Giuseppe Verdi - Il trovatore, Hamburger Staatsoper, 26.03.2024

  • Il trovatore ist ja eine Oper, die es einem musikalisch leicht macht sie zu lieben und inhaltlich ebenso schwer. Möglichkeiten also für die Musiker zu glänzen und für die Regie zu scheitern. Beides ist (nur) ein wenig geschehen.


    Gesangspartien

    Der Jubel beim Schlussapplaus blieb so leise wie ich es in Hamburg lange nicht mehr erlebt habe, Szenenapplaus kam nur schwer in Gang. Und das obwohl die vier Hauptrollen alle sehr solide performt haben. Aber solide ist eben nicht herausragend. Am besten gefiel mir persönlich Aleksei Isaevs Graf Luna. Da war ein schöner und kräftiger Klang zu vernehmen, Souveränität und auch darstellerische Umsetzung der Rolle (fast als einzige der Hauptrollen). Da hätte ich ein bisschen mehr Appaus für erwartet. Sein männlicher Widerpart Manrico wurde von Gwyn Hughes Jones gegeben und stand nach den Buhrufen bei der Premiere unter besonderer Beobachtung des Publikums. Es ist schon ein Unding, dass er bei der Premiere für ein paar verbeutelte Spitzentöne eiskalt ausgebuht wurde. Heute saßen die Töne, aber Unsicherheit war überdeutlich zu spüren. Dazu kommt die weinerliche Stimme - die Jones immer hat, ich habe ihn schon gelegentlich gehört - die aber nicht immer gut passt. Leonora wurde von Guanqun Yu gesungen, die ich bis dato nicht kannte. Die Chinesin ist insgesamt souverän, lässt ihre Leonora wenigstens ein bisschen spielen und überzeugt in leiseren Arien. Gegen das Tutti ist sie manchmal aber zu schwach, selbst wenn Bisanti die Philharmoniker spürbar an die Leine nimmt. Es bleibt Elena Maximovas Azucena, die heute am meisten Applaus einheimste. Ich persönlich aber war enttäuscht. Grade diese Rolle verträgt bzw. benötigt gutes Schauspiel, davon war kaum etwas zu sehen. Und das kratzige und etwas kehlige Timbre mag ich leider gar nicht. Dunkel und kräftig hätte ich mir gewünscht.

    Ein Dauer-Pluspunkt in Hamburg ist der Opernchor, der auch beim Troubador wieder sehr überzeugt. Auf die ist gesanglich und darstellerisch einfach Verlass.


    Orchester

    Die Philharmoniker unter Bisanti sind an diesem Abend ohne Fehl. Da ist Brio ohne Italianata-Seligkeit und vor allem gute Kooperation mit der Bühne. Bisanti nimmt QRücksicht auf den gebeutelten Jones und die leise Yu. Erneut überzeugt mich also nicht nur das Orchester, das aus seiner Krise schon länger raus ist, sondern auch Giampaolo Bisanti, der zuletzt einen herrlichen Trittico dirigiert hatte. Alles in bester Ordnung im Graben.


