Eine Wienerin in Hamburg und Berlin: MELITTA MUSZELY

  • Zitat

    aus Carlos Thread zu Marcel Cordes

    Die CD-Veröffentlichung der ‚EMI‘ von 2001 von Tatjanas ‚Briefszene‘ und Onegins Arie aus dem 1. Akt (gekoppelt mit Szenen aus „Eugen Onegin“ und „Pique Dame“ mit Melitta Muszely, Frtz Wunderlich und Hermann Prey) nennt als Begleitorchester für Elisabeth Lindermeier und Marcel Cordes die ‚Berliner Philharmoniker unter Wilhelm Schüchter‘. Tatsächlich dirigiert aber Rudolf Kempe die Berliner Philharmoniker in der ‚Briefszene‘ und Werner Schmidt-Boelcke ein ‚Großes Opernorchester‘ in der Arie ‚Sie schrieben mir, wozu es leugnen?‘ mit Marcel Cordes. (Das angegebene Aufnahmedatum ‚März 1957‘ bezieht sich wohl auf die ‚Briefszene‘ der Tatjana mit Elisabeth Lindermeier.)

    Sollte es mehrere Aufnahmen mit den gleichen Sängern geben mit verschiedenenen Dirigenten an unterschiedlichen Daten geben? Die Angaben von Carlo weichen zumindest ab von denen, die ich gefunden habe.

    Meine Angaben zu "Onegin" und "Pique Dame" habe ich der "Fritz Wunderlich Discography", erstellt von Andreas Praefcke (Stauferstrasse 34, 88214 Ravensburg) entnommen.

    https://www.andreas-praefcke.d…ch/discography/piqony.htm


    Bestätigt werden sie teilweise auf den Etiketten der betreffenden LPs

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    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Hallo,

    wenn mich nicht alles täuscht, hat Emi in den 60ern zusammen mit dem Zarewitsch auch Ausschnitte aus "Land des Lächelns" mit Melitta Muszely und Fritz Wunderlich herausgebracht, wohl zusammen auf einer Platte.

    Schöne Grüße

    wega

  • Wega, Du hast Recht. Beide Szenenfolgen finden sich in dieser Box:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • mir sind noch diese Szenen bekannt:


    Fall, Leo: Die Rose von Stambul (Highlights)

    Lieber Rüdiger,


    vielen Dank für den Hinweis, das war mir nicht bekannt.

    Da gibt es doch noch was! Querschnitte von

    Pique Dame (Bürgerbräukeller, München 13.12.1962) und

    Eugen Onegin (Bürgerbräukeller, München 17.12.1962)

    mit ganz erlesener Besetzung

    Hallo, Orfeo,


    im Lauf der Jahre verliert man den Überblick! Diese Szenen habe ich gleich zweimal in meiner Sammlung, einmal als CD in der von Dir gezeigten Form und dann auch noch als LP in dieser Ausgabe:

    Tschaikowsky Eugen Onegin, Pique Dame. Wunderlich Prey Frick Muszely. Vinyl LP.

    Letztere mußte ich allerdings aus Platzgründen vor langer Zeit auslagern. Doch beim Lesen Deines Beitrags kam die Erinnerung. Ganz herzlichen Dank dafür. Habe die CD schon herausgelegt zum baldigen Hören.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber ‚Orfeo‘,


    Deinen Beitrag Nr. 31 verstehe ich nicht ganz. Die zitierten Angaben zur CD von „Pique Dame“ und „Eugen Onegin“ (mit Melitta Muszely) beziehen sich lediglich auf die daran angehängten Ausschnitte (mit Elisabeth Lindermeier und Marcel Cordes). Aber auch bei den Aufnahmedaten (falsch: Juni/Juli 1962) zu den beiden Chaikovskii-Opern hat sich ‚EMI‘ geirrt. Die Daten aus Deinem Beitrag Nr. 20 stimmen mit meiner ‚Quelle‘ überein: Werner Pfisters Biographie über Fritz Wunderlich.



    Nun geht es weiter mit den Fernseh-Produktionen mit Melitta Muszely (2. Teil):



    „Don Giovanni“ (Wolfgang Amadé Mozart): (1. Szene des 1. Aktes) Donna Anna – Melitta Muszely / Don Giovanni – Siegfried Vogel / Leporello – Vladimir Bauer / Regisseur: Walter Felsenstein. Wann dieser Probenfilm entstand, ist nicht bekannt; vermutlich geht es um die kurze Sequenz am Anfang des "Hoffmanns Erzählungen"-Films von 1970 (siehe unten). Er ist als ‚Beiwerk‘ in der „Walter Felsenstein Edition“ von ‚Arthaus Musik‘ (12 DVDs) enthalten. Eigentlich war die ‚Donna Elvira‘ Melitta Muszelys Rolle, die sie auch in Hamburg in der Neuinszenierung vom 20. 4. 1960 (Dirigent: Hans Schmidt-Isserstedt; Regie: Günther Rennert) mit Clara Ebers (Donna Anna), Ria Urban (Zerlina), Hermann Prey (Don Giovanni), Heinz Hoppe (Don Ottavio), Benno Kusche (Leporello), Heinz Blankenburg (Masetto) und Ernst Wiemann (Komtur) verkörperte. An der Wiener Staatsoper wurde Melitta Muszely nur in fünf „Don Giovanni“-Vorstellungen eingesetzt (September 1964 und Dezember 1966), wobei jedes Mal Cesare Siepi die Titelrolle sang.


    Walter Felsensteins „Don Giovanni“-Inszenierung (als Doppel-Premiere) stammt von 1966, mit der das Haus der Komischen Oper nach mehrjähriger Renovierung wieder eröffnet wurde; sie wurde angeblich sogar zweifach optisch festgehalten. Die ‚A-Premiere‘ vom 4. 12. 1966 ist in der oben genannten „Walter Felsenstein Edition“ auf DVD zu sehen, tatsächlich handelt es sich aber um die Aufzeichnung einer Hauptprobe. Auch eine Probe für die ‚B-Premiere‘ am 7. 12. 1966 wurde vermutlich aufgezeichnet und als TV-Sendung in der Presse angekündigt. Letztendlich entschied man sich beim DFF aber, die ‚A-Premiere‘ zu senden. Der Vollständigkeit halber hier beide Besetzungen: Don Giovanni – György Melis (A), Ernst Gutstein (B) / Leporello – Rudolf Asmus (A), Karel Berman (B) / Der Komtur – Herbert Rößler (A), Alfred Wroblewski (B) / Donna Anna – Klara Barlow (A), Christa Noack (B) / Don Ottavio – John Moulson (A), Hans-Otto Rogge (B) / Donna Elvira – Anny Schlemm (A), Elisabeth Ebert (B) / Masetto – Fritz Hübner (A), Herbert Rößler (B) / Zerlina – Eva-Maria Baum (A und B, da die für A vorgesehene Neyde Thomas ausfiel.) Beide Premieren wurden von Zdenek Košler dirigiert.




    „Hoffmanns Erzählungen“ (‚Les contes d‘Hoffmann’) (Jacques Offenbach): Hoffmann – Hanns Nocker / Stella, Olympia, Antonia, Giulietta – Melitta Muszely / Lindorf, Coppelius, Doktor Mirakel, Dapertutto – Rudolf Asmus / Andreas, Cochenille, Franz, Pitichinaccio – Werner Enders / Nicklaus, Die Muse – Sylvia Kuziemski / Spalanzani – Vladimir Bauer / Crespel – Alfred Wroblewski / Schlemihl – Horst-Dieter Kaschel / Lutter – Heinz Kögel / Nathanael – Uwe Kreyssig / Hermann – Helmut Sommerfeld / Wilhelm – Erik Nissen / Ein Kellner – Fritz Hübner / Der Chor und das Orchester der Komischen Oper Berlin / Chorltg.: Dieter Hänsel / Musikalische Bearbeitung und Leitung: Karl-Fritz Voigtmann / Ausstattung: Reinhart Zimmermann (nach Entwürfen von Rudolf Heinrich) / Kostüme: Helga Scherff / Inszenierung: Walter Felsenstein / Filmregie: Georg F. Mielke. Die Partie der ‚Olympia‘ singt Renate Krahmer; das Couplet des ‚Nicklaus‘ wird von Barbara Sternberger gesungen. Und als ‚Stimme der Mutter‘ im Antonia-Akt hört man die - wohl aus politischen Gründen - vom DDR-Kulturbüro aufs 'Abstellgleis‘ (Opernhaus in Schwerin) geschobene Hanne-Lore Kuhse, deren Name im Abspann nicht genannt wird.


    Die Co-Produktion der DEFA mit dem Deutschen Fernsehfunk DFF entstand 1970 im DEFA-Studio in Potsdam-Babelsberg. Die erste Kinoaufführung des Films war am 11. 12. 1970 in (Ost-) Berlin, doch schon am 26. 12. 1970 wurde er im DFF gezeigt und am 19. 3. 1972 auch in der ARD. Es existiert ein 30minütiger Dokumentarfilm der DEFA (1958) von Heinz Fischer über die Entstehung der „Hoffmanns Erzählungen“-Inszenierung Walter Felsensteins, der wie die Verfilmung von 1970 auch in der „Walter Felsenstein Edition“ von ‚Arthaus Musik‘ (12 DVDs, 2008) enthalten ist. Die Premiere an der Komischen Oper Berlin war am 25. 1. 1958 mit Melitta Muszely, Hanns Nocker und Rudolf Asmus, sowie mit u. a. Irmgard Arnold (Nicklaus/Muse), Werner Enders (Andreas, Cochenille, Franz, Pitichinaccio), Hans Reinmar (Crespel) und Wilhelm Walter Dicks (Spalanzani und Schlemihl); der damalige Dirigent war Vacláv Neumann.


    Mit dieser Produktion - in einer von Walter Felsenstein und seinem Dramaturgen Wolfgang Hammerschmidt stammenden Fassung, basierend auf dem der Oper zugrunde liegenden Schauspiel von Barbier und Carré, in der fast alle späteren Ergänzungen von fremder Hand wie auch die Rezitative von Ernest Guiraud gestrichen sind (die 'Spiegelarie' ist allerdings enthalten) - gastierte die Komische Oper Berlin (mit Melitta Muszely) erfolgreich in Moskau (Stanislavskii i Nemirovich-Danchenko Teatr) und in Paris ('Festival der Nationen' im Théâtre Sarah Bernhardt). Wolfgang Schimming schrieb damals in der 'Rheinischen Post': "Die neue Fassung ist an anderen Opernbühnen nur zu realisieren, wenn die Sänger zugleich geschulte Sprecher sind, denn der Gesang ist bei Felsenstein die affektbetonte, seelisch begründete, organische Steigerung des Sprechens."




    „Der Türke in Italien“ (‚Il turco in Italia‘) (Gioachino Rossini): Prosdocimo, der Poet – Heinz Blankenburg / Selim Pascha, ein türkischer Prinz – Tom Krause / Don Geronio, ein reicher Neapolitaner – Toni Blankenheim / Donna Fiorilla, seine Gattin – Melitta Muszely / Don Narciso, ihr Verehrer – Heinz Hoppe / Zaida, eine Z**** – Cvetka Ahlin / Ein Offizier – Jürgen Förster / Drei Diener des Selim Pascha – Holger Haase, Ralph Harster und Heinz Manniegel / Drei Tänzerinnen – Antje Aarburg, Angelica Bornhausen und Angela Schmidt / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günter Schmidt-Bohländer / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Horst Stein / Ausstattung: Ita Maximowna / Inszenierung: Günther Rennert. Eine Aufführung in der deutschen Textfassung von Günther Rennert nach Carl Stueber; Premiere am 29. 12. 1963, gesendet in der ARD (Norddeutscher Rundfunk) am 30. 8. 1964 mit einer Wiederholung am 30. 12. 1965. (**** In unserer Zeit der 'politischen Korrektheit' kann sich jede/jeder eine ihr/ihm passende Bezeichnung für diese Rolle ausdenken.;))




    „Feuersnot“ (Richard Strauss): Schweiker von Gundelfingen – Lorenz Fehenberger / Ortolf Sentlinger – Max Proebstl (Adolf Ziegler) / Diemut, seine Tochter – Melitta Muszely / Elsbeth – Ellen Kunz (Hannelore von Strohmer) / Wigelis – Brigitte Fassbaender (Heidi Abel) / Margret – Gertrud Freedmann (Monika Kienzl) / Kunrad der Ebner – Marcel Cordes / Jörg Pöschel – Georg Wieter / Hämerlein – Willy Ferenz / Kofel – Otto von Rohr / Kunz Gilgenstock – Karl Christian Kohn (Karl Hanft) / Ortlieb Tulbeck – Paul Kuen (Hans Pössenbacher) / Ursula – Irmgard Barth / Ruger Aspeck – Friedrich Lenz (Karl Walther) / Walpurg – Maria Harvey / Ein großes Mädchen – Jutta Goll / Der Tölzer Knabenchor / Ltg.: Gerhard Schmidt-Gaden / Der Chor des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Woffgang Schubert / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Rieger / Szenenbild: Walter Dörfler / Regie: Theodor Grädler (München, Studio Unterföhring, August 1964; Sendung am 30. 10. 1964 im 3. Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks und am 20. 11. 1965 im Österreichischen Fernsehen). In Klammern die Namen der Schauspieler.


    Diese TV-Produktion zum „Richard Strauss Jahr 1964“ konnten nur die Zuschauer südlich des ‚Weißwurst-Äquators‘ sehen; sie wurde auch später nicht bundesweit in der ARD gezeigt. (Marcel Cordes war der Kunrad auch in der Aufführung der Bayerischen Staatsoper 1958 mit Maud Cunitz unter Rudolf Kempe, in der Inszenierung der Wiener Volksoper im Januar 1964 mit Helga Dernesch unter Peter Maag und in der Rundfunkaufnahme des WDR vom April 1964 mit Ingrid Bjoner unter Joseph Keilberth.)



    Carlo

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  • Und als ‚Stimme der Mutter‘ im Antonia-Akt hört man die - wohl aus politischen Gründen - vom DDR-Kulturbüro aufs 'Abstellgleis‘ (Opernhaus in Schwerin) geschobene Hanne-Lore Kuhse, deren Name im Abspann nicht genannt wird.

    Lieber Carlo, darf ich etwas anmerken? In der DDR gab es nach meinen Informationen keine Institution mit dem Namen "Kulturbüro". Es gab ein Politüro der SED als eigentliches Machtzenztrum, ein Kulturministerium und eine staatliche Künstleragentur. Die beiden letztgenannten Institutionen waren auch mit den Opernhäusern und deren Sängern befasst. Hanne-Lore Kuhse trat nach ihrem Debüt in Gera trat ihr erstes Engagement 1952 in Schwerin an, wo sie bis 1959 blieb. Dort entstanden auch erste Aufnahmen. Partien wie Fidelio-Leonore, Brünnhilde oder Turandot haben sich nur ausschnittsweise als Hausbänder erhalten. Als nächste Station folgte noch 1959 Leipzig. Einem Ruf an der Ostberliner Staatsoper folgte sie 1963. Dort hatte sich inzwischen die aus Prag stammende gertenschlanke Ludmila Dvorakova etbaliert, mit der die Kuhse rein äußerlich nicht mithalten konnte. Ihr Zeit war faktisch abgelaufen noch bevor sie an diesem Haus begonnen hatte. Die Isolde und die Lady Macbeth blieben aber ihre wichtigsten Partien. Im Ausland war sie mehr zu hören als in der Heimat. Große Erfolge hatte sie in den USA, wo man weniger Probeme mit stattlichen Diven hatte. Auch in England und in Frankreich war sie sehr beliebt. In der DDR trat sie von nun an vor allem als Lied- und Konzertsängern auf und wirkten in vielen Plattenproduktionen mit.


    Dass die Kuhse im Abspann der "Hoffmann"-Films nicht genannt wird, ärgert auch mich. Ich hatte das auch schon moniert. Ich führe diesen Umstand darauf zurück, dass sie bei den Dreharbeiten in Babelsberg nicht zugegen war. Und da die Defa als Produzent auch den Abspann des Films lieferte, dessen Vorlage gewöhnlich das Drehprotokoll ist, fiel sie Stimme der Mutter, die nicht wirklioch auftritt, durch den Rost. Eine Strafaktion gegen die Sängerin, die auch mit hohen Preisen ausgezeichnet wurde, würde ich darin nicht sehen wollen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Carlo,

    war nicht Edith Lang die Donna Anna in der Giovanni-Neuinszenierung Hamburg 1960? Jedenfalls erinnere ich Clara Ebers nicht, aber ich kann mich natürlich irren.

    Beste Grüße

    Peter

  • Lieber ‚Rheingold1876‘,


    danke für die Aufklärung! In der aufgeheizten ersten Zeit unmittelbar nach der Wiedervereinigung las ich irgendwo einen langen Zeitungsartikel darüber, wie die Kultur-Oberen der DDR mit ‚ihren‘ Künstlern umgesprungen sind. Die haben auch nicht die – mit Preisen und Orden ausgezeichneten – fleißigen Devisenbringer Theo Adam, Peter Schreier und Harry Kupfer geschont. In diesem langen Aufsatz wurde auch Hanne-Lore Kuhse genannt, deren viele Auftritte im Westen sie verdächtig machten, zumal sie als ‚nicht linientreu‘ galt. (Übrigens habe ich einmal vor Jahren einen Besetzungszettel von 1958 zu der „Hoffmanns Erzählungen“-Inszenierung an der Komischen Oper Berlin gesehen und ich glaube mich zu erinnern, dass da auch ‚Hannelore‘ Kuhse die ‚Stimme der Mutter‘ sang.)



    Lieber Peter Schünemann,


    das ‚Zentralorgan‘ der bundesdeutschen Opernfreunde – die „Opernwelt“ - ging ja erst im Oktober 1960 an den Start, deshalb beziehe ich mich auf eine Kurzmeldung in der „Rheinischen Post“ zu der Hamburger „Don Giovanni“-Neuinszenierung vom April 1960. Da wurde Clara Ebers als Donna Anna genannt und es gab ein Kostümfoto mit ihr und Heinz Hoppe. Aber auch Zeitungsredakteure können sich irren...



    Carlo

  • Danke, lieber Carlo, auch ein Peter Schünemann kann sich irren. Vielleicht hatte Clara Ebers in der Premiere gesungen, und ich hatte Edith Lang in einer der nächsten Vorstellungen gehört. Jedenfalls listet mein Datenblatt die übrigen, von Dir genannten Sänger auf, also auch Hermann Prey, der nach wenigen Aufführungen von Raymond Wolansky und Hans-Otto Kloose ersetzt worden war.


    Aus der Tatsache, dass ich diese Aufführung im Jahre 1960 gehört habe, kannst Du entnehmen, dass ich nicht mehr der Jüngste bin, und da kann man sich schon mal irren.


    Beste Grüße

    Peter

  • Lieber Peter,


    ich bin am 11. Februar 77 Jahre alt geworden. Einer der wenigen Vorteile des Alters ist, dass man sich - sofern das Gedächtnis noch funktioniert, und meins tut es gottseidank noch - in der Zeit weiter zurück erinnern kann als die Jungen oder Jüngeren und man deshalb auch mehr Vergleichsmöglichkeiten zwischen einst und jetzt bzw. gut und schlecht hat.


    Dein Name ist mir durch Deine Beiträge (und Deine vielen schönen Sänger-Fotos!!!) im „Opernglas“ seit langen Jahren vertraut. Nachträglich herzlichen Dank dafür!


