Howard Hanson: Orchesterwerke

  • Hallo Freunde amerikanischer Orchestermusik,


    seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Gebiet der amerikanischen Orchestermusik. Ich möchte die Bezeichnung Klassik nicht verwenden, weil die Werke in meinen Augen erst ab 1900 aufwärs interessant sind !
    Die wichtigsten amerikanischen Komponisten habe ich komplett abgegrast:
    Copland, Bernstein, Barber, Gerschwin, Schuman, Adams, Harris, Morton Gould u.a.


    Howard Hanson ist im Oktober 1896 im wilden Westen in Nevada geboren und 1981 verstorben. Seine wichtigsten Werke sind 7 Sinfonien, eine Oper "The Merry Mount"(daraus eine Orchestersuite), Piano Concerto, op.36 (1948 ), Organ Concerto (1926) , Symphonic poem "Exaltation" with piano obbligato (1920), Concerto for organ strings & harp (1921), Symphonic poem "Lux aeterna" with viola obbligato (1923), Symphonic poem "Pan and the Priest" with piano obbligato (1926).


    An Howard Hanson bin ich zufällig über eine amerikanische Doppel-CD mit Werken von W.Schuman und H.Hanson von jpc-Schallplatten gekommen:
    :) Hier ist u.a. die hervorragende Einspielung der
    Hanson: Sinfonie Nr.6 von1968 mit Abravanel/Utah SinfonieOrchester enthalten.
    In der Sinfonie geht es in Satz 4 und 5 "heiß her"; von keiner anderen Aufnahme habe ich die Nr.6 so effektvoll umgesetzt gehört. Man hört die Begeisterung der Musiker und kann das UtahSO und Abravanel nicht als zweitklassigem Dirigent und drittklass.Orchester bezeichnen (wie ich es schon an anderer Stelle im Forum gelesen habe).


    :rolleyes: Die Hanson: Sinfonien-Gesamtausgabe mit einigen Ocresterwerken und dem Klavierkonzerte von 1948 mit Schwarz auf DELOS ist durchweg zu spannungsarm und brav interpretiert, der Klang ist mulmig mit schwacher Brillanz. Diese hatte ich mir gekauft um den ganzen Hanson zu haben - "nicht so doll" ! Zum Kennenlernen hat es allerdings gereicht.


    :rolleyes: Die Sinfonien Nr.1 und 2 mit Hanson selber auf Mercury sind klanglich nicht das gelbe vom Ei; das Orchester klingt stuppend und zu dünn.


    :) Die NAXOS-Aufnahme der 1.Sinfonie (1922) mit Kenneth Schermerhorn/NashvilleSO ist hingegen erstklassig gelungen. Auch die anderen Werke auf der CD sind interessant:
    Merry Mount-Suite;Pan & the Priest op. 26; Rhythmic Variations on 2 Ancient Hymns.
    Ich muß sagen, daß die CD durchaus ihre Qualitäten hat und die Sinf.Nr.1 und die Merry-Mount-Suite wesentlich spannender interpretiert sind als mit G.Schwarz in der Delos-Gesamtausgabe.


    Seine letzte Sinfonie Nr.7 "SEA" schrieb Hanson 1977, leider habe ich diese nur in der Delos-Aufnahme mit Schwarz.



    :( Leider hat Leonard Bernstein keine Hanson-Aufnahmen hinterlassen - der wäre der Richtige dafür gewesen.
    Bernstein hat u.a. die maßstabsetzenden Interpretationen amerikanischer Werke hinterlassen:
    Harris: Sinfonien, insbesondere Nr.3; Copland: Sinfonien und Orchesterwerke; Schuman: mehrere Sinfonien; seine eigenen Werke, nicht zu vergessen.


    Welche guten Aufnahmen kennt ihr von Hanson ??????

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hi,


    ich kenne nur Hansons eigene Einspielung der ersten beiden Symphonien auf Mercury (die alte CD-Ausgabe klingt bei mir gar nicht "dünn"; die große Trommel im 3. Satz der 1. Symphonie ist wunderbar aufgenommen). Aber es gibt von ihm dirigiert auch die 7. und ich glaube auch die 3. , und natürlich einige weitere Werke. In solchen Fällen bin ich der Meinung, man sollte am Komponisten als eigenen Interpreten nie vorbeigehen, bevor man sich mit anderen Interpreten vertraut macht.


