Annemarie Kremer

  • Wir sollten einen Annemarie-Kremer-Thread haben. Tamino Caruso hat sie auf der Bühne gesehen. Ich habe sie leider in Turin verpaßt und würde, wenn es wieder gestattet ist, auch reisen, um sie zu hören.


    Beginnen soll der Thread mit dem Interview, das sie Operavision zu ihrer Violanta in Turin gegeben hat.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Die ganze Violanta aus Turin ist auf YT zu hören und zu sehen.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Sehr gute Idee von Hans Heuenkamp.


    Ich habe Frau Kremer vor zwei Jahren in einer konzertanten Aufführung von Das Wunder der Heliane in Freiburg erlebt. Das Konzert ist mitgeschnitten worden und als CD veröfentlicht worden. Man kann sich hier einen sehr guten Eindruck ihrer wunderbaren Interpretation von "Ich ging zu ihm" verschaffen.


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Nochmal Das Wunder der Heliane, diesmal auch für die Augen, aus der Volksoper Wien (2017)


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Nochmal Das Wunder der Heliane, diesmal auch für die Augen, aus der Volksoper Wien (2017)

    Das hat sie wirklich schön gesungen, und durch diesen Filmschnipsel bin ich auf sie aufmerksam geworden.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Die niederländische Sopranistin Annemarie Kremer debütierte nach ihrem Studium in Maastricht am Stadttheater Aachen in Mozarts IDOMENEO als Ilia. Zuletzt hatte sie große persönliche Erfolge als Manon Lescaut an der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Sir Simon Rattle, Turandot am Theatro Municipal in São Paulo, Isolde in Linz, Salome an der Staatsoper Hannover, als Heliane in DAS WUNDER DER HELIANE an der Volksoper Wien und in Turin, als Ursula in Hindemiths MATHIS DER MALER an der Semperoper in Dresden. s.u.



    2012 gewann sie für ihre Norma den "British Thater Award". Annemarie Kremer ist bekannt für ihre aufregenden Darstellungen einiger der komplexesten Frauenrollen der Oper.


    Kritiken:

    Für den „Liebestod“ schließlich … steht Annemarie Kremer ganz alleine auf der Bühne, man kann sich voll und ganz auf die exquisite Schönheit ihrer Stimme konzentrieren, raumgreifend zwar, doch ohne jegliches Forcieren, wunderbar strömend, den todessehnsüchtigen Sog dieser Musik aufs Schönste evozierend. Kaspar Sannemann, Oper Aktuell 17.11.2019


    Annemarie Kremer gelingt dies als Heliane auf herausragende Weise: Ihr weicher, tragfähiger Sopran leuchtet wie eine Sonne über den schillernden Klangfluten, völlig unangestrengt bewältigt die Holländerin die endlosen Kantilenen. Der Standard/Stefan Ender


    Annemarie Kremer’s Salome has extraordinary charisma. Her generous, well-focused soprano with a firm top easily cuts through the huge orchestra, even in the overwhelming tutti of the final scene. Opera Now | Jürgen Gahre, feb 2018

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Hans!


    Ein entschiedenes 'Bravo' für die Eröffnung des Threads über Annemarie Kremer!

    Ich will gerne noch meine Eindrücke beitragen.


    Erst mal aber habe ich eine Bitte:

    Könntest Du bitte veranlassen, das der ganze Thread in das besser passende Kapitel verschoben wird:

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich habe Frau Kremer vor zwei Jahren in einer konzertanten Aufführung von Das Wunder der Heliane in Freiburg erlebt. Das Konzert ist mitgeschnitten worden und als CD veröfentlicht worden. Man kann sich hier einen sehr guten Eindruck ihrer wunderbaren Interpretation von "Ich ging zu ihm" verschaffen.


    Lieber Orfeo, ich habe mir die Aufnahme bei Erscheinen gleich gekauft, bin aber nicht warm damit geworden. Die Sänger singen doch auf sehr unterschiedlichem Niveau. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Mittlerweile sind eine ganze Menge Schnipsel von Fr. Kremer auf YT zu finden.


    Nachdem ich einiges von ihr nun gehört habe, denke ich, daß sie mir als Korngold-Sängerin am besten gefällt.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Tamino Caruso hat sie auf der Bühne gesehen.

    Ja, lieber Hans Heukenkamp, und ich wollte auch noch ein paar Eindrücke zu dem Thread beisteuern.


    Ich habe die junge Holländerin in Hannover als Salome gleich dreimal gehört, und war - wie wohl alle Zuhörer - jedes Mal wieder sehr begeistert von ihr. Zuvor hatte ich sie schon im Radio beziehungsweise im Fernsehen gehört und deshalb war ich gespannt.

    Die Stimme aber entfaltet sich im Opernhaus viel freier und schöner, als ich das nach den Übertragungen in den Medien erwartet hatte.


