Lieblings-Sänger-Kette

  • Ich meine fast ich sollte aufgeben. immer wieder dieselben Fehler. Dabei baue ich mir schon Eselsbrücken, um mir die Spielregeln zu merken - aber auch die sind falsch. Ich bekomme schon fast Panikattacken wenn ich einen neuen Beitrag einstelle. Aber ich bin hartnäckig und zäh. Irgendwann wird der Groschen fallen und alle Beiträge den Themeninspirator Stimmenliebhaber zuriedenstellen und freuen.
    Also der nächste Versuch:


    Arnold Bezuyen, Tenor


    Der vielbeschäftigte Sänger singt häufig an der Frankfurter Oper. Er ist jedoch auch national und international als Gast gefragt. In Bayreuth sang er einen überzeugenden Loge.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Eine deutschsprachige Aufnahme der „Così“ (mit Schock/Günther als Soldaten, Danco/Malaniuk als Schwestern, Kusche als Don Alfonso und Edith Oravez als Despina), die ich vorhin nach langer Zeit mal wieder gehört habe, lässt mich hier die Sängerin der Despina anschließen: Edith Oravez, als Edith Oravecz am 21. März 1920 in Budapest geboren. Sie studierte zunächst in Budapest, ging dann in die Schweiz um in Basel Salvatore Salvati sowie in Zürich bei Margarethe Haeser und Armin Weltner die Ausbildung abzuschließen.


    Ihr erstes Engagement hatte die junge Sopranistin von 1947 bis 1953 am Stadttheater Zürich, wo sie u.a. die Marzelline in "Fidelio", die Bianca in "Der Widerspenstigen Zähmung", Zerlina, Cherubino und Papagena, die Musetta sang, aber auch in Operetten eingesetzt wurde: so als Valencienne in "Die lustige Witwe", als Bronislawa in "Der Bettelstudent" und Arsena in "Der Zigeunerbaron". Sie hat in etlichen Schweizer Erstaufführungen mitgewirkt, so beispielsweise 1948/49 als Lucy in Gian-Carlo Menottis "The Telephone", die Titelrolle in Ravels "L’Enfant et les sortilèges" und 1953 die Elsbeth in "Feuersnot". Gastspielverträge führten Edith Oravez nach Amsterdam, Brüssel, London, Neapel, Palermo, Wien und Straßburg, zu den Festspielen in Salzburg und Schwetzingen. Mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper Wien war sie in Osaka und Tokio. Auch als Konzertsängerin trat sie in Europa auf, machte Schallplatteneinspielungen und wirkte in Rundfunksendungen mit.


    Das sind die einzigen beruflichen Informationen, die ich über Edith Oravez im Netz fand; aus dem privaten Bereich ist zu lesen, dass sie mit Rechtsanwalt Hans Sulzer verheiratet ist (war?), der von 1963 bis 1981 als Verwaltungsratspräsident des Opernhauses Zürich fungierte. Damit sind die Informationen über die Sängerin ausgeschöpft. Da nirgendwo ein Sterbedatum genannt ist, wird sie, wenn es das Schicksal will, am 21. März nächsten Jahres ihren 95. Geburtstag feiern können...


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

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  • Jetzt stelle ich gerade fest, dass sich an Victor von Halem der große polnische Bassist und Heldenbariton Josef von Manowarda anschließen lässt.


    Von Manowarda hatte große Erfolge in Bayreuth als Landgraf im Tannhäuser unter Arturo Toscanini. Hier eine Ballade von Carl Loewe:




    Liebe Grüße


    Portator

  • Das "f" aus dem Vornamen "Josef" wähle ich für Frieda Hempel aus. Einer von den „Wolfgangs“ im Tamino-Forum, 9079Wolfgang, hat dieser Sopranistin einen eigenen Thread – mit CD-Vorstellung – gewidmet, der bisher allerdings ohne weitere Resonanz blieb. Da er dort aber einige biographische Angaben macht, kann ich auf sein Posting verweisen:


    Frieda Hempel - eine 2. Jenny Lind?