    Regie

    Licht und Schatten klingt so abgedroschen - aber genauso habe ich es empfunden. Der Troubador ist zweifellos schwer zu inszenieren und eine Stärke der Inszenierung liegt für mich darin, Milieus wie 'Zigeuner', Millitär und Kloster relativ unbeachtet zu lassen und die Geschichte davon so unabhängig zu erzählen, wie möglich. Der Fokus liegt also auf den Figuren und auf den Regieeinfällen Immo Karawans. Und die gelingt leider nicht immer. Das Bühnenbild bleibt durchgehend ein heruntergekommener und später sogar abgebranntes Palazzo. Das passt eigentlich nicht zur Handlung, funktioniert für mich aber im Rahmen der Aufhebung der Milieus. Feuer spielt eine große Rolle und taucht immer wieder auf; Aufhänger ist natürlich der Scheiterhaufen der Handlung. Am schwersten zu ertragen ist ein auf die Bühne rollender brennender Kinderwagen, der sich aber als Metapher noch aus der Handlung ableiten lässt. Zur Zeichnung des gewalttätigen Charakters Lunas wird Feuer aber auch benutzt, um eine Dienerin wie nebenbei anzustecken. Drastische Bilder, die nicht unbedingt nötig sind. Die in der Premiere ausgebuhte und nicht in der Handlung verankerte Vergewaltigung einer Dienerin im 3. Akt setzt der dargestellten Gewalt dann noch eins drauf. Das geht in meinen Augen am Ziel vorbei. Ich habe kein Problem mit drastischen Darstellungen und vor allem entsprechenden Bebilderungen der Handlung. Eine Vergewaltigung findet dort allerdings gar nicht statt. Sie soll nur des Grafen toxische Männlichkeit mit dem Holzhammer einhämmern. Das ist in meinen Augen aber sinn- und geschmacklos! Viele weitere kleine Regieeinfälle bleiben unlogisch bzw. unklar: Wieso ist Leonora im Finale z.B. plötzlich hochschwanger - rein zeitmäßig aus dem Libretto völlig unmöglich abzuleiten?

    Die Personenregie gefällt mir vor allem beim Chor recht gut, wenn sie auch inkonsequent ist. Die erste Szene funktioniert nämlich als eingefrorenes bzw. auftauendes Tableau sehr gut - nur lässt sich dieses Freezing später nicht mehr finden. Die Choreographien des Chores gefallen mir dabei ziemlich gut - hier ist viel Eleganz im Spiel. Bei den Hauptrollen hätte es wie gesagt mehr sein dürfen, lediglich Graf Luna und ein wenig Leonora spielen überhaupt. Besonders der Manrico Jones' betreibt großflächiges Rampensingen - was ich durchaus auch mal ertragen kann, wobei hier aber zuviel Potenzial verloren geht (zumal es stimmliche Mängel ausgleichen könnte).


    Fazit

    Vor dem endlich mal wieder sehr zahlreichen Hamburger Publikum wird eine interessante und streitbare neue Produktion eines Klassikers entfaltet. Dass es Emotionen auslöst gefällt mir! Das hebt sich sehr deutlich ab von der über-routinierten Tosca die ich letztens zufällig ein zweites Mal sah und die fast schon langweilig wurde. Allerdings enttäuscht so manche Solistenleistung und die Regie übertreibt manch guten Ansatz und bleibt gleichzeitig unter dem Potenzial des Stückes und der eigenen Ansätze. Sollte man hingehen? Einmal unbedingt!

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • "Drastische Bilder, die nicht unbedingt nötig sind", das erinnert mich stark an eine Nürnberger Troubadour-Inszenierung der 70er-Jahre, die mich als Studentin erstmals mit dem Aufkommen einer neuen Mode, genannt "Regietheater" konfrontierte.
    Hans Neuenfels, dem Schauspielregisseur und enfant terrible aus Überzeugung war es gelungen, das Werk in einer metaphernreichen, surrealistischen Weise so in Szene zu setzen, dass von der Vorlage nur die schlichte Aufteilung in die Guten und die Bösen übrigblieb. Ansonsten arbeitete der Umgestalter des verworrenen Melodramas mit Sado-Maso-Zitaten, einer glatzköpfigen Leonore, Horror-Exzessen wie vergewaltigenden Soldaten und Sexualphantasien, die man nicht geschenkt haben möchte. Und der Bösewicht saß im Rollstuhl, eine in der Folge oft kopierte Metapher mit der unsäglichen Verknüpfung von Schurkerei und Behinderung.
    Und einige Metaphern von durchaus beeindruckender Ästhetik konnten sich in der blutrünstigen, mit Symbolen überfrachteten Szenerie kaum behaupten.
    Er blieb nicht aus, der erwünschte Premierenskandal.
    Die "Aufreger" von damals sind heute Opernalltag und eine Inszenierung ohne szenische Provokationen gilt als langweilig und uninspiriert.
    Was mich betrifft: Für eine Horror-Show gehe ich ungern ins Theater, die Geisterbahn kostet weniger Zeit und weniger Geld.

