O welche Lust - Beethovens Fidelio

  • Lieber Rheingold!

    So wie ich manchmal Deine Begeisterung für neue Stimmen überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist es Dir unmöglich das zu teilen, was ich für mich an dieser Aufnahme von Knapperftsbuschs "Fidelio" herausgefunden habe nachdem ich sie nach ursprünglicher Ablehnung und mehr als zehn Jahren Pause wieder intensiv und mehrfach gehört habe. Damit können wir doch wohl gut leben.

    Ja, damit können wir gut leben!


    Allerdings sehe ich doch beides auf unterschiedlichen Ebenen:


    Wenn ich über eine NEUE STIMME berichte, dann muss ich doch erst mal versuchen, zu vermitteln, dass der Sänger oder die Sängerin Qualitäten hat, die es lohnen, sich mit ihm zu beschäftigen, vielleicht sogar Karriereaussichten begründen. Das mag dann so klingen, als sei ich begeistert von ihm oder ihr - obwohl ich auch stets bemüht bin, deutlich Mängel in Stimme, Technik, Stil oder Darstellung anzusprechen.


    Wenn Du über die problematische oder gar misslungene CD-Aufnahme eines Dirigenten schreibst, der längst eine Legende ist und den manch einer -zumal hier nostalgisch gestimmten Forum- als Messias verehrt, und seine Interpretation in ein positives Licht rückst, dann lese ich das, als sollte dieser Aufnahme nun doch noch das Siegel des Großen, Gültigen, Unvergänglichen aufgedrückt werden.


    So sind Intention und Rezeption von Texten sowie ihr Verhältnis zueinander letztlich relativ.


    Vermutlich war das übrigens das größte Problem des NEUE-STIMMEN-Threads, der ja nunmehr ausgelaufen ist:
    Ich wollte Entdeckungen vorstellen. Manche Leser aber haben Superstars erwartet und diese Entdeckungen an Milanov und Björling, Taddei oder Ludwig gemessen - mitunter sich freilich auch damit begnügt, Links zu schlechten Kritiken einzustellen.


    Aber auch damit können wir leben!


    Grüße in herzlichem Einvernehmen

    sendet Dir am Tage der deutschen Einheit


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • In Kürze werde ich mir die ganze Oper einmal komplett anhören.

    Das habe ich heute gemacht.

    Mein Resümee fällt recht zwiespältig aus: Es gibt ein paar sehr schöne Stellen, vor allem das Finale überzeugt (mit geringfügigen Abstrichen), auch die Leonore III zählt zu den Pluspunkten, obwohl ich sie schon überzeugender gehört habe (z.B. von Fricsay, Markevitch, Neumann, Karajan). Sängerisch möchte ich Gustav Neidlinger (Pizarro) und Maria Stader (Marzelline) an erster Stelle nennen, während Sena Jurinac (Leonore) zwar recht schöne Töne erzeugt, doch der Figur selber einiges schuldig bleibt. Ich vermisse die innere Beteiligung. Hingegen war ich überrascht, wie gut insgesamt der Amerikaner Jan Peerce den Florestan singt, zwar nicht in astreinem, aber doch sehr achtbaren Deutsch, und auch darstellerisch macht er seine Sache gut. Frederick Guthrie ist ein ziemlicher Reinfall, seine Stimmlage ist zu hell, bei tieferen Tönen haucht er nur, aber vor allem kann er als mächtiger Minister nicht überzeugen. Bleiben Rocco (Deszö Ernster) und Jaquino (Murray Dickie): Beide sind recht gut, ohne aber bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Der Chor der Münchener Staatsoper und das Bayerische Staatsorchester sind hervorragende Formationen, können aber ihre Qualitäten nicht so entfalten, wie das erforderlich wäre, der Chor, weil er von Knappertsbusch (vor allem im Gefangenenchor) unbotmäßig gebremst wird ("O welche Lust" könnte genauso gut "O welches Leid" heißen, es würde keinen Unterschied machen!), lediglich in "Leb' wohl, du warmes Sonnenlicht" und im Schlußchor kann er mal gebührend aus sich herausgehen. Dem bestens aufgestellten Staatsorchester ist die doch insgesamt recht mäßige, wenig transparente Klangtechnik im Wege (aus dieser Zeit kenne ich deutlich besser klingende Aufnahmen!).