    Und es gibt sogar (wen wundert's?) bei youtube ein Hörbeispiel, nein es gibt mehrere, aber ich wähle dieses hier:



    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Dann kann ich eine junge Nachwuchssängerin nennen:


    Yitian Luan, Spopran.


    Die chinesischeSängerin ist Ensemblemitglied am Theater Saabrücken und singt dort bereits große Partien. Bei der Gottlob-Frick-Gesellschaft sang sie 2013 in einem Festival der jungen Stimmen und konnte vor dem Publikum mit viel Sängerprominenz glänzend bestehen. Es ist zu hoffen, dass wir noch einiges von dieser hoffnungsvollen Sängerin hören werden.


    Herzlichst
    Operus

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  • Endlich kann ich meinen Favoriten anbringen, den bulgarischen Tenor Nikola Nikolov :jubel: , dessen Glanzzeit in den 60-iger und 70-igern lag. Geboren 1925, ich weiß nicht, ob er noch lebt. Ein wunderbarer Verdi-Interpret. Bei youtube kann man einige Aufnahmen sehen und hören, es lohnt sich.
    Lohengrin

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  • Erstaunlicherweise wurde bisher Franz Völker (1899 - 1965) hier nicht erwähnt. Er gehörte seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts zu den großen Tenören der Berliner und Wiener Staatsoper, wo er mit den Rollen des Max aus dem Freischütz, Radames, Othello und vielen anderen glänzte.


    In Bayreuth sang er mehrere Jahre hintereinander Siegmund und Lohengrin, wobei er zur Freude des Publikums die selten zu hörende verlängerte Gralserzählung bevorzugte.




    Liebe Grüße


    Portator

  • Portator hat Recht: Das ist wirklich erstaunlich. Aber es wurde eine Lücke geschlossen - und viele bedeutende Namen fehlen immer noch! Einer liegt mir ganz besonders am Herzen, doch wollte bisher der Buchstabenanschluss nicht passen. Aber ich habe noch einen Bass-Bariton in der "Reserve", den ich oft in der Deutschen Oper am Rhein gehört und gesehen habe: Jan-Hendrik Rootering, 1950 in Wedingfeld nahe Flensburg als Sohn des niederländischen Tenors Hendrikus Rootering geboren. Bereits während des Gesangsstudiums in Hamburg sang er kleinere Rollen an der dortigen Staatsoper und in Gelsenkirchen.


    1982 debütierte Rootering als Geisterbote in „Die Frau ohne Schatten“ in München. Dort hat er im Laufe der Jahre fast alle großen Basspartien gesungen: Komtur, Sarastro, Kaspar, Fasolt (sowohl für den Kaspar als auch für die Partie des Fasolt erhielt er den Grammy Award), Gurnemanz, Pogner, Landgraf, Daland, Sachs, Macbeth, Simone Boccanegra. 1990 sang er den Baron Ochs in der vieldiskutierten Inszenierung von Brigitte Fassbaender. Die internationale Karriere hat den Sänger (u.a.) nach Mailand, London, Paris, Wien, Brüssel, New York und Chicago geführt, in Deutschland ist er (u.a.) in Berlin, Düsseldorf, Dresden und Frankfurt aufgetreten; nicht zu vergessen seine Auftritte bei den Festspielen von Oslo, München, Wien, Salzburg und Hohenems. Als vielseitiger Künstler hat sich Rootering auch dem Lied- und Konzertgesang gewidmet und gilt inzwischen sowohl in Essen, als auch in Köln und München als anerkannter Gesangspädagoge. 1986 wurde ihm der Titel „Bayerischer Kammersänger“ verliehen.


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Im Moment freut es mich, dass ich verstärkt junge Sängerinnen und Sänger anschließen kann.


