Metadiskussion zum Thread "100 Barockkomponisten - aus aller Welt"

  • Die Instrument-spielenden User (und ich meine damit nicht unbedingt Profis) schreiben hier nicht (mehr).

    So, gestern habe ich nicht nur mein Klavier von Staub befreit, sondern nach ein paar Tonleitern auch ein bisschen ganz frühen Haydn gespielt. Das letzte Mal ging nach ein/zwei Wochen braves Üben auch deutlich mehr wieder, schaumamal.

  • Eine weitere Frage zum Thread "100 Barockkomponisten"

    Wenn ein User bemerkt, dass er Monteverdi und Peri nicht als Barockkomponisten bezeichnen würde, derselbe User dann aber ein Werk (1597) des noch früheren Orazio Vecchi als Beispiel für Barockmusik postet, dann stellt sich mir erneut die Frage, "was gehört zum Barock?"


    L'Amfiparnaso ist ein Werk einer musikalischen Zeitenwende und drückt die Ambivalenz dieser Entwicklungsphase aus. Das Werk ist der Versuch Vecchis, zwei damals beliebte Künste miteinander zu verbinden: die vornehme des Madrigals und die derbe der commedia dell'arte; es repräsentiert somit den Übergang von religiöser zu profaner Musik mit Verbindung zum traditionellen Straßentheater.


    Aber gehört das wirklich zum Barock?

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Vecchis L'Amfiparnaso sieht man nicht im Kontext der frühen Opern/Barockoratorien sondern bei den Renaissance-Madrigalen (ich habe extra nachgesehen, da ich auch überlegt habe, es zu nennen). Da aber zumindest die Möglichkeit besteht, darüber zu diskutieren, und wir auch einiges an Vorklassik im Thread haben, sehe ich keinen Grund, da jetzt streng zu sein. Außerdem ist die Gefahr wohl nicht so groß, dass als nächstes Jacquet de Berchem genannt wird, hoffe ich ...

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  • Eine eindeutige Zuordnung ist nicht möglich, weil gleitend


    Monteverdi;

    Ich hatte ihn gefühlsmässig immer der Renaissance zugeordenet, WIKIPEDI schreibt ihn aber dem Barock zu, IMO einer jener Komponisten die in beiden Zeitaltern aktive waren.


    Peri:

    Wikipedia verzeichntet ihn unter beiden Epochen



    Vecchi: wird von Wikipedia eindeutig der Renaissance zugeordnet:


    Lassen wir es mal wie es ist. WIKIpedia ist ein Anhaltpunkt - kein Dogma

    Aber alle Definitionen werden ewig lang von einem Team diskutiert.

    Rausnehmen kann man im Nachhinein jeden

    Allerdings bitt ich in Zukunft genau nach Definition zu schauen (jeder Wikipedia Eintrag hat ganz Zuordnungen, die WIKI für seine eigene Systematikl braucht) denn Tamino hat nicht nur Freunde im Internet.

    Und daß man sich über Fehler von uns im feindlichen Bereich lustig macht - das kann ich eigentlich nicht brauchen.......


    mfg aus Wien

    Alfred


    PS: Ich sehe grade, der Kurzstückmeister hat zeitgleich mit mir eine ähnliche auffassung vertreten....

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Natürlich ordne ich Monteverdi nach wie vor der Renaissance zu; nachdem ich aber hier erfahren hatte, dass er auch zum Barock gehöre und dass überhaupt die Jahreszahl 1600 die Grenze ist, habe ich gedacht, dass man Vecchi (Amfiparnaso 1597) dann auch hier einstellen könnte. Also kein Widerspruch, sondern Anpassung. In meiner privaten Datei firmieren Monteverdi wie Vecchi natürlich nach wie vor als Renaissance-Komponisten, aber das hat nur für mich selbst Verbindlichkeit.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Epochen werden nicht durch harte Grenzen der Form Jahreszahl getrennt, sondern sie überlappen einander und es gibt immer verschiedene Versuche, sie zu definieren, die dementsprechend auch abweichen.

    Ich wüsste gerne, was Dich auf die Idee bringt, Monteverdi zur Renaissance zu zählen?

