In seiner aktuellen Ausgabe berichtet das Magazin "FOCUS" über ein angeblich völlig neues Aufzeichnungsverfahren für Musik:
ZitatAlles anzeigenEhrliches Klangbild
Ein neues Aufnahmeverfahren transportiert den Originalklang von Orchestern und Jazz-Ensembles in die Wohnzimmer.
von FOCUS-Redakteur Michael Odenwald
Aus den Lautsprechern fluten die Klänge des „Boléro“ von Maurice Ravel. Zart hauchen die Holzbläser die Leitmelodie, gefolgt von den Blechinstrumenten. Grandios steigert sich das Stück hin zum bombastischen Finale.
Die komplexe klangliche Vielfalt dieser Komposition bleibt bei konventionellen Einspielungen oft auf der Strecke. Sie klingen flach, die Klangfarben laufen ineinander, auch bestimmt der Geschmack des Tonmeisters am Mischpult den Charakter der Aufnahme.
Nicht so bei der Wiedergabe im Studio des Münchner Toningenieurs Peter Pfleiderer. Auf dem Sofa vor den Boxen herrscht eine Klangfülle wie in der ersten Reihe des Konzertsaals. Die Instrumente sind mit allen Nuancen zu vernehmen und räumlich klar zu verorten.
Das Klangwunder ist einer neuen Aufnahmetechnik zu verdanken, die Pfleiderer mit seinem Partner Jérome Marot entwickelte. „Sie berücksichtigt, wie unser Gehirn Schalleindrücke aufnimmt und verarbeitet“, erklärt Pfleiderer. Deshalb nutzt er nur Hauptmikrofone. Stereomikrofone fallen weg, ebenso die sonst üblichen Stützmikrofone.
Diese zeichnen die Instrumente parallel aus dem Fern- und Nahbereich auf. Werden die Signale gemischt, enthält das resultierende Signal unterschiedliche Informationen über die Distanz der Instrumente – der räumliche Höreindruck geht verloren. „Bei unseren Aufnahmen erfassen wir dagegen die räumlichen Verhältnisse im Orchester und können den Originalklang ins Wohnzimmer transportieren“, so Pfleiderer.
Dass dies gelingt, bestätigt Dirigent Folko Jungnitsch vom Patentorchester München, von dem die Klangzauberer einige Konzerte aufnahmen. „Es ist eine ehrliche Abbildung der Aufführung, und zwar ohne technische Hilfen wie Hall“, schwärmt er. „Es gibt phänomenale Musikabende, und dies ist die beste Art, sie zu konservieren.“
_____________
Quelle:http://www.focus.de/digital/mu…klangbild_aid_378133.html
Hatte vielleicht der ein oder andere Taminoianer schon mal das Vergnügen, eine solche Aufnahme anhören zu können?
Mich würden eure Erfahrungen dazu interessieren.
Ist diese Methode tatsächlich so revolutionär, wie es angepriesen wird, oder ist es nur eine besonders leistungsfähige Variante herkömmlicher Aufzeichnungsverfahren?
Beste Grüße!
Laurenz