Ich habe live ... vor allem Nilsson gehört - und es war grauenhaft. Das war auch mir zuviel Gebrüll.
Diesem und ähnlichen Zitaten begegnet man gelegentlich hier im Forum, so dass sich mir die berechtigte Frage aufwirft, wann denn Gesang zum Gebrüll ausartet.
An lukrativen Beispielen mangelt es ja nicht, sind doch auch Ghiaurov, del Monaco oder Hotter dafür beredte Beispiele.
Nun gibt (gab) es Sänger, deren stimmliche Expansion bis hin ins schmetternde Fortissimo reichte, denen dieser abwertende Stempel aufgedrückt wurde. Zu Unrecht, wie ich meine. Denn Gebrüll ist gleichzusetzen mit Forcieren oder gar Stemmen. Wenn jedoch eine Stimme harmonisch bis ins erwähnte Fortissimo reicht, kann man doch nicht von Gebrüll reden, denn hierbei handelt es sich um stimmliche Expansion, die zur Bewältigung extremer musikalischer Erfordernisse unabdingbar ist.
Aber wie kann man das einem Dieskau- oder Schreier-Fan klar machen?