  • Ich wüsste gerne, was Dich auf die Idee bringt, Monteverdi zur Renaissance zu zählen?

    Das ist eine ungefähre Grenze, die für mich aus praktischen, nicht aus wissenschaftlichen Überlegungen besteht. Für den Barock stehen bei mir auf der instrumentalen Seite die Ouvertüren von Bach, Telemann, Händel, Fasch, Fux und alle die anderen hier genannten. Monteverdi ist vor allem Vokalkomponist. Bei ihm gibt es auch keinen Koloraturenzirkus, wie bei den Klassikern des Barock, was nicht heißt, dass es keine Koloraturen gibt (possente spirtò im Orfeo) Bei der Oper ist die Barockoper vollkommen anders als die Opern von Monteverdi, die sind durchkomponiert, die leidige Trennung von Rezitativ und Arie, wie sie manchmal ad nauseam selbst bei Händel und Bach zu finden sind, und auch die berüchtigten ABA-Arien fehlen hier. Barock heißt auch die Verherrlichung der Koloratur als Selbstzweck zu immer abenteuerlicheren Konstruktionen (Solistinnen wie Salome Kammer und andere Divas bestreiten damit ihre Abende. Da gehe ich auch hin!). Ein Nachhall davon ist natürlich die berühmte Arie der Königin der Nacht, aber in den Opern Monteverdis gibt es das nicht in dieser Form.

    Übrigens hat Monteverdi auch eine polyphone Messe im alten Stil geschrieben. Das weiß ich, weil wir die gesungen haben (1610 oder nach 1660. das genaue Datum weiß ich nicht mehr).

    Auch Schütz würde ich nicht zum Barock rechnen. Er ist ein Komponist, der genau auf den Text komponiert, während Bach z.B. manchmal eine merkwürdige Textverteilung an den Tag legt, was allerdings den Austausch der Werke erleichtert. So wird aus "Herkules am Scheidewege" das "Weihnachtsoratorium". Auch die Schützschen größeren Werke sind zumeist durchkomponiert, höchstens mal ein Rezitativ, aber immer accompagnato, nicht nur mit Cembalo.

    Das alles hat sich bei mir durch Hören und Singen so entwickelt und erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch. Der Sinn der Einteilung ergibt sich in der Praxis; d.h., ich habe in der Regel keine Zweifel, in welche Box eine bestimmte Musik gehört.

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  • Ich wüsste gerne, was Dich auf die Idee bringt, Monteverdi zur Renaissance zu zählen?

    Zwar nicht an mich gerichtet - aber ich fühle mich dennoch angesprochen.

    "Weil er ein Grenzfall ist"

    Wikipedia sieht das offenbar ähnlich:


    Zitat

    Sein Werk markiert die Wende der Musik von der Renaissance zum Barock.

    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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  • Das ist eine ungefähre Grenze, die für mich aus praktischen, nicht aus wissenschaftlichen Überlegungen besteht. Für den Barock stehen bei mir auf der instrumentalen Seite die Ouvertüren von Bach, Telemann, Händel, Fasch, Fux und alle die anderen hier genannten. Monteverdi ist vor allem Vokalkomponist. Bei ihm gibt es auch keinen Koloraturenzirkus, wie bei den Klassikern des Barock, was nicht heißt, dass es keine Koloraturen gibt (possente spirtò im Orfeo) Bei der Oper ist die Barockoper vollkommen anders als die Opern von Monteverdi, die sind durchkomponiert, die leidige Trennung von Rezitativ und Arie, wie sie manchmal ad nauseam selbst bei Händel und Bach zu finden sind, und auch die berüchtigten ABA-Arien fehlen hier. Barock heißt auch die Verherrlichung der Koloratur als Selbstzweck zu immer abenteuerlicheren Konstruktionen (Solistinnen wie Salome Kammer und andere Divas bestreiten damit ihre Abende. Da gehe ich auch hin!). Ein Nachhall davon ist natürlich die berühmte Arie der Königin der Nacht, aber in den Opern Monteverdis gibt es das nicht in dieser Form.