    Ich hatte mir das Album vor allem wegen Hans Knappertsbusch gekauft, von dem es relativ wenige Studioproduktionen gibt. Die zahlreichen Mitschnitte schrecken (mich) wegen der Unwägbarkeiten und Nebengeräusche ab. Außer dem in #198 genannten Album finde ich (auch klanglich) Bruckners Fünfte und das Beethoven-Konzert Nr. 5 (mit Clifford Curzon) große Klasse. Hier ist er (für mich) der eigentliche Minuspunkt der Aufnahme, wegen der ungebührlich breiten Tempi, die oft nicht vom Fleck zu kommen scheinen. Schade!


    Je häufiger ich mir die Aufnahme anhöre, umso näher rückt sie mir, ohne dass ich nun in die große Begeisterung verfalle. Das kommt vielleicht noch. Oder übertreibe ich zu sehr in dieser vorgerückten Stunde?

    Das vermag ich nicht zu sagen, lieber Rüdiger, vielleicht kommt bei mir ja auch noch ein spätes "Erweckungserlebnis", obwohl ich nach dem heutigen Hören daran nicht so recht zu glauben vermag. Mein erster Eindruck jedenfalls war insgesamt enttäuschend, stellenweise frustrierend.

    Meine FIDELIO-Favoriten bleiben: Klemperer, Karajan (beide EMI) und Bernstein (DGG), wobei hier meine sonst über alles geschätzte Gundula Janowitz der IMO größte Schwachpunkt der Aufnahme ist. Sie kommt an vielen exponierten Stellen an ihre stimmlichen Grenzen, teilweise darüber hinaus. Meine liebste, besser gesagt, IMO vollkommenste Leonore bleibt Christa Ludwig (Klemperer).


    Schönen Abend und

    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Tja, lieber nemorino, da muss ich ja jetzt wohl durch. Niemand versteht mich. Kunst macht eben doch einsam. ;(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • da muss ich ja jetzt wohl durch. Niemand versteht mich. Kunst macht eben doch einsam.

    …. so schlimm würde ich die Sache nicht sehen, lieber Rüdiger:)!


    Eigentlich liegen wird doch gar nicht so weit voneinander. Auch Du warst nach dem ersten Hören enttäuscht und meintest noch kürzlich:

    Als glühender Knappertsbusch-Verehrer tue ich mich mit dieser Aufnahme allerdings sehr schwer - und höre sie nie. Der Dirigent lässt die Sänger an der langen Leine seiner Tempi fast verhungern. Alles wirkt sehr zelebriert

    Mir ging es gestern ganz ähnlich. Vielleicht kann man sich mit dieser ungewöhnlichen Interpretation erst anfreunden, wenn man sich eingehender damit befaßt und es nicht beim einmaligen Hören bewenden läßt. Leider fehlt nur oft die Zeit dazu - bei mir stapeln sich die ungehörten CDs, und der Stapel wird nicht kleiner:(! Wie schon gesagt: Vielleicht kommt das Erweckungserlebnis noch - es braucht nur Weile.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Niemand versteht mich. Kunst macht eben doch einsam. ;(

    Aber Rheingold, wie kannst Du das sagen? Du bist doch nicht wirklich einsam!

    Sind nicht die Beiträge, mit denen hier auf Deinen Versuch geantwortet wurde, der Knappertsbusch-Aufnahme doch noch etwas abzugewinnen, der trefflichste Beweis dafür?

    Auf ganz viele Beiträge kommen gar keine Reaktion. Da kann man nur konstatieren:

    Zitat

    Alle Männer

    Ohn' Antwort ist der Ruf verhallt!

    Du aber bist nicht einsam!


    Liebe Grüße

    Caruso41

























    l

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  • Aber musikalisch finde ich gerade diese Aufnahme unter den Besten. Es ist nur zu bedauern, daß das Ganze viel zu hoch abspielt und daher eine musikalische Fälschung darstellt. Es hätte vorher überprüft werden sollen. Ich habe eine korrigierte Fassung und finde es großartig, vor allem Dank der Leistung von Fritz Lehmann.

  • Als Florestan brilliert der hochbegabte Heinz Sauerbaum, dessen sich anbahnende Weltkarriere später leider seiner Alkoholsucht zum Opfer fiel. Eine wunderschöne Stimme, sehr intelligent geführt und Heldisches eher vermeidend, obwohl genügend Metall enthalten ist. Gegenüber z.B. einem James King bietet Sauerbaum beinahe Feingesang, aber dennoch tragfähig und nicht mit letzter Kraft Töne hervorstoßend, sondern im Kerker nachdenklich-erschöpft, aber trotzdem wie ein Edelmann. Jammerschade um diese hervorragende Stimme!

    Auch ich möchte Heinz Sauerbaum hervorheben. Wie Walter Krause, Harald Kral und Stimmenliebhaber (in einem anderen Thread) schon erwähnt haben, hatte dieser Mann wirklich eine besondere Begabung. Vielleicht komme ich in diesem Jahr dazu, einige (unbekannte) Beispiele einzustellen.


    M_P

  • Hallo Wolfgang, wie ist das mit dem Hier gemeint? So, dass in diesem Thread FIDELIO-Lieblingsinterpretationen vogestellt werden sollen?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Hallo Rüdiger


    Der Verweis auf Post 103 war nur der Hinweis auf die Einstellung des Fidelio. Du kannst einfach einen nächsten Post aufmachen und Deine Lieblingsinterpretationen einstellen. Würde mich sehr freuen.


    Gruß

    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Lieber Wolfgang!

    Wird da nicht das Spiel, in dem sich Subjektivität fröhlich ausleben darf, ein paar Umdrehungen zu weit getrieben?

    Früher wurde mal nach den besten Interpretationen gefragt, gar nach der idealen Interpretation.
    Da gab es dann auch weiterführende Diskussionen, in denen mit Argumenten um Antworten gestritten wurde.
    Soll das wirklich vorbei sein? Jetzt stattdessen die fröhliche Beliebigkeit?
    Jeder nennt seine Lieblings-Befreiungsoper. Da graust mich!

    Der neuen Mode der Subjektivitätsspiele mag ich nicht folgen.


    Beste Grüße

    Caruso41





    ;) - ;) - ;)


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  • Der neuen Mode der Subjektivitätsspiele mag ich nicht folgen.

    Ja, und ich sage dir auch warum: Weil du deine eigene Subjektivität mit Objektivität verwechselst und es dich davor graust, dass deine Auffassung nur eine gleichberechtigte unter vielen ist.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Naja, im Falle von Sebastian Hauser war's doch so, da hast du wie folgt argumentiert: Ab 1954 hast du die Städtische Oper regelmäßig besucht, 2x wöchentlich - du hast ihn (angeblich) nie live erlebt, ergo kann er eigentlich nicht wirklich bis 1957 regelmäßig dort gesungen haben. Auf meinen Beweis des Gegenteils kam keine Reaktion mehr...


    Es gibt also Gründe für meine "Diagnose" - und als ich jetzt hier quasi dasselbe las wie schon in meiner Lieblingsrolleninterpreten-Rubrik, hat diese "Diagnose" quasi nochmal neue Nahrung bekommen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Hallo Jörg


    Ich finde es schade, dass Du den Ansatz, nicht über die vermeintlich besten Interpretationen, sondern über die ganz persönlichen Lieblingsinterpretationen zu sprechen, so despektierlich bewertest. Das schöne ist ja, dass niemand gezwungen wird, mitzumachen. Und diejenigen, die es tun (einschließlich mir) , haben offensichtlich Freude und empfinden einen Mehrwert durch die Teilnahme.


    Liebe Grüße

    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Hallo Jörg


    Ich finde es schade, dass Du den Ansatz, nicht über die vermeintlich besten Interpretationen, sondern über die ganz persönlichen Lieblingsinterpretationen zu sprechen, so despektierlich bewertest. Das schöne ist ja, dass niemand gezwungen wird, mitzumachen. Und diejenigen, die es tun (einschließlich mir) , haben offensichtlich Freude und empfinden einen Mehrwert durch die Teilnahme.

    Lieber Wolfgang!

    ich habe nichts dagegen, wenn man sich über seine Lieblings-Interpreten bzw. Lieblings-Einspielungen unterhält. Das mag ein guter Zeitvertreib sein. Ich mag mich daran aber nicht beteiligen, da ich auch in Corona-Zeiten viel Arbeit habe, und keinen Zeitvertreib brauche. An einem ernsthaften Diskurs über ein Werk wie den "Fidelio" wäre ich allerdings durchaus interessiert, selbst wenn ich dafür denn noch mal die Texte von Sonnleithner, Treitschke u. a. sowie vor allem die Partitur von Beethoven genauer angucken müsste.

    Liebe Grüße

    Jörg

    ;) - ;) - ;)


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  • 1957 war ein besonders bedeutendes Jahr für Herbert von Karajan, der in die künstlerische Leitung der renommierten Salzburger Festspiele berufen wurde .Und um dem Festival noch mehr Glanz zu verleihen, machte Karajan eine Reihe wichtiger Innovationen, darunter die bedeutende Erweiterung des Programms, sowohl Konzerte, Opern als auch Neuproduktionen; er reservierte sich für die erste Staffel die Leitung von vier Konzerten und zwei neuen Opern, keine andere als Falstaff und Fidelio. Die beiden Titel, die sicherlich nicht zufällig ausgewählt wurden, hatten zum einen historische Momente für das Salzburger Volk geprägt, zum anderen beinahe eine Herausforderung für den Regisseur angenommen: In der Tat war Falstaff noch ich die Erinnerung an eine denkwürdige Aufführung von Arturo Toscanini zwanzig Jahre zuvor, aber oben alle Fidelio wurde von dem großen Wilhelm Furtwängler bei den Festspielen 1950 aufgeführt, wieder mit den Wiener Philharmonikern, die 1953 eine Schallplattenausgabe für EMI herausgegeben hatten.Tatsächlich weicht Fidelios Aufführung - die Karajan auch persönlich gerichtet hat - deutlich von der des deutschen Regisseurs ab: Hieratischer und feierlicher die von Furtwänglier , emotionaler und sinnlicher die von Karajan; vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, der die ganze Menschheit einbezieht, haben wir bewegen sich zu einem irdischen Kontrast zwischen den Menschen, die guten und schlechten Charaktere kämpfen für bestätigen ihre eigenen Interessen, sowohl persönliche als auch soziale, und sie sind nicht nur Bauern in einem titanischen Spiel beteiligt, das größer ist als sie. Aber all dies opfert nichts in Bezug auf Drama, was in der Tat die Grundfigur von Karajans Hinrichtung ist, vom Anfang bis zum Ende des Werkes: so ist die Ouvertüre; der Anfangsteil zwischen Rocco, Marzelline und Leonore - meist ruhig, wenn nicht sorglos - scheint der Auftakt zum kommenden Drama; Leonores Rezitativ und Luft „Abscheulicher“ ist ein echter Schrei von Schmerz und Wut; das Finale des ersten Akt ist von großer Intensität; der Angriff der Blechbläser zu Beginn des zweiten Akt hat wirklich finstere Echos; Florestans Eingang ist beeindruckend und sein Gesang übertrieben; selbst das Ende scheint nicht um einen Moment des Friedens zu bringen. Sena Jurinac,

    die perfekte Wahl für eine umgeschnittene Marzelline, und Otto Edelmann, wie Rocco; Paul Schöffler, Pizarro, spielt gut, hat aber eine abnehmende Stimme; Christel Goltz fällt auch gut in den Teil von Leonore, aber die Stimme ist manchmal schrill; ausgezeichnet sind Giuseppe Zampieris Höhen, wie Florestan.

    Schließlich bleibt die passende und überzeugende Wahl, auch die gesprochenen Rezitativen und die exzellente, lebendige Aufführung von Leonore n. 3 kurz vor dem Finale zu berücksichtigen.:)

    Liebe Grüße

    Patrik

    Die nächste Fidelio Aufnahme wird diese hier sein:

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • 1957 war ein besonders bedeutendes Jahr für Herbert von Karajan, der in die künstlerische Leitung der renommierten Salzburger Festspiele berufen wurde.

    Und um dem Festival noch mehr Glanz zu verleihen, machte Karajan eine Reihe wichtiger Innovationen, darunter die bedeutende Erweiterung des Programms, sowohl Konzerte, Opern als auch Neuproduktionen; er reservierte sich für die erste Staffel die Leitung von vier Konzerten und zwei neuen Opern, keine andere als Falstaff und Fidelio.

    Hallo Patrik, mir gefallen Deine engagierten und persönlichen Beigträge immer sehr gut. Was nun die Erweiterung des Programms der Festspiele anbelangt, sehe ich mit Beginn seiner Ära eigentlich keine rechte Erweiterung. Schau mal in die Datenbank der Festspiele. Für heute ist diese Vielfalt auch vor Karajan mit vielen Uraufführungen fast schon unvorstellbar.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ludwig Van Beethoven

    Fidelio

    Leonore, Christa Ludwig

    Rocco, Josef Greindl

    Florestan, James King

    Don Pizarro, Gustav Neidlinger

    Marzelline, Lisa Otto

    Jaquino, Donald Grobe

    Don Fernando, William Dooley

    Erster Gefangener, Barry McDaniel

    Zweiter Gefangener, Manfred Röhrl

    Karl Böhm

    Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin

    Live: Nissei Theatre Tokyo, 29.10.1963

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    Es handelt sich hierbei um eine Aufnahme, die ich wirklich nur weiterempfehlen kann. Karl Böhm und mit dem Orchester der Oper Berlin musizieren ganz brillant und hervorragend. Diese Einspielung ist kraftvoll, sehr präzise und wunderbar musikalisch und klangschön. Der Chor der Deutschen Oper Berlin singt ebenfalls ganz wunderbar. Das Sängerensemble überzeugt mich absolut. Christa Ludiwg ist eine großartige Leonore. Mit herrlicher großer Stimme, klaren Spitzentönen und wie immer hochdramtisch. Herrlich ihre große Arie: "Abscheulicher wo eilst du hin". James King steht Christa Ludwig als ebenbürtige Partner zur Seite. Ich finde die Rolle des Florestan passt gut zu seiner Stimme. James King singt hier absolut textverständlich, klar und meistert die Rolle ganz prima. Die übrige Besetzung ist ebenfalls fantastisch. Josef Greindl ist ein sehr guter und sonorer Rocco. Gustav Neidlinger ein böser und kantiger Pizzaro. William Dooley warme Stimme gibt dem Minister Don Fernando Profil.Lisa Otto ist eine wunderbare Marzelline.

    Liebe Grüße

    Patrik

    https://tower.jp/item/4968331/ベートーヴェン:-歌劇「フィデリオ」(全曲)

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


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  • Zitat von Klassikfan1

    James King steht Waltraud Meier als ebenbürdiger Partner zur Seite.

    Häh.....:pfeif:

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Das ist inzwischen korrigiert. Wenn Patrik nun auch noch an der zitierten Stelle den richtigen Chor angibt, dann ist alles gut. :hello:

    Der Chor der Staatsoper Berlin


    Christa Ludiwg ist eine großartige Leonore. Mit herrlicher großer Stimme, klaren Spitzentönen und wie immer hochdramtisch. Herrlich ihre große Arie: "Abscheulicher wo eilst du hin".

    Dem ist nichts hinzuzufügen. Sie war auch aus meiner Sicht nie besser. Live konnte sie noch aufregender sein als im Studio.


    Es hat ja was, auf das atemlose Duett im Kerker "Leonore 3" folgen zu lassen. Zumal sie Böhm nahtlos wie eine Zwischenspiel einbaut und auch so interpretiert. Er nimmt den harten Paukenschlag gegen Ende des Duetts am Beginn der Ouvertüre verstärkt wieder auf. Nun scheint er an eine Guillotine zu erinnern. Selbst das ansonsten immer sehr gebildete japanische Publikum scheint darob etwas verwirrt zu seine, denn es klatscht plötzlich an der falschen Stelle. Mich stört das nicht. Im Gegenteil. Es zeigt sich für mich vielmehr, was Böhm für ein treffliches dramatisch Gespür hatte. Für mich ist diese "Leonore 3" ein - wenn nicht der - Höhepunkt des ganzen Mitschnitts. Dank an Patrik, dass er darauf aufmerksam machte. Ich kannte diesen "Fidelio" bislang nicht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das ist inzwischen korrigiert. Wenn Patrik nun auch noch an der zitierten Stelle den richtigen Chor angibt, dann ist alles gut. :hello:


    Dem ist nichts hinzuzufügen. Sie war auch aus meiner Sicht nie besser. Live konnte sie noch aufregender sein als im Studio.


    Es hat ja was, auf das atemlose Duett im Kerker "Leonore 3" folgen zu lassen. Zumal sie Böhm nahtlos wie eine Zwischenspiel einbaut und auch so interpretiert. Er nimmt den harten Paukenschlag gegen Ende des Duetts am Beginn der Ouvertüre verstärkt wieder auf. Nun scheint er an eine Guillotine zu erinnern. Selbst das ansonsten immer sehr gebildete japanische Publikum scheint darob etwas verwirrt zu seine, denn es klatscht plötzlich an der falschen Stelle. Mich stört das nicht. Im Gegenteil. Es zeigt sich für mich vielmehr, was Böhm für ein treffliches dramatisch Gespür hatte. Für mich ist diese "Leonore 3" ein - wenn nicht der - Höhepunkt des ganzen Mitschnitts. Dank an Patrik, dass er darauf aufmerksam machte. Ich kannte diesen "Fidelio" bislang nicht.

    Ist schon geändert worden!

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)