    Howard Hanson hat sich auch sehr um seine Kollegen verdient gemacht. Er dürfte der erste Dirigent gewesen sein, der fast systematisch amerikanische Komponisten des 20. Jahrhunderts eingespielt hat (zumeist auf Mercury).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hi,


    ich habe die Schwarz-Einspielung auf Delos. Und wie gesagt, zum Anhören reichts (ehrlich gesagt finde ich die Aufnahme gar nicht so schlecht...). Sehr schöne Musik, sehr zu empfehlen.


    Gruß,

  • Hallo Theophilus,


    Du schreibst, die Aufnahme klingt nicht dünn - höre Dir dagegen mal die NAXOS-Aufnahme mit Schermerhorn an - das ist ein himmelweiter Unterschied.
    Ich finde auch, das man sich nach Möglichkeit die Interpratation des Komponisten anhören sollte, denn so ist es ja gewollt. Wenn aber im Falle Hansons die Klangqualität einfach nicht stimmt, dann sind neuere Aufnahmen einfach vorzuziehen. Man hörte hansons Sinfonie Nr.6 mit Abravanel - einfach toll gegenüber Schwarz.
    Auch das Hanson sich als Dirigent amerikanischer Orchesterwerke verdient gemacht hat ist richtig und beachtenswert, aber die Mercury-Aufnahmen sind vom Klang her nicht immer vom vom feinsten:
    Meine Morton Gould- oder Charles Ives-Mercury-CD´s mit Hanson als Dirigent ist einfach nicht so gut wie die entsprechenden Neuaufnahmen auf SONY oder NAXOS.


    Bei L. Bernstein als Komponist muß ich uneingeschränkt sagen - da ist erst einmal die Bernstein-Aufnahme vorzuziehen, bevor man hier zu anderen Dirigenten greift.


    Bei Aaron Copland hingegen sind seine Werke, die ich auf 4 SONY-CD´s komplett habe, mit Copland als Dirigent zwar sauber und perfekt dirigiert, doch sind hier Aufnahmen mit Bernstein (als Dirigent) oder M.Alsop (Naxos) einfach energiegeladener und besser - man kann einfach noch mehr aus den Werken raußholen als es Copland selber gelungen war.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo teleton


    Zitat

    Du schreibst, die Aufnahme klingt nicht dünn - höre Dir dagegen mal die NAXOS-Aufnahme mit Schermerhorn an - das ist ein himmelweiter Unterschied.

    Es las sich bei dir so, dass die Aufnahme dünn war. Ist sie aber nicht. Offensichtlich spielt Schermerhorn mit einer größeren Besetzung.



    Zitat

    ... - man kann einfach noch mehr aus den Werken raußholen als es Copland selber gelungen war.

    Unbestritten. Das ist oft so, dass dirigierende Profis bessere Interpretationen abliefern, als die Komponisten selber (wahrscheinlich sogar fast immer). Aber wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich anhören, was der Komponist glaubt, komponiert zu haben. Dann tut man sich leichter beim Beurteilen, ob eine andere Interpretation den ursprünglichen Intentionen gerecht wird, oder einfach nur auf Wirkung hin getrimmt ist.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Mir ist heute durch einen Beitrag von Lynkeus aufgefallen, dass NAXOS die Original Schwarz-GA von DELOS soweit 1:1 übernommen hat, nur etwas anders gekoppelt ist. NAXOS macht aus den 4 DELOS-CD nun 5 NAXOS-CD:



    DELOS, 1988, DDD


    Leider muss ich Lynkeus zustimmen, denn es gibt bis heute keine wirklich gute und astreine GA der Hanson-Sinfonien. Die mit Schwarz würde ich eher als "lau" bezeichnen. Schade !


    Howard Hansons 5. Sinfonie mit dem Beinamen 'Sinfonia Sacra', ein einsätziges Werk, und danach Hansons Klavierkonzert. Beide Werke sind es wert, erneut gehört zu werden. Vor allem das Klavierkonzert nimmt manchmal einen ordentlichen "Drive" auf, wird dann aber auch wieder lyrisch. Für beide Aufnahmen gilt jedoch, dass mir manchmal seitens der Interpreten eine gewisse Nachdrücklichkeit zu fehlen scheint.