    Du beschreibst die Unterschiede zwischen Früh- und Spätbarock, meine Frage war, warum Du für das Frühbarock den Terminus Renaissance verwendest. Hast Du das irgendwo gelesen oder Dir selbst ausgedacht?

    Übrigens hat Monteverdi auch eine polyphone Messe im alten Stil geschrieben. Das weiß ich, weil wir die gesungen haben (1610 oder nach 1660. das genaue Datum weiß ich nicht mehr).

    Das haben auch z.B. Domenico Scarlatti und Ernst Pepping. Deshalb nennt man diese aber auch nicht Renaissance-Komponisten.

    Auch Schütz würde ich nicht zum Barock rechnen. Er ist ein Komponist, der genau auf den Text komponiert, während Bach z.B. manchmal eine merkwürdige Textverteilung an den Tag legt, was allerdings den Austausch der Werke erleichtert. So wird aus "Herkules am Scheidewege" das "Weihnachtsoratorium". Auch die Schützschen größeren Werke sind zumeist durchkomponiert, höchstens mal ein Rezitativ, aber immer accompagnato, nicht nur mit Cembalo.

    Gerade das emotionale Eingehen auf den Text spricht für die Zuordnung zum Barock, vergleiche mal mit der sentimentalen Barockmalerei.

    Das alles hat sich bei mir durch Hören und Singen so entwickelt und erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch. Der Sinn der Einteilung ergibt sich in der Praxis; d.h., ich habe in der Regel keine Zweifel, in welche Box eine bestimmte Musik gehört.

    Kannst Du entsprechende Boxen verlinken, in denen die Epochenzuordnungen in Deinem Sinne erfolgen? Ich würde mich recht wundern ...

  • Tut mir leid, ich kann auf diese Fragen nicht anders antworten als ich es oben getan habe. Ich habe z.B. nicht Germanistik studiert, weil ich lieber die Originalwerke gelesen habe statt der Sekundärliteratur. Mit der Musik ging es mir ähnlich, deswegen sind mir die gängigen Kategorien der Musikwissenschaft nicht geläufig. Außerdem: ob man jetzt Frühbarock oder Renaissance sagt, das war mir immer egal. Ich meine aber, stilistisch deutliche Unterschiede feststellen zu können, etwa als Merkmal des Barock in der Baukunst die Überfülle des Dekorativen, dem in der Musik die Überfülle des rein Virtuosen um der Virtuosität willen entspricht. Das habe ich gemeint, als ich als Kriterium die Art der Koloraturen angeführt habe. Die Sache mit der Box ist gemeint als Kategorie, nicht als konkrete Aufnahmen. Aber ein Beispiel will ich nennen: ich habe die Musikalischen Exequien von Schütz oft gesungen, in beiden Tenören. Dieses Werk in seiner Tiefe und Fülle hat eine andere Dimension als der barocke Gestus. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Und wenn es musikwissenschaftlich falsch ist, dann ist das einer jener Irrtümer, mit denen man bestens leben kann.

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  • Außerdem: ob man jetzt Frühbarock oder Renaissance sagt, das war mir immer egal.

    Warum legst Du dann so viel Wert darauf, das Frühbarock "Renaissance" zu nennen?

    Ich meine aber, stilistisch deutliche Unterschiede feststellen zu können, etwa als Merkmal des Barock in der Baukunst die Überfülle des Dekorativen, dem in der Musik die Überfülle des rein Virtuosen um der Virtuosität willen entspricht.

