Jordi Savall

Hallo Christoph, damit Du nicht völlig ohne Antwort bleibst..

Hier erst mal ein Hinweis auf ein Thema bei Tamino, der Dir weiterhelfen könnte zum Ensemble Hesperion. Hier findest Du auch Tipps zu CD / DVD.

Das Instrument, welches Du meinst, ist sicher eine Viola da gamba.

Bei Fragen wie der Deinen ist es immer gut, erst einmal die Tamino-Suchfunktion zu benutzen. Du findest hier gefühlt (fast) alles. Aber wenn das nicht hilft, ist es natürlich völlig in Ordnung, zu fragen.

Bei welchem Sender hast Du denn das Portrait gesehen? Würde mich auch interessieren, da ich Savall auch sehr gut finde, auch wenn die spanische Ecke nicht so meins ist (Ausnahmen gibt es)

Savall ist die Autorität für alte spanische Musik. Er hat eigene Ensembles gegründet, sogar eine eigene Plattenfirma. Wie seine Kollegen Gardiner und Herreweghe hat er dann sein Repertoire auf den Barock und sogar auf Klassik und Romantik ausgeweitet.

Wer Savall und seine Ensembles auf der Höhe ihrer Kunst sehen will, sollte bei YT ihre Aufführung von Monteverdis Orfeo ansehen, für mich die Referenz, obwohl es gerade für diese Oper eine Fülle von großartigen Aufnahmen gibt. Hier bei uns ist er gut vertreten!

Zitat von Reinhard

Das Instrument, welches Du meinst, ist sicher eine Viola da gamba.

.......und die hat höchstens 7 Saiten wenn ich richtig informiert bin!

Zitat von Wikipedia

Die Gamben entstanden wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Spanien. Sie haben fünf oder sechs, später auch sieben Saiten in Quart-Terz-Stimmung und ein mit Bünden versehenes Griffbrett.

LG Fiesco

Hallo Christoph, ich habe eine ganze Menge CDs von Savall.......als erstes empfehle ich dir diese 3 hervorragenden CDs.

Cancioneros del Siglo Oro 1451-1595 (Colombina, Palacio, Medinaceli)

La Capella Reial de Catalunya, Hesperion XX, Jordi Savall

LG Fiesco

Zitat von Fiesco

.......und die hat höchstens 7 Saiten wenn ich richtig informiert bin!

richtig, und zwar bis zu 7. Könnte doch aber für unser neues Mitglied ein Anlaß sein, mal selbst ein bißchen zu recherchieren. Schlimm?

Hallo hifilh

Erstmal herzlich begrüsst.

Schon dass du neugierig bist und im Forum dich schlau machst.

La Folia ist eine bekannte Akkordfolge, die viele Komponisten in Variationen verarbeitet haben. In dieser SACD geht es um La Folia, die Jordi Savall und seine Mitmusiker in Kompositionen aus der Zeit zwischen 1490 bis 1701 interpretieren.

Arcangelo Corelli (1653-1713), Antonio Martin y Coll (1650-1734), Diego Ortiz (1510-1558), Marin Marais (1656-1728), Antonio de Cabezon (1500-1566)

In der Produktbeschreibung erfährst du vom Meister selbst, dass La Folia mit der Viola da Gamba als Bezeichnung gleichgesetzt wurde.

Es ist in der Tat kein Zufall, dass wir im gesamten 16. Jahrhundert in verschiedenen Handschriften und gedruckten Texten den Begriff »la gamba« als Synonym für »folia« finden, und dies an so unterschiedlichen Orten wie Frankreich (Adrian le Roy, 1551), Italien (Vicenzo Ruffo, 1564) oder Deutschland (Matthäus Waissel, 1573). Jordi Savall

Keine Angst, auch wenn immer das gleiche Akkordschema verwendet wird, die Musik wird nie langweilig. Versprochen.

Eine zweite SACD, ein Album mit zwei Scheiben, ist eine Herzensangelegenheit Jordi Savalls, weil diese Musik ihn zum Spielen der Gambe gebracht hatte. Der Franzose Marin Marais war der Meister dieses Instrumentes.

Auf dem Cover ist deutlich zu sehen, dass die Gambe mit sieben Saiten gespielt wurde. Auf den Scheiben spielt Savall eine Basse de viole.

Gamben gab es in unterschiedlichen Grössen.

Diese Savall-Aufnahme mit Folia-Kompositionen ist beim Werbepartner nicht mehr erhältlich:

Altre Follie ist der Titel der SACD-Aufnahme

Henrico Albicastro (1661-1730) , Juan Bautista Cabanilles (1644-1712) , Antonio de Cabezon (1500-1566) , Francesco Corbetta (1615-1681) , Arcangelo Corelli (1653-1713) , Andrea Falconieri (1585-1656) , Santiago de Murcia (1682-1732) , Antonio Vivaldi (1678-1741) , Bernardo Storace (1637-1707) , John Playford (1623-1686)

Mit seinem eigenen Label "Alia Vox" hält Saval auch seine älteren Aufnahmen zur Verfügung. Persönlich schätze ich bei Savall die Projekte, in denen er kulturelle Grenzen überschreitet. Oder sich mit bestimmten Themenkomplexen, aufzeigbar in erhaltener Musik auseinandersetzt und die mit umfangreichen Texten versehen erscheinen. Sehr beeindruckend die "Route d'Esclavages", die ich in Dortmund auch live erleben durfte:

Dann seine Auseinandersetzung mit dem Mittelmeer als Grundlage unser aller Kultur:

das Bekanntmachen der in Al Andalus vertreten Kulturen:

In Text und Musik sehr aufschlussreich ist diese Auseinandersetzung mit den Kartharern:

Eine faszinierende Persönlichkeit ist Jordi Savall.

Liebe Grüße vom Thomas