Nachdem in den diversen Threads immer wieder über das Regietheater und seine Abarten und Auswüchse geschrieben wird wollen wir uns heute mit seinem Antipoden befassen, dem konventionellen, traditionellen oder auch konservativen Operntheater. Ich habe hier bewusst das Wort Inszenierung vermieden, weil traditionelles Theater sich nicht nur auf "Inszenierung" beschränkt, auch die Ausstattung und das Bühnenbild gehören dazu.
Betrachten wir die Begriffe konventionell und konservativ, dann fällt auf, daß sie nach HEUTIGENM Sprachgebrauch eher negativ belegt sind, also in diskriminierender Weise eingesetzt werden können.
Was aber ist unter traditionellem Operntheater nun zu verstehen ?
Papierne Wackelkulissen und Mottenzerfressene Kostüme ? Theaterdonner- und Windmschinen aus dem Jahre Schnee ?
Alternde Operdivas und Tenöre die statisch an der Rampe ihre Arien singen ?
An sich hätte auch das soeben Beschriebene schon wieder seinen Reiz - aber DAS war indes nicht so gemeint.
Gegner des herkömmlichen Theaters spielen allerdings gern mit diesen Klischees und verbreiten sie genüsslich.
Wie nennen wir Operntheater aber nun wirklich, welches sich weitgehend an den Libretti orientiert ? Was hat es zu bieten - Welche Aufzeichnungen können wir Interessenten anbieten ?
mfg aus Wien
Alfred