    Klar, es gibt viele Unterschiede, auch innerhalb dessen, was man jetzt unter "Barock" zusammenfasst, und mit dieser Zusammenfassung in eine Epoche ist so gar viel ja auch nicht gewonnen, aber immerhin ein Begriff, der doch sehr oft verwendet wird, also in der Kommunikation genutzt wird. Und die stilistischen Tendenzen wandeln sich ja von Generation zu Generation, in der italienischen Streichermusik haben wir zuerst eine Schreibweise wie in der Renaissance-Motette, dann wird im Rahmen von abwechselnd homophonen, imitatorischen oder im "Wechselgesang" gestalteten Abschnitten die Schreibweise immer instrumenttypischer mit raschen Figuren und Erweiterung des Tonraumes, dann entwickeln sich die Abschnitte von kurzen Fortspinnungen eines Anfangsimpulses zu in sich eher formell geschlossenen Gebilden in denen mit den Elementen systematischer gearbeitet wird, dann werden einzelne Sätze daraus, die schließlich zweiteilige Form, Ritornellform und Sonatenhauptsatzform erhalten, womit wir in den Anfängen des klassischen Stils angelangt sind. Jeder dieser Schritte ist bedeutsam, sodass man sowohl Salomone Rossi, Uccellini, Legrenzi, Corelli, Vivaldi oder Giovanni Battista Sammartini als Startpunkt einer neuen Epoche empfinden kann. Nun, Barock, heißt das Zeug halt ab ca. 1610 schon bei Rossi, womit sein Schritt gegenüber Cima vielleicht überbewertet wird und die folgenden unterbewertet, aber im Grunde ist das nebensächlich.

    Das habe ich gemeint, als ich als Kriterium die Art der Koloraturen angeführt habe. Die Sache mit der Box ist gemeint als Kategorie, nicht als konkrete Aufnahmen. Aber ein Beispiel will ich nennen: ich habe die Musikalischen Exequien von Schütz oft gesungen, in beiden Tenören. Dieses Werk in seiner Tiefe und Fülle hat eine andere Dimension als der barocke Gestus. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Und wenn es musikwissenschaftlich falsch ist, dann ist das einer jener Irrtümer, mit denen man bestens leben kann.

    Wer sagt denn, dass barocker Gestus nicht zu Tiefe und Fülle fähig sei?

  • In früheren Zeiten war man nicht so empfindlich mit der Definition "Barock". Recht einfach: dort, wo Ziffern unter der Bassstimme stehen biste im Barock gelandet. Der Generalbass spielte eine wichtige Rolle: die "neue" Hervorhebung melodiöser Oberstimmen verlangten nach einer harmonischen Ausfüllung der Bassstimme. Eine Solosonate, gespielt vom Soloinstrument und einem Bassinstrument galt auch schon damals als langweilig und damit unbrauchbar. Je nach den Fähigkeiten des Generalbassisten konnte der aus den Ziffern einiges "herausspielen".

    Der Generalbass hat sich jedoch länger gehalten als stilistisch erforderlich. 1792, Haydn in London: Aufführung seiner Londoner Sinfonien: Dirigent war Salomon, am Generalbasscembalo: Joseph Haydn. War also Haydn auch "barock"?8o

  • Hugo Riemann schlug als Epochenbegriff "Generalbasszeitalter" statt "Barock" vor, siehe sein "Handbuch der Musikgeschichte" 1919. Ob er dabei die Praxis der Notation meinte (Haydn notiert keine bezifferten Bässe mehr, oder?) oder der Aufführungspraxis (Haydn bediente den Generalbass), weiß ich zwar nicht, gehe aber von ersterem aus, da das Interesse für historische Aufführungspraxis 1919 wohl noch nicht so ausgeprägt war. Insofern sind aber die zeitlichen Grenzen seines Generalbasszeitalters ziemlich deckungsgleich mit den heute gängigen des Barock, oder? Man schätzt nur die Verengung auf diesen einen Aspekt nicht so, weshalb der Begriff "Generalbasszeitalter" den Barockbegriff nicht ersetzen konnte.

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  • Soweit meine Kenntnisse reichen, hat Haydn seine Sinfonien nicht beziffert....aber, bis Sinfonie 52 beinhaltet die jeweilige von ihm angegebene Instrumentenliste stets das Cembalo. Danach nicht mehr. Es ist jedoch bekannt (siehe London), dass ein Generalbassinstrument mit dabei war und bespielt wurde.

    Von Mozart ist hinlänglich bekannt, dass er

    - bei allen seinen Clavierkonzerten vom Anfang bis zum Ende mitspielte, Klartext, er war der Solist UND führte das obligate Accompagnement bei den Orchesterpartien aus.

    - die Opern vom Cembalo aus leitete.

    Für Beethoven gilt das bei seinen Clavierkonzerten auch!