    Carlo

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  • Hier ist der 3. Teil der Liste mit Melitta Muszelys Fernseh-Auftritten:



    „La Traviata“ (Giuseppe Verdi): Violetta Valéry – Melitta Muszely / Flora Bervoix – Cvetka Ahlin / Alfred Germont – Arturo Sergi / Georges Germont, sein Vater – Vladimir Ruzdak / Gaston, Vicomte de Létorières – Jürgen Förster / Der Baron Douphol – Mathieu Ahlersmeyer / Der Marquis d’Obigny – Sigmund Roth / Doktor Grenvil – Karl Otto / Annina, Violettas Dienerin – Edith Goldoni / Joseph, Violettas Diener – Erich Zimmermann / Ein Kommissionär – Philipp Essinger / Ein Diener Floras – Alfred Fischer / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günter Hertel / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Albert Bittner / Ausstattung: Rudolf Heinrich / Inszenierung: Walter Felsenstein. Eine Aufzeichnung der Vorstellungen vom 2. und 4. 10. 1960; TV-Sendung am 25. 12. 1960 in der ARD (NDR).


    Ich erinnere mich - als Fernsehzuschauer - an das Bühnenbild im 2. Akt mit durchscheinenden Wänden und einer dahinter liegenden Winterlandschaft sowie an den in finsterem Schwarz spielenden ‚Ball bei Flora Bervoix‘, wovon sich nur Violetta im roten Kleid – lt. Farbfoto in der TV-Zeitung, die Sendung war natürlich in schwarz/weiß - deutlich abhob. (Melitta Muszely war auch – in Kostüm und Maske als ‚Kameliendame‘ – zu Gast in Werner Baeckers Fernsehsendung „Die aktuelle Schaubude“ anlässlich der Premiere der „Traviata“ am 14. 2. 1960 an der Hamburgischen Staatsoper.)


    Nach dieser „Traviata“-Neuinszenierung an der Hamburgischen Staatsoper brachte Walter Felsenstein am 16. 10. 1960 diese Oper auch auf die Bühne ‚seiner‘ Komischen Oper in Berlin mit Irmgard Arnold, Hermin Esser und Ernst Gutstein in den Hauptrollen; es dirigierte Kurt Masur. (In späteren Vorstellungen sangen Melitta Muszely, John Moulson und Vladimir Ruzdak.) Schon über drei Jahre vorher – am 17. 3. 1957 – hatte Melitta Muszely in einer Neuinszenierung der Berliner Staatsoper neben Martin Ritzmann und Kurt Rehm unter der Leitung von Lovro von Matačić in Ost-Berlin die Violetta verkörpert, nachdem sie vorher an diesem Haus mehrfach als Nedda im „Bajazzo“ (einige Male mit Helge Rosvaenge als Canio) gastiert hatte.



    „Otello“ (Giuseppe Verdi) (Vierter Akt): Desdemona – Melitta Muszely / Emilia – Hertha Töpper / Otello – Eugene Tobin / Jago – Eugène van Dongen / Cassio – Friedrich Lenz / Lodovico – Max Proebstl / Montano – Wolfgang Anheisser / Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Alberto Erede / Szenenbild: Walter Dörfler / Regie: Wilm ten Haaf (ARD/Bayerischer Rundfunk, Sendung am 5. 2. 1962).


    Eine Spezialität des Bayerischen Rundfunks waren damals - vor ‚geladenem‘ Publikum in der Bayernhalle in München – live aufgezeichnete optische Opern-Querschnitte mit den Sängern in Kostüm und Maske: z. B. „Der Rosenkavalier“ (mit Lisa Della Casa, Sena Jurinac und Anneliese Rothenberger), „Die schweigsame Frau“ (mit Ingeborg Hallstein, Fritz Wunderlich, Hermann Prey und Hans Hotter), „Die Liebe der Danae“ (mit Hildegard Hillebrecht, Fritz Uhl und Josef Metternich), „Don Pasquale“ (mit Anneliese Rothenberger, Waldemar Kmentt und Karl Christian Kohn), „Aida“ (mit Hildegard Hillebrecht, Hertha Töpper, Eugene Tobin, Eugène van Dongen und Max Proebstl) und auch dieser 4. Akt aus „Otello“. Der ‚Musikplauderer‘ des BR, Ludwig Kusche, führte durch die jeweilige Oper.



    „Falstaff“ (Giuseppe Verdi): Sir John Falstaff – Otto Edelmann / Mr. Ford – Hans Günther Grimm / Fenton – Richard van Vrooman / Dr. Cajus – Erich Klaus / Bardolph – Marshall Raynor / Pistol – Wolfgang Hackenberg / Mrs. Alice Ford – Melitta Muszely / Nannetta – Graziella Sciutti / Mrs. Quickly – Elisabeth Höngen / Meg Page – Eva Maria Görgen / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Nello Santi / Szenenbild: Max Bignens / Kostüme – Annemarie Köhler / Regie: Hellmuth Matiasek / Regieassistenz: Henny Riffel. Eine Coproduktion des Österreichischen Fernsehens ORF mit dem Süddeutschen Rundfunk Stuttgart SDR, live aufgezeichnet im gleichen ORF-Studio wie Menottis „Der Konsul“ (siehe Beitrag Nr. 26). Das Österreichische Fernsehen brachte diesen „Falstaff“ am 10. 10. 1963 (exakt zum 150. Geburtstag Giuseppe Verdis) zur Sendung; am 16. 2. 1964 folgte der Süddeutsche Rundfunk über die ARD. Diese TV-Produktion ist auch auf DVD erschienen (‚Arthaus Musik‘ 2010).


    Hellmuth Matiasek, der 1931 in Wien geborene – und mit der Schauspielerin Cornelia Froboess 55 Jahre verheiratete - Regisseur und (von 1983 bis 1996) Intendant des Münchner ‚Staatstheaters am Gärtnerplatz‘, ist am 7. 4. 2022 neunzigjährig gestorben. Mit Nello Santi (1931-2020) hatte Melitta Muszely bereits bei der Baden-Badener TV-Produktion von Leoncavallos „Bajazzo“ (siehe Beitrag Nr. 26) und bei einer Berner Rundfunkaufnahme von Mascagnis „Iris“ (mit Libero De Luca und Hans Günther Grimm) zusammengearbeitet.



    Neben den Probefilmen von „Don Giovanni“ und „Hoffmanns Erzählungen“ und der Dokumentation über Walter Felsenstein „Theater ist immer etwas Einmaliges“ (1995) gab es auch einen kurzen Film des NDR zu Wieland Wagners „Carmen“-Inszenierung im Dezember 1958 an der Hamburgischen Staatsoper (mit Kerstin Meyer, Melitta Muszely und Rudolf Schock.) Und auch in der beliebten Rate-Sendung „Erkennen Sie die Melodie?“ (mit Ernst Stankovski) war Melitta Muszely – von ihren Hamburger Kollegen ‚MM‘ genannt – zu Gast mit Arien aus „Rusalka“ und „Die vekaufte Braut“.



    Carlo

  • Zuerst einige Details zum künstlerischen Werdegang von Melitta Muszely:



    Die Sängerin war gebürtige Wienerin (13. 9. 1927) mit ungarischen Wurzeln und wuchs in einem musisch geprägten Elternhaus auf. Schon mit zwölf Jahren war sie regelmäßig auf einem Galerie-Stehplatz in der Wiener Staatsoper; im Krieg flüchtete sie bei Luftalarm meistens in den Bunker darunter, um die verehrten ‚Stars‘ der Oper auch aus nächster Nähe sehen zu können. Für sie kam nur ein Beruf, der etwas mit Oper zu tun hatte, in Frage und so nahm sie zunächst privaten Gesangsunterricht, wobei ihre Lehrerin sie als Mezzosopran einstufte. Ihre ‚Stehplatz-Freundin’ Leonie Rysanek schickte Melitta Muszely zu ihrer Pädagogin, Clothilde Rádony von Oltean, die ihr die Höhe in der Stimme öffnete. (Mit den Schwestern Leonie und Lotte Rysanek – ‚Li‘ und ‚Lo‘ genannt – verdiente sich ‚MM‘ das Unterrichtsgeld mit Post austragen und im Winter mit nächtlichem Schneeräumen, weil es da mehr Geld gab; außerdem kopierte sie in der 'Albertina' Noten für Wiener Laienorchester, was ihr privat für eigene Kompositionen zugute kam.)


    Durch ein Stipendium kam Melitta Muszely an das Wiener Konservatorium; in ihrer Gesangsklasse waren neben den Rysanek-Schwestern auch Lilian Benningsen und Liane Synek. ‚Li‘ Rysanek, bereits erfolgreich im Engagement in Innsbruck, vermittelte sie an ihren Agenten, der sie 1950 an das Theater Regensburg bringt. Dort wird sie nach dem Debüt als 'Oscar' ("Ein Maskenball") in Hauptrollen wie Flotows ‚Martha‘, Lortzings ‚Undine‘, Gounods ‚Margarethe‘ und auch als Millöckers ‚Gräfin Dubarry‘ eingesetzt. (Die Operette war – neben Richard Wagner und Jazz – Melitta Muszelys große musikalische Liebe.) 1952 wechselt sie an das Stadttheater in Kiel, das im Ersatzquartier im heutigen Schauspielhaus spielte ('MM' im Interview: "Auf der langen Zugfahrt dachte ich: 'Jetzt geht's nach Sibirien!'"); sie singt dort die ‚Marie‘ („Die verkaufte Braut“), die ‚Lisa‘ („Pique Dame“), die 'Leonora' ("Der Troubadour") und in der Wiedereröffnung des Kieler Opernhauses im Juni 1953 die ‚Marzelline‘ („Fidelio“). Günther Rennert, seit 1946 Intendant der Hamburgischen Staatsoper, fragt bei ihr an, ob sie innerhalb von zwei Tagen als ‚Cho-Cho-San‘ einspringen kann und sie sagt zu, obwohl sie diese Partie noch nie gesungen hat. Ihr Hamburger Debüt am 20. 1. 1953 ist so erfolgreich, dass ihr ‚Linkerton‘-Partner Rudolf Schock – der sie ohne Probe nur in Kostüm und Maske gesehen hat - vor einem weiteren Einspringen als „Madame Butterfly“ einige Tage später zu ihr sagt, sie müsse sich anstrengen, denn die Sängerin, mit der er in dieser Oper zuletzt gesungen hat, sei sehr gut gewesen. Melitta Muszely, nun in privater Kleidung, sagt ihm erst am Ende des Gesprächs: „Übrigens, diese ‚Butterfly‘, das war ich!.“ (Fortsetzung folgt.)



    Hier folgt der 1. Teil der Aufnahmen von und mit Melitta Muszely:



    „Das bronzene Pferd“ (‚Le cheval de bronze’) (Daniel Francois Esprit Auber): Yang, kaiserlicher Prinz von China – Hubert Weindel / Tsing-Sing, ein Mandarin – Alexander Malta / Tao-Jin, seine vierte Frau – Melitta Muszely / Tchin-Kao, ein Pächter - Hans Sotin / Pe-Ki, seine Tochter – Ottilia Mére / Yan-Ko, ein junger Bauer – Raimund Gilvan / Stella, eine Mogulprinzessin – Monique Erismann / Der Berner Kammerchor / Das Radio-Orchester Beromünster / Dirigent: Niklaus Aeschbacher (Bern, 9. 11. 1969). Veröffentlicht in den USA von ‚House of Opera‘.


    Es gibt daneben noch eine Aufnahme des Österreichischen Rundfunks vom Februar 1953 mit Edith Kermer (Tao-Jin), Wilma Jung (Pe-Ki), Hertha Schmidt (Stella), Tino di Costa (Prinz Yang), Kurt Equiluz (Yan-Ko), Franz Fuchs (Tsing-Sing) und Leo Heppe (Tchin-Kao), dem Niederösterreichischen Tonkünstlerchor (Chorltg.: Gottfried Preinfalk) und dem Großen Wiener Rundfunkorchester unter der Leitung von Kurt Richter. Die Sprecherin der Zwischentexte ist Elisabeth Kloiber. (Die Aufnahme erschien 2008 bei ‚Walhall‘ und 2019 bei ‚Naxos‘, jeweils auf zwei CDs.)


    Am 11. 3. 2012 hatte diese Oper in der Komischen Oper Berlin Premiere, deren Text-Neufassung von Bettina Bartz und Werner Hintze – der bei "Tamino" vor einigen Wochen für Unruhe sorgte (mal wieder das leidige Thema ‚Regietheater‘) – stammt. Der ‚Deutschlandfunk Kultur’ sendete am 7. 4. 2012 angeblich davon einen Mitschnitt mit Erika Roos (Tao-Jin), Elisabeth Starzinger (Pe-Ki), Julia Giebel (Stella), Violetta Madjarowa (Lo-Mangli), Sung-Keun Park (Prinz Yang), Joska Lehtinen (Yan-Ko), Tom Erik Lie (Tsing-Sing) und Juri Batukov (Tchin-Kao). Es sang der Chor (Chorltg.: André Kellinghaus) und es spielte das Orchester der Komischen Oper Berlin (Dirigent: Maurizio Barbacini). Lt. mehreren Presseberichten waren aber in der Premiere Annelie Sophie Müller und Stephan Boving die Darsteller von Pe-Ki und Yan-Ko.



    „Hallo, da draussen!“ (‚Hello Out There‘) (Jack Beeson): TV-Produktion des Bayerischen Rundfunks von 1962 mit Melitta Muszely, Hermann Prey und Fritz Uhl - siehe Beitrag Nr. 26 vom 11. 2. 2023.



    „Fidelio“ (Ludwig van Beethoven“: Don Fernando – Erich Wenk / Don Pizarro – Heinz Rehfuss / Florestan – Julius Patzak / Leonore – Gladys Kuchta / Rocco – Karl Kümmel / Marzelline – Melitta Muszely / Jaquino – Helmut Kretschmar / Zwei Gefangene – Robert Blais und Horst Sellentin / Der Chor und das Sinfonie-Orchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Dirigent: Carl Bamberger. Eine Produktion des amerikanischen Schallplatten-Clubs ‚Musical Masterpiece Society‘ mit seinem Label „Concert Hall“, vermutlich von 1957. (Die US-Firma ‚Nonesuch‘ gab die Aufnahme 1966 auf zwei LPs heraus und die niederländische ‚Gala‘ 2006 in einer CD-Box.)



    „Eugen Onegin“ (‚Evgeni Onegin‘) (Piotr Ilich Chaikovskii): (Szenen) Arie des Lenski ‚Wohin seid ihr entschwunden?‘ - Duellszene ‚Mein Feind! Mein Feind!‘ - Arie des Fürsten Gremin ‚Ein jeder kennt die Lieb‘ auf Erden’ – Szene des Onegin ‚Ist dies denn wirklich die Tatjana?‘ - Finale der Oper ‚O, bang ist mir um‘s Herz. Heut kommt Onegin.‘ / Tatjana – Melitta Muszely / Eugen Onegin – Hermann Prey / Lenski – Fritz Wunderlich / Fürst Gremin – Gottlob Frick / Das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Dirigent: Meinahrd von Zallinger (München, Bürgerbräukeller, 17. 12. 1962). Eine Schallplatte der ‚Electrola‘ von 1963, gekoppelt mit Szenen aus „Pique Dame“ von Piotr Ilich Chaikovskii. 2001 auf CD veröffentlicht von ‚EMI‘ in einer Box (10 CDs) mit angehängten Ausschnitten aus „Eugen Onegin“ (Briefszene der Tatjana ‚Was auch geschehen mag‘ mit Elisabeth Lindermeier; Dirigent: Rudolf Kempe / Arie des Onegin ‚Sie schrieben mir, wozu es leugnen‘ mit Marcel Cordes; Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke).


    Melitta Muszely war die Tatjana am 27. 2. 1962 in einer Neuinszenierung dieser Oper an der Hamburgischen Staatsoper in der Regie des berühmten, aus Russland stammenden, Choreographen George Balanchine. In weiteren Rollen: Cvetka Ahlin (Olga), Maria von Ilosvay (Gräfin Larina), Vladimir Ruzdak (Eugen Onegin), Heinz Hoppe (Lenski), Arnold van Mill (Fürst Gremin); Dirigent: Horst Stein. Überschattet wurden die Aufführungen durch eine Hochwasser-Katastrophe an der Unterelbe und in Hamburg mit 315 Toten!



    „Pique Dame“ (‚Pikovaia Dama‘) (Piotr Ilich Chaikovskii): (Szenen) Szene und Duett Lisa-Hermann ‚Voll Unruh‘ all mein Sehnen’ (1. Akt) – Arie des Jeletzki ‚Als deine Liebe du mir schenktest‘ (2. Akt) – Arioso der Lisa ‚Bald ist es Mitternacht… Alles gehört ja nur dir allein‘ (3. Akt) – Szene und Duett Lisa-Hermann ‚Wenn mir der Glockenschlag Gewissheit gibt‘ (3. Akt) / Lisa – Melitta Muszely / Hermann – Fritz Wunderlich / Fürst Jeletzki – Hermann Prey / Das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Dirigent: Meinahrd von Zallinger (München, Bürgerbräukeller, 13. 12. 1962). Eine Schallplatte der ‚Electrola‘ von 1963, gekoppelt mit Szenen aus „Eugen Onegin“ von Piotr Ilich Chaikovskii. 2001 auf CD veröffentlicht von ‚EMI‘ in einer Box (10 CDs) mit angehängten Ausschnitten aus „Eugen Onegin“ (siehe oben).



    Carlo

  • Berichtigung zum Beitrag Nr. 42: Selbstverständlich heißt der Dirigent in den Ausschnitten aus "Eugen Onegin" und "Pique Dame" richtig Meinhard von Zallinger !



    Melitta Muszely in Hamburg (1. Teil):


    Ab der Spielzeit 1954/1955 gehört Melitta Muszely fest zum Ensemble der Hamburgischen Staatsoper, die für diese Saison im 'Theater am Besenbinderhof' spielt, weil an der Dammtorstraße das neue Haus der Staatsoper gebaut wird und das bisher dort bestehende Interimstheater nicht mehr benutzt werden kann. Die Premiere der Oper "Manon Lescaut" am 5. 10. 1954 (mit Rudolf Schock als Des Grieux) geht an die - wenige Jahre später unheilbar an Leukämie erkrankte - Amerikanerin Anne Bollinger, doch Melitta Muszely teilt sich mit ihr die Folgevorstellungen, wobei sie außerdem an vielen Abenden auch die Mimi ("La Bohème") und die Cho-Cho-San ("Madame Butterfly") singt. Eine Seltenheit ist die Operette "Die Abenteuer des Königs Pausole" von Arthur Honegger, die am 9. 3. 1955 in deutscher Erstaufführung - Regie: Helmut Käutner - gegeben wird. (In zwei der siebzehn Frauenrollen des Stücks standen neben Melitta Muszely auch die Schauspielerinnen Hannelore Schroth und Edda Seippel auf der Opernbühne. Den lebenslustigen König von Tryphème, der einen Harem mit 365 Frauen hat, verkörperte der beliebte Hamburger Bassist Theo Herrmann, ein gebürtiger Wiener.)


    Endlich wird am 15. 10. 1955 das neu erbaute Haus der Staatsoper an der Dammtorstraße mit einer Neuinszenierung der "Zauberflöte" in Anwesenheit von Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet; der Rundfunk und das Fernsehen übertragen live, die Pamina singt Anne Bollinger. Melitta Muszely wird zwei Tage später in der Uraufführung von Ernst Kreneks neuer Oper "Und Pallas Athene weint" eingesetzt, die vom NDR live gesendet wird. Gegen Ende seiner zehnjährigen Intendanz inszeniert Günther Rennert – er geht nach Stuttgart, sein Hamburger Nachfolger ist Heinz Tietjen - noch den "Barbier von Bagdad" mit Melitta Muszely, Sándor Kónya und Arnold van Mill (28. 4. 1956); u. a. mit diesem Werk gastiert man im Spätsommer 1956 in Schottland und die Hamburgische Staatsoper ist somit (nach dem erfolgreichen Gastspiel von 1952) das einzige ausländische Opernensemble, das bis dahin zu den Festspielen in Edinburgh eingeladen wurde.