    8-):( Das ist nun das, was wir als Übernahme von NAXOS erwarten können.

    NAXOS, 1988, DDD


    :!: Die beste Hanson-CD, ist immer noch die Hanson: Sinfonie Nr.6 mit dem Westchester Symphony Orchestra/Sigfried Landau von 1968 VOX-Doppel-CD American Orchestral Music"), die ich in Beitrag 1 schon erwähnt hatte (dort hatte ich Abravanel fälschlich geschrieben, der auf der VOX-Doppel-CD Rorem und W.Schuman dirigiert).



    ((Das Thema Howard Hanson ist übrigens nicht in der Themenliste zu finden.))

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hansons Sinfonien-GA auf Delos habe ich vor einiger Zeit bei jpc für rund 10 Euro erworben; scheint der Abverkauf gewesen zu sein, da sie mittlerweile nicht mehr gelistet ist.
    Da ich mir dieser Tage vorgenommen hatte, den Haufen einstmals gekaufter aber nie konzentriert gehörter Aufnahmen mal abzuhören, landete die 5. Sinfonie sowie das Klavierkonzert - wie von teleton zitiert - im Player. Schon häufiger habe ich Hansons bekanntere 2. Sinfonie gehört, muss aber gestehen, dass ich ihr auf Dauer nichts abgewinnen kann, beim letzten Hören war ich richtiggehend genervt: Zu unauffällig und wehleidig das Ganze.



    Die Beste Hanson-CD ist noch die Sinfonie Nr.6 mit demWestchester Symphony Orchestra/Sigfried Landau von 1968 (VOX-Doppel-CD American Orchestral Music").

    Man hörte hansons Sinfonie Nr.6 mit Abravanel - einfach toll gegenüber Schwarz.

    Die genannten Einspielungen scheinen nicht mehr greifbar zu sein. Unbekannterweise habe ich die 6. Sinfonie gleich mal aufgelegt. Nicht schlecht, von allem was mir von Hanson in die Ohren gekommen ist, hat dieses Stück bis dato den tiefsten Eindruck hinterlassen. Da ist - auch unter Schwarz - Spielfreude und Originalität zu hören. (Wenn auch nicht so stark wie bei den bereits erwähnten Stücken, gilt aber auch hier, dass der letzte Pfiff fehlt. Es ist tatsächlich so, als habe das Orchester entweder mit Rücksicht auf die Nachbarn musizieren müssen oder aber während der Aufnahmen wurde versehentlich entkoffeinierter Kaffee serviert :pfeif: .)

    "Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheiten bei, als alle Kunst der Medizin." (W.A. Mozart)

  • Hallo Lynkeus,


    die von mir genannte VOX-Doppel-CD mit dem Symphony Orchestra/Sigfried Landau von 1968 ist tatsächlich nicht mehr greifbar.
    Aber bei VOX gibt es die Aufnhme auf dieser Einzel-CD mit dem KK und W.Schuman 7 gekoppelt:



    VOX, 1968, ADD


    :);) Dagegen klingt Schwarz müde, auch wenn die Sinfonie Nr.6 den bisher tiefsten Eindruck (trotz Schwarz) hinterlassen hat.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die Sinfonien Nr.1 und 2 mit Hanson selber auf Mercury sind klanglich nicht das gelbe vom Ei; das Orchester klingt stuppend und zu dünn.


    Laut einem Artikel in TAS ist die beste Aufnahme der 2. Symphonie die von Telarc mit Kunzel und dem Cincinatti Pops Orchestra. Auf die wäre ich alleine nicht gekommen, aber alle Kunden bei der amerikanischen Version des Werbepartners sind begeistert. Die werde ich mir kommen lassen.

  • Eine schöne Einführung in die "Romantische" (2.) Sinfonie und das Werk Hansons gibt Hurwitz in seinem gestrigen Video:




    Dabei stellt er mehrere gut gelungene Aufnahmen vor. Die Einspielung, die das Werk am besten zum Ausdruck bringt ist die mit Gerard Schwarz und dem Seattle Symphony Orchestra.

    Leider kann man das BIld hier nicht verlinken. Das macht auch nichts, da sie nicht mehr erhältlich ist.


