Hallo!
Ich habe vor einigen Wochen angekündigt, einen Liederabend mit Gedichtvertonungen von Friedrich Rückert anzugehen.
Wie ich gemerkt habe, ist das alles andere als ein leichtes Unterfangen. Nachdem ich mich die letzten Wochen stark mit Leben und Werk von Friedrich Rückert beschäftigt habe, wird diese Arbeit sicher zahlreiche Anlässe bieten, in sein Leben und seine Poesie noch tiefer einzutauchen. Ich habe das Gefühl, was ich bisher erkannt und aufgenommen habe, ist ein Tropfen in einem Ozean.
Endgültig komplex wird es, wenn aus Gedichtvertonungen mehrerer Komponisten zu wählen ist. Die Rückert-Forschung geht von mindestens 1.200 Kompositionen auf der Grundlage seiner mehr als 10.000 Gedichte aus. Und letztlich sind auch die Interpretationen zu vergleichen und auszuwählen.
Doch wie hieß es früher bei Percy Stuart: „Ich werde mein Möglichstes tun“ (und hoffe natürlich auf tatkräftige Tamino – Unterstützung ).
Die Regeln:
• Jeder Teilnehmer kann Liedvorschläge einbringen - bitte nicht mehrere gleichzeitig. Der Vorschlag beinhaltet den Interpreten, der das Stück vortragen soll.
• Die Aufnahme muss allgemein zugänglich, also auf CD erschienen sein.
• Andere Teilnehmer können für das Stück Alternativvorschläge einbringen - sollen diese allerdings begründen.
• Da jemand zu guter Letzt entscheiden muss, welche Einspielung verwendet wird, behalte ich mir dieses Recht vor.
• Ein Gedicht in Vertonungen verschiedener Komponisten kann sinnvoll, sollte allerdings nicht die Regel sein.
• Es wäre schön, wenn wir eine große Vielfalt an Komponisten erreichen würden.
Erster Vorschlag:
Als erste Vertonung – damit schließen wir an den Tamino-Schubertabend an – schlage ich „Sei mir gegrüßt“ von Franz Schubert vor. Es ist das erste von Drei Liedern op. 20 (D741) und laut Lieder.net die einzige Vertonung des Gedichtes.
Das Gedicht gehört zu der Gedichtsammlung „Östliche Rosen“ Rückerts, zu der ihn Goethes „West-östlicher Divan“ inspiriert hatte. Teilweise übersetzte Rückert orientalische Gedichte, teils nahm er Nachdichtungen vor. Leider konnte ich über den Ursprung dieses Gedichtes nichts heraus finden. Die Sammlung wurde 1821 gedruckt.
Goethes Kommentar in „Kunst und Altertum“:
„Und so kann ich denn Rückerts oben bezeichnete Lieder allen Musikern empfehlen; aus diesem Büchlein, zu rechter Stunde aufgeschlagen, wird ihnen gewiß manche Rose, Narzisse und was sonst sich hinzugestellt, entgegenduften…“
Ich besitze Aufnahmen von Soile Isokoski und Hans Hotter.
Gesanglich liegt mir die Isokoski-Aufnahme näher, wenngleich der Text eine Männerstimme verlangt.
Andere Meinungen? Youtube bietet zahlreiche weitere namhafte Interpreten.
Gruß WoKa