    Wenn ich mir nun heute das Verhalten der sog. "großen" Klaviervirtuosen bei der Ausführung o.a. Klavierkonzerte so betrachte, bekomme ich Lachanfälle. Orchesterpartie? Da sitzt man vor dem Flügel, Hände auf dem Schoß, ab und zu ein beseelter Blick gen Himmel. Fängt das Solo an, werden telegen die Hände an den Flügel geführt, noch ein beseelter Blick gen Himmel...und dann gehts los.

    Für dieses Affentheater sollte man den Virtuosen ab und zu kräftig in den Hintern treten :D.

  • Das geht auch in die andere Richtung: Vor Einführung des bezifferten Basses gab es den "basso seguente", also ein Bass-Mitspielen in der Aufführungspraxis, das nicht notiert war. Das ist aber nun beides weniger das Problem mit "Generalbass" als Epochenkennzeichen. Eher all die Musik ohne Generalbass im Barock, z.B. Orgelwerke.

  • Ist bei 100 Barockkomponisten - aus der ganzen Welt die Regel, nur eine Aufnahme zu verlinken eigentlich aufgehoben?

    Es wird allmählich unübersichtlich wenn jeder zu einem Beitrag aus dem Fundus der Aufnahmen noch Ergänzungen liefern kann.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ist nicht aufgehoben - aber Leute gehemal gern bei rot über die Kreuzugn.


    Der Sinn - nur EINE aufnahme pro Komponisten zu zeigen ist ja der - Spielraum für Einzetthreds zu schaffen, wo dann einzelne CDs - oder auch nur Werke daraus - genauer vorgestellt werden können.

    Wer also die Spielregeln bricht, der verbaut in erster Linie einen weitergehenden Ausbau des Barockbereichts.

    Einen ähnlichen Vorworf möcte ich an dieser Stelle den Barockspezialisten unter den Mitlesern machen, die interessiert mitlesen -

    mit dem Kopf nicken - oder ihn schütteln - und sich dann doch nicht hier beteiligen...


    Zahlreiche Orchester und auch Webseiten sind mit ihrem Spiritus Rector mitgestorben (und oft war es das Beste so)


    Man nütze die Chance so lange es sie noch gibt..


    mfg aus wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Alle diese Komponisten lohnt es natürlich zu kennen, auch wenn manche in der Liste drüben - warum auch immer - fehlen. (Astewes hätte sicher auch Freude mit Chambonnières und Froberger.)

    Bin dran. Jetzt erst einmal von Buxtehudes Cembalomusik begeistert. Hier mein Empfehlung:



    Für Pachelbel habe ich auch schon eine Aufnahme gesehen. Welche Einspielung wäre denn für Froberger die Empfehlung?

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  • Von Froberger habe ich diese:

    Was das Besondere ist, kann man im jpc-Werbetext nachlesen, ich kann das jetzt weniger beurteilen.


    Übrigens habe ich immer im Hinterkopf, dass ich hier weitermache und die Frühbarock-Komponisten ergänze. Momentan höre ich meine Komponisten geboren in den 1950ern durch, dann werde ich mich bei den Generationen Monteverdi bis Froberger einnisten und im Nachbarthread weitertröpfeln.

  • Bei Buxtehude habe ich das komplette(?) Orgelwerk und Geistliches (Membra Jesu Nostri). Damit ist er ohnehin schon sehr gewichtig vertreten vergleichsweise, werde mich erstmal zurückhalten mit Ergänzungen.

    :/

  • Ich sehe es auch so, daß der Thread noch am Leben ist.

    Eine Kunstpause war aber bvermutlich notwendig, notaben, da er einen der Aufgaben (noch?) nicht erfüllt hat, nämlich bestehende Threads über Barockkomponisten zu ergänzen, bzw erweitern und jenen, die einen bräuchten, einen zu spendieren. Es ist allerdings kontraproduktiv, solchen Komponisten, die nur mit einer einzigen Einspielung am Markt aufwarten können einen aufwändigen Eröffnungsbeitrag in einem Thread zu schreiben, der dann über Jahre hin unbeantwortet bleibt, weil einfach kein Material existiert, worüber man schreiben könnte..

    mfg aus Wien

    Alfred

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  • kurzstueckmeister nennt 2500 bis 3000 Komponisten, die im Barock lebten.