    Noch vor der Hamburger Premiere zeigt man in Edinburgh Igor Stravinskys "Mavra" (Melitta Muszely ist die Parascha), vier Wochen später steht der Komponist in Hamburg selbst am Dirigentenpult. Es dauert aber ein Jahr, bis Melitta Muszely – die sich längst in die Herzen der Hanseaten gesungen hat - wieder in einer Neuinszenierung auf der Bühne steht: "Der Rosenkavalier" mit Clara Ebers und Helga Pilarczyk unter dem Dirigat von Joseph Keilberth (Regie: Rudolf Hartmann). Und wieder ein Jahr später wirkt sie als Micaela in Wieland Wagners Aufsehen erregender "Carmen"-Deutung mit. Leider gibt es von den beiden letztgenannten Premieren keine Rundfunk-Mitschnitte; die schottische BBC hat aber angeblich 1956 alle Aufführungen des Hamburger Gastspiels in Edinburgh akustisch dokumentiert, so auch "Der Barbier von Bagdad" und "Mavra".



    Im zweiten Teil der Aufnahmen-Liste zu Melitta Muszely geht es um Opern von Georges Bizet, Ferruccio Busoni, Peter Cornelius und Claude Debussy.



    „Carmen“ (Georges Bizet): Carmen – Christa Ludwig / Don José – Rudolf Schock / Micaela – Melitta Muszely / Escamillo – Hermann Prey / Frasquita – Ursula Schirrmacher / Mercedes – Ursula Gust / Dancairo – Leopold Clam / Remendado – Karl-Ernst Mercker / Morales – Georg Völer / Zuniga – Iwan Rebroff / Die Schöneberger Sängerknaben / Chorltg.: Gerhard Hellwig / Der Chor der Deutschen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Die Berliner Symphoniker / Dirigent: Horst Stein (Berlin, Grunewaldkirche, September 1961). Eine Produktion – in deutscher Sprache natürlich und in der Guiraud-Fassung - der EMI-Tochter ‚Columbia‘ (Erstveröffentlichung 1962 auf drei LPs) mit mehrfachen Wiederauflagen auf LP und CD. Am 21. 12. 1958 gab es an der Hamburgischen Staatsoper - während der Intendanz von Heinz Tietjen - eine Aufsehen erregende „Carmen“-Neuinszenierung von Wieland Wagner mit Kerstin Meyer (Carmen), Rudolf Schock (Don José) und dem lt. Pressetext australischen Musical- und Filmsänger Richard Collett (Escamillo); die Micaela war Melitta Muszely. Interessanterweise griffen Wieland Wagner und der Dirigent Wolfgang Sawallisch schon damals auf die ursprüngliche Version der Oper – mit (gekürzten) gesprochenen Dialogen – zurück.



    „Turandot“ (Ferruccio Busoni): Altoum, Kaiser von China – Charles Gillig / Turandot, seine Tochter – Melitta Muszely / Adelma, ihre Vertraute – Melanie Geissler / Kalaf, ein fremder Prinz – Fritz Uhl / Barak, sein Getreuer – Gottfried Fehr / Die Königinmutter von Samarkand – Chloe Owen / Truffaldino, Haupt der Eunuchen – Paul Kuen / Pantalone und Tartaglia, zwei Minister – Karl Sablotzke und Richard Bedel / Eine Vorsängerin – Melanie Geissler / Der Berner Kammerchor / Chorltg.: Walter Furrer / Das Berner Stadtorchester / Dirigent: Otto Ackermann. (Bern, Studio Bern, 26. 5. - 28. 5. 1959). Eine Produktion von Studio Bern für Radio Beromünster, zuerst auf zwei LPs von ‚IGI‘ (‚I Grandi Interpreti‘) veröffentlicht und später bei ‚Laudis‘ (Label „Foyer“) auf zwei LPs und einer CD herausgegeben.


    Zeitnah – vom 10. 12. bis 15. 12. 1959 – produzierte der NDR eine Rundfunkaufnahme, die bis heute nicht kommerziell erschienen ist. Die Besetzung: Edith Lang (Turandot), Ria Urban (Adelma), Elfriede Wasserthal (Königinmutter), Heinz Hoppe (Kalaf), Sigmund Roth (Barak), Ernst Wiemann (Altoum), Kurt Marschner (Truffaldino), Toni Blankenheim (Pantalone) und Walter Hauck (Tartaglia); der Dirigent war Wolfgang Ebert.



    „Der Barbier von Bagdad“ (Peter Cornelius): Der Kalif – Georg Mund / Baba Mustapha – Kurt Marschner / Margiana – Melitta Muszely / Bostana – Gisela Litz / Nureddin – Sándor Kónya / Abul Hassan – Arnold van Mill / Ein Sklave – Jürgen Förster / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günter Hertel / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Albert Bittner (Edinburgh, King’s Theatre, 23. 8. 1956). Die Premiere in Hamburg war am 28. 4. 1956 in exakt dieser Besetzung (Regie: Günther Rennert); eine Rundfunkübertragung gab es leider nicht. Die Hamburgische Staatsoper gastierte 1956 bereits zum zweiten Mal (nach 1952) in der schottischen Hauptstadt mit insgesamt 17 Aufführungen der Opern „Die Zauberflöte“, „Der Barbier von Bagdad“, „Salome“ und „Mavra“/“Oedipus Rex“; Queen Elizabeth II. gab sich die Ehre, eine Vorstellung der „Zauberflöte“ zu besuchen. Es gibt Grund zu der Annahme, dass die schottische BBC wie schon 1952 die jeweils erste Aufführung übertragen bzw. mitgeschnitten hat; veröffentlicht wurde bisher aber nichts davon.



    „Pelleas und Melisande“ (‚Pelléas et Mélisande‘) (Claude Debussy): König Arkel – Ernst Wiemann / Genoveva – Cvetka Ahlin / Golo – Vladimir Ruzdak / Pelleas – Ernst Haefliger / Melisande – Melitta Muszely / Yniold – Ria Urban / Der Arzt – Heinz Blankenburg / Ein Hirt – Karl Otto / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Ernest Bour (Hamburg, Staatsoper, 29. 11. 1962). In der Premiere am 30. 4. 1961 war die niederländische Sopranistin Erna Spoorenberg die Melisande und der Dirigent war Ernest Ansermet. Mit ihm sang Melitta Muszely auch mehrere Vorstellungen, die später von Ernest Bour übernommen wurden, eine davon wurde vom NDR im Rundfunk übertragen. Ernest Ansermet – der übrigens ausgezeichnet deutsch sprach und 1964 auch eine Neuinszenierung von „Boris Godunow“ in Hamburg leitete – hatte Hans Reinharts Übersetzung von „Pelléas et Mélisande“ überarbeitet. Die Inszenierung wurde nach dem plötzlichen Tod des ursprünglich vorgesehenen schweizerischen Regisseurs Oskar Wälterlin dem Hausregisseur und Abendspielleiter der Staatsoper, Ulrich Wenk, anvertraut. Im Thread zu Trude Eipperle hatte ich geschrieben, die Rundfunksendungen aus Stuttgart 1948 (mit Lore Wissmann, Wolfgang Windgassen und Alexander Welitsch) und Frankfurt 1952 (mit Trude Eipperle, Franz Fehringer und Otto von Rohr) seien die einzigen deutsch gesungenen Aufnahmen, was nun nicht mehr stimmt.


    Herbert von Karajan, der als Intendant der Wiener Staatsoper Melitta Muszely einen Festvertrag ab der Saison 1964/1965 gab, versprach ihr die Mitwirkung in der geplanten Wiederaufnahme seiner Wiener Inszenierung (1962) von „Pelleas und Melisande“, unter seinem Dirigat und natürlich in der Originalsprache. Doch im Juni 1964 warf Karajan ‚die Brocken hin‘ und verließ Wien; sein Nachfolger Egon Hilbert verpflichtete für die Neueinstudierung im Dezember 1966 eine total unbekannte Sopranistin (Nicole Menut), die nach nur einer Vorstellung gegen Jeannette Pilou ausgewechselt wurde. Melitta Muszely, die inzwischen ihre Rolle auf französisch gelernt hatte, wurde stillschweigend übergangen….



    Carlo

  • Melitta Muszely in Hamburg (2. Teil):


    Der schweizerische Komponist Rolf Liebermann wechselt ab dem 1. 8. 1959 von der Musikabteilung des Norddeutschen Rundfunks zur Intendanz der Hamburgischen Staatsoper. Die erste Neuinszenierung bringt Puccinis „Turandot“ (am 10. 9. 1959 mit Helga Pilarczyk, Melitta Muszely und Eugene Tobin; der Dirigent ist István Kertész und Joachim Herz aus Leipzig führt die Regie). Ein weiterer Regisseur aus der ‚Sowjetzone‘ kommt am 14. 2. 1960 nach Hamburg: Walter Felsenstein. In seiner „La Traviata“-Inszenierung hat Melitta Muszely – die bereits 1957 an der Ost-Berliner Staatsoper als Violetta Valéry brillierte – einen ihrer größten Erfolge und das Fernsehen zeichnet zwei Vorstellungen auf. Am 20. 4. 1960 folgt der „Don Giovanni“, in Szene gesetzt vom ehemaligen Hamburger Intendanten Günther Rennert (siehe Beitrag Nr. 35 vom 18. 2. 2023) und damit gastiert man auch konzertant beim ‚Bergen Festival’ in Norwegen.


    In der nächsten Saison folgt am 23. 11. 1960 mit „Die Hochzeit des Figaro“ – Dirigent wie im „Don Giovanni“: Hans Schmidt-Isserstedt - eine weitere Rennert-Inszenierung mit Liselotte Fölser (Gräfin), Edith Mathis (Cherubino), Benno Kusche (Figaro) und Hans-Otto Kloose (Graf Almaviva); Melitta Muszely als Susanna wird von Publikum und Presse besonders gefeiert. Als Marie in einer neuen „Verkauften Braut“ alterniert ‚MM‘ – wie die Hamburger sie nennen - ab 1961 mit Liselotte Fölser und in der Hamburger Erstaufführung von „Pelléas und Mélisande“ übernimmt sie im selben Jahr die Rolle der Mélisande von Erna Spoorenberg noch unter der musikalischen Leitung von Ernest Ansermet (siehe Beitrag Nr. 43 vom 11. 3. 2023).


    Am 22. 12. 1961 wird Paul Hindemiths „Cardillac“ – in der Zweitfassung von 1952, die der Komponist einzig für gültig erklärt hat – von Hans Schalla inszeniert und von Leopold Ludwig dirigiert. Die Titelrolle singt Herbert Fliether, Melitta Muszely ist die Tochter des Goldschmieds. Ferner wirken Edith Lang (Sängerin), Arturo Sergi (Cardillacs Geselle), Eugen Talley-Schmidt (Kavalier) und Georg Mund (Polizeioffizier) mit. In dem Ausschnitt aus Lullys Oper „Phaeton“, der im dritten Akt eingefügt ist, singen Edith Lang, Cvetka Ahlin, Ratko Delorko und Peter Roth-Ehrang. In Hindemiths Oper – allerdings in der Urfassung von 1926 und in italienischer Sprache – tritt Melitta Muszely auch ab dem 31. 1. 1964 vier Mal an der Mailänder Scala in einer Inszenierung von Václav Kašlík unter der musikalischen Leitung von Nino Sanzogno auf; ihre Partner sind Magda László (Dame), Wladimiro Ganzarolli (Cardillac), Giorgio Merighi (Offizier), Giacomo Aragall (Kavalier), Andrew Foldi (Goldhändler) und Lorenzo Testi (Führer der Prevoté).


    Es folgen noch die Neuinszenierung von „Eugen Onegin“ durch Georges Balanchine (siehe Beitrag Nr. 42 vom 4. 3. 2023), die Uraufführung von Giselher Klebes „Figaro lässt sich scheiden“ (siehe unten) und eine weitere Regiearbeit von Günther Rennert: „Der Türke in Italien“ von Gioachino Rossini (siehe Beitrag Nr. 35 vom 18. 2. 2023). Nach zehn Jahren verlässt Melitta Muszely 1964 das Hamburger Ensemble – sie tritt danach gelegentlich noch gastweise in der Hansestadt auf - und wechselt an die Wiener Staatsoper; eine Entscheidung, die sie später bitter bereut hat.



    Nachstehend nenne ich Opern von Gottfried von Einem, Christoph Willibald Gluck, E. Th. A. Hoffmann, Jacques Ibert, Giselher Klebe und Erich Wolfgang Korngold:



    „Dantons Tod“ (Gottfried von Einem): Deputierte: Georg Danton – Vladimir Ruzdak, Camille Desmoulins – Richard Holm, Herault de Séchelles – Ratko Delorko / Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses: Robespierre – Helmut Melchert, St. Just – Toni Blankenheim / Herrmann, Präsident des Revolutionstribunals – Ernst Wiemann / Simon, Souffleur – Caspar Bröcheler / Ein junger Mensch – Jürgen Förster / Zwei Henker – Kurt Marschner und Karl Otto / Julie, Gattin Dantons – Ursula Zollenkopf / Lucile, Gattin des Camille Desmoulins – Melitta Muszely / Die Frau Simons – Gisela Litz / Eine Dame – Ria Urban / Der Chor und das Sinfonie-Orchester des Norddeutschen Rundfunks / Chorltg.: Max Thurn / Dirigent: Leopold Ludwig (Hamburg, Funkhaus, 6. 12. - 14. 12. 1960). Diese Aufnahme entstand ohne Zusammenhang mit einer Bühnenaufführung; Gottfried von Einems „Dantons Tod“ – nach dem gleichnamigen Schauspiel von Georg Büchner – wurde bereits am 17. 3. 1948 in Hamburg sieben Monate nach der Salzburger Uraufführung erstmals in der BRD aufgeführt.



    „La danza“ (Christoph Willibald Gluck): Nice - Melitta Muszely / Tirsi - Josef Traxel / Das Rundfunkorchester Hannover des Norddeutschen Rundfunks / Dirigent: Fritz Rieger (Hannover, Funkhaus, 21. - 23. 12. 1959). Die rund einstündige Aufnahme dieser 'Pastorale' (mit einer Ouvertüre, vier langen Arien, einem Duett und Rezitativen) wurde mit dem italienischen Originaltext des kaiserlichen Hofdichters Pietro Metastasio eingespielt, der ihn 1744 für den Komponisten Giuseppe Bonno schrieb und ihn 1755 für Christoph Willibald Gluck bearbeitete. Die Uraufführung im Schloss Laxenburg (bei Wien) am 5. 5. 1755 – aus Anlass des achten Geburtstags des Erzherzogs Leopold – war mit zwei gefeierten Sängerstars jener Zeit besetzt: Caterina Gabrielli und Joseph Friberth.



    „Undine“ (Ernst Theodor Amadeus Hoffmann): Ritter Huldbrand von Ringstetten – Raimund Grumbach / Ein alter Fischer – Max Proebstl / Seine Frau – Sunhild Rauschkolb / Undine, ihre Pflegetochter – Rita Streich / Heilmann, ein Geistlicher – Kieth Engen / Kühleborn, ein Wassergeist – Karl Christian Kohn / Der Herzog – Anton Rosner / Die Herzogin – Marjorie Heistermann / Berthalda, ihre Tochter – Melitta Muszely / Zwei Knappen – Karl Hermann Bennert und Maximilian Eibl / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Wolfgang Schubert / Dirigent: Jan Koetsier (München, Herkulessaal der Residenz, 20. 9. - 24. 9. 1965 und 6. 10. - 8. 10. 1965). Die Aufnahme erschien zuerst auf drei LPs bei der US-Firma ‚Voce‘ und später auf je zwei CDs in Italien bei ‚Memories‘ und ‚Living Stage‘.



    „Angélique“ (Jacques Ibert): Tonaufnahme vom 17. 9. bis 20. 9. 1962 zur TV-Produktion des Norddeutschen Rundfunks Hamburg (mit Melitta Muszely, Theo Zilliken, Willy Ferenz, Giuseppe Baratti, Marion Alch, Thomas Carey und Paul Kuen). Siehe Beitrag Nr. 26 vom 11. 2. 2023.



    „Figaro lässt sich scheiden“ (Giselher Klebe): Graf Almaviva – Mathieu Ahlersmeyer / Grafin Rosina, seine Gattin – Clara Ebers / Figaro, Kammerdiener des Grafen – Toni Blankenheim / Susanna, Kammerzofe der Gräfin – Melitta Muszely / Antonio, ehemaliger Schlossgärtner, Susannas Onkel – Karl Otto / Fanchette, seine Tochter – Ria Urban / Pedrillo, ehemaliger Reitknecht des Grafen, Fanchettes Mann – Peter Roth-Ehrang / Vier Grenzbeamte – Georg Mund, Erich Zimmermann, Werner Malambré und Philipp Essinger / Ein Offizier – Jürgen Förster / Ein Arzt – Alfred Fischer / Der Forstadjunkt – Kurt Marschner / Eine Hebamme – Maria von Ilosvay / Der Hauptlehrer von Großhadersdorf – Hans-Erich Düwel / Cherubin, ehemaliger Page des Grafen, Cafébesitzer – Arturo Sergi / Ein Kommissar – Sigmund Roth / Ein Gast im Café – Caspar Bröcheler / Ein Wachtmeister – Jean Pfendt / Carlos und Maurizio, zwei Findelkinder – Ralph Pürschel und N. N. / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Albert Bittner (Hamburg, Staatsoper, 10. 1. 1964). Ein Live-Mitschnitt des NDR. Folgende Ausschnitte daraus sind auf der CD „Musikalische Komödien“ in der Serie „Musik in Deutschland 1950-2000“ (herausgegeben vom Deutschen Musikrat und 'RCA') zu hören: Introduzione e Quartetto (1. Bild, Nr. 1 und 2) – Duetto (5. Bild, Nr. 11) – Duetto (9. Bild, Nr. 29) und Finale der Oper (9. Bild, Nr. 30). (Die Premiere der Oper am 28. 6. 1963 an der Hamburgischen Staatsoper dirigierte übrigens Leopold Ludwig.)



    „Die tote Stadt“ (Erich Wolfgang Korngold): Duett Marietta-Paul ‚Glück, das mir verblieb‘ – Szene des Paul ‚O Freund, ich werde sie nicht wiedersehen‘ / Marietta – Melitta Muszely / Paul – Rudolf Schock / Ein Opernorchester / Dirigent: Berislav Klobučar (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 17. 4. 1959). Die kleine EP war ein Verkaufsschlager der 'Electrola' und machte die damaligen Opernfreunde – die die Aufnahmen des Duetts mit Lotte Lehmann und Richard Tauber bzw. Annelies Kupper und Lorenz Fehenberger nicht kannten – lange vor der 'Korngold-Renaissance' mit diesem Werk bekannt. Melitta Muszely, die am Wiener Konservatorium auch Kompositionsunterricht bei der Schwester von Joseph Marx hatte, mit ihm gut bekannt war und seine Lieder bei ihren Konzerten (und auf der Schallplatte) sang, hat ebenso Lieder seines Zeitgenossen Erich Wolfgang Korngold in ihrem Repertoire gehabt, wie z. B. dessen vier „Lieder nach Shakespeare, op. 31“, wovon es auch einen Live-Mitschnitt mit ihr gibt.



    Carlo

  • Melitta Muszely in Berlin:


    Von der Wiedereröffnung der Berliner Staatsoper im September 1955 bis zum ‚Mauerbau‘ im August 1961 sangen viele Westdeutsche und Österreicher an der Berliner Staatsoper, z. B. Clara Ebers, Christel Goltz, Gertrude Grob-Prandl, Margarete Klose, Anny Schlemm, Rudolf Gonszar, Julius Katona, Helmut Melchert, Heinrich Pflanzl, Karl Schmitt-Walter, Josef Traxel, Günther Treptow.