    Hyuna Ko, Sopran


    Nachdem die Sängerin bereits durch internationale Erfolge vor allem in "Butterfly" auf sich aufmerksam machte, hat sie jetzt ihr Repertoire erheblich erweitert und singt zur Zeit bedeutende Partien an der Wiener- und der Hamburgischen Staatsoper. Ich hörte sie ganz aktuell in Janaceks "Schlauem Füchslein in Wien" als Fuchs. Das Liebesduett mit Füchslein Schlaukopf - Chen Reiiss - wurde zum sängerischen Höhepunkt des Abends.


    Herzlichst
    Operus

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  • Zitat

    Stimmenliebhaber: Aber ich habe noch einen Bass-Bariton in der "Reserve", den ich oft in der Deutschen Oper am Rhein gehört und gesehen habe: Jan-Hendrik Rootering, 1950 in Wedingfeld nahe Flensburg als Sohn des niederländischen Tenors Hendrikus Rootering geboren. Bereits während des Gesangsstudiums in Hamburg sang er kleinere Rollen an der dortigen Staatsoper und in Gelsenkirchen


    Hallo, Stimmenliebhaber!


    Ich bin davon ausgegangen, daß J.-H.- Rootering einen eigenen Thread besitzt. Mit dem unvergessenen Harald habe ich öfter über ihn gesprochen. Mehrere Aufnahmen habe ich von Rootering in meiner Sammlung. U. A. einen sehr guten "Rigoletto", wo er den Sparafucile singt. Sein Vater war Operettensänger, auch von ihm müßten Aufnahmen auf Tonbändern vorhanden sein. Hier eine Gesamtaufnahme der "Luisa Miller" mit J.-H. Rooterimg:


    W.S.

  • Hallo Wolfgang,


    ich weiß gerade nicht, wie du auf mich kommst, denn in Wahrheit zitierst du "Musikwanderer". Ich habe mich hier nicht zu Jan-Hendrik Rootering geäußert! ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ich möchte hier einen veritablen Raphael und Adam aus der „Schöpfung“ nennen: Oliver Zwarg, 1971 im nordrhein-westfälischen Bergisch-Gladbach geboren. 1991 machte er im niedersächsischen Syke (Landkreis Diepholz) sein Abitur, studierte danach Geschichte und Schulmusik mit den Hauptfächern Klavier, Chorleitung und Musikgeschichte an der Bremer Universität. Daran schloss sich privater Gesangs- und Sprecherziehungsunterricht (mit zusätzlichem Aufbaustudium an der Stuttgarter Opernschule) und weiterführenden Gesangsstudien bei Professorin Julia Hamari und dem Korrepetitor Carl Davis an. 1997 ergänzte der Sänger seine Ausbildung um ein zusätzliches Studium in der Liedklasse von Professor Konrad Richter, konnte dann 1999 sein Hochschulstudium mit Auszeichnung abschließen.


    Sein Bühnendebüt hatte Zwarg 1997 bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Danach führten ihn feste Engagements an die Opernhäuser Hamburg und Hannover, wo er u.a. Gianni Schicchi, Ramphis, Monterone, Schaunard, Fra Melitone, Papageno, Leporello, Figaro, Kecal, den Rossini-Bartolo, Frank („Fledermaus“) und Mirko Zeta in „Wozzeck“ sang. Gastspiele gab er schon damals in Barcelona, an der Komischen Oper Berlin, in München, Mannheim, Stuttgart und Saarbrücken. Zwarg gastierte auch bei Festspielen in Wien, Edinburgh, Luzern und Ludwigsburg. 2006 wagte der Sänger den Schritt zum freischaffenden Konzert- und Opernsänger sowie zum Gesangspädagogen.


    Sein Konzertrepertoire umfasst Werke von (u.a.) Schütz, Buxtehude, Bach, Telemann, Händel, Haydn, Mozart, Mendelssohn-Bartholdy, Schubert und Bruckner. Außerdem leitete er in den 1990er Jahren Musiktheaterworkshops in Syke, erhielt 2001 einen Vertrag an der Staatsoper Hannover für die Mitarbeit an dem theaterpädagogischen Opernprojekt „Club X“, und 2002 die Leitung des Opernprojektes „Club X“ (zusammen mit der Theaterpädagogin Irina Graf. 2003 war er Mitbegründer und Leiter des Projekts „Club XL“ an der Staatsoper Hannover. Seit 2003 unterrichtet er Gesang an der dortigen Hochschule für Musik und Theater.