  • Warum soll ich mich aufregen, wenn ich hier zum x-ten Male höre, was man mit dem Troubadour so alles anfangen kann. Auf die Bühne bringen, was nicht im Libretto steht und sicher auch nicht von Verdi goutiert worden wäre (man weiß es nicht).

    Ich habe die Erinnerung an einen Troubadour 1957 in Gera mit glanzvollen Sängern, einer wunderbaren Inszenierung und einem damals 60-jährigen, aber noch immer alles überragenden Helge Rosvaenge als Manrico. Und nicht zu vergessen, ein Jubelorkan nach der Stretta mit Wiederholung derselben und dem "eisernen Vorhang" als Krönung zum Schluß. Das begeisterte Publikum hätte sonst bis nach Mitternacht applaudiert.

    Und noch einen tollen Troubadour habe ich 1987 in Perm im Ural erlebt. Alle anderen live erlebten Aufführungen sind in der gedanklichen Versenkung verschwunden. Dem Himmel sei Dank.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Alle anderen live erlebten Aufführungen sind in der gedanklichen Versenkung verschwunden. Dem Himmel sei Dank.

    Vielleicht liegt es an meinem Alter und an der Tatsache, dass ich deshalb weniger (180?) Opernaufführungen besucht habe als viele von euch. Aber mir gibt ein Opernbesuch auch etwas, wenn mich die Regie herausfordert bzw. ärgert. Zum einen das Liveerlebnis, zum anderen auch zu spüren, wie Regie bzw. Gesangsleistungen im Publikum ankommen und Emotionen (z.B. auch Ablehnung) hervorrufen, aber nicht egal sind. Selbst wenn es nur noch sog. RT-Inszenierungen gäbe, die mich ärgern oder sogar abstoßen würden, würde das meiner Liebe zur Oper und zum Opernbesuch keinen Abbruch tun. Wichtiger ist für mich das Kunsterlebnis und die Tatsache, dass dort (anders als z.B. im Kino) Dutzende bis Hundert Menschen live in diesem Moment (auch) für mich auftreten. :cheers:

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Ich war in der dritten Vorstellung am 23.03. und alles, was mir zum neuen hamburger Il trovatore eingefallen ist, laaaangweilig :sleeping: - Die Unmutsäußerungen der Premiere (siehe hier [zuletzt aufgerufen am 27.03.2024]) blieben mir unverständlich; vermutlich einmal mehr alte weiße Männer, die meinen, nicht das für ihr Geld bekommen zu haben, was sie sich gewünscht haben - aber egal ... Die Inszenierung gibt für mich nichts optisch sehr ähnlich der m.E. ebenfalls wenig geglückte Lucia di Lammermoor und auch, wenn ich immer bereit bin, Sängerleistungen zu würdigen, hätte man sich für die große Premiere der Italienischen Opernwochen gerne einen Tenor holen können, der das "hohe C" einfach mal so raushaut. Herr Bisanti am Pult hat offenbar nicht verstanden, dass dieses Werk mit einigem Tempo zu leiten ist, die hier präsentierte Walzer(un)seligkeit bekomme ich bei Strauß besser. Frau Maximovas gelang kaum ein offener Vokal, sozusagen eine Ozuceno statt einer Azucena. Einzig über ein befriedigend hinaus - das aber deutlich - kam Alexander Roslavets als Ferrando.


    Das Haus war trotzdem praktisch ausverkauft und es wurde kräftig applaudiert und gejubelt Mir scheint, das Publikum hier in der Hansestadt weiß inzwischen einfach nicht mehr, was es eigentlich will ... wenige Wochen zuvor in einer großartigen Aufführung von Brittens Peter Grimes mit Gregory Kunde in der Titelrolle, Jennifer Holloway als Ellen Orford und Kent Nagano am Pult saß man hingegen praktisch alleine in der Reihe bzw. Loge :no:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Aber mir gibt ein Opernbesuch auch etwas, wenn mich die Regie herausfordert bzw. ärgert. Zum einen das Liveerlebnis, zum anderen auch zu spüren, wie Regie bzw. Gesangsleistungen im Publikum ankommen und Emotionen (z.B. auch Ablehnung) hervorrufen, aber nicht egal sind. Selbst wenn es nur noch sog. RT-Inszenierungen gäbe, die mich ärgern oder sogar abstoßen würden, würde das meiner Liebe zur Oper und zum Opernbesuch keinen Abbruch tun. Wichtiger ist für mich das Kunsterlebnis und die Tatsache, dass dort (anders als z.B. im Kino) Dutzende bis Hundert Menschen live in diesem Moment (auch) für mich auftreten.