    Auch Melitta Muszely hatte keine Probleme, in der in der BRD damals ‚Ost- bzw. Sowjetzone‘ genannten DDR aufzutreten. Schon 1954 gastierte sie an der Berliner Staatsoper – damals noch im Admiralspalast spielend – mehrfach als Nedda im „Bajazzo“ an der Seite von Helge Rosvaenge und sang im neuen Haus der Staatsoper ‚unter den Linden‘ vom September 1956 bis Juni 1958 – wenn ich gemäß ‚Musikliebhabers‘ Besetzungsarchiv richtig gezählt habe – im „Bajazzo“ (5 Mal), „Eugen Onegin“ (9 Mal) und 1 Mal „Arabella“. Am 17. 3. 1957 wurde ‚MM‘ dann in einer Neuinszenierung von „La Traviata“ eingesetzt: Martin Ritzmann und Kurt Rehm waren ihre Partner; es dirigierte Lovro von Matačić, der Regisseur war Carl-Heinrich Kreith; die Violetta sang sie dort danach noch 11 Mal.


    An der Komischen Oper Walter Felsensteins hatte Melitta Muszely bereits im Frühjahr 1953 als Mimi in „La Bohème“ gastiert. Am 11. 7. 1955 war sie dort in einer weiteren Puccini-Rolle zu erleben: „Manon Lescaut“ in der Regie von Joachim Herz und unter der Leitung von Meinhard von Zallinger (mit 69 Vorstellungen in vier Jahren!). Schließlich folgte am 25. 1. 1958 nach einer monatelangen Probenzeit Walter Felsensteins Fassung von „Hoffmanns Erzählungen“, die mehr ein Schauspiel mit Musik denn eine Oper war. Die Kritiker waren sich über die überragende schauspielerische Leistung von Melitta Muszely in den vier Frauenpartien einig, stellten aber auch bald eine leichte stimmliche Überforderung fest. Denn nach dem Prinzip Felsensteins, für seine stets auf eine lange Laufzeit angelegten Inszenierungen keine Umbesetzungen vorzunehmen, ist sie über drei Jahre lang quasi ‚en suite‘ in „Hoffmanns Erzählungen“ aufgetreten.


    Nach seiner Hamburger Inszenierung von “La Traviata“ (siehe Beitrag Nr. 41vom 25. 2. 2023) brachte Walter Felsenstein dieses Werk am 16. 10. 1960 auch an ‚seinem‘ Haus heraus und Melitta Muszely alternierte mit der Premierensängerin Irmgard Arnold in mehreren Reprisen. Der Bau der Berliner Mauer beendete schließlich 1961 die Tätigkeit der Sängerin im anderen Teil Deutschlands. Für Melitta Muszely wurde mit Sylvia Geszty von der Berliner Staatsoper nach mehrmonatiger ‚Einarbeitungszeit‘ ein Ersatz in „Hoffmanns Erzählungen“ gefunden, die man auch während dem Umbau der Komischen Oper 1965/1966 im ‚Haus der Volksbühne‘ weiter spielte. Im Sommer 1970 kehrte die Ungarin nach ihren Auftritten („Die Zauberflöte“) bei den Salzburger Festspielen nicht mehr nach (Ost-)Berlin zurück und Walter Felsenstein holte für die Verfilmung von „Hoffmanns Erzählungen“ Melitta Muszely, die da bereits ihre Opernkarriere beendet hatte und nur noch als Konzert- und Liedersängerin auftrat. (Bei den Tonaufnhmen für den Film wurde in der Partie der Olympia die Sopranistin Renate Krahmer eingesetzt.)


    Im Westen Berlins hat Melitta Muszely – die ab 1958 für fünf Jahre einen Exclusiv-Vertrag mit der Kölner ‚Electrola‘ hatte und danach noch ein paar Aufnahmen für ‚Eurodisc‘ machte – Schallplatten eingespielt und auch an der Städtischen Oper Berlin gastiert; sie trat jedoch nur in vereinzelten Repertoire-Vorstellungen auf.



    Melitta Muszely in Opern von Ernst Krenek, Ruggero Leoncavallo, Pietro Mascagni, Gian Carlo Menotti und Wolfgang Amadé Mozart:



    „Pallas Athen weint“ (Ernst Krenek): Die Göttin Pallas Athene – Margarethe Ast / Der Philosoph Sokrates – James Pease / Seine Schüler und Freunde: Alkibiades – Heinz Sauerbaum, Meletos – Helmut Melchert, Meton – Hermann Prey / Althaea, Priesterin von Eleusis – Helga Pilarczyk / Agis, König von Sparta – Arnold van Mill / Timaea, seine Gemahlin – Melitta Muszely / Lysander, ein spartanischer General – Fritz Lehnert / Brasidas, ein spartanischer Hauptmann – Peter Markwort / Ktesippos, Sohn des Brasidas – Jürgen Förster / Naunochos*, ein Schiffskapitän – Karl Otto / Ein athenischer Senator – Adolf Meyer-Bremen / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günter Hertel / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Leopold Ludwig (Hamburg, Staatsoper, 17. 10. 1955). Der Norddeutsche Rundfunk übertrug die Uraufführung dieser Oper, die von Günther Rennert inszeniert wurde. (Ein Ausschnitt daraus – das 2. Bild des 3. Aktes – ist auf der CD „Musik in Deutschland 1950-2000: Hamburgische Staatsoper“ enthalten, die 2003 von ‚RCA‘ zusammen mit dem Deutschen Musikrat veröffentlicht wurde.) *Die Rolle wurde später in ‚Nauarchos‘ umbenannt.


    Am 13. 4. 1973 dirigierte Ernst Krenek im Wiener Musikverein den Chor und das Sinfonieorchester des Österreichischen Rundfunks in Ausschnitten aus „Pallas Athene weint“ (mit Rotraud Hansmann, Margarita Lilowa, Peter Baillie, Ernst Gutstein, Peter Lindroos und Manfred Schenk). Die komplette Oper wurde am 6. 6. 1988 ebenfalls im Wiener Musikverein konzertant aufgeführt. Die Mitwirkenden waren: Ute Trekel-Burkhardt (Pallas Athene), Ingrid Bjoner (Althaea), Gabriele Lechner (Timaea), Günter Reich (Sokrates), Ronald Hamilton (Alkibiades), Wolfgang Müller-Lorenz (Meletos), Michael Kraus (Meton und Brasidas), Jaroslav Stajnc (König Agis), Anton Steingruber (Lysander), John Dickie (Ktesippos) und Thomas Lander (Nauarchos). Pincvhas Steinberg leitete den ORF-Chor und das ORF-Symphonieorchester Wien. Beide Konzerte wurden vom ORF live übertragen.



    „Der Bajazzo“ ('I pagliacci') (Ruggero Leoncavallo): Canio – Rudolf Schock / Nedda – Melitta Muszely / Tonio – Josef Metternich / Beppo – Manfred Schmidt / Silvio – Marcel Cordes / Ein Bauer – Werner Müller / Der Chor der Deutschen Staatsoper Berlin / Chorltg.: Karl Schmidt / Die Staatskapelle Berlin / Dirigent: Horst Stein (Berlin, Grunewaldkirche, Juni 1959). Eine west-/ostdeutsche Co-Produktion, 1960 in der BRD bei ‚Electrola‘ auf drei LP-Seiten erschienen und deshalb nur DM 28,50 (mono) bzw. DM 30,50 (stereo) teuer. (Die preisgebundenen 30cm-Langspielplatten kosteten damals in Westdeutschland in Mono DM 19,00 bzw. DM 21,00 in Stereo; die höchste Preiskategorie war DM 25,00 sowohl für Mono- wie für Stereo-LPs.) In der DDR wurde die Aufnahme 1960 bei ‚Eterna‘ auf zwei LPs veröffentlicht, später auf je einer CD bei ‚EMI‘ (1990) und bei ‚Berlin Classics‘ (1993). Diese Aufnahme diente als Playback-Tonunterlage für eine Fernseh-Inszenierung des Deutschen Fernsehfunks von 1962, die auf der Freilichtbühne in Jonsdorf (Sachsen) aufgezeichnet wurde: Canio – Hans-Dieter Krämer / Nedda – Brigitte Schäfer / Tonio – Günter Kindler / Beppo – Horst Noack / Silvio – Rudolf Riemer / Szenenbild: Heinz Zehkorn / Kostüme: Tamara Schramm-Bansen / Regie: Wolfgang Nagel (DFF, Sendung am 24. 7. 1962).


    dto.: TV-Produktion des Südwestfunks Baden-Baden von 1962 mit Melitta Muszely, Hans Hopf, Marcel Cordes und Hermann Prey – siehe Beitrag Nr. 26 vom 11. 2. 2023. (Von der Tonspur zu dieser Fernsehsendung sind CDs erschienen beim ‚Opera Depot‘ in New York und – gekoppelt mit dem Ton der WDR-Produktion von Puccinis „Der Mantel“ – beim ‚Hamburger Archiv für Gesangskunst‘.)



    „Iris“ (Pietro Mascagni): Der Blinde - Mark Elyn / Iris, seine Tochter – Melitta Muszely / Osaka, ein japanischer Lebemann - Libero De Luca / Kioto, Besitzer eines Teehauses – Hans Günther Grimm u. a. / Der Kammerchor von Studio Bern / Das Radio-Orchester Beromünster / Dirigent: Nello Santi (Bern, Studio Bern, 1961). Die stark gekürzte – und deutsch gesungene - Gesamtaufnahme ist beim ‚Hamburger Archiv für Gesangskunst‘ erhältlich, gekoppelt mit einer Gesamtaufnahme von Ruggero Leoncavallos „König Ödipus“ (‚Edipo Re‘) mit Edith Lang, Ernst Gutstein, Libero De Luca, Peter Lagger und Manfred Röhrl unter der Leitung von Nello Santi (Bern 1961). Der amerikanische Bassist Mark Elyn – von 1961 bis 1969 Mitglied der Städtischen Bühnen Köln – ist am 13. 1. 2023, fünf Tage vor Melitta Muszely, neunzigjährig in Seattle gestorben.



    „Der Konsul“ (‚The Consul‘) (Gian Carlo Menotti): TV-Gemeinschaftsproduktion des ORF und des SDR von 1963 mit Melitta Muszely, Res Fischer, Gloria Lane, Eberhard Waechter u. a. – siehe Beitrag Nr. 26 vom 11. 2. 2023.



    „Bastien und Bastienne“ (Wolfgang Amadé Mozart): Bastienne – Melitta Muszely / Bastien – Helmut Krebs / Colas - Hermann Prey / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Walter Martin (Hamburg, Funkhaus, 11. 4. 1956).



    „Lucio Silla“ (Wolfgang Amadé Mozart): Lucio Silla, römischer Diktator – William Dooley / Giunia, Tochter des Gaius Marius – Melitta Muszely / Cecilio, ein geächteter Senator, ihr Verlobter – Donald Grobe / Lucio Cinna, ein Patrizier, Cecilios Freund – Klaus Lange / Celia, Schwester des Lucio Silla – Elisabeth Witzmann / Aufidio, ein Tribun – Tugomir Franc / Der Kammerchor der Salzburger Festspiele / Chorltg.: Ernst Hinreiner / Das Mozarteum-Orchester Salzburg / Dirigent: Bernhard Conz (Salzburg, Residenzhof, 28. 7. 1964). Eine Aufführung in italienischer Sprache von Mozarts Jugendwerk (1772) bei den Salzburger Festspielen 1964 (Regie: Christoph Groszer). Helmut Schmidt-Garre schrieb im ‚Münchner Merkur‘: „Eindeutiger Star ist Melitta Muszely als Giulia… dekorativ in der Erscheinung, intensiv im Spiel und mustergültig in der stimmlichen Beherrschung ihrer Arien mit den halsbrecherischen Sprüngen.“



    „Die Hochzeit des Figaro“ ('Le nozze di Figaro') (Wolfgang Amadé Mozart): (Querschnitt) Ouvertüre – Kavatine des Figaro ‚Will der Herr Graf den Tanz mit mir wagen‘ – Arie des Cherubino ‚Ich weiß nicht, wo ich bin, was ich tue‘ – Chor ‚Fröhliche Jugend, streue ihm Blumen‘ – Kavatine der Gräfin ‚Hör‘ mein Fleh’n, o Gott der Liebe’ – Kanzone des Cherubino ‚Sagt, holde Frauen‘ – Arie des Figaro ‚Nun vergiss leises Fleh‘n, süßes Kosen’ – Rezitativ und Arie der Susanna ‚Endlich nahet sich die Stunde… O säume länger nicht‘ – Arie des Figaro ‚Ach, öffnet eure Augen‘ / Die Gräfin – Ingeborg Exner / Susanna – Melitta Muszely / Cherubino – Ingeborg Wenglor / Figaro – Peter Roth-Ehrang / Der Chor und das Orchester der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Dirigent: Mathieu Lange (Berlin, 1957). Eine Schallplatte (25 cm) des ‚Europäischen Phonoklubs‘ mit seinem Label „Opera“, später von ‚Bertelsmann/Eurodisc’ auf einer 30cm-LP der Marke „Baccarola“ wiederveröffentlicht. Dies ist m. W. außer einem „Cavalleria rusticana“-Querschnitt mit Sándor Kónya nur die zweite Schallplattenaufnahme der Sopranistin Ingeborg Exner von den Städtischen Bühnen Köln.



    „Die Zauberflöte“ (Wolfgang Amadé Mozart): (Querschnitt) Ouvertüre – Arie des Tamino ‚Dies Bildnis ist bezaubernd schön‘ – Arie des Papageno ‚Der Vogelfänger bin ich ja‘ – Duett Pamina-Papageno ‚Bei Männern, welche Liebe fühlen‘ – Arie der Königin der Nacht ‚O zitt‘re nicht, mein lieber Sohn’ – Arie des Sarastro ‚In diesen heil‘gen Hallen’ – Arie der Königin der Nacht ‚Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen‘ – Arie des Papageno ‚Ein Mädchen oder Weibchen‘ – Arie des Sarastro ‚O Isis und Osiris‘ – Arie der Pamina ‚Ach, ich fühl‘s, es ist entschwunden’ – Finale der Oper ‚Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht‘ / Pamina – Melitta Muszely / Die Königin der Nacht – Sylvia Geszty / Tamino – Donald Grobe / Papageno – Rudolf Bautz / Sarastro – Arnold van Mill / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günther Schmidt-Bohländer / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Leopold Ludwig. Eine LP der ‚Miller International Schallplatten GmbH‘ mit dem Label „Europa“, erschienen 1964.



    Carlo

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  • Melitta Muszely in Wien:


    Am 4. 9. 1963 gastierte Melitta Muszely erstmals an der Wiener Staatsoper als Sophie im „Rosenkavalier“ (mit Claire Watson, Irmgard Seefried und Otto Edelmann unter Günther Wich); ein zweites Gastspiel als Susanna in einer deutsch gesungenen Aufführung von „Die Hochzeit des Figaro“ (im Redoutensaal der Wiener Hofburg mit Teresa Stich-Randall, Olivera Miljakovič, Erich Kunz und Eberhard Waechter unter Felix Prohaska) folgte am 3. 1. 1964. Herbert von Karajan verpflichtete sie im Frühjahr 1964 fest an ‚sein‘ Haus, doch nach etlichen Querelen mit seinem Co-Direktor Egon Hilbert - und vor allem mit der Wiener Presse - verließ er im Juni 1964 mit großem Medienecho die Wiener Staatsoper (und kehrte erst dreizehn Jahre später im Triumph zurück). Drei Neueinstudierungen („Carmen“, „Pelléas et Mélisande“ und „Arabella“) hatte er Melitta Muszely zugesagt, aber davon wollte Egon Hilbert als Karajans Nachfolger nichts wissen.


    Zunächst entwickelte sich das Engagement als neues Staatsopernmitglied bis Ende 1964 ganz gut: viermal Donna Elvira („Don Giovanni“ bei fast gleich bleibender Besetzung mit Mary Curtis Verna, Graziella Sciutti, Cesare Siepi, Luigi Alva und Erich Kunz unter Josef Krips), dreimal Marzelline im „Fidelio“ (mit Leonie Rysanek, Wolfgang Windgassen bzw. Fritz Uhl, Walter Berry, Gottlob Frick und Gerhard Unger unter Lorin Maazel), zweimal „Der Rosenkavalier“ (mit Claire Watson, Elisabeth Söderström und Kurt Böhme unter János Ferencsik bzw. mit Hilde Zadek, Irmgard Seefried und Oskar Czerwenka unter Heinz Wallberg), je einmal Susanna in „Le nozze di Figaro“ (nun in der Staatsoper mit Hilde Güden, Gundula Janowitz als Cherubino, Wladimiro Ganzarolli und Robert Kerns unter János Ferencsik) und Pamina in „Die Zauberflöte“ (mit Lucia Popp, Murray Dickie, Walter Berry und Walter Kreppel unter John Pritchard) sowie die Rosalinde in der Silvestervorstellung 1964 und in der Aufführung am 3. 1. 1965 von „Die Fledermaus“ (mit Lucia Popp, Eberhard Waechter, Walter Berry, Erich Kunz, Giuseppe Zampieri und Gerhard Stolze als Prinz Orlofsky unter Robert Stolz).


    Doch 1965 gibt es nur zehn weitere Vorstellungen: fünf von „Figaros Hochzeit“ bzw. „Le nozze di Figaro“ (drei im Redoutensaal und zwei in der Staatsoper), vier von „Der Rosenkavalier“ (mit Lisa Della Casa, zweimal Leonie Rysanek und Claire Watson als Marschallin, mit Lisa Della Casa, Christa Ludwig und zweimal Irmgard Seefried als Octavian und mit zweimal Otto Edelmann, Josef Greindl und Oskar Czerwenka als Baron Ochs unter vier verschiedenen Dirigenten: Wolfgang Rennert, Heinz Wallberg, Heinrich Hollreiser und Leopold Ludwig) und einmal „Fidelio“ am 15. 5. 1965 (mit Ludmila Dvořáková, James King, Hans Hotter, Gottlob Frick und Gerhard Unger unter Lorin Maazel).


    Insgesamt nur sechs Mal steht Melitta Muszely 1966 auf der Bühne der Wiener Staatsoper: am 8. 2. in ihrer Paraderolle als Violetta Valéry in „La Traviata“ (mit Giuseppe Zampieri und Kostas Paskalis unter Argeo Quadri), am 3. 3. in „Die Hochzeit des Figaro“ (im Redoutensaal mit Gerda Scheyrer, Gertrude Jahn, Wladimiro Ganzarolli und Robert Kerns unter Wilhelm Loibner – man singt sowohl deutsch als auch italienisch), in drei Vorstellungen von „Die verkaufte Braut“ (10. 9., 16. 9. und 14. 12. mit Waldemar Kmentt bzw. Ivo Židek und Oskar Czerwenka unter Berislav Klobučar) und am 20. 12. in „Don Giovanni“ (mit Mimi Coertse, Graziella Sciutti, Cesare Siepi, Renzo Casellato und Erich Kunz unter Berislav Klobučar).