    Auf seiner Homepage ist zu lesen, dass er in der Kölner "Zauberflöte" (von Gerhard Wischniewski im Thread über absurde und lächerliche Inszenierungsideen eingestellt) den Sprecher singt.


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Erstaunlicherweise bislang auch noch nicht hier genannt:


    der Tenor Gerhard Unger (1916 - 2011)



    http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Unger


    Wobei die bei Wikipedia gewählte Bezeichnung "Charaktertenor" viel zu kurz greift, denn an der Berliner Staatsoper sang er neben David, Pedrillo und Jaquino immerhin auch Ferrando in "Cosi fan tutte", die Titelhelden in Händels "Ariodante" und Mozarts "Titus" sowie eine ganze Reihe weiterer Opern- und Konzertpartien (u.a. die Tenorpartien in Händels "Messias", in Haydns "Jahreszeiten" und im Verdi-Requiem, den Jungen Seemann im "Tristan", den Fenton in "Die lustigen Weiber von Windsor", den Sänger im "Rosenkavalier" und den Lyrischen Tenor-Liebhaber Don Antonio in Prokofjews "Die Verlobung im Kloster"), die alle deutlich jenseits des sogenannten "Charakterfaches" liegen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich nehme das "r" aus "Unger" und nenne hier einen noch nicht erwähnten Bassisten: Peter Roth-Ehrang (1925-1966). Der Sohn eines Buchdruckermeisters hatte zunächst den Beruf eines Vermessungstechnikers erlernt, ließ sich aber nach der Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft (Mai 1948) in Trier und Wiesbaden zum Bassisten ausbilden. Sein Künstlername setzt sich aus dem bürgerlichen Peter Roth und dem hinzugefügten Geburtsort Ehrang (ein Stadtteil von Trier) zusammen.


    Zunächst sang Roth-Ehrang am Stadttheater Trier, es folgten das Landestheater Dessau, die Westberliner Städtische Oper, das Opernhaus Leipzig und die Hamburger Staatsoper. Der Bassist gab Gastspiele in deutschen und europäischen Opernhäusern und wurde u.a. zu den Festspielen in Bayreuth und den Händelfestspiele in Hannover-Herrenhausen eingeladen. Seine schauspielerischen Fähigkeiten konnte er (1966) in dem Fernsehfilm „Schwarzer Peter“ (nach der „Märchenoper für kleine und große Leute“ von Norbert Schultze) in der Rolle des Besendbinders an der Seite von Brigitte Mira, Theo Lingen, Toni Blankenheim und Claudio Nicolai unter Beweis stellen


    Bevor er seinen Gastspielvertrag an der Metropolitan Opera New York antreten konnte, verstarb er im Alter von 41 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Beerdigt wurde der Sänger auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf.


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

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  • Hier lässt sich ein Bariton anschließen, der sich in vielen Partien seines Fachs an der Deutschen Oper am Rhein (Düsseldorf/Duisburg), der er über dreißig Jahre angehörte, großen Beifall ersang: Hermann Becht, 1939 in Karlsruhe geboren, unerwartet 2009 in Marxzell, Landkreis Karlsruhe, verstorben.