    Diese Stimme ist ungemein üppig, kraftvoll leuchtend und vor allem sinnlich im Klang. Das riesige Strauss-Orchester, das Ivan Repusic herrlich farbenreich und mit großer Leidenschaft zum Klingen gebracht hatte, war für sie kein Problem, weil ihr Sopran Durchschlagkraft und Energie besitzt. Ihre leuchtenden Höhen trugen mühelos und prachtvoll - ganz ohne Nilsson-Stahl.

    Vor allem hat Annemarie Kremer eine breite Palette von sängerischen Ausdrucksmöglichkeiten: sie verfügt über einen lockeren Parlando-Ton, kann die lyrischen und verführerischen Phrasen fein abschattieren (sogar in den tiefen Lagen), gibt den wütenden und jähzornigen Ausbrüchen eine explosive Besessenheit, den emphatisch leidenschaftlichen Bögen ein Glühen und eine Eindringlichkeit, die tief berühren.

    Im Schlussgesang erreichte sie eine Verdichtung all dieser Vorzüge und Fähigkeiten. Das war schon ein Ereignis!


    Bei all dem Lob und der Begeisterung, muss ich eine Frage offen lassen:

    Ich weiß wirklich nicht, ob Annemarie Kremer vielleicht eine der Sängerinnen ist, die man gerecht nur würdigen kann, wenn man sie live hört. Ihr Charisma kann vermutlich eine Aufzeichnung nicht erfassen und auch nicht die Intensität ihres Singens. Das ist ja bei vielen so leidenschaftlichen Sängerinnen so. Aber es kommt noch etwas hinzu: Ganz schlicht und trivial scheint ihre Stimme keine Mikrophon-Stimme zu sein. Zumindest die vielen Aufnahmen, die bei Youtube geboten werden, vermitteln nichts von dem Reichtum des Timbres und der Unbedingtheit ihrer Rollenportraits.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Caruso, ich hatte durchaus gehofft, daß die Osterfeiertage Dir Gelegenheit gäben, Deine Eindrücke von Fr. Kremer hier zu schildern. Schön, daß es nun dazu gekommen ist! Deine Bemerkung, daß sie keine Mikrofonstimme hat, läßt es umso verlockernder erscheinen, zu einer Aufführung zu reisen, wo sie besetzt ist. Beim gegenwärtigen Stand der Planungen scheint das erst wieder die Heliane in Enschede zu sein. Vielleicht sollte ich das als Korngold-Anhänger sowieso ins Auge fassen. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • ... ich habe mir die Aufnahme bei Erscheinen gleich gekauft, bin aber nicht warm damit geworden. Die Sänger singen doch auf sehr unterschiedlichem Niveau. Es grüßt Hans

    Hallo Hans,


    ich habe das bei Aufführung in Freiburg auch so empfunden. Außer Annemarie Kremer (die ja eigentlich nur ein Ersatz für Simone Schneider war) und Katerina Hebelkova waren die Herren nur gut bis unzureichend in ihrer Leistung. Frau Kremer hatte ich vorher noch nie live gehört und war und bin immer noch begeistert von der sanften Glut ihrer Stimme, Hebelkova kannte ich schon aus Goldmarks Die Königin von Saba (ebenfalls in Freiburg) als charismatische Sängerin. Ian Storey als Der Fremde gab den Zuhörern ein Rätsel auf: wieso verliebt sich Heliane in so einen Menschen ohne jegliche Ausstrahlung (in der Stimme). Zu der Bemerkung mit der Mikrofonstimme möchte ich noch anmerken, dass ihr wohl recht habt. Ich finde die Aufzeichnung um eines weniger packend als das konzertante Live-Erlebnis.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo!

    … Frau Kremer hatte ich vorher noch nie live gehört und war und bin immer noch begeistert von der sanften Glut ihrer Stimme, ...

    Das hast Du schön gesagt. Diese Stimme hat sanfte Glut - aber auch eine flammende Lohe. Die braucht sie allerdings für DAS WUNDER DER HELIANE nicht. In den Kritikerstimmen, die Du oben zitiert hast, bekommt man ja einen Vorstellung von dem Spektrum, über das sie verfügt.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Liebe Taminos,