    Das Magazin „Opernwelt“ meldete zwar im Januar 1967, dass die Sängerin ihren Vertrag mit der Wiener Staatsoper um zwei Jahre verlängert habe, tatsächlich war aber die „Rosenkavalier“-Aufführung am 10. 2. 1967 (mit Sena Jurinac, Christa Ludwig und Oskar Czerwenka unter Heinz Wallberg) ihr 32. und letzter Auftritt an diesem Haus. Später hat sich Melitta Muszely – u. a. in einem Interview mit der „Opernwelt“ 2006 - ausführlich über ihre Erfahrungen mit der Wiener Staatsoper geäußert. Sie vermisste das fast familiäre Betriebsklima der Hamburgischen Staatsoper und fand privat und auf der Bühne keinen Kontakt zu ihren ‚etablierten‘ Wiener Kollegen (was auch daran lag, dass die häufig wechselnden Besetzungen innerhalb einer Vorstellungsserie mehr nach ‚Proporz‘ denn nach künstlerischen Gründen zusammengestellt wurden; in Hamburg wurde jahrelang ‚en suite‘ mit nur einer Besetzung gespielt.) Für Repertoire-Aufführungen wurde damals in Wien kaum geprobt und weil die Staatsoper akustische ‚Löcher‘ hat, wurden allabendlich die besten Plätze auf der Bühne verteidigt; ein effektives Zusammenspiel der Darsteller kam deshalb schlecht zustande. Die Inszenierungen stammten – abgesehen von „Die verkaufte Braut“ und „Die Fledermaus“ - noch aus der Zeit der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper Mitte der 50er Jahre und hatten sich mit den Jahren abgeschliffen. Da Melitta Muszely auch in keiner Neuinszenierung bzw. Wiederaufnahme eingesetzt wurde, zog sie es vor, die Wiener Staatsoper zu verlassen und Einzelgastspiele an diversen anderen Opernbühnen zu geben. (Ihren in Österreich so angesehenen Titel „Kammersängerin“ hat sie übrigens nicht von ihrer Vaterstadt Wien, sondern in Ost-Berlin verliehen bekommen.)



    Melitta Muszely in Opern von Jacques Offenbach, Carl Orff (nach Claudio Monteverdi), Giovanni Paisiello, Jean-Philippe Rameau und Gioachino Rossini:



    „Hoffmanns Erzählungen“ (Jacques Offenbach): Film von 1970 als Co-Produktion der ‚Defa‘ mit dem ‚DFF‘ (mit Melitta Muszely, Hanns Nocker, Rudolf Asmus, Werner Enders u. a. / Regie: Walter Felsenstein). Siehe Beitrag Nr. 35 vom 18. 2. 2023. Als die Komische Oper Berlin im Mai/Juni 1972 zu den Wiener Festwochen eingeladen wurde, jeweils drei Vorstellungen der Felsenstein-Fassungen von „Hoffmanns Erzählungen“ und „Blaubart“ im Theater an der Wien zu zeigen, war auch Melitta Muszely im erstgenannten Werk dabei; das waren m. W. ihre letzten Auftritte auf der Opernbühne.



    „Tanz der Spröden“ (Carl Orff / Claudio Monteverdi): Venus – Melitta Muszely / Amor – Franziska Wachmann / Pluto – Ernst Wiemann / Eine Spröde - Maria Heinze / Der Südfunk-Chor / Chorltg.: Hermann Josef Dahmen / Das Sinfonieorchester des Süddeutschen Rundfunks / Dirigent: Ferdinand Leitner (Schwetzingen, Schlosstheater, 15. 5. 1958). Live-Übertragung im Süddeutschen Rundfunk Stuttgart und Radio Bremen; der ORF sendete den Mitschnitt am 20. 12. 1958.


    Carl Orff bearbeitete drei Werke von Claudio Monteverdi für die deutsche Opernbühne: a) die Oper „L’Orfeo“ von 1607 als „Orpheus“ (Erstfassung 1924; Zweitfassung 1939) – b) das Lamento der Arianna aus der verloren gegangenen Oper „Arianna“ von 1608 als „Klage der Ariadne“ (Erstfassung 1925; Zweitfassung 1940) und c) das Madrigal-Ballett „Il ballo delle ingrate“ von 1608 als „Tanz der Spröden“ (Erstfassung 1925; Zweitfsssung 1940). Für die Inszenierung der drei Werke unter dem Obertitel „Lamenti“ (‚Klagen‘) bei den Schwetzinger Festspielen 1958 wurden sie noch einmal von Carl Orff überarbeitet; Paul Hager führte in der Ausstattung von Jean-Pierre Ponnelle die Regie.


    2013 erschien bei ‚Profil/Hänssler‘ auf einer – mit dem „Echo“-Preis ausgezeicneten - CD die Aufnahme des „Orpheus“ aus Schwetzingen, merkwürdigerweise gekoppelt mit Carl Orffs Kammermusikfassung (in italienischer Sprache) der „Klage der Ariadne“ in der Schallplatten-Einspielung der ‚Archiv Produktion der Deutschen Grammophon Gesellschaft‘ vom 19. 11. 1952 mit Elisabeth Höngen und mit Ferdinand Leitner am Cembalo. (Die Besetzung des „Orpheus“ 1958: Orpheus – Raymond Wolansky, Eurydike – Ingeborg Bremert, Die Botin – Lucretia West, Der Wächter der Toten – Ernst Wiemann, Der Sprecher des Prologs: Otto Arneth.) Weshalb die „Klage der Ariadne“ und auch „Tanz der Spröden“ in der Aufführung aus Schwetzingen nicht veröffentlicht wurden, ist ein Rätsel.



    „Die falschen Gräfinnen“ (‚Le finte contesse‘) (Giovanni Paisiello): Lenina – Melitta Muszely / Lauretta – Colette Lorand / Giorgino – Raimund Grumbach / Tulipano – Peter Roth-Ehrang / Die Hannoversche Solistenvereinigung / Chorltg.: Wilfried Garbers / Das Rundfunkorchester Hannover des Norddeutschen Rundfunks / Dirigent: Reinhard Peters (Hannover, Funkhaus, 27. 8. - 28. 8. 1965). Eine frühe Stereo-Aufnahme des NDR in deutscher Sprache, die unter dem irreführenden Titel „Die falsche Gräfin“ gesendet wurde! Dieses zweiaktige ‚Intermezzo’ des äusserst produktiven Giovanni Paisiello - rund einhundert Opern inclusive Bearbeitungen und Zweitfassungen - mit einem Pietro Chiari zugeschriebenen Libretto wurde im Karneval 1766 in Rom (Teatro Valle) erstmals aufgeführt. (Es gibt bereits eine andere NDR-Aufnahme dieser Oper, u. z. als Mitschnitt einer Aufführung bei den ‚Sommerlichen Musiktagen Hitzacker‘ von 1962 mit Rosl Schwaiger, Maria Gray, Nikolaus Toth und William Reimer; der Dirigent ist Thomas Ungar.) „Le finte contesse“ ist nicht zu verwechseln mit Paisiellos Oper „Le due contesse“ aus dem Jahre 1776, die ein Libretto von Giuseppe Petrosellini und ein anderes ‚Personal‘ hat.



    „Castor und Pollux“ (‚Castor et Pollux‘) (Jean-Philippe Rameau): Pollux, der unsterbliche Sohn Ledas und des Jupiter, König von Sparta – Gerd Feldhoff (Hans-Peter Thielen) / Castor, sein sterblicher Bruder, Sohn Ledas und ihres Gatten Tyndar – Donald Grobe (Michael Enk) / Hilaira, Tochter des Phoebus Apollon – Melitta Muszely (Marie-Luise Etzel) / Phoebe, ihre Schwester, eine Zauberin – Anny Schlemm (Brigitte Lebaan) / Der Oberpriester – Walter Geisler / Zwei Hauptleute – Arjan Blanken und Karl-Heinz Lippe / Eine Begleiterin der Göttin Hebe, ein Planet und ein Schatten – Irene Salemka / Der Gott Merkur – Arjan Blanken / Der Südfunk-Chor / Chorltg.: Hermann Josef Dahmen / Das Sinfonieorchester des Süddeutschen Rundfunks / Dirigent: Gustav König (Schwetzingen, Schlosstheater, Mai 1962). Der Mitschnitt dieser Produktion der Bühnen der Stadt Essen für die Schwetzinger Festspiele 1962 durch den Süddeutschen Rundfunk Stuttgart wurde auch vom Westdeutschen Rundfunk Köln gesendet.


    Es war die deutsche Erstaufführung dieser Rameau-Oper (in der Version von 1737) in einer Bearbeitung von Martin Penny (Musik) und Friedrich Wilhelm Buri (Text). Der bekannte Choreograph Kurt Jooss, der an der Essener Folkwang-Schule unterrichtete, realisierte mit den Tanz-Studenten (u. a. Pina Bausch) dieses Instituts ein von Publikum und Presse gefeiertes ‚Gesamtkunstwerk aus Musik, Gesang, Tanz. Pantomime, gesprochenem Wort, Bühnenbild und Kostüm‘. Jean-Pierre Ponnelle entwarf die Ausstattung; der Regisseur Erich Schumacher ersetzte die Rezitative durch Dialoge, die kostümierte Schauspieler (Namen in Klammern) mit Cembalo-Begleitung am Bühnenrand vortrugen und zu denen die Sänger, stets von Tänzern begleitet, pantomimisch agierten.



    „Der Türke in Italien“ (‚Il Turco in Italia‘) (Gioachino Rossini): TV-Aufzeichnung einer Aufführung der Hamburgischen Staatsoper 1964 (mit Melitta Muszely, Cvetka Ahlin, Tom Krause, Heinz Hoppe, Toni Blankenheim und Heinz Blankenburg). Siehe Beitrag Nr. 35 vom 18. 2. 2023.



    Carlo

  • „Hoffmanns Erzählungen“ (Jacques Offenbach): Film von 1970 als Co-Produktion der ‚Defa‘ mit dem ‚DFF‘ (mit Melitta Muszely, Hanns Nocker, Rudolf Asmus, Werner Enders u. a. / Regie: Walter Felsenstein). Siehe Beitrag Nr. 35 vom 18. 2. 2023. Als die Komische Oper Berlin im Mai/Juni 1972 zu den Wiener Festwochen eingeladen wurde, jeweils drei Vorstellungen der Felsenstein-Fassungen von „Hoffmanns Erzählungen“ und „Blaubart“ im Theater an der Wien zu zeigen, war auch Melitta Muszely im erstgenannten Werk dabei; das waren m. W. ihre letzten Auftritte auf der Opernbühne.

    Inzwischen hat es diese Produktion auch als Blu-ray-Disc auf den Markt geschafft:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dass Melitta Muszely in einem Alter (Mitte Vierzig), in dem viele Gesangsstimmen erst zu ihrer vollen Reife gelangen, den Rückzug von der Opernbühne vollzog, erklärt sich aus den für sie frustrierenden Erfahrungen mit den Verhältnissen an der Wiener Staatsoper und auch aus privaten Gründen (die noch Jahre dauernde und mit seinem Tod endende Herzerkrankung ihres Ehemanns und Managers Fred Filippi, einem früheren Wiener Operettentenor). Hinzu kam noch das damals sich verbreitende sogenannte ‚Regietheater‘ mit seinen häufigen Verfremdungen und fragwürdigen ‚Interpretationen‘, das der durch Felsenstein und Rennert am realistischen Theater geschulten Sängerin missfiel: „Ich bin glücklich, dass ich als 'Butterfly' noch normal sein durfte.“ Ihre m. W. letzten Bühnenauftritte hatte sie beim Gastspiel der Komischen Oper Berlin mit „Hoffmanns Erzählungen“ während der Wiener Festwochen 1972.


    Melitta Muszely begann, in ihrem Wohnhaus in Wien-Liesing privaten Gesangsunterricht zu geben und eine zweite Laufbahn als Liedersängerin einzuschlagen, wobei sie interessante Programmgestaltungen mit recht selten zu hörenden Kompositionen bevorzugte. So schuf sie sich in Österreich abseits der großen Musikzentren einen kleinen, aber umso feineren Kreis von kenntnisreichen Musikliebhabern, die ihre Liederabende regelmäßig besuchten und diese teilweise auch akustisch festhielten. Noch mit fast 80 Jahren ist sie – mit einer im Volumen und im Radius zwar etwas reduzierten Stimme, aber mit unverändertem Timbre und dem für sie charakteristischen ausdrucksvollen Gesang - vor ihr Publikum getreten.


    Die aparte zierliche Frau mit der großen darstellerischen Bandbreite und einer sofort erkennbaren, leicht nasal gefärbten Sopranstimme ist leider von der Schallplattenindustrie nicht in dem ihr gerecht werdenden Maße eingesetzt worden. So hat es ihre jahrelange Exclusiv-Firma ‚Electrola‘ auch nicht zustande gebracht, eine Doppel-LP bzw. eine CD mit ihren Aufnahmen zu veröffentlichen, damit auch die ‚nachgeborenen‘ Melomanen sich eine zumindest akustische Vorstellung von dieser Sängerin machen können. (Marcel Cordes ist ein ähnlicher ‚Fall‘.) Da ist es wieder einmal der Rundfunk, der Melitta Muszelys Stimme in einigen interessanten Aufnahmen verewigt hat.



    Melitta Muszely in Opern von Arnold Schönberg, Bedřich Smetana, Richard Strauss und Igor Stravinsky:



    „Von heute auf morgen“ (Arnold Schönberg): Die Ehefrau – Melitta Muszely / Der Ehemann – Toni Blankenheim / Die Freundin – Ruthilde Boesch / Der Sänger – Maurice Besançon / Die Kinder des Ehepaars – Eva Maria Tettinek und Michael Waldeck / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Friedrich Cerha (Wien, Theater an der Wien, 14. 6. 1965). Dies war die erste österreichische Bühnenaufführung in einer Produktion der ‚Wiener Festwochen 1965‘ (Regie: Werner Kelch), gekoppelt mit den Schönberg-Opern „Erwartung“ (mit Helga Pilarczyk) und „Die glückliche Hand“ (mit Willy Ferenz). Für die konzertante österreichische Erstaufführung am 4. 5. 1958 sorgte der ORF mit Ilona Steingruber, Norman Foster, Mimi Coertse, Kurt Equiluz und Sissi Oberleitner; die Wiener Symphoniker wurden geleitet von Michael Gielen. (Nach dem Konzert spielte man nach einer kurzen Pause die soeben gemachte Tonbandaufnahme dem Publikum vor.)



    „Die verkaufte Braut“ (Bedrich Smetana): (Querschnitt) Eingangschor ‚Seht am Strauch die Knospen springen‘ – Arie der Marie ‚Gern ja will ich dir vertrauen‘ Duett Hans-Marie ‚Mit der Mutter sank zu Grabe‘ – Duett Hans-Kezal ‚Komm, mein Söhnchen, auf ein Wort‘ – Rezitativ Hans-Kezal ‚Gib die törichte Liebschaft auf!‘ - Rezitativ und Arie des Hans ‚Armer Narr!… Es muss gelingen‘ – Sextett ‚Nicht lange mehr geplaudert… Noch ein Weilchen, Marie‘ – Arie der Marie ‚Endlich allein!… Wie fremd und tot‘ – Duett Hans-Marie ‚So find‘ ich dich… Mein lieber Schatz, nun aufgepasst!‘ - Polka und Chor ‚Durch die Reihen hinzufliegen‘ / Kruschina – Barry McDaniel / Kathinka – Cvetka Ahlin / Marie – Melitta Muszely / Micha – Martti Talvela / Agnes – Ruth Hesse / Hans – Rudolf Schock / Kezal – Kurt Böhme / Der Chor und das Orchester der Deutschen Oper Berlin / Chorltg.: Walter Hagen-Groll / Dirigent: Heinrich Hollreiser (Berlin, Grunewaldkirche, Januar-Februar 1963). Eine LP-Produktion der ‚Eurodisc‘, auf CD wiederveröffentlicht von ‚Bertelsmann Music Group/RCA‘. Im Januar 1965 sang Melitta Muszely in einer Neuinszenierung der „Verkauften Braut“ (in deutscher Sprache) mit dem Dirigat des Bremer GMD Hans-Walter Kämpfel am Teatro de Sāo Carlos in Lissabon.



    „Feuersnot“ (Richard Strauss): TV-Produktion des Bayerischen Rundfunks von 1964 (mit Melitta Muszely, Marcel Cordes, Lorenz Fehenberger und Max Proebstl) – siehe Beitrag Nr. 35 vom 18. 2. 2023.



    „Arabella“ (Richard Strauss): Graf Waldner – Georg Schnapka / Adelaide – Hanna Ludwig / Arabella – Melitta Muszely / Zdenka – Liselotte Hammes / Mandryka – Hugh Beresford / Matteo – Willi Brokmeier / Graf Elemer – Georg Paskuda / Graf Dominik – Alexander Malta / Graf Lamoral – Erwin Abel / Die Fiakermilli – Maria Michels / Die Kartenaufschlägerin – Barbara Scherler / Welko – Marino Eva / Ein Zimmerkellner – Walter Ehrengut / Coro e Orchestra del Teatro La Fenice / Chorltg.: Corrado Mirandola / Dirigent: Meinhard von Zallinger (Venedig, 25. 5. 1966). Der Mitschnitt erschien 1997 auf drei CDs bei der deutsch-italienischen Firma ‚Mondo Musica‘ zugunsten des Wiederaufbaus des 1996 bei einem Feuer zerstörten Teatro La Fenice in Venedig. Die Sopranistin Maria Michels nannte sich auch zeitweilig ‚Edeltraud Maria Michels‘; die Oper wurde in deutscher Sprache gegeben (Regie: Heinz Arnold). Gefragt nach ihrer Lieblingsrolle, nannte Melitta Muszely die Arabella!


    Beim Maggio Musicale Fiorentino des Jahres 1961 war Melitta Muszely auch in Florenz die Arabella in einer Neuinszenierung von Frank de Quell. Ferner wirkten mit: Hanny Steffek (Zdenka), Elisabeth Schärtel (Adelaide), Maria Michels (Fiakermilli), Olga Carossi (Kartenaufschlägerin), Carlos Alexander (Mandryka), Ratko Delorko (Matteo), Georg Schnapka (Graf Waldner), Karl Terkal (Graf Elemer), Harald Pröglhöf (Graf Dominik) und Karl Weber (Graf Lamoral); der Dirigent war Heinz Wallberg.



    „Daphne“ (Richard Strauss): Peneios – Gottlob Frick / Gaea – Res Fischer / Daphne – Melitta Muszely / Leukippos – Lorenz Fehenberger / Apollo – Fritz Uhl / Zwei Mägde – Ursula Buckel und Vera Schlosser / Vier Schäfer – Hans Günther Grimm, Jacob Heuser, Eduard Stock und Peter Suter / Der Berner Kammerchor / Chorltg.: Walter Furrer / Das verstärkte Berner Stadtorchester / Dirigent: Meinhard von Zallinger (Bern, Funkhaus, 3. 7. - 5. 7. 1958). In dem deutschen Beitrag zur ‚Weltradiowoche 1964‘ - einem Richard-Strauss-Konzert in Paris aus Anlass des 100. Geburtstages des Komponisten - sang Melitta Muszely (neben Szenen aus „Arabella“ und „Die Liebe der Danae“ mit Ingeborg Hallstein, Heinz Hoppe und Hugh Beresford) auch die Szene der Daphne ‚Ich komme, grünende Brüder!‘, begleitet vom Orchestre National de l’ORTF Paris unter der Leitung von Richard Kraus.



    „Mavra“ (Igor Stravinsky): Parascha – Melitta Muszely / Die Mutter – Gisela Litz / Die Nachbarin – Margarete Ast / Der Husar – Jürgen Förster / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Leopold Ludwig (Edinburgh, King’s Theatre, 21. 8. 1956). Gekoppelt mit „Oedipus rex“ von Igor Stravinsky mit Maria von Ilosvay (Jokaste), Helmut Melchert (Oedipus), James Pease (Kreon), Arnold van Mill (Tiresias), Fritz Lehnert (Hirt), Caspar Bröcheler (Bote) / Dirigent: Leopold Ludwig. Günther Rennerts Inszenierung der „Mavra“ wurde noch vor der Hamburger Premiere (23. 9. 1956) beim Gastspiel der Hamburgischen Staatsoper beim ‚Edinburgh Festival‘ gezeigt („Oedipus rex“ war eine Produktion aus dem Jahre 1955). Später leitete Igor Stravinsky selbst in Hamburg zwei Aufführungen von „Mavra“; Melitta Muszely: „Er lebte von Wodka, war aber nie betrunken.“



    Carlo



    Ich wünsche allen 'Taminos' ein schönes Osterfest!