    Das Gesangsstudium begann Becht in Karlsruhe bei Emma Wolf-Dengel, kam dann zu Josef Greindl in Saarbrücken und gewann, Beispiel für eine gelungene Ausbildung, 1968 den Ersten Preis beim Berliner Gesangswettbewerb. Bechts Bühnenlaufbahn begann 1963 als Bassist in Braunschweig, setzte sich 1970 in Wiesbaden und 1974 an der DOR fort, wo er sich auf das Fach des Heldenbaritons festlegte. Zu den häufig gesungenen Partien sind Rocco und Pizarro, Graf Almaviva, Graf Telramund, Daland und Holländer, Pogner, Hunding, Gianni Schicchi, der Orest in „Elektra“ und Wozzek zu zählen. Besonders jedoch als Alberich (eine Rolle, die er auch in Bayreuth 1979/80 und 1983/86 sang) imponierte Becht. Weitere wichtige Rollen waren Amfortas, der Verdi-Falstaff und der Borromeo in Pfitzners „Palestrina“) sowie der Dikoj in Katja Kabanowa und der Kezal.


    Gastspielverträge führten Becht nach München und Wien, nach Stuttgart, Hamburg, London und an die MET. In Bayreuth war er (zu den bereits erwähnten Partien) ein imponierender Kurwenal. Hervorzuheben sind seine Interpretationen bei Uraufführungen in München, wo er in „Lou Salomé (von Sinopoli), „Belshazar“ (von Kirchner) und „Ubu Rex“ (von Penderecki) auftrat und viel Lob bekam. Zu den genannten Uraufführungen muss auch noch „Sansibar“ (von Eckehard Mayer) 1994 bei den Schwetzinger Festspielen gezählt werden. In den Achtzigern kam Becht zu Gastspielen als Alberich nach Bologna, sang in Chicago den Klingsor, in Barcelona Graf Waldner, trat in Genf, San Francisco, am Bolshoi, in Nantes und Lyon auf. Zu seinen letzten Rollen gehörten (1998) der Hunding (in Bonn) und der Gloster in „Lear“ 1999 in Dresden.


    Nur kurze Zeit konnte sich der Sänger für den Sängernachwuchs an der Karlsruher Musikhochschule engagieren, dafür intensiv für das Sommer-Festival in der Klosterruine Frauenalb. Zu seinen Auszeichnungen gehörte das deutsche Bundesverdienstkreuz. Bestattet wurde Hermann Becht auf dem Friedhof in Marxzell-Schielberg.


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Wobei die bei Wikipedia gewählte Bezeichnung "Charaktertenor" viel zu kurz greift,


    Lieber Stimmenliebhaber,


    danke, dass Du das Fach des exzellenten Tenors Gerhard Unger erweitert dargestellt hast. Ich erlebte Unger in einem Konzert mit Hallstein, Prey und Frick in Pforzheim. Da sang er z. B. die Bravourarien aus dem Postillon, Martha. Rigoletto usw. mit einer wunrderschön tragenden, schallkräftigen Stimme. Ich schrieb damals eine Besprechung und erinnere mich, dass ich u.a. so oder ähnlich formulierte : "Die große positive Überraschung des Abends war Gerhard Unger, der auch im nicht angestammten Fach bravourös brillierte. " 15 Zentimeter größer und Unger wäre noch weit mehr als Weltklassetenor groß herausgekommen.
    Herzlichst
    Operus

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  • Zurück zur Sängerkette.


    Heinrich Tessmer - 1894 -1960


    Der Tenor war über viele Jahre an der Dresdner Semperoper eine der Ensemblestützen und ein gefeierter Publikumsliebling dazu. In seiner Starrolle als Mime gastierte er international. Nach dem 2. Weltkrieg wirkte er als Regisseur und Gesangslehrer - Wo? Selbstverständlich in Dresden.


    Herzlichst
    Operus

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  • :jubel:


    Was für ein Mime auf den im Studio eingespielten "Siegfried"-Szenen neben Lauritz Melchior und Friedrich Schorr!!! :rolleyes:



    Der andere Mime, der bei dieser Aufnahme in einer Szene zum Einsatz kam, lässt sich hier wunderbar abschließen:


    Albert Reiss

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Nun denn: Ich gehe jetzt mal weit in die Vergangenheit zurück und benenne eine Sängerin, die zu ihrer Zeit ein großer Star war und noch heute legendären Ruf genießt:



