Anlass sei diese kleine Diskussion:
Beide Werke entstanden zwischen 1910 und 1915. Da war Kodály zwischen 28 und 33 Jahre alt, also nicht gerade ein Methusalem. Es stimmt schon: die meisten Komponisten werden im Alter milder, aber bei Kodály setzt dieser Prozess schon sehr früh ein. Bei Bartók ist ab einem Alter von 50 Jahren eine gewisse "Verweichlichung" bemerkbar, obwohl manche Spätwerke, etwa die Soloviolinsonate, hammerhart sind.
Für mich war es nicht überraschend, dass Kodály bereits vor seinem 40. Geburtstag jugendliches "Experimentieren" gegen eine konservativere Musiksprache tauscht. Ich glaube, dass das gerade im frühen 20. Jahrhundert oft vorkommt. Hier sollen also Beispiele versammelt werden für "Rückbesinnungen" im Hinblick auf das Alter, in dem sie stattgefunden haben. Oder auch Gegenbeispiele: Komponisten, die immer "am Puls der Zeit" bleiben - als Alternative.