  • Nachfolgend einige Opernauftritte von Melitta Muszely in den 50er und 60er Jahren (* = Neuinszenierung / ° = Gastspiel):


    Bizet: „Carmen“ in Mannheim (April 1967°);

    Dvořák: „Rusalka“ in Lissabon (Januar 1967*);

    Gluck: „Der bekehrte Trunkenbold“ (‚L‘ivrogne corrigé’) und/oder "Der betrogene Kadi" ('Le Cadi dupé') in Gent (Festival van Vlaanderen, August 1965°), siehe Anmerkung unten;

    Leoncavallo: „Der Bajazzo“ in Mannheim (April 1967°);

    Mozart: „Die Zauberflöte“ in Strasbourg (1964°);

    Offenbach:„Hoffmanns Erzählungen“ in München (Gärtnerplatztheater / Februar 1966*);

    Smetana: „Die verkaufte Braut“ in Lissabon (Januar 1965*);

    Johann Strauß: „Wiener Blut“ in Wien (Volksoper / März 1967*);

    Strauss: „Arabella“ in Lissabon (Januar 1958* und Januar 1963*), Florenz (Mai 1961*), Triest (März 1966*) und

    Venedig (Mai 1966*);

    Verdi: „La Traviata“ in Strasbourg (1961°), Bielefeld und Osnabrück (Dezember 1966°), Berlin (Komische Oper /

    Neueinstudierung Mai 1967), ferner in Toulouse und in Lyon;

    Wagner: „Der Ring des Nibelungen“ in Florenz (Mai 1956*);

    Weber:„Der Freischütz“ in Wiesbaden (März 1967°).


    Für die Angabe des „Merker“, Melitta Muszely habe 1965 beim Flandern-Festival die Zelmire in Glucks „L’ivrogne corrigé“ gesungen, habe ich nur den Nachweis (ohne Nennung der Ausführenden) gefunden, dass die zwei Gluck-Opern „Der bekehrte Trunkenbold“ (‚L‘ivrogne corrigé’) am 27. 9. 1965 und „Der betrogene Kadi“ (‚Le Cadi dupé‘) am 14. 10. 1965 – beide in deutscher Sprache – als Aufzeichnungen aus Gent vom ‚Festival van Vlaanderen‘ im Fernsehsender BRT (‚Belgische Radio en Televisie‘) gesendet wurden. (Die Zelmire ist aber eine Rolle in Glucks „Le Cadi dupé“, während die weiblichen Rollen in „L’ivrogne corrigé“ Colette und Mathurine heißen!)



    „La Traviata“ (Giuseppe Verdi): (Querschnitt) Trinklied ‚Ihr Freunde, auf, schlürfet‘ – Walzer und Duett Violetta-Alfred ‚So hold, so reizend und engelsmild… Sagt an, wo bleibt ihr so lange?‘ – Rezitativ und Arie der Violetta ‚‘s ist seltsam… Er ist es, dessen wonnig Bild… Von der Freude Blumenkränzen’ – Rezitativ und Arie des Alfred ‚Fern von ihr ist kein Glück für mich… Ach, ihres Auges Zauberblick‘ – Arie des Georg Germont ‚Hat dein heimatliches Land‘ – Szene und Duett Violetta-Georg Germont ‚Fräulein Valery? Die bin ich!… Gott schenkte eine Tochter mir’ – Szene und Oktett mit Chor ‚Mir zu folgen gab ich ihm ein Zeichen… Verachtung tifft den, der sich vergisst’ – Duett Violetta-Alfred‚O lass‘ uns flieh’n aus diesen Mauern’ – Vorspiel zum vierten Akt / Violetta Valéry – Melitta Muszely / Flora Bervoix – Anneliese Müller / Alfred Germont – Rudolf Schock / Georg Germont – Josef Metternich / Gaston – Manfred Schmidt / Baron Douphol – Karl Christian Kohn / Marquis von Obigny – Walter Stoll / Doktor Grenvil – Wilhelm Lang / Der Chor und das Orchester der Staatsoper Berlin / Chorltg.: Karl Schmidt / Dirigent: Wilhelm Schüchter (Berlin, Grunewaldkirche, 4. 3. - 8. 3. 1958). Eine Coproduktion der ‚Electrola‘ mit dem ‚VEB Deutsche Schallplatten‘, zuerst erschienen 1958 auf einer Platte der ‚Electrola‘ (mono E 80 037 / stereo STE 80 037 / 30 cm) und gekürzt bei ‚Eterna‘ (mono 7 20 079 / 25 cm). Mehrfach wieder aufgelegt, u. a. 2001 von der ‚EMI‘ auf einer CD mit dem angehängten Duett Violetta-Giorgio Germont aus dem zweiten Akt mit Elisabeth Schwarzkopf und Rolando Panerai (in italienischer Sprache), aufgenommen am 1. 10. 1953 in London unter Alceo Galliera.


    dto.: TV-Aufzeichnung aus der Hamburgischen Staatsoper von 1960 (mit Melitta Muszely, Arturo Sergi und Vladimir Ruzdak). Siehe Beitrag Nr. 41 vom 25. 2. 2023.



    „Der Troubadour“ (Giuseppe Verdi): (Querschnitt) Chor ‚Seht, wie die Wolken am Himmel ziehen‘ – Szene und Arie des Grafen von Luna ‚Alles ist stille… Ihres Auges himmlisch‘ Strahlen‘ – Arie des Manrico ‚Dass nur für dich mein Herz erbebt‘ – Szene und Stretta des Manrico ‚Manrico! Mit Ketten schwer beladen… Lodern zum Himmel seh‘ ich die Flammen’ – Chor ‚In dem bunten Kampfgewühle‘ – Miserere ‚Schon naht die Todesstunde‘ – Duett Azucena-Manrico ‚In unsere Heimat kehren wir wieder‘ – Finale der Oper ‚Gott, wen erblickt mein entzücktes Auge?… Ha, dieses liebende Herz ist verraten… Eh‘ dieses Herz einem Andern ich weihe’ / Graf von Luna – Josef Metternich / Leonore - Melitta Muszely / Azucena – Sieglinde Wagner / Manrico – Rudolf Schock / Ferrando – Wilhelm Lang / Der Chor der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Ein Großes Opernorchester / Dirigenten: Wilhelm Schüchter und Hans Zaotelli (Berlin, Grunewaldkirche, 18. und 19. April 1958 sowie Februar 1959). Eine Schallplatte der ‚Electrola‘ E 60 618 (25 cm), die nur in monauraler Version erschien.


    dto.: (Querschnitt) Szene des Grafen von Luna und Romanze des Manrico ‚Rings tiefes Schweigen… Einsam steh‘ ich verlassen’ – Szene und Terzett Leonore–Manrico-Graf von Luna ‚Gott, was seh‘ ich?… Wilde Eifersucht im Herzen‘ – Chor ‚Seht, wie die Wolken am Himmel ziehen‘ – Duett Azucena-Manrico ‚Dass noch einmal sie erschiene… Ach, der Mutter Tränen fließen‘ - Chor ‚In dem bunten Kampfgewühle‘ - Szene und Stretta des Manrico ‚Manrico! Mit Ketten schwer beladen… Lodern zum Himmel seh‘ ich die Flammen’ – Arie der Leonore ‚In deines Kerkers tiefe Nacht‘ - Miserere ‚Schon naht die Todesstunde‘ - Szene und Duett Leonore-Graf von Luna ‚Vernahmt ihr?… Ach, wär‘ mit tausend Martern doch… Befreit, o welche Seligkeit’ – Duett Azucena-Manrico ‚In unsere Heimat kehren wir wieder‘ – Finale der Oper ‚Gott, wen erblickt mein entzücktes Auge?… Ha, dieses liebende Herz ist verraten… Eh‘ dieses Herz einem Andern ich weihe’ / Graf Luna – Josef Metternich / Leonore – Melitta Muszely / Azucena – Sieglinde Wagner / Manrico – Rudolf Schock / Ruiz – Manfred Schmidt / Der Chor der Städtischen Oper Berlin / Chorltg.: Hermann Lüddecke / Ein Großes Opernorchester / Dirigenten: Wilhelm Schüchter und Hans Zanotelli (Berlin, Grunewaldkirche, 18. und 19. April 1958 sowie Februar 1959). Diese LP (mono E 80 462 / stereo STE 80 462 / 30 cm) erschien 1959 und wurde 1990 auf CD von ‚EMI‘ veröffentlicht.



    „Otello“ (Giuseppe Verdi): (Vierter Akt) TV-Produktion des Bayerischen Rundfunks von 1963 (mit Melitta Muszely, Hertha Töpper, Eugene Tobin, Eugène van Dongen, Friedrich Lenz, Max Proebstl und Wolfgang Anheisser). Siehe Beitrag Nr. 41 vom 25. 2. 2023.



    „Falstaff“ (Giuseppe Verdi): TV-Produktion des Österreichischen Rundfunks von 1963 (mit Melitta Muszely, Graziella Sciutti, Elisabeth Höngen, Eva Maria Görgen, Otto Edelmann, Hans Günther Grimm und Richard van Vrooman). Siehe Beitrag Nr. 41 vom 25. 2. 2023.



    „Das Rheingold“ (Richard Wagner): (Szenen) Erste Szene ‚In der Tiefe des Rheins‘ – Verwandlungsmusik zur vierten Szene ‚Freie Gegend auf Bergeshöhen‘ – Alberichs Fluch ‚Bin ich nun frei? Wirklich frei?‘– Erdas Warnung ‚Weiche, Wotan, weiche! Flieh‘ des Ringes Fluch!‘ – Der Einzug der Götter in Walhall ‚Schwüles Gedünst schwebt in der Luft‘ / Wotan – Ferdinand Frantz / Donner – Josef Metternich / Froh – Rudolf Schock / Loge – Helmut Melchert / Alberich – Benno Kusche / Fricka – Johanna Blatter / Erda – Rut Siewert / Woglinde – Lisa Otto / Wellgunde – Melitta Muszely / Flosshilde – Sieglinde Wagner / Das Orchester der Staatsoper Berlin / Dirigent: Rudolf Kempe (Berlin, Grunewaldkirche, 10. 3. - 11. 3. 1959). Eine LP (30 cm) der ‚Electrola‘, die mehrfach wiederveröffentlicht wurde und auf CD bei ‚Berlin Classics‘ vorliegt. Schade, dass man sich damals kurz nach Erscheinen der bahnbrechenden Einspielung unter Georg Solti bei der ‚Electrola‘ nicht auch zu einer Gesamtaufnahme durchringen konnte.


    Was nicht allgemein bekannt ist: Melitta Muszely war schon in ihren jungen Jahren als Stehplatzbesucherin der Wiener Staatsoper („Die Wiener Oper war mein Zuhause!“) eine glühende ‚Wagnerianerin‘, doch nur selten wurde sie im deutschen Sprachraum in seinen Opern eingesetzt. Aber in Florenz hat sie 1956 beim ‚Maggio Musicale Fiorentino’ in einem „Ring“-Zyklus (Dirigent: Herbert Charlier; Regisseur: Frank de Quell) mit der folgenden Besetzung mitgewirkt:


    „Das Rheingold“: Tomislav Neralic (Wotan), Heinz Imdahl (Donner), Eugene Tobin (Froh), Wolfgang Windgassen (Loge), Gustav Neidlinger (Alberich), Paul Kuen (Mime), Hans Hofmann (Fasolt), Otto von Rohr (Fafner), Irmgard Barth (Fricka), Herta Wilfert (Freia), Rut Siewert (Erda), Melitta Muszely (Woglinde), Elisabeth Lindermeier (Wellgunde) und Erika Wien (Flosshilde);


    „Die Walküre“: Wolfgang Windgassen (Siegmund), Otto von Rohr (Hunding), Tomislav Neralic (Wotan), Herta Wilfert (Sieglinde), Birgit Nilsson (Brünnhilde), Rut Siewert (Fricka), Elisabeth Lindermeier (Gerhilde), Gerda Sommerschuh (Ortlinde), Irmgard Barth (Waltraute), Rut Siewert (Schwertleite), Melitta Muszely (Helmwige), Erika Schmidt (Siegrune), Erika Wien (Grimgerde) und Helene Millauer (Rossweisse);


    „Siegfried“: Wolfgang Windgassen (Siegfried), Paul Kuen (Mime), Tomislav Neralic (Wanderer), Heinz Imdahl (Alberich), Otto von Rohr (Fafner), Birgit Nilsson (Brünnhilde), Rut Siewert (Erda) und Melitta Muszely (Waldvogel);


    „Götterdämmerung“: Wolfgang Windgassen (Siegfried), Alfred Poell (Gunther), Otto von Rohr (Hagen), Heinz Imdahl (Alberich), Birgit Nilsson (Brünnhilde), Herta Wilfert (Gutrune), Rut Siewert (Waltraute und Erste Norn), Erika Wien (Zweite Norn und Flosshilde), Melitta Muszely (Dritte Norn und Woglinde) und Elisabeth Lindermeier (Wellgunde).



    „Der Freischütz“ (Carl Maria von Weber): Ottokar – Horst Günter (Friedrich Schütter) / Kuno – James Pease (Rudolf Fenner) / Agathe – Melitta Muszely (Rosemarie Gerstenberg) / Ännchen – Erna-Maria Duske (Karen Hüttmann) / Max – Sándor Kónya (Hermann Lenschau) / Kaspar – Arnold van Mill (Otto Kuhlmann) / Ein Eremit – Ernst Wiemann / Kilian – Kurt Marschner (Gert Niemitz) / Samiel – (Benno Gellenbeck) / Drei Brautjungfern – Dorothea Förster-Georgi, Marie-Luise Weidt und Helene Timm / Der Chor und das Sinfonie-Orchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Dirigent: Wilhelm Brückner-Rüggeberg / Regie: Edward Rothe (Hamburg, Funkhaus, November 1957). In Klammern die Sprecher der Dialoge. Die Aufnahme ist beim NDR nicht mehr vollständig erhalten, aber das rührige ‚Hamburger Archiv für Gesangskunst‘ hat die gesamte Einspielung im Angebot; Ausschnitte daraus wurden von der „Opernwelt“ 2006 auf einer CD veröffentlicht.



    Carlo

  • Weiter geht es mit Melitta Muszelys Operetten-Aufnahmen:



    Schon in ihrem ersten Engagement in Regensburg hat Melitta Muszely in Operetten-Aufführungen mitgewirkt, u. a. in „Die Dubarry“ (Millöcker), „Der Obersteiger“ (Zeller), „Der Opernball“ (Heuberger), „Der Zarewitsch“ (Lehár). Beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg und Hannover war sie in mehreren der damals so beliebten ‚Operetten-Potpourris‘ dabei und auch auf der Schallplatte ist sie in Werken dieses Genres zu hören. Mir sind aber nur zwei Operetten-Gesamtaufnahmen mit Melitta Muszely bekannt: „Diana“ von Carl Millöcker und „Die Fledermaus“ von Johann Strauß.



    „Diana“ (Carl Millöcker): Melitta Muszely, Christiane Sorell, Rotraud Völkel, Maud Weyhausen, Josef Duffek, Kurt Equiluz, Karlheinz Schmidt, Hubert Trattnig und Hermann Troyer / Der Chor des Stadttheaters Klagenfurt / Chorltg.: Franz Gerstacker / Das Orchester Radio Klagenfurt / Dirigent: August Peter Waldenmaier (ORF. Radio Klagenfurt, Sendung am 26. 12. 1959). Carl Millöcker komponierte 1865 mit 23 Jahren für das Thaliatheater in Graz, wo er als Kapellmeister angestellt war, zwei Einakter („Der tote Gast“ und „Die lustigen Binder“), denen „Die keusche Diana“ am 2. 1. 1867 am Wiener Harmonie-Theater folgte. Das Theater machte kurz darauf Bankrott, was aber nicht an Millöckers Werk lag – eine ‚Komische Oper in einem Akt‘ mit der mythologischen Geschichte von Diana, die Göttin der Jagd, und dem Jäger Actaeon. Die Rundfunksendung aus Klagenfurt führte zu einer Inszenierung am Nürnberger Opernhaus in der Saison 1958/59 und 1960 spielte der NDR Melodien aus diesem Werk - u. a. mit Melitta Muszely – ein (siehe die Aufstellung ab der nächsten Woche).



    „Die Fledermaus“ (Johann Strauß): Gabriel von Eisenstein – Günter Neumann / Rosalinde – Melitta Muszely / Adele – Ute Mai / Dr. Falke – Horst Lunow / Gefängnisdirektor Frank – Reiner Süß / Prinz Orlofsky – Horst Hiestermann / Alfred – Anton de Ridder / Dr. Blind – Werner Enders / Frosch – Friedrich Links / Ida – Sonja Stokovy / Der Chor der Komischen Oper Berlin / Chorltg.: Dieter Hänsel / Das Große Orchester des Deutschlandsenders / Dirigent: Robert Hanell (Berlin, Funkhaus Nalepastraße, 29. 1. - 12. 2. 1970 und 24. 10. - 29. 11. 1970). Das Werk wurde vom Rundfunk der DDR in der Bearbeitung und mit der Regie von Walter Zimmer aufgenommen.



    In den zwei nachstehend genannten Operetten-Produktionen stand Melitta Muszely in Wien auf der Bühne: die Silvestervorstellung 1964 in der Staatsoper von „Die Fledermaus“ (mit einer Folgevorstellung am 3. 1. 1965) und in der Volksoper in einer Neuinszenierung von „Wiener Blut“ im März 1967. Ob es von diesen Aufführungen auch Tonaufnahmen gibt, ist mir nicht bekannt.



    „Die Fledermaus“ (Johann Strauß): Gabriel von Eisenstein – Eberhard Waechter / Rosalinde – Melitta Muszely / Adele – Lucia Popp / Dr. Falke – Walter Berry / Gefängnisdirektor Frank – Erich Kunz / Prinz Orlofsky – Gerhard Stolze / Alfred – Giuseppe Zampieri / Dr. Blind – Peter Klein / Frosch – Otto Schenk / Ida – Erika Pluhar / Iwan – Richard Bauer / Der Chor und das Orchester der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Dirigent: Robert Stolz / Regie: Leopold Lindtberg (Wien, Staatsoper, 31. 12. 1964)



    „Wiener Blut“ (Johann Strauß): Fürst Ypsheim-Gindelbach – Fred Liewehr / Balduin Graf Zedlau – Peter Minich / Gabriele, seine Frau – Gerda Scheyrer / Graf Bitowski – Hans Unterkircher / Demoiselle Franziska Cagliari – Melitta Muszely / Kagler, ihr Vater – Paul Hörbiger / Pepi Pleininger, Probiermamsell – Helga Papouschek / Josef, Kammerdiener des Grafen – Erich Kuchar / Anna, Stubenmädchen – Christina Klein / Ein Fiakerkutscher – Herbert Prikopa / Lisi und Lori, Gstanzlsängerinnen – Elfriede Monsberger und Elisabeth Fez / Zwei Ballmütter – Erika Feichtinger und Hilde Längauer / Zwei Komtessen – Hedda Kindler und Helga Wagner / Der Protokollchef – Götz Fischer / Der Haushofmeister – Helmut Randers / Ein Grenadier – Friedrich Kraft / Ein Deutschmeister – Karl Kralert / Ein Oberkellner – Hans Laurer / Der Chor und das Orchester der Wiener Volksoper / Chorltg.: Franz Gerstacker / Dirigent: Anton Paulik (Wien, Volksoper, 16. 3. 1967). Die gefeierte Aufführungsserie der Wiener Volksoper brachte das Werk in einer ‚Neufassung‘ von Anton Paulik, Peter Weiser und Otto Schenk, der auch die Regie führte.



    Carlo

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  • Melitta Muszely in 'quergeschnittenen' Operetten (1. Teil).