    Henriette Sontag, hier mit Niccolò Paganini im Jahre 1822. Tamino „hart“ hat über die Sopranistin bereits Erschöpfendes gepostet, weshalb ich auf seinen Beitrag im Thread über „Der Musiker Gräber“ verweise:


    http://www.tamino-klassikforum…nriette+sontag#post507771


    In dem Wikipedia-Artikel über Henriette Sontag findet sich noch folgender Absatz, den ich hierher kopiere:
    Henriette Sontag besaß eine unübertreffliche Leichtigkeit und Anmut, ihre Stimme glänzte durch äußerste Reinheit und Klarheit. Johann Wolfgang von Goethe nannte sie seine flatternde Nachtigall, Ludwig van Beethoven war nach eigenem Bekunden sprachlos und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete für sie. Von einem pietistischen Prediger wurden folgende Zeilen kolportiert:

    Wie preist man sie als der Oper Zierde
    und sie vergöttert mancher gute Christ!
    O, daß DER Sonntag so gefeiert würde
    wie es DIE Sontag ist!


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

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  • Ich möchte an dieser Stelle noch eine Sängerin nennen, die ich schon lange auf meiner "Warteliste" stehen habe, die sich aber bisher nicht anschließen ließ, jetzt, nach Henriette Sontag jedoch schon:


    Irene Eisinger, geboren 1903 in Koźle (heute in der Woiwodschaft Oppeln gelegen), gestorben 1994 in Weston-super-Mare, Somerset, Großbritannien. Sie gehört zu den Künstlern, die dem Rassenwahn der Nazis durch Emigration nach England entkommen konnten.


    Neben dem Gesangsstudium erhielt sie auch eine professionelle Klavierausbildung und nahm Schauspielunterricht in Wien. 1926 debütierte sie in Basel, kam dann nach Berlin (1928 Kroll-Oper, danach Staatsoper), wo sie von Otto Klemperer gefördert wurde. 1930/31 gastierte sie in Wien und trat bei den Salzburger Festspielen auf (bis 1933), wo sie die Rollen Cherubino, Papagena, Hermione (in der Neufassung der „Ägyptischen Helena“) übernahm. Max Reinhardt engagierte sie 1930 für seine „Fledermaus“-Inszenierung (musikalische Bearbeitung Korngold) und 1932 sang sie die Luise Matthes in Weills „Die Bürgschaft“ an der Städtischen Oper Berlin. Nach 1933 durfte sie als Jüdin nicht mehr im Reichsgebiet auftreten und emigrierte über Prag (Deutsches Theater, bis 1937), Brünn, Brüssel, Amsterdam nach England. In Glyndebourne debütierte sie 1934 als Despina, sang 1935 Papagena und Blondchen. Die Covent Garden Opera sah 1937 ihr Debüt Gretel in „Hänsel und Gretel“, aber auch als Adele.


    Irene Eisinger war mit dem aus Bad Nauheim ausgewanderten Arzt Gerhard Schönewald verheiratet; der Ehe entstammten die beiden Töchter Susanne, (geboren 1944) und Emily-Ruth (geboren 1946).


    Zwischen 1930 und 1933 war Irene Eisinger auch in Filmen zu hören und zu sehen: Als Anni Lohmeier 1930 in „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“; 1931 als Leopoldine in „Die lustigen Weiber von Wien“ und, ebenfalls 1931, in „Die Försterchristl“ als Christine Lang. 1933 hat sie noch in dem Kurzfilm „Eine Johann-Strauß-Fantasie“ übernommen. Zahlreiche Plattenaufnahmen entstanden (u.a. bei Electrola bzw. HMV, Grammophon und Ultraphon) mit Werken von Auber, Lortzing, Mozart, Puccini, Strauss,von Weber, aber auch Benatzky, Fall, Granichstaedten, Lehár und Stolz.