    Inzwischen sind die Einspielungen bei Naxos erschienen:


    Diese Box hatte ich vor längerer Zeit zu einem Sonderpreis erstanden, und nun liegt sie unerhört in meiner Sammlung. Ich habe sie nun hervorgeholt und werde sie jetzt in den Sommerferien hören.


    Mit sommerlichen Nordseegrüßen, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

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  • Der amerikanische Komponist Howard Hanson (1896-1981) mit seinem konservativ-spätromantischen Tonfall ist für mich eine echte Entdeckung. Durch Zufall kam ich überhaupt auf ihn. Seine zweite Symphonie wurde im Film "Alien" zitiert (ohne sein Wissen und zu seinem Missfallen übrigens). Und auch die Filmmusik von "E.T." lehnt sich stark an das Werk an.



    Als Einstieg kommt man an der Gesamtaufnahme des Seattle Symphony unter Gerard Schwarz kaum vorbei. Manche Symphonien (Nr. 5 und 7) gibt es in Stereo gar nur unter ihm. Die Aufnahmen erschienen einstmals bei Delos, nunmehr gibt es sie bei Naxos.


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    Besonders authentisch sind freilich die Einspielungen, die Howard Hanson selbst vorgelegt hat. Für Mercury spielte er die ersten drei Symphonien und einige weitere Werke Ende der 1950er/Anfang der 1960er in Stereo ein. Das Klangbild ist überraschend gut, besonders bei der 1963 eingespielten Symphonie Nr. 3, die wie eine neu entdeckte Sibelius-Symphonie anmutet und für mich sogar "nordischer" klingt als die so betitelte Erste.


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    Dann gibt es weitere Einzelaufnahmen. Besonders die Symphonie Nr. 2 wurde einige Male eingespielt. Sie gilt (m. E. zurecht) als sein Meisterwerk. Unübertroffen wohl die bei RCA und später bei Chesky aufgelegte Einspielung des National Philharmonic Orchestra unter Charles Gerhardt. Besonders klanglich vorbildlich auch die Einspielung des Cincinnati Pops Orchestra unter Erich Kunzel, wo man zudem zwei Suiten, die Merry Mount Suite und die Bold Island Suite, mustergültig dazu bekommt (Telarc). Mit Kenneth Schermerhorn und dem Nashville Symphony Orchestra gibt es, ebenfalls bei Naxos, außerdem die hörenswerte Tondichtung "Pan and the Priest".



    Ein Werk, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat, ist "The Lament for Beowulf", also "Die Wehklage für Beowulf", ein frühes orchestrales Chorwerk von 1925, das geradezu genial den archaischen Tonfall dieser gewalttätigen angelsächsischen Vorzeit mit dem spätromantischen Orchesterapparat kombiniert. Es gibt zwei Aufnahmen. Der Komponist selbst entfacht noch mehr Feuer als Schwarz.


    Am modernsten scheint mir Hanson in der sechsten Symphonie zu sein. In der siebenten und letzten schlägt er wieder vielmehr einen Tonfall an, der an die dritte Symphonie und sogar "Beowulf" erinnert.

    Mein persönliches Ranking der Symphonien sähe übrigens (derzeit) so aus: 2 - 3 - 1 - 7 - 6 - 5 - 4.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • ...Seine zweite Symphonie wurde im Film "Alien" zitiert (ohne sein Wissen und zu seinem Missfallen übrigens). ...

    Genau das war für mich der Grund, mich erstmals mit ihm zu befassen, wobei ich über das Hören der zweiten Symphonie nicht hinausgekommen bin, obwohl mir diese sehr gefallen hat. Ich werde ihm mal eine neue Chance geben.


    Beste Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Bei mir ist es die Sinfonie Nr.6, die ich erstmals hörte und die mich für Howard Hanson in den Bann gezogen hatte.

    Erst danach hatte ich mir die Hanson-Sinfonien _GA (DELOS) zugelegt, die heute Naxos komplett übernommen hatte.


    Ich finde keine der Sinfonien so überzeugend wie die Sinfonie Nr.6. Von daher wundert mich, dass diese bei Josef im Ranking im hinteren Mittelfeld liegt. Da die Schwarz -Aufnahmen (NAXOS und DELOS) aber durchweg nicht so überzeugend sind, vielleicht gerade zum Kennenlernen reichen, dürfe die Sechste ihn auch dort weniger überzeugt haben.