    Ein Hinweis zu den Schallplatten-Aufnahmen: Da die damals so beliebten Operetten-Querschnitte (im Rundfunk als ‚Melodienfolge‘ bezeichnet) in verwirrenden Zusammenstellungen und auch in verschiedenen Formaten immer wieder neu in den Handel kamen, wird nachstehend jeweils nur die Erstveröffentlichung genannt. Wenn nichts Anderes vermerkt ist, handelt es sich um LPs im Format 30 cm. (Einige der Rundfunkaufnahmen sind auf CD beim 'Hamburger Archiv für Gesangskunst' erhältlich.)



    „Die schönsten Melodien von Ralph Benatzky“: Melitta Muszely, Friedel Blasius, Rupert Glawitsch, Kurt Marschner, Peter René Körner / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 26. 3. - 28. 3. 1958).



    „Die Vielgeliebte“ (Nico Dostal): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Friedel Blasius, Reinhold Bartel, Otto Albrecht / Der Jeff-Laurens-Chor / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 29. 6. - 30. 6. 1956).



    „Die Rose von Stambul“ (Leo Fall): Querschnitt mit Melitta Muszely, Christine Görner, Fritz Wunderlich, Harry Friedauer, Heinz Maria Lins / Das Symphonie-Orchester Graunke / Dirigent: Carl Michalski (München. Bürgerbräukeller, 6. 9. - 8. 9. 1963) / ‚Columbia‘ SMC 83 454 (gekoppelt mit "Der liebe Augustin“ von Leo Fall).



    „Madame Pompadour“ (Leo Fall): Querschnitt mit Melitta Muszely, Rudolf Schock und Karl-Ernst Mercker / Der Günther-Arndt-Chor / Das FFB-Orchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 14. 12. 1960) / ‚Electrola‘ E 60 760 / STE 60 760 (25 cm – gekoppelt mit „Die Dubarry“ von Carl Millöcker).



    „Die Försterchristl“ (Georg Jarno): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Hildburg Früchtnicht, Jürgen Trautmann, Werner Saladin / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, Funkhaus, 5. 2. - 9. 2. 1962).



    „Balkanliebe“ (Rudolf Kattnigg): Querschnitt mit Melitta Muszely und Rudolf Schock / Der Günther-Arndt-Chor / Das FFB-Orchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 7. 12. - 8. 12. 1961) / ‚Electrola‘ E 41 410 / STE 41 410 (17 cm).



    „Die tolle Komtess“ (Walter Kollo): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Inge Steffens, Rupert Glawitsch, Otto Albrecht / Das Kleine Unterhaltungsorchester des Norddeutschen Rundfunks / Dirigent: Alfred Hause (Hamburg, Funkhaus, 24. 1. 1956). Das ‚Hamburger Archiv für Gesangskunst‘ hat eine Aufnahme des NDR mit Melitta Muszely, Elisabeth Roon, Kurt Wehofschitz und Otto Albrecht unter Wilhelm Stephan im Angebot, die beim Sender aber nicht bekannt ist.



    „Die lustige Witwe“ (Franz Lehár): Querschnitt mit Melitta Muszely und Rudolf Schock / Der Günther-Arndt-Chor / Das FFB-Orchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 20. 5. - 21. 5. 1959) / ‚Electrola‘ E 60 612 / STE 60 612 (25 cm – gekoppelt mit „Giuditta“ von Franz Lehár).



    „Das Land des Lächelns“ (Franz Lehár): Querschnitt mit Melitta Muszely, Christine Göner, Fritz Wunderlich, Harry Friedauer / Das Symphonie-Orchester Graunke / Dirigent: Carl Michalski (München, Bürgerbräukeller, September 1963 und Januar 1964) / ‚Columbia‘ SMC 83 455 (gekoppelt mit „Der Zarewitsch“ von Franz Lehár).



    „Der Zarewitsch“ (Franz Lehár): Querschnitt mit Melitta Muszely, Christine Görner, Fritz Wunderlich, Willy Hagara / Die Singgemeinschaft Rudolf Lamy / Das Symphonie-Orchester Graunke / Dirigent: Carl Michalski (München, Bürgerbräukeller, September 1963 und Januar 1964) / ‚Columbia‘ SMC 83 455 (gekoppelt mit „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehár).



    „Paganini“ (Franz Lehár): Querschnitt mit Melitta Muszely, Hella Jansen, Herbert Ernst Groh, Martin Vantin / Max Kayser (Solovioline) / Der RIAS-Kammerchor / Chorltg.: Günther Arndt / Das FFB-Orchester Berlin / Dirigent: Gerhard Becker (Berlin, 1956) / ‚Europäischer Phonoklub‘ (Label: Opera) 3108 (25 cm) bzw. ‚Eurodisc‘ 70822 IE (30 cm).


    dto.: Querschnitt mit Melitta Muszely, Ursula Schirrmacher, Rudolf Schock, Karl-Ernst Mercker / Siegfried Borries (Solovioline) / Der Günther-Arndt-Chor / Das FFB-Orchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 29. 5. - 30. 5. und 3. 6. - 4. 6. 1961) / ‚Electrola‘ E 60 725 / STE 60 725 (25cm).



    „Giuditta“ (Franz Lehár): Querschnitt mit Melitta Muszely und Rudolf Schock / Der Günther-Arndt-Chor / Das FFB-Orchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 20. 5. - 21. 5. 1959) / ‚Electrola‘ E 60 612 / STE 60 612 (25 cm – gekoppelt mit „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár).



    Carlo

  • Melitta Muszely in 'quergeschnittenen' Operetten (2. Teil).



    „Der Bettelstudent“(Carl Millöcker): Querschnitt mit Melitta Muszely, Horst Wilhelm, Willy Ferenz / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, 1964) / ‚Somerset‘ 599 (gekoppelt mit „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller).



    „Diana“ (Carl Millöcker): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Ria Urban, Cvetka Ahlin, Heinz Hoppe, Kurt Marschner, Toni Blankenheim, Karl Otto / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, Funkhaus, 29. 6. - 2. 7. 1960).



    „Die Dubarry“ (Carl Millöcker): Querschnitt mit Melitta Muszely und Rudolf Schcok / Der Günther-Arndt-Chor / Das FFB-Orchester / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 29. 5. - 30. 5. und 3. 6. - 4. 6. 1961) / ‚Electrola‘ E 60 760 / STE 60 760 (25 cm – gekoppelt mit „Madame Pompadour“ von Leo Fall).



    „Saison in Salzburg“ (Fred Raymond): Melodienfolge mit Melittta Muszely, Renate Holm, Kurt Wehofschitz, Rupert Glawitsch / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 7. 3. - 9. 3. 1955).



    „Heut’ tanzt Gloria“ (Willy Richartz): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Kurt Wehofschitz, Rupert Glawitsch / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 7. 3. - 9. 3. 1955).



    „Wenn die kleinen Veilchen blühen“ (Robert Stolz): Querschnitt mit Melitta Muszely, Hedy Fassler, Rudolf Schock, Ferry Gruber / Der Chor und das Orchester der Wiener Volksoper / Chorltg.: Franz Holetschek / Dirigent: Robert Stolz (Wien, Musikverein, 30. 6. 1965) / ‚Eurodisc‘ 73 279 IE (gekoppelt mit „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ von Robert Stolz).



    „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ (Robert Stolz): Querschnitt mit Melitta Muszely, Renate Holm, Rudolf Schock, Ferry Gruber, Adolf Dallapozza / Das Orchester der Wiener Volksoper / Dirigent: Robert Stolz (Wien, Musikverein, Juni 1965) / ‚Eurodisc‘ 73 279 IE (gekoppelt mit „Wenn die kleinen Veilchen blühen“ von Robert Stolz).



    In die Robert-Stolz-Operette „Hochzeit am Bodensee“ von 1969 – die die Handlung und größtenteils auch die Musik aus „Himmelblaue Träume“ (1934) enthält - wurde vom Komponisten das Lied ‚Du sollst der Kaiser meiner Seele sein‘ aus „Der Favorit“ (1916) eingefügt. Die Aufnahme dieses sehr bekannten Liedes mit Melitta Muszely und den Berliner Symphonikern unter Robert Stolz für den Querschnitt von „Hochzeit am Bodensee“ (‚Eurodisc‘ 79 239 IE) entstand bereits 1964 im ‚Eurodisc‘-Studio in der Köthener Straße in Berlin und ist auch in der Wiederveröffentlichung - nunmehr unter dem Titel „Himmelblaue Träume“ - auf LP (‚Ariola‘ 89 891 IE) und CD (‚Eurodisc‘ 258 365) enthalten.



    „Ein Walzertraum“ (Oscar Straus): Querschnitt mit Melitta Muszely, Lisa Otto, Brigitte Mira, Rudolf Schock, Manfred Schmidt, Bruno Fritz / Ein Chor und ein Großes Orchester / Dirigent: Wilhelm Schüchter (Berlin, Gemeindehaus Zehlendorf, 7. 1. - 8. 1. 1958) / „Electrola“ E 60 043 / STE 60 043 (25 cm)



    „Bozena“ (Oscar Straus) (Bearbeitung: Wolfgang Friebe): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Brigitte Dürrler, Heinz Hoppe, Kurt Marschner, Horst Günter / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks / Chorltg.: Max Thurn / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, Funkhaus, 22. 4. - 27. 4. 1963). Das ‚Hamburger Archiv für Gesangskunst‘ hat eine Aufnahme des NDR mit Melitta Muszely, Elisabeth Roon, Heinz Hoppe, Rupert Glawitsch und Kurt Marschner im Angebot, die beim Sender aber nicht bekannt ist.



    „Der Zigeunerbaron“ (Johann Strauß): Querschnitt mit Melitta Muszely, Heinz Hoppe, Heinrich Pflanzl / Der Günther-Arndt-Chor / Das Orchester der Städtischen Oper Berlin / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Berlin, Mai 1957) / ‚Telefunken‘ LA 6259 / SLA 6259 (25 cm).


    dto.: Querschnitt mit Melitta Muszely, Donald Grobe, Willy Ferenz / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, 1964) / ‚Somerset‘ 598.



    „Banditenstreiche“ (Franz von Suppé) (Bearbeitung: August Peter Waldenmaier): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Ria Urban, Heinz Hoppe, Horst Günter, Peter Oldenburg / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, 22. 4. - 27. 4. 1963).



    „Himmelreich auf Erden“ (Arno Vetterling): Melodienfolge mit Melitta Muszely, Ursula Schirrmacher, Kurt Wehofschitz, Rupert Glawitsch / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 7. 3. - 9. 3. 1955).



    „Der Vogelhändler“ (Carl Zeller): Melitta Muszely, Horst Wilhelm, Willy Ferenz / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, 1964) / ‚Somerset‘ 599 (gekoppelt mit „Der Bettelstudent“von Carl Millöcker).



    „Melodien von Carl Michael Ziehrer“ (Bearbeitung: Wolfgang Friebe): Melitta Muszely und Heinz Hoppe / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 27. 1. - 29. 1. 1958).



    (Einige der Rundfunkaufnahmen sind auf CD beim ‚Hamburger Archiv für Gesangskunst‘ erhältlich.)



    Carlo

  • Berichtigung zum Beitrag Nr. 50 vom 23. 4. 2023:


    "Diana", die einaktige 'Komische Oper' von Carl Millöcker (1867) mit dem Libretto von Joseph Braunler, basiert auf der Verwechslungs-Komödie "Die Freier" von Joseph von Eichendorff aus dem Jahre 1833. Die Hauptperson, eine Gräfin Diana, verkleidet sich als Jägerbursche, um den ihr bestimmten - ihr aber unbekannten - gräflichen Bräutigam zu prüfen, der wiederum sich ihr gegenüber als Sänger ausgibt. Die Melodie des Liedes der Gräfin 'Wenn das Licht des Mondes silbern sich ergießt' verwendete Ernst Steffan 1932 für das Lied 'Dunkelrote Rosen bring' ich, schöne Frau' in seiner Bearbeitung der Millöcker-Operette "Gasparone".



    Operetten-Lieder und -Duette mit Melitta Muszely (1. Teil).



    „Viktoria und ihr Husar“ (Paul Abraham): Duett Viktoria-Ferry ‚Ja, so ein Mädel, ungarisches Mädel‘ / Melitta Muszely und Rupert Glawitsch - Duett Viktoria-Cunlight ‚Pardon, Madame‘ / Melitta Muszely und Horst Günter (Hamburg, Funkhaus, 18. 1. - 20. 1. 1955). In beiden Aufnahmen leitet Wilhelm Stephan das Hamburger Rundfunkorchester.



    „Ball im Savoy“ (Paul Abraham): Duett Madeleine-Aristide ‚Toujours l‘amour, das ist mein Prinzip’ / Melitta Muszely und Rupert Glawitsch / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 18. 1. - 20. 1. 1955).



    „Clivia“ (Nico Dostal): Lied der Clivia ‚Ich bin verliebt, bin so verliebt‘ / Melitta Muszely / BBC Concert Orchestra / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (London, Royal Festival Hall, 24. 6. 1961, Live-Aufnahme). Der zweite Teil des Konzerts im Rahmen des ‚BBC International Light Music Festival 1961‘ wurde auch in der BRD gesendet. (Melitta Muszely und Heinz Hoppe sangen auch ein Duett aus „Schön ist die Welt“ von Franz Lehár; Heinz Hoppe sang aus „Die lockende Flamme“ von Eduard Künneke und „Der Prinz von Thule“ von Rudolf Kattnigg und Richard Müller-Lampertz dirigierte zusätzlich Kompositionen von Werner Eisbrenner, Wolfgang Friebe, Eduard Künneke und Fried Walter.)



    „Extrablätter“ (Nico Dostal): Lied ‚Ich will heut‘ nichts als restlos glücklich sein… Ich hab‘ mein Herz verschenkt’ / Melitta Muszely / Das Rundfunkorchester Hannover des Norddeutschen Rundfunks / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hannover, Funkhaus, 23. 2. - 26. 2. 1959).



    „Monika“ (Nico Dostal): Duett Monika - Horst-Dietrich ‚Ein Walzer zu zweien‘ / Melitta Muszely und Kurt Wehofschitz / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Nico Dostal (Hamburg, Funkhaus, 15. 4. 1955, Live-Aufnahme).



    „Die ungarische Hochzeit“ (Nico Dostal): Romanze der Janka ‚Spiel mir das Lied von Glück und Treu‘ / Melitta Muszely / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Nico Dostal (Hamburg, Funkhaus, 15. 4. 1955, Live-Aufnahme).



    „Manina“ (Nico Dostal): Duett Hella-Mario ‚Niemand weiß, warum auf einmal süß und heiß‘ / Melitta Muszely und Kurt Wehofschitz / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Nico Dostal (Hamburg, Funkhaus, 15. 4. 1955, Live-Aufnahme).



    „Wir reisen um die Welt“ (Charles Kálmán): Der ‚Marjorie‘-Walzer / Melitta Muszely und Heinz Hoppe / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 27. 1. - 29. 1. 1958). Die Operette des Sohns von Imre Kálmán wurde 1955 in Wiesbaden unter dem Titel „Der große Tenor“ uraufgeführt.



    „Gräfin Mariza“ (Imre Kálmán): Duett Mariza-Tassilo ‚Sag‘ ja, mein Lieb’, sag’ ja!‘ / Melitta Muszely und Rudolf Schock / Das Orchester Harry Hermann / Dirigent: Harry Hermann (recte Hermann Spitz) (Hamburg, Funkhaus, 24. 11. - 27. 11. 1958) - Het Cosmopolitain Orkest / Dirigent: Jos Cleber (Scheveningen, Kurzaal, 29. 9. 1962, TV-Übertragung der AVRO von der ‚Grand Gala du Disque Populaire 1962‘).



    Carlo

  • "Diana", die einaktige 'Komische Oper' von Carl Millöcker (1867) mit dem Libretto von Joseph Braunler, basiert auf der Verwechslungs-Komödie "Die Freier" von Joseph von Eichendorff aus dem Jahre 1833. Die Hauptperson, eine Gräfin Diana, verkleidet sich als Jägerbursche, um den ihr bestimmten - ihr aber unbekannten - gräflichen Bräutigam zu prüfen, der wiederum sich ihr gegenüber als Sänger ausgibt. Die Melodie des Liedes der Gräfin 'Wenn das Licht des Mondes silbern sich ergießt' verwendete Ernst Steffan 1932 für das Lied 'Dunkelrote Rosen bring' ich, schöne Frau' in seiner Bearbeitung der Millöcker-Operette "Gasparone".

    Hat Milllöcker die Melodie selbst zweimal verwendet? Ich dachte, die Vorlage für "Dunkelrote Rosen" sei das Terzettino "Geh'n wir in den Garten, athmen Blütenduft" aus der Operette "Der Viceadmiral". Leider kenne ich keine Noten von "Diana", den "Viceadmiral" gibt es bei IMSLP.

  • Lieber Calatrava,


    es stimmt wohl: Carl Millöcker verwendete diese Melodie (als Terzett für zwei Soprane und einen Bariton) auch in seinem „Vice-Admiral“ von 1886. Die „Diana“ (ursprgl. „Die keusche Diana“) wurde schon 20 Jahre früher komponiert und da ist es ein Sopran-Lied, in das noch ein weiterer Sopran und ein Tenor mit einstimmen.


    Allerdings ist die Quellenlage zu „Diana“ sehr dürftig. Sowohl der ORF in Klagenfurt (August Peter Waldenmaier) als auch der Deutschlandsender (Paul Friedrich recte Fritz Oeser) nahmen die „Diana“ in dramaturgischen und musikalischen Bearbeitungen auf. In der Ausstellung „FleZiWiCsá & Co.“ im Historischen Museum der Stadt Wien (Januar 1985) wurde die Handlung von „Diana“ der Mythologie zugeordnet.


    Die "Diana"-Gesamtaufnahme des Deutschlandsenders Berlin leitete Robert Hanell (mit u. a. Elisabeth Breul, Edda Schaller, Wolfgang Grimmer und Reiner Süß) und der „Vice-Admiral“ wurde in Ausschnitten beim RIAS Berlin unter Fried Walter (mit Liselotte Cloos, Ursula Schirrmacher, Jean Löhe und Ernst Krukowski) aufgenommen.


    Carlo

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  • Lieber Carlo,


    danke für die Erläuterungen. Wieder etwas gelernt. Ich vermutete, dass Deine Rundfunk-Diana eine Bearbeitung ist, bei der das Terzett aus dem "Vice-Admiral" rübergewandert ist.


    Calatrava

  • Operetten-Lieder und -Duette mit Melitta Muszely (2. Teil).



    „Das Dorf ohne Glocke“ (Eduard Künneke): Duett Eva-Peter ‚Ein Rosenstrauch trägt Blüten… Wenn die Knospen sprießen‘ / Melitta Muszely und Heinz Hoppe / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigenten: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 27. 1. - 29. 1. 1958) und Richard Müller-Lampertz (Hamburg, Funkhaus, 28. 1. 1961, Live-Aufnahme).



    „Der Vetter aus Dingsda“ (Eduard Künneke): Lied der Julia ‚Strahlender Mond, der am Himmelszelt thront‘ / Melitta Muszely / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, Funkhaus, 28. 1. 1961, Live-Aufnahme).



    „Die lockende Flamme“ (Eduard Künneke): Duett Dolores-Hoffmann ‚Wer kennt das Geheimnis‘ / Melitta Muszely und Horst Günter / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (Hamburg, Funkhaus, 28. 1. 1961, Live-Aufnahme).



    „Das Land des Lächelns“ (Franz Lehár): Duett Lisa - Sou-Chong ‚Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt‘ / Melitta Muszely und Heinz Hoppe / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 27. 1. - 29. 1. 1958).