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Diese Sängerin ist mir vorgestern untergekommen und lässt sich hier sehr schön anfügen: Die 1952 in Warschau geborene Ewa Podleś ist eine Altistin mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme, Kontra-Alt sozusagen, und umfasst drei Oktaven. Durch ihre immense Koloraturtechnik war sie in vielen Partien gefragt, die von Komponisten ursprünglich für Kastraten geschrieben wurden, beispielsweise Tancredi von Rossini oder Händels Rinaldo. Zu ihren Rollen gehören außerdem auch noch Erda und Ulrica.


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    MUSIKWANDERER

  • Er ist in diesem Jahr 85 geworden, der 1929 in Nowotscherkassk (Oblast Rostow) geborene Tenor Alexei Dmitrijewitsch Maslennikow. Ursprünglich wollte er Geiger werden, begann auch eine entsprechendes Ausbildung, nahm dann aber, auf den Rat von Freunden hörend, am Moskauer Konservatorium ein Gesangsstudium auf. 1953 debütierte Maslennikow in der sowjetischen Hauptstadt (die Partie konnte ich nicht eruieren), 1955 wurde der Sänger ständiges Mitglied des Bolschoi-Ensembles. Seine Könnerschaft bewies Maslennikow immer wieder in den komischen oder bösartigen Rollen seiner Stimmlage.


    Von den 1960er Jahren bis in die 1990er gab er sowohl in der damaligen Sowjetunion als auch im Ausland Gastspiele, darunter auch von 1965 bis 1967 Auftritte bei den Salzburger Festspielen sowohl als Dimitrij als auch in der Rolle des Einfältigen in „Boris Godunow“ unter Herbert von Karajan. 1970 war er in der Schallplatteneinspielung dieser Oper und unter dem gleichen Dirigenten in der Rolle des Schuiski zu hören (Decca).


    Für Melodya hat Maslennikow in „Chowanschtschina“, Dirigent Boris Chaikin (1972), in „Ruslan und Ludmilla“, unter Juri Simonow (1979) und „Die Verlobung im Kloster von Sergei Prokofjew, unter der Leitung von Alexander Lazarew (1990) mitgewirkt. 1988 sang er bei der US-amerikanischen Erstaufführung von Schtschedrins „Tote Seelen“ in Boston, und 1991 beim Edinburgh Festival in Prokofjews „Duenna“ mit.


    :hello:

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  • Da kann ich eine verdiente Sopranistin anfügen, die schwerpunktmäßig in München und Wien viele Jahre erfolgreich gesungen hat.


    Annelie Waas


    Die Sopranistin wirkte auch in zahlreichen Tonaufzeichnungen mit, u. a. in der Gesamtaufnahme des "Rosenkavalier" unter Carlos Kleiber.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Meine Güte, auch er wird im kommenden Jahr schon 77: Der Bassist Harald Stamm wurde am 29. April 1938 in Frankfurt/Main geboren und wuchs in Bingen auf. Nach Abitur und anschließendem Sportstudium war er zunächst als Lehrer tätig, nahm aber nebenbei privaten Gesangsunterricht bei Franz Fehringer. Die hier zutage tretenden ermutigenden Ergebnisse ließen ihn den erlernten Beruf abbrechen und ein professionelles Gesangsstudium in Frankfurt aufnehmen. Nach dessen Abschluss 1967 erhielt er beim Schubert-Wettbewerb in Wien eine Auszeichnung und 1968 ein Engagement nach Gelsenkirchen, Kassel und Köln. 1973 wurde er ständiges Mitglied des Ensembles der Staatsoper Hamburg.


    1979 gelang ihm mit dem Sarastro aus der Zauberflöte, seiner Paraderolle, an der Metropolitan Opera der internationale Durchbruch, 1987 in der Rolle des Raimondo in Lucia di Lammermoor sein Debüt in Covent Garden. Von 1993 bis 2003 war Stamm Professor für Gesang an der Universität der Künste Berlin. Als Veit Pogner in Richard Wagners Meistersinger gab Stamm am 1. Juni 2009 seine Abschiedsvorstellung an der Staatsoper Hamburg.


    :hello:

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