    Wie man im Netz so sagt: +1 von mir :thumbup:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber Tristan,
    die Akzeptanz extrem provokanten Regietheaters mag in der Tat vom Alter abhängen, aber nur bedingt. Zum Zeitpunkt des besagten Neuenfels-Troubadour mit nackter Jungfrau am Kreuz und einem peitschenden Grafen Luna war ich nicht geneigt, "alles hinzunehmen, selbst, wenn es abstoßend war."
    Schon im Alter von 20 Jahren lehnte ich reißerisch- blutrünstige Darstellungen, Blasphemie und Sexismus auf der Bühne ab. Und bis heute bin ich sauer auf Regisseure (Pardon:Regieführende),die karriereförderliche Premierenskandale um jeden Preis anstreben.

  • Und bis heute bin ich sauer auf Regisseure (Pardon:Regieführende),die karriereförderliche Premierenskandale um jeden Preis anstreben.

    Wäre doch interessant mal einige Namen von Regisseuren (m/w) zu erfahren, die "karriereförderliche Premierenskandale" anstreben.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Wer noch keinen Namen hat, macht sich einen. Möglichst vor dem dreißigsten Lebensjahr, danach kann sich kaum noch ein Newcomer im Regiefach profilieren. Und man profiliert sich nicht durch werkgetreue, "brave" Inszenierungen, sondern durch möglichst aufsehenerregende. Oft von der Presse hochgejubelt, denn nichts scheinen Kritiker so zu fürchten, wie den Verdacht des Konservativismus.
    Du fragst nach Namen? Das müsste man schon etwas eingrenzen, der Platz ist begrenzt: Von A bis K wie Konwitschny oder von L bis N wie Neuenfels oder....
    Es würde langweilig, alle aufzuzählen.
    Randnotiz: Für Premierenskandale sorgen u.a. auch schon Chereau mit dem "Jahrhundert-Ring" und Harry Kupfer mit genialen Interpretationen der Werke Wagners. Nicht alles, was Proteste hervorruft, ist mieses Theater. Aber vieles, was um der Andersartigkeit, der Provokation willen geboten wird, ist einfach nur ärgerlich.

  • Prima, eine Regietheater-Diskussion hatten wir schon lange nicht mehr. :D


    Es würde langweilig, alle aufzuzählen.

    Ich persönlich finde es viel langweiliger, immer wieder die gleichen, durch nichts bewiesenen Unterstellungen zu lesen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Zum Vorwurf Nr1: Da Opernbesucher ständig mit den Auswüchsen des sog. Regietheaters konfrontiert werden, lassen sich Meinungen zu diesem Thema wohl nicht vermeiden. Man ist ja nicht gezwungen, sie zu lesen.
    Und nicht alle Opernfans teilen die Auffassung: Trash auf der Bühne, was soll´s - Hauptsache, es wird recht schön gesungen und musiziert.
    Zu den angeblichen" Unterstellungen" mein Rat: Beweise liefern der Besuch von Vorstellungen vor Ort oder die Lektüre der Rezensionen aktueller Produktionen.

  • Und nicht alle Opernfans teilen die Auffassung: Trash auf der Bühne, was soll´s - Hauptsache, es wird recht schön gesungen und musiziert.

    Wenn du damit Bezug auf mein obiges Statement nehmen solltest, hast du es nicht richtig verstanden. Aber vielleicht tust du das ja gar nicht. Allgemein kenne ich eigentlich keine Opern-Liebhaber, die so etwas sagen würden.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Und nicht alle Opernfans teilen die Auffassung: Trash auf der Bühne, was soll´s - Hauptsache, es wird recht schön gesungen und musiziert.