    „Schön ist die Welt“ (Franz Lehár): Duett Elisabeth-Georg ‚Wir sind hier oben abgeschnitten von aller Welt‘ / Melitta Muszely und Heinz Hoppe / Das Rundfunkorchester Hannover des Norddeutschen Rundfunks / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hannover, Funkhaus, 23. 2. - 26. 2. 1959); BBC Concert Orchestra / Dirigent: Richard Müller-Lampertz (London, Royal Festival Hall, 24. 6. 1961, Live-Aufnahme). Der zweite Teil des Konzerts im Rahmen des ‚BBC International Light Music Festival 1961‘ wurde live vom Norddeutschen Rundfunk Hamburg und vom Hessischen Rundfunk Frankfurt übertragen. (Melitta Muszely sang auch das Lied der Clivia aus der gleichnamigen Operette von Nico Dostal – siehe oben - und Heinz Hoppe sang aus „Die lockende Flamme“ von Eduard Künneke und „Der Prinz von Thule“ von Rudolf Kattnigg. Richard Müller-Lampertz dirigierte zusätzlich Kompositionen von Werner Eisbrenner, Wolfgang Friebe, Eduard Künneke und Fried Walter.)



    „Giiuditta“ (Franz Lehár): Lied der Giuditta ‚Ich weiß es selber nicht… Meine Lippen, sie küssen so heiß‘ / Melitta Muszely / Het Cosmopolitain Orkest / Dirigent: Jos Cleber (Scheveningen, Kurzaal, 29. 9. 1962). Eine TV-Übertragung der AVRO von der ‚Grand Gala du Disque Populaire 1962‘.



    „Über alles siegt die Liebe“ (Edmund Nick): Duett ‚Jeder Blick, den du mir schenkst‘ / Melitta Muszely und Heinz Hoppe / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 27. 1. - 29. 1. 1958).



    „Hochzeitsnacht im Paradies“ (Friedrich Schröder): Duett Regine-Ulrich ‚Alle Wege führen mich zu dir‘ / Melitta Muszely und Georges Athana / Duett Regine-Veronika ‚So stell ich mir die Liebe vor‘ / Melitta Muszely und Ursula Schirrmacher / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Friedrich Schröder (Hamburg, Funkhaus, 21. 10. 1955, Live-Aufnahme).



    „Nächte in Shanghai“ (Friedrich Schröder): Lied ‚Träume kann man nicht verbieten‘ / Melitta Muszely / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Friedrich Schröder (Hamburg, Funkhaus, 21. 10. 1955, Live-Aufnahme).



    „Der Favorit“ (Robert Stolz): ‚Du sollst der Kaiser meiner Seele sein‘ / Wienerlied ‚Wien wird bei Nacht erst schön‘ / Melitta Muszely / Die Berliner Symphoniker / Dirigent: Robert Stolz (Berlin, Studio Köthener Straße, 1964). Enthalten in der Box „Ewig junger Robert Stolz“ von ‚Eurodisc‘ 79 907 XE (3 LPs, 1965).



    „Wenn der Krokus blüht“ (Melodien von diversen Komponisten, zusammengestellt von Wolfgang Friebe): Melitta Muszely und Kurt Wehofschitz / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Wilhelm Stephan (Hamburg, Funkhaus, 15. 4. 1955, Live-Aufnahme).



    Carlo

  • Nachtrag:


    "Melodien von Robert Stolz": Melitta Muszely und Heinz Hoppe / Das Rundfunkorchester Kaiserslautern des Südwestfunks Baden-Baden / Dirigent: Robert Stolz (Kaiserslautern, Funkhaus, ca. 1965). Melitta Muszely singt das Wienerlied von 1915 'Wien wird bei Nacht erst schön' (das 1964 in die Operette "Frühjahrsparade" übernommen wurde) und mit Heinz Hoppe die Duette 'Du, du, du, schließ deine Augen zu' aus "Wenn die kleinen Veilchen blühen" und 'Mein Liebeslied muss ein Walzer sein' aus "Im weißen Rössl". Diese Aufnahmen erschienen 2001 auf der CD "Beliebte Operetten-Melodien von Robert Stolz" bei 'Hänssler Classic' (FA 5848).



    Melitta Muszely hat nur in wenigen Konzerten mitgewirkt; hier eine Auswahl (1. Teil).


    „Cantata per recitante, soprano, coro e orchesta da camera“ (Aldo Clementi): Melitta Muszely (Sopran) / Richard Lauffen (Rezitation) / Der Chor und das Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Dirigent: Jean Martinon (Hamburg, Funkhaus, 13. 2. 1956). Diese ‚Kantate‘ des zeitgenössischen Komponisten Aldo Clementi (1925-2011) über ein Fragment aus ‚La vida es sueňo‘ von Calderón de la Barca wurde für die NDR-Reihe „Das neue Werk“ am 13. 2. 1956 aufgenommen und einen Tag später vor Publikum wiederholt..



    „Die Mauer“ (Hans Ulrich Engelmann): Melitta Muszely (Sopran), Ernst Haefliger (Tenor), Hermann Prey (Bariton) / Marlene Riphahn, Heinz Klevenow, Erwin Linder (Sprecher) / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks Hamburg / Chorltg.: Max Thurn / Das Hamburger Rundfunkorchester/ Dirigent: Hermann Spitz / Sprecherregie: Edward Rothe (Hamburg, Funkhaus, 25. 6. 1955). Hans Ulrich Engelmann (1921-2001) nannte seine Komposition ein ‚Musikalisches Mahnmahl‘; er verwendete dazu eigene Texte wie auch Gedichte des afro-amerikanischen Schriftstellers Langston Hughes.



    „Der Messias“ (Georg Friedrich Händel): Arie ‚Ich weiß, dass mein Erlöser lebet’ / Melitta Muszely (Sopran) / Die Berliner Symphoniker / Dirigent: Karl Forster (Berlin, Grunewaldkirche, April 1959). Enthalten auf der Schallplatte ‚Electrola‘ E 80 490 / STE 80 490 (30 cm) mit Ausschnitten aus „Judas Maccabaeus“ und „Der Messias“, veröffentlicht zu Händels 200. Todestag.



    „König David“ (Arthur Honegger): Melitta Muszely (Sopran), Ursula Boese (Alt), Lorenz Fehenberger (Tenor) / Trudik Daniel (Die Hexe von Endor) / Ernst Ginsberg (Sprecher) / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Kurt Prestel / Dirigent: Jan Koetsier (München, Herkulessaal der Residenz, 23. 3. - 24. 3. 1961). Das ‚Oratorium‘ wurde in der deutschen Textfassung von Hans Reinhardt in zwei Konzerten vor Publikum aufgeführt.



    „Achte Symphonie für drei Sopranstimmen, zwei Altstimmen, Tenor, Bariton und Bass, einen Knabenchor und zwei gemischte Chöre, Es-Dur“ (‚Symphonie der Tausend‘) (Gustav Mahler): Melitta Muszely (statt Ingrid Bjoner), Gerda Scheyrer und Wilma Lipp (Sopran) / Hilde Rössel-Majdan und Ursula Boese (Alt) / Fritz Wunderlich (Tenor) / Hermann Prey (Bariton) / Otto Edelmann (Bass) / Die Wiener Sängerknaben / Chorltg.: Ferdinand Grossmann / Der Singverein der Gesellsachaft der Musikfreunde, Wien / Chorltg.: Reinhold Schmid / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Joseph Keilberth (Wien, Musikverein, 12. 6. 1960). Gesendet vom ORF am 19. 6. 1960.



    „Conservati fedele, KV 23“ (Wolfgang Amadé Mozart): Melitta Muszely (Sopran) / Das Hamburger Rundfunkorchester / Dirigent: Walter Martin (Hamburg, Funkhaus, 11. 4. 1956). Diese kleine Arie komponierte der neunjährige Mozart 1765 auf einen Text aus Pietro Metastasios „Artaserse“.


    Carlo

  • Melitta Muszely in Konzerten (2. Teil).



    „Das Buch mit sieben Siegeln“ (Franz Schmidt): Anton Dermota (Tenor / Johannes) / Walter Berry (Bass / Die Stimme des Herrn) / Melitta Muszely (Sopran) / Christa Ludwig (Alt) / Horst Weymar (Tenor) / Johannes Kathol (Bass) / Der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien / Chorltg.: Reinhold Schmid / Kurt Rapf (Orgel) / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Heinz Wallberg (Wien, Musikverein, 31. 3. 1962).



    „Hommage à Richard Strauss“: Melitta Muszely und Ingeborg Hallstein (Sopran), Heinz Hoppe (Tenor), Hugh Beresford (Bariton) und Karl Christian Kohn (Bass) / L’Orchestre National de l’ORTF, Paris / Dirigent: Richard Kraus (Paris, Maison de la Radio, 10. 11. 1964). Ein Konzert aus Paris zum 100. Geburtstag des Komponisten im Rahmen der „Welt-Radio-Woche 1964“, gesendet u. a. vom Bayerischen Rundfunk München und vom Westdeutschen Rundfunk Köln..


    Melitta Muszely sang aus den folgenden Bühnenwerken von Richard Strauss: „Daphne“ (Monolog der Daphne ‚Ich komme, grünende Brüder‘) / „Die Liebe der Danae“ (Duett Danae-Midas und Finale des 2. Aktes mit Danae, Midas und Jupiter ‚Niemand rief mich, niemand führt mich‘) / „Arabella“ (Duett Arabella-Zdenka ‚Aber der Richtige, der wird einmal da steh‘n’ – Duett Arabella-Mandryka aus dem 2. Akt ‚Und Du wirst mein Gebieter sein‘ – Duett Arabella-Mandryka aus dem 3. Akt ‚Das ist sehr gut, Mandryka, dass Sie noch nicht fortgegangen sind‘). Ferner erklangen Ausschnitte aus den Opern „Die schweigsame Frau“ und „Ariadne auf Naxos“.



    „Opernkonzert“: Melitta Muszely (Sopran) und Rudolf Schock (Tenor) / Das Sinfonieorchester des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart / Dirigent: Fritz Mareczek (Stuttgart, Liederhalle, 9. 6. 1960). “Die verkaufte Braut“ (Bedřich Smetana): Arie der Marie ‚Endlich allein! Allein mit mir, mit meinem Grame – Wie fremd und tot ist Alles umher‘ – Duett Marie-Hans ‚Mit der Mutter sank zu Grabe‘ / „Evgeni Onegin“ (Piotr Ilich Chaikovski): Briefszene der Tatjana ‚Und sei‘s mein Untergang’ / „Carmen“ (Georges Bizet): Duett Micaela-Don José ‚Wie, du kommst von der Mutter?‘ / „Hoffmanns Erzählungen“ (Jacques Offenbach): Arie der Antonia ‚Sie entfloh, die Taube so minnig‘ - Duett Antonia-Hoffmann ‚Hörst du es tönen mit süßer Melodie?‘ (Ein Live-Mitschnitt des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart.)



    Melitta Muszely gab bis in ihr hohes Alter regelmäßig Liederabende in Wien, in Graz usw., die teilweise mitgeschnitten und veröffentlicht wurden:



    „Liederabend“: Melitta Muszely (Sopran) / Christian Heitler (Klavier) / „Zehn biblische Lieder, op. 99“ (Antonín Dvořak) / „Fünf serbische Mädchenlieder, op. 45“ (Heinrich von Herzogenberg) / „Vier Lieder“: Abendlied – Der träumende See – Sängers Trost - Frühling (Zdeněk Fibich) / „Vier Lieder“: Wenn du nur zuweilen lächelst – Nicht mehr zu dir zu gehen - Über die Heide – Von ewiger Liebe (Johannes Brahms) / „Vier Shakespeare-Lieder“: Come away, death – Under the greenwood tree – Blow, blow – Adieu, good man devil (Erich Wolfgang Korngold) / „Rusalka“: Lied an den Mond (Antonín Dvořak) / „Zwei Lieder“: Vergebliches Ständchen – Guten Abend, gut’ Nacht (Johannes Brahms) / Wien, Sommerrefektorium von St. Michael, 31. 8. 2004.



    „Liederabend“: Melitta Muszely (Sopran) / Christian Heitler (Klavier) / „Vier biblische Lieder“ (Emil Nikolaus von Reznicek) / „Sechs Lieder“: Ich atmet’ einen linden Duft – Erinnerung – Wo die schönen Trompeten blasen - Urlicht - Liebst du um Schönheit - Rheinlegendchen (Gustav Mahler) / „Fünf Lieder“: Bailéro – L’eau de source – Berceuse – Passo pel prat - L’Antoine (Joseph Canteloube) / „Vier Lieder“: Beau soir – Romance - Il pleure dans mon coeur – Nuit d’étoiles (Claude Debussy) / „Plaisir d’amour“ (Jean Paul Martini) / „Le nozze di Figaro“: Voi che sapete (Wolfgang Amadé Mozart) / Wien, Sommerrefektorium von St. Michael, 13. 6. 2006.



    Carlo

  • Hier nun endlich die Recitals mit Melitta Muszely:



    „Melitta Muszely“: Melitta Muszely (Sopran) / Ein Großes Opernorchester / Dirigent: Wilhelm Schüchter (Berlin, Grunewaldkirche, 1959). ‚Electrola‘ E 40 927 (1 EP, 17 cm, mono). „Rusalka“ (Antonín Dvořak): Lieblicher Mond du im Silberschein / „Die toten Augen“ (Eugen d’Albert): Psyche wandelt durch Säulenhallen / „Manon“ (Jules Massenet): Leb wohl, mein liebes kleines Tischchen.



    „Melitta Muszely singt bekannte Opernarien“: Melitta Muszely (Sopran) / Das Große Orchester des Berliner Rundfunks / Dirigenten: Horst Stein und Adolf Fritz Guhl* (Berlin, Funkhaus Nalepastraße, 1958). ‚Eterna‘ 7 20 115 (1 LP, 25 cm, mono). „Hoffmanns Erzählungen“ (Jacques Offenbach): Sie entfoh, die Taube so minnig / „Pique Dame“ (Piotr Ilich Chaikovskii): Es geht auf Mitternacht / „Die tote Stadt“ (Erich Wolfgang Korngold): Glück, das mir verblieb / „Turandot“ (Giacomo Puccini): Höre mich an, Herr* – Du, von Eis umgürtet* / „Manon Lescaut“ (Giacomo Puccini): In diesen kalten Räumen hier* / „Faust“ (Charles Gounod): Ich gäb’ was d’rum, wenn ich nur wüsst’ – Es war ein König in Thule – Ha, welch ein Glück, mich zu sehen.



    „Melitta Muszely in sechs Opernpartien“: Melitta Muszely (Sopran) / Das Orchester der Staatsoper Berlin / Ein Großes Opernorchester / Dirigenten: Wilhelm Schüchter*, Hans Zanotelli° und Horst Stein+ (Berlin, Grunewaldkirche, 1959). ‚Electrola‘ E 60 644 bzw. STE 60 644 (1 LP, 25 cm, mono bzw. stereo). „La Traviata“ (Giuseppe Verdi): S’ ist seltsam. Sehr seltsam… Er ist es, dessen wonnig Bild… Von der Freude Blumenkränzen (mit Rudolf Schock)* / „Der Troubadour“ (Giuseppe Verdi): In deines Kerkers tiefe Nacht* – Schon naht die Todesstunde (mit Rudolf Schock und dem Chor der Städtischen Oper Berlin)° / „Der Bajazzo“ (Ruggero Leoncavallo): Wie flammte auf sein Auge+ / „Manon“ (Jules Massenet): Leb wohl, mein liebes kleines Tischchen* / „Die toten Augen“ (Eugen d’Albert): Psyche wandelt durch Säulenhallen* / „Rusalka“ (Antonín Dvořak): Lieblicher Mond du im Silberschein*.



    „Melitta Muszely singt Opern-Arien“: Melitta Muszely (Sopran) / The London Philharmonic Orchestra / Dirigent: Edward Downes (London, ca. 1964). ‚Somerset‘ 614 (1 LP, 30 cm, stereo). „Le nozze di Figaro“ (Wolfgang Amadé Mozart): Sagt, holde Frauen / „Lohengrin“ (Richard Wagner): Einsam in trüben Tagen / „La forza del destino“ (Giuseppe Verdi): Pace! Pace, mio Dio!* / „Aida“ (Giuseppe Verdi): Als Sieger kehre heim – O Vaterland! Ich seh’ dich nimmerdar / „Otello“ (Giuseppe Verdi): Ave Maria, piena di grazia* / „Manon Lescaut“ (Giacomo Puccini): In diesen kalten Räumen hier / „La Bohème“ (Giacomo Puccini): Sie nennen mich Mimi – Will ich allein des Abends in Paris mich ergeh’n / „Madama Butterfly“ (Giacomo Puccini): Eines Tages seh’n wir. (*Gesungen in italienischer Sprache. Die Titel der Schallplatte haben eine andere Reihenfolge.)



    „Melitta Muszely und Ernst Kozub singen Arien“: Meltta Muszely (Sopran) und Ernst Kozub (Tenor) / Das Orchester der Wiener Volksoper / Dirigent: Franz Bauer-Theussl (Wien, ca. 1966). ‚Elite Special‘ PLPE 30 049 (1 LP, 30 cm, stereo). „Otello“ (Giuseppe Verdi): Nun in der nächt’gen Stille – Bei meiner Mutter war einmal ein Mädchen… Ave Maria – Jeder Knabe kann mein Schwert mir entreissen / „Die Walküre“ (Richard Wagner): Winterstürme wichen dem Wonnnemond / „Lohengrin (Richard Wagner): Einsam in trüben Tagen – In fernem Land / „La forza del destino“ (Giuseppe Verdi): Frieden! Frieden! / „Der Freischütz“ (Carl Maria von Weber): Wie nahte mir der Schlummer.



    „Ein Liederabend mit Melitta Muszely“: Melitta Muszely (Sopran) / Klavier: Günther Weissenborn (vermutlich Hamburg, ca. 1964) ‚Euopa‘ E 325 (1 LP, 30 cm, stereo). Wolfgang Amadé Mozart: Das Veilchen, KV 476 - Der Zauberer, KV 472 / Franz Schubert: Die Forelle, D 550 - Lied der Mignon, D 877 Nr. 3 – Heidenröslein, D 257 - Gretchen am Spinnrad, D 118 / Robert Schumann: Die Soldatenbraut, op. 64 Nr. 1 - Der Nussbaum, op. 25 Nr. 3 - Erstes Grün, op. 35 Nr. 4 / Johannnes Brahms: Vergebliches Ständchen, op. 84 Nr. 4 – Wiegenlied, op. 49 Nr. 4 – Von ewiger Liebe, op. 43 Nr. 1 – Die Mainacht, op. 43 Nr. 2 – Der Tod, das ist die kühle Nacht, op. 96 Nr. 1 / Edvard Grieg: ‚Solveigs Lied‘ aus „Peer Gynt“ – Ein Schwan, op. 25 Nr. 2 – Ich liebe dich, op. 5 Nr. 3. (Die Titel der Schallplatte sind anders sortiert.)



    „Melitta Muszely singt Lieder von Hugo Wolf, Richard Strauss und Joseph Marx“: Melitta Muszely (Sopran) / Klavier: Günther Weissenborn (vermutlich Berlin, ca. 1964) ‚Eurodisc‘ S 73 741 KK (1 LP, 30 cm, stereo). Hugo Wolf: Im Frühling – Das verlassene Mägdlein – Denk’ es, o Seele – Schlafendes Jesuskind – Wie glänzt der helle Mond – Wiegenlied (Im Sommer) – Elfenlied / Richard Strauss: Du meines Herzens Krönelein, op. 21 Nr. 2 – Die Nacht, op. 10 Nr. 3 – Morgen, op. 27 Nr. 4 – Ruhe, meine Seele, op. 27 Nr. 1 – Allerseelen, op. 10 Nr. 8 / Joseph Marx: Regen – Marienlied – Venetianisches Wiegenlied.



    Carlo

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