    Es gibt Musiker, die aus der Beachtung der Labels geraten sind und trotz ihrer Bedeutung kein interesse finden. Da spielen auch nationale Interessen mit.


    Ein Beispiel:


    Franzosen hat es mit nur 11 Nennungen recht wenig, daher soll Jean Titelouze (1563–1633) besondere Erwähnung finden, zumal beim Werbepartner keine einzige Aufnahme auf Tonträgern in der Vergangenheit noch Gegenwart erhältlich sind und waren.


    Als Barock bezeichnet man die Epoche zwischen Reformationszeit bzw. Renaissance und Aufklärung von etwa 1600 bis 1720. Ich ordne Jean Titelouze dem Frühbarock zu, da die Hälfte seiner Lebenszeit in dieser Epoche liegen. .


    Musikhistorisch ist er von Bedeutung, denn er wird als Gründer der französischen Orgelmusik bezeichnet, da er als einer der ersten Musik speziell für dieses Instrument schuf. Damit begann die Trennung von Orgelmusik und Musik für andere Tasteninstrumente.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • ...... daher soll Jean Titelouze (1563–1633) besondere Erwähnung finden, zumal beim Werbepartner keine einzige Aufnahme auf Tonträgern in der Vergangenheit noch Gegenwart erhältlich sind und waren.

    Was sieht man denn hier? jpc.jpg

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Meine Suche mit mit jean titelouze (1563-1633) ergab nichts. ich habe es nocheinmal versucht, wieder nichts.


    Ohne Jahreszahl gibt es Ergebnisse.


    Schön, dass er auch bei den Labels nicht in Vergessenheit geraten ist. Von den Magnificats in verschiedenen Tönen für Orgel gibt es vereinzelt Ausnahmen, die auf den CDs verteilt zu finden sind.


    Ende 2016 entdeckte der Musikwissenschaftler Laurent Guillo in der Fels-Bibliothek der Katholischen Universität Paris (La Bibliothèque de Fels à l’Institut catholique de Paris) eine Sammlung von 26 Musikwerken vom Anfang des 17. Jahrhunderts. Zu diesen Werken gehörten vier Messen von Jehan Titelouze, der vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zu seinem Tod Organist der Kathedrale von Rouen war und als Gründer der französischen Orgelschule gilt.


    Die Entdeckung dieser 1626 gedruckten Messen erweitert das geistliche Repertoire an der Schwelle zwischen Renaissance und Barock erheblich.


    Das finde ich auch. Was ich aus den Hörschnipseln höre ist bemerkenswert. Ich hab gleich die Messen geordert.



    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich fange jetzt gerade in dieser Generation mit einem Sammlungs-Durchhören an. Ich weiß nicht, ob Michael Praetorius in unserer Liste ist, ich hätte Hemmungen, den in eine Barockliste aufzunehmen, Hassler gehört sowieso nicht rein. Jetzt ist Peuerl dran, den ich wegen der Suitenform ja schon im Nachbarthread installiert habe, dann werde ich Demantius auspacken.

  • Sehr schön !

    Aber ich hätt es lieber gesehen, wenn die Frucht bei Tamino gelandet wäre.

    Ich hätte eingesehen, daß Du woanders schreibst, wenn die was zahlen würden. Aber das tun sie nicht

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  • Na bumm, ich habe also glatt ein Jahr lang fast nur Barockmusik gehört.

    Frucht ist das hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Barockmusik

    (und auch der Grund meiner Abwesenheit hier)

    Darf ich trotz der Kritik, dass der Beitrag nicht im Forum erschienen ist, meine Bewunderung ausdrücken? Mir macht das Lesen Spaß und die sicherlich mühsame Arbeit ist gut versteckt. Er liest sich (bisher) leicht und spannend --- Ich bin noch nicht ganz durch :)


    Wenn es ein Ziel gewesen sein sollte, Interesse für die musikalische Barockzeit als solche zu wecken, ist Versuch bei mir geglückt!

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