    Meine Auffassung ist das gewiß nicht. Die szenische Umsetzung ist mir ebenso wichtig wie die musikalische Seite.

    Zu den angeblichen" Unterstellungen" mein Rat: Beweise liefern der Besuch von Vorstellungen vor Ort

    Ich besuche regelmäßig Vorstellungen, wurde aber zwar gelegentlich mit schlechten Inszenierungen, nie jedoch mit "Trash" auf der Bühne konfrontiert. Ebensowenig kenne ich Belege dafür, dass Regiesseurinnen und Regisseure "karriereförderliche Premierenskandale um jeden Preis anstreben". Und Du wahrscheinlich auch nicht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Bleiben wir mal bei der hier von Tristan2511 dankenswerterweise und m.E. absolut adäquat besprochenen Aufführung des Il trovatore, so bestand der einzig wirkliche "Premierenskandal" wohl eher darin, dass einige Premierenbesucher nicht an sich halten konnten und jegliches Benehmen, gar Rücksicht auf andere Besucher fahren ließen ... und ich behaupte mal, dass waren keine jungen Rowdys, sondern eher Leute, die geneigt sind, "jungen Rowdys" grundsätzlich schlechtes Benehmen und mangelnden Respekt vorzuwerfen!?


    Was die Inszenierung angeht - und soweit ich es hier sehe, sind Tristan2511 und ich diejenigen, die dies überhaupt in Gänze beurteilen können - taugt sie m.E. kaum zu einem veritablen Skandal! Wer sich trotzdem ein paar Eindrücke verschaffen möchte, findet hier [zuletzt aufgerufen am 30.03.2024] einige Bilder und einen Trailer.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Was die Inszenierung angeht - und soweit ich es hier sehe, sind Tristan2511 und ich diejenigen, die dies überhaupt in Gänze beurteilen können - taugt sie m.E. kaum zu einem veritablen Skandal!

    Das stimmt. Ich finde dieses störende und oftmals ziemlich egozentrische Buhen auch unverschähmt. Auf jeden Fall wenn es während der Aufführung stattfindet.

    Im Gegensatz zu dir fand ich die Inszenierung zwar nicht langweilig, aber ich stimme da mit dir überein: Ein Skandal ist die Inszenierung definitiv nicht (was ich ja auch nie behauptet habe). Wie oben geschrieben: Ich sah Licht und Schatten und habe meine Kritikpunkte an der Inszenierung genannt. Das reicht aber lange nicht (mehr) zum Skandal.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Das reicht aber lange nicht (mehr) zum Skandal.

    Den letzten "Skandal", an den ich mich an der Staatsoper Hamburg erinnern kann, war die Premiere von Tristan und Isolde in der Berghaus-"Turbinen"-Inszenierung von 1988 [zuletzt aufgerufen am 30.03.2024]; siehe auch hier. Damals bekam man als Schüler, ich war 16, wenn man Glück hatte, über den Kulturring der Jugend noch Premierenkarten für läppische 8 Mark! Dafür musste man dann aber auch rechtzeitig das Schulbüro okkupieren und sich dort hinter das Telephon klemmen. - Was war das für ein Buh-Orkan! Heute gilt die Inszenierung als Klassiker und ist tatsächlich einmal mehr für die nächste Saison angesetzt! Wer sie also noch nicht gesehen hat, unbedingt hingehen; so oft wird sich die Gelegenheit vermutlich nicht mehr ergeben.


    Im übrigen fand ich die Inszenierung schon damals großartig, aber wie gesagt: ich war ein "dummer" und zudem gesamtschulsozialisierter Schüler - also das, was mindestens unser verehrter Forums-Chef wohl als "linkes Prekariat" betiteln würde :untertauch:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Heute gilt die Inszenierung als Klassiker und ist tatsächlich einmal mehr für die nächste Saison angesetzt! Wer sie also noch nicht gesehen hat, unbedingt hingehen; so oft wird sich die Gelegenheit vermutlich nicht mehr ergeben.

    Steht bei mir in der Tat schon auf dem Merkzettel!

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)