    ich hatte vor etlichen Jahren Annemarie Kremer in Stuttgart zum ersten Mal gehört, damals als Butterfly. In dieser Rolle war sie einfach grandios. Da hörte man eine bestens fokussierte, warme und glutvolle Stimme bester italienischer Schulung, was wohl auch auf die meisten anderen ihrer Partien zutreffen dürfte. Ich ging damals in Stuttgart in jede Butterfly, die sie gesungen hat. Dann kam aber, ich glaube es war 2011 oder 2012 die Ernüchterung, als Frau Kremer an der Volksoper Wien ihre erste Salome sang. Es war für mich sehr irritierend, wie mäßig sie an diesem Abend war. Sie schien ihre tolle Technik völlig vergessen zu haben. Die Höhe klang unstet, flackerte, sie ging öfters vom Körper weg, und in der Tiefe war sie kaum zu hören. Da musste man Angst um die Stimme kriegen. Sie wirkte total überfordert. Ich habe ihr damals im OPERNFREUND einen Verriss geschrieben. Ich wunderte mich, dass beim Schlussapplaus kein einziger Buhruf für sie zu hören war. Ich war mir sicher, dass das ein Buhkonzert geben würde. Na ja, vielleicht deshalb nicht, weil ihre schauspielerische Leistung im Gegensatz zu der gesanglichen glänzend war und sie obendrein keine Scheu hatte, sich noch ganz am Schluss der Aufführung splitternackt zu zeigen. Das wird wohl auch bei einer szenischen Heliane auf sie zukommen. Genant ist die Frau jedenfalls nicht. Wie gesagt, ihre Wiener Premieren-Salome war reichlich schlecht. Einige Zeit später habe ich sie in Essen wieder als Butterfly gehört. Und da war sie wieder phantastisch. Gott Sei Dank hatte sie sich stimmlich wieder gefangen. Nun scheint sie sich ja in den letzten Jahren als Salome verbessert zu haben, wie ich jetzt schon einige Male gelesen habe. Ich bin indes immer noch etwas skeptisch. Das will ich selber hören.


    Bleibt schön gesund und herzliche Grüße


    Lustein

  • Lieber lustein, möchtest Du Deine Rezension vielleicht verlinken? Ich habe sie gelesen und kann mir gut vorstellen, daß sie auch andere Taminos interessiert.

    Der Thread sollte auch nicht zur Lobpreisung dienen, sondern zusammentragen, was sich interessantes über die Sängerin sagen läßt. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Im Salome-Trailer der Oper Hannover hat sie ein paar Sätze zu dieser Partie gesagt.

    Es ist ziemlich beeindruckend, wie sie agiert.


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    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber Hans,


    ich habe jetzt mehrmals versucht, meine damalige Salome-Kritik mit Annemarie Kremer hier zu verlinken. Hat aus irgendeinem Grund leider nicht geklappt. Weiß nicht, was da schief gelaufen ist. Aber schön, dass Du noch Zugang zu der Besprechung hattest und sie lesen konntest. Wenn Du an die Besprechung rankommst, versuche doch bitte Du mal, sie hier zu verlinken. Vielleicht hast Du ja mehr Glück. Wie gesagt, bei mir ging das Einstellen hier schief.


    Herzlichst


    Lustein

  • Lieber Lustein, man kann nur die Rubrik insgesamt verlinken:

    Wiener Volksoper

    Zu Deiner Kritik muß man sich dann innerhalb der Seite bewegen. Das liegt daran, daß die Einzelkritiken keine Anker im Dokument haben, die man direkt adressieren könnte. Es grüßt Hans

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  • Gute vier Minuten, in denen man Fr. Kremer kurz bei der Arbeit zusehen kann. Mir hat es gefallen.


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  • Termine in 18 Monaten haben ja durchaus eine Chance, realisiert zu werden.


    Am 9. Oktober 2021 soll im Wilminktheater in Enschede die Premiere einer szenischen Aufführung von "Das Wunder der Heliane" mit Annemarie Kremer stattfinden. Wahrscheinlich gibt es Folgevorstellungen in anderen Städten der Niederlande, da es sich um eine Produktion der Nederlandse Reisopera handelt.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Termine in 18 Monaten haben ja durchaus eine Chance, realisiert zu werden.


    Am 9. Oktober 2021 soll im Wilminktheater in Enschede die Premiere einer szenischen Aufführung von "Das Wunder der Heliane" mit Annemarie Kremer stattfinden. Wahrscheinlich gibt es Folgevorstellungen in anderen Städten der Niederlande, da es sich um eine Produktion der Nederlandse Reisopera handelt.

    Lieber Orfeo, Dank für den Hinweis! Mir war gar nicht klar, daß die Reisopera reist. Das Aufmacherbild auf deren Webseite zeigt wohl Fr. Kremer als Cio-Cio-San. Es grüßt Hans


    MadamaButterfly029.jpg?mtime=20180130114831&focal=none

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Die "Nederlandse Reisopera" ist international wohl hauptsächlich im Grenzgebiet NRW / NL bekannt. Die Produktionen sind meist recht anspruchsvoll und durchaus sehenswert. Ein kurzer Überblick über Trailer von vergangenen Produktionen


    Madama Butterfly (mit Annemarie Kremer)


    Die Tote Stadt


    Ariadne auf Naxos

    L'Orfeo - Monteverdi (Gesamtaufnahme)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Da die vollständige Violanta von YT verschwunden ist, ergänze ich hier einen Schnipsel:


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Bei mir auch:!:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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