    Hier nochmal die total unbekannte Spitzenaufnahme der Sinfonie Nr.6 mit dem Music for Westchester SO, Siegfried Landau (VOX):

    - bei jpc nicht gelistet -


    Auf der Doppel-CD sind weitere sinfonische Werke und Sinfonien von Virgil Thomson, Ned Rorem, Edward Mc Dowel und William Schuman enthalten.

    :angel: Tolle Aufnahmen und Int !

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    VOX, 1994, ADD


    Die Sinfonien Nr. 1 habe ich auch als Ergänzung zu Schwarz in den besseren Aufnahme mit Schermerhorn (NAXOS), die Josef auch abgebildet hat.


    Ein Werk, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat, ist "The Lament for Beowulf", also "Die Wehklage für Beowulf", ein frühes orchestrales Chorwerk von 1925, das geradezu genial den archaischen Tonfall dieser gewalttätigen angelsächsischen Vorzeit mit dem spätromantischen Orchesterapparat kombiniert. Es gibt zwei Aufnahmen. Der Komponist selbst entfacht noch mehr Feuer als Schwarz.

    Das Werk "The Lament for Beowulf" war mir bisher gar nicht als herausragend aufgefallen ... das werde ich in den nächsten Tagen (^^ wenn mal keine Sonne scheint) genau überprüfen und hören !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Das Werk "The Lament for Beowulf" war mir bisher gar nicht als herausragend aufgefallen ... das werde ich in den nächsten Tagen ( ^^ wenn mal keine Sonne scheint) genau überprüfen und hören !

    Ich habe diese Woche das Werk in der Schwarz-Aufnahme (DELOS; heute auch auf NAXOS) gehört. Meine Begeisterung hielt sich auch "heuer" in Grenzen zumal ich Vocalwerke ohnehin nicht auffallend stark goutiere.


    ;) Hingegen fand ich die Orchestervariationen Mosaics (1958) auf der Hanson - CD mit dem Klavierkonzert weit ansprechender und für mich hörenswerter.



    Das Klavierkonzert (1948) allerdings noch besser ...

    Das KK dauert etwas unter 23minuten und hat vier klassische Sätze in spätromantischen Stil, der vor Rachmaninoff angesiedelt ist.


    Das Werk wurde der Gattin des Dirigenten Serge Koussevitzky = Natalia Koussevitzky gewidtmet und hatte sien Premeiere am 31.Dezember 1948 mit dem Pianisten Rudolf Firkusny unter der Leitung von Howard Hanson himself.

    :thumbup: Ein hörenswertes KK des mittleren 20.Jhd.

    Man muss sich bei Hanson daran gewöhnen, dass dieser nicht unbedingt zeitgemäss komponiert hatte. Seine Werke klingen mehr spätromantisch und haben auch sonst keine modernen Elemente, die man dem 20.Jhd voll zuordnen würde ... trotzdem ist sehr vieles hörenswert.


    Offenbar hat NAXOS später eine andere Zusammenstellung der Sinfonien gewählt, als auf der ursprünglichen Ausgabe des Labels DELOS, sodass das KK bei NAXOS gar nicht dabei ist:


    51aMY1zTKpL.jpg

    DELOS, 1992, DDD



    Ich höre übrigens gerade die Sinfonie NR.5 "Sinfonia Sacra" (1954).

    Auch eine absolut hörenswertes Stück Musik mit Tiefgang.

    Ich muss heute feststellen, dass die Schwarz-Aufnahmen als GA (DELOS oder NAXOS) gar nicht so übel ist, wie ich immer vermutet hatte. Nur die Sinfonien NR.6 mit Martin Landau und die Aufnahmen mit Howard Hanson sind tatsächlich vorzuziehen.

    8) ES liegt einfach an den Sinfonien selbst, dass ich in den frühen 2000ern davon mehr erwartet habe und deshalb dachte, dass Schwarz noch ein paar Briketts mehr auflegen könnte. Inzwischen hat sich meine Meinung über Schwarz relativiert, nachdem ich auch andere Interpreten mit den Sinfonien gehört habe !


    Klanglich sind die DELOS Aufnahmen sehr gut und besser als so manche NAXOS-Aufnahme (wie auch die Sinfonie Nr.1 mit Schermerhorn (NAXOS)).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang