo und Dafne, in der diese unverändert auf ihrer Standhaftigkeit beharrt und sich schließlich, um seinen Nachstellungen zu entgehen, in einen Lorbeerbaum verwandelt. In der folgenden Licenza zeigt sich Apollo glücklich über seine Wiederaufnahme in den Himmel und prophezeit, dass die Freude darüber erst dann vollkommen sei, wenn gleichzeitig der Geburtstag des "österreichischen Zeus" durch Bekränzen des kaiserlichen Haupts mit Lorbeerzweigen gefeiert werde.
Die Oper wurde 1714 in Wien am Geburtstag des Kaiser uraufgeführt.
Fux Oper ist zu Beginn recht prunkvol geraten, wird aber in der Mitte einfach, was ich an Fux sehr schätze.
Zu Empfehlen ist die Aufnahme von Rene Clemencic.
Hoffe euch etwas neues gesagt zu haben!
Was haltet ihr von Fux